THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

rhymesta
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THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Hi,

aus gegebenen Anlass beschäftigt mich seit einiger Zeit folgende Frage:
Ab wann wird die Konsumdauer von Cannabis relevant für den Abbau aller Abbauprodukte und Metaboliten im Körper?

Ich habe gehört, dass bei einem Dauerkonsumenten der THC-COOH Peak nach 3-6 Wochen erreicht ist und ab dann die Einspeicherung ins Fettgewebe beginnt.

Geht man von einem jungen Mann aus, 177 cm groß, 85 kg schwer mit einem relativ guten Stoffwechsel (deutlich besser als normal). Täglicher Cannabiskonsum: 0,5 gramm bzw. 2 Joints mitlerer Qualität.

Wie lange würde man brauchen um wieder "sauber" genug zu sein, einen Urintest im Labor (Cut-Off 10ng/Liter) zu bestehen. Immunoassay und GC/MS (Gaschromatographie mit Massenspektrometrie)

Bei einer Konsumdauer von 6 Wochen... (6 mal die Woche bis täglich 0,5 gramm)
Bei einer Konsumdauer von 3 Monaten... (6 mal die Woche bis täglich 0,5 gramm)
Bei einer Konsumdauer von 12 Monaten... (6 mal die Woche bis täglich 0,5 gramm)

An alle Biochemie-Cracks ;)

Danke schonmal im vorraus!
hanfologe
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von hanfologe »

hallo rhymesta,

leider gibt es hier keine "Formel", so wie es sie für BAK gibt.
Die Verstoffwechslung von THC & Co ist ein komplexer Prozess, und nicht linear berechenbar.

Und der CutOff, den du meinst ist wohl eher 10ng/ml.

Kauf dir paar Tests bei Amazon mit nem CutOff von 20. Wenn die negativ sind, hau noch ne Woche drauf, dann sollten die 10 ng/ml machbar sein.

Edit:

Man sagt die "Halbwertszeit" von THC-Metaboliten sind 6 Tage. Je nachdem, wie hoch dein Ausgangswert ist, könntest du das näherungsweise berechnen.
(vgl. Daldrup u. a., Blutalkohol 37, 39 ff.)
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Ok, aber mir geht's eigentlich um die Frage der Einspeicherung. Bei solch einem Beispiel (konsummenge und person) :D
Und ich meinte schon tatsächlich ng/Liter. Der Anscheinend neueste Stand von forensisch akkreditierten Laboren. (aus eigener Erfahrung)

Ne Formel wäre ungenau, weil ja eben so viele Faktoren eine Rolle spielen, darum dachte ich sind hier sicher Biochemie-Cracks die wissen, wann und in welchem Umfang die Einspeicherung ungefähr "beginnt" und nach genannten Konsumzeiten endet und sich auf die Zeit auswirkt um "sauber" zu werden.

Also eher das Ausmaß der Einspeicherung.

Aber danke für die rasche Antwort!
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Wie gesagt, ungefähr ;)
hanfologe
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von hanfologe »

also biochemisch oder medizinisch kann ich dir das leider nicht berechnen.
Sorry.
Ganz plakativ: Konsumierst du mehr, als du abbaust, akkumuliert sich THC-COOH im Fettgewebe. Ist ein gewisser Punkt erreicht, macht es keinen Unterschied mehr, ob du 1 oder 10 Jahre regelmässig konsumierst. Aber auch hier kann ich dir leider keine Zahlen nennen.

Soweit ich mich erinnere sind die (MPU) Nachweisgrenzen so um die 10 ng/ml. Vielleicht einwenig genauer. Aber 10ng/L kann ich mir so nicht vorstellen. Hier kann die Messung meiner Meinung nach nicht mehr von Grundrauschen unterschieden werden. Aber auch hier bin ich kein Experte. (habe seinerzeit viel gelesen, als ich selbst direkt betroffen war)
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Bei meinen Abstinenznachweisen, die letztes Jahr durchgeführt wurden , hat das Labor tatsächlich 10 ng/l als cut-off angesetzt. Ich war auch sehr erschrocken, aber leider sind die anscheinend mitlerweile so genau.

Meinst du die Einspeicherung könnte nach 6 Wochen täglichen Konsums von 0,5 gramm schon seinen Peak erreicht haben? Oder wird das eher nach 3 Monaten oder zwölf Monaten der Fall sein, bei solch einer Konsummenge.
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Nur eine schätzfrage ;) ich weiss, dass man bei sowas keine genauen Angaben machen kann
hanfologe
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von hanfologe »

Hm, schwer zu sagen. Das kann ich dir nicht beantworten.
Ich würde -gefühlt- von einer ebensolangen Zeitspanne sprechen, die man benötigt, um unter die Nachweisgrenze zu kommen. Ich würde schätzen, dass man bei dem beschriebenen Konsummuster sehr schnell (2 Wochen?) auf konstante > 100 ng/ml kommt. Aber das ist alles geschätzt und äusserst unwissenschaftlich ;-)
Zuletzt geändert von hanfologe am Mo 3. Feb 2014, 20:23, insgesamt 1-mal geändert.
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Ok danke schonmal
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bushdoctor
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von bushdoctor »

@rhymesta:
Ich nehme an, dass Du schon im Internet recherchiert hast... für Blutuntersuchungen findet man auf die Schnelle keine Studien, nur für Urinkontrollen... Zu cut-off-Werten konnte ich bei diesen Studien keine Angaben finden.

Ich suche noch nach einer US-Seite, die sich ziemlich detailliert mit dem Thema "THC-Nachweis" beschäftigt hat und wo genaue cut-offs angegeben wurden... (Bin selber Schuld, weil ich nicht gleich ein Bookmark gemacht habe...!)
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Ja ich recherchiere nun seit einigen Tagen, fast jede freie Minute :) allerdings hab ich auch noch keine Studie gefunden, die annähernd die einspeicherungsunterschiede bei verschiedenen konsumzeiten und die Auswirkungen auf die ausscheidungszeit darlegt. Wie du schon sagtest ist es eigentlich nur bei urintests interessant. (für mich zumindest)
Solltest du was finden wäre ich froh über Links oder Informationen!

Danke
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Aber abgesehen davon. Was ist deine Meinung zur metaboliten Spitze bei dem genannten konsummuster? nach 2/3 Wochen oder 3 Monaten und ab wann beginnt wohl die Einspeicherung?
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bushdoctor
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von bushdoctor »

rhymesta hat geschrieben:Aber abgesehen davon. Was ist deine Meinung zur metaboliten Spitze bei dem genannten konsummuster? nach 2/3 Wochen oder 3 Monaten und ab wann beginnt wohl die Einspeicherung?
Ich verstehe nicht genau, was Du mit "Einspeicherung" meinst... Soweit ich mit den allgemeinen Stoffwechselprozessen vertraut bin, passiert die Einspeicherung ins Fettgewebe sofort, wenn die Vorraussetzungen dafür gegeben sind, sprich wenn grad ein THC-COOH Molekül in der Nähe einer Fettzelle ist, die gerade auf "Lagerung" geschaltet ist...

Im Übrigen gehe ich mit der Aussage vom hanfologen konform... Irgendwann baut sich ein mehr oder weniger stabiles Fließgleichgewicht im Körper auf, so dass es egal ist, ob man 6 Monate täglich konsumiert oder 3 Jahre, die Anzahl der THC-Metaboliten wird dann immer um den selben Wert schwanken.

Wichtig ist auch, wie die allgemeine körperliche Lage (Anteil Fettgewebe) ist. Es gibt Fälle, bei denen nach mehr als 6 Monaten nach dem letzten Konsum noch Metabolite nachgewiesen werden konnten, weil Freisetzung von Fett aus den Depots durch starke Gewichtsabnahme dazu kam, die gerade in den Zeitraum des Tests fiel...

Das Alles ist nicht endgültig wissenschaftlich standardisierbar! Mensch sind einfach zu verschieden.

Ich kenne einen Fall persönlich, der mich an allem Zweifeln ließ, was ich über Cannabis-Metabolismus zu wissen geglaubt habe:
1. Mega-Dauer-Kiffer (seit über 10 Jahren täglicher Konsum 0,5 - 1g)
2. letzter Joint ca. 23.00 Uhr vor Antritt einer 600km Autofahrt
3. ca. 1:30 Uhr Verkehrsunfall mit 1,5 Promille BAC (Flasche Vodka zu zweit während Autofahrt)
4. Drogentest vor Ort (natürlich Positiv auf THC-COOH)
5. Blutanalyse im Krankenhaus (ca. 7:30 Uhr morgens, also nach max. 9h nach Konsum)

Ergebnis: 1,5 ng THC; 25 ng THC-COOH

Trotz "Alkohol und Drogen" bekam die betreffende Person nach einem Jahr Abstinenznachweis und MPU (beim erstem mal bestanden!) den Führerschein wieder, weil auf "einmaliger Probierkonsum" plädiert werden konnte (mein Tip)

Diese Werte sind einfach HAMMER und wiedersprechen jeder Intuition! Ich hätte es nicht geglaubt, wenn ich die Werte nicht selber gesehen hätte...
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Mit einspeicherung meinte ich den Vorgang den du beschrieben hast. Ich hab gehört, dass es erst nach 3-6 Wochen dsuerkonsum zur thc-cooh Spitze kommt und dann die Einlagerung anfängt. Aber was du sagst klingt logisch. Demnach wird es also sofort zu "depots" im fettgewebe kommen, sobald konsumiert wurde?
Also eurer Meinung nach wird das Fett irgendwann (nach 2 oder 3 wochen dsuerkonsum) gesättigt sein an abbauprodukten? Oder werden die einlagerungen im fett mit jeder Woche mehr?

Ein echt komplexer vorgang.... Ich glaube das schreit nach einem Selbstversuch :D
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Kann auch sein, dass ich das falsch verstanden habe.
hanfologe
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von hanfologe »

Also ich glaube das THC & Co sich im Fett ablagern, liegt an der lipophilen Natur des Stoffes. Ab wann eine "aktive" Einlagerung stattfindet, oder ob diese aufgrund der Lipophilie "einfach so" passiert, weiss ich nicht.
Aber:
Auch in anderem Gewebe (Nieren, Leber, etc) lagern sich THC-Metabolite ab/reichern sich an und können somit analytisch im Urin oder Blut bestimmt werden.
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Zu allem findet man Studien im internet, aber zu so etwas leider nicht. Schade :D
Aber danke für eure Antworten!
hanfologe
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von hanfologe »

Schau mal hier:

das sind klasse Daten, die ein Mitgleid im Verkehrsportal über lange Zeit gesammelt hat.
Vor allem der THC Teil und die Werte sind dort interessant.

http://www.verkehrsportal.de/board/inde ... 1056492353
rhymesta
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von rhymesta »

Besten dank. Ich werd mir das nachher mal durchlesen und schauen wie viel davon für mich verständlich ist :D
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bushdoctor
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Re: THC Metaboliten und ihre Speicherung im Körper

Beitrag von bushdoctor »

rhymesta hat geschrieben: Also eurer Meinung nach wird das Fett irgendwann (nach 2 oder 3 wochen dsuerkonsum) gesättigt sein an abbauprodukten? Oder werden die einlagerungen im fett mit jeder Woche mehr?
Das Fett ist eigentlich nie "gesättigt", denn der Körper baut permantent Fettdepots auf und ab... Je nach aktueller Ernährungs- und Betätigungs-Lage.
Wenn man also während der "Kiffzeit" zunimmt, weil man mehr Kohlehydrate und Fette zu sich nimmt, als man aktuell braucht, dann lagern sich auch mehr THC-Metabolite in den Fettdepots ab, die eben gerade auf "speichern" geschaltet sind...

Andersrum - und so ist es wohl auch meinem Freund mit den "Überwerten" (s.o.) gegangen:
Wenn man nur "Haut und Knochen" ist und fast kein Körperfett hat, dann sind auch keine Depot-Fettzellen auf Speicherungs-Modus...

Anders wiederung verhalten sich die Fettdepots rund um die Organe, wie hanfologe geschrieben hat. Diese Depot sind "heilige Reserve" für den Körper und werden nur im absoluten Notfall abgebaut... Wenn der Körper an diese Depots geht, dann ist der Tod nicht mehr weit.

Dass Cannabinoide im Körperfett landen liegt höchstwahrscheinlich daran, dass diese extrem lipophil sind, wie hanfologe schon angemerkt hat... Ausserdem stellen Cannabinoide für den Körper keine "Gefahr" dar, wie z.B. Alkohol und dessen Metabolite, die der Körper schnell wieder loswerden will / muss !
Im Gegenteil: THC-COOH ist eine sehr "gesunde" Substanz, die im Körper wie Aspirin wirkt (entzündungshemmend, schmerzstillend, fiebersenkend, antirheumatisch) nur ohne schädliche Nebenwirkungen wie Blutverdünngung und Schleimhautauflösung...
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