Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

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Jen
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Registriert: Di 6. Mär 2012, 03:03
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Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

Beitrag von Jen »

Ein Problem ist, dass man keine bis nur sehr wenige Leute erreicht die kein Cannabis konsumieren.

Wie erreicht man also am besten diese Leute?
Was ist die allgemeine Angst dieser Leute?


Wenn man die Angst der nicht-Konsumenten kennt, wird man es leichter haben diese von einer Legalisierung zu überzeugen. Leute wie Fr. Vogelsang wird man mit Sicherheit nicht davon überzeugen können, aber ich bin mir sicher, dass das nicht die Mehrheit der Bevölkerung widerspiegelt.
Je mehr nicht-Konsument ein Legalisierung befürworte, desto eher die Wahrscheinlichkeit dass Cannabis legal wird.

Überlegt euch also wovor die Nicht-Konsumenten angst haben könnten!

Dies fällt mir ein:

1) Die Angst, dass ihre Kinder oder Enkelkinder dadurch (leichter) an Cannabis kommen.
- Heutzutage, kommt jedes Kind leicht an Cannabis ran. Was kann man also tun damit Kinder nicht an Cannabis kommen? Den Markt regulieren. Cannabis muss kontrolliert (an Erwachsende) abgeben werden und nicht von Dealer an jedes Kind verkauft werden.
Was kann man als Nicht-Konsument dafür tun? Z.B. können Eltern und Großeltern dafür stimmen den Markt zu regulieren.
So kann man dafür sorgen, dass Kinder nicht (oder nur sehr schwer) an Cannabis kommen. Dies ist die einzigste Möglichkeit Kinder zu schützen.

2) Die Angst, dass das eigene Kind sobald es 18 (oder 21) ist sofort Cannabis konsumieren wird.
- Diesen Leuten muss klargemacht werde, dass jeder der Cannabis konsumieren will, auch irgendwie daran kommt (egal ob legal oder illegal). Die wenigsten wird es abschrecken, dass es illegal ist, ein paar wird es vll. abschrecken vor Cannabis von einem Dealer zu kaufen (die werden es dann wohl aber eher selbst grown).
Was ist einem also lieber? Dass das eigene (erwachsene) Kind irgendwann im Krankenhaus liegt weil es verunreinigtes Cannabis konsumiert hat oder dass dass eigene (erwachsene) Kind Cannabis aus einem speziellen Shop (o.ä.) kauft bei dem das Cannabis kontrolliert wird? Will man wirklich, dass das eigene Kind ins Gefängnis muss, nur weil es ein Genussmittel konsumiert hat? Im Gefängnis ist zudem die Wahrscheinlich an harte Drogen zu kommen nochmal höher.

3) Die Angst, dass bald jeder in Deutschland Cannabis konsumiert.
- Diese Leute muss man fragen ob sie selbst denn Cannabis konsumieren würden, wenn dieses legal wäre.
sagt jemand "ja": dann ist es vermutlich sowieso für die Legalisierung.
sagt jemand "nein": dann können die Leute an dieser Aussage sehen, dass nicht jeder zum Kiffer wird, wenn Cannabis legalisiert wird.



was fällt euch noch ein?
Florian Rister
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Re: Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

Beitrag von Florian Rister »

4) Es gibt wichtigere Themen

Ich höre oft das Argument "Naja, du hast schon Recht, aber es gibt doch viel wichtigere gesellschaftliche Themen, ihr wollt doch eigentlich nur legal kiffen"

Denen muss man sagen, dass über 100.000 Strafverfahren im Jahr ein durchaus großes Problem für die Betroffenen sind. Dass die volkswirtschaftlichen Schäden überhaupt nicht richtig gemessen werden, und garantiert im Milliardenbereich liegen. Dass zehntausende produktive Bürger wegen ein paar Pflanzen oder ein paar 100 Gramm im Gefängniss sitzen, statt weiter arbeiten zu gehen und Steuern zu zahlen.
Legalisierungsbefürworter seit 2000
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Jen
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Re: Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

Beitrag von Jen »

5) Argument wie: "Reicht es euch den nicht dass Alkohol legal sind, warum soll man denn jetzt noch etwas legalisieren."
- Gegenargument: "Es sollte jeden selbst überlassen sein ob er lieber Alkohol oder Cannabis konsumieren möchte. Angenommen Sie mögen Alkohol, jedoch wäre Alkohol illegal und Cannabis legal. Würden sie dann auf den Alkohol verzichten wollen und sich dann damit zufrieden geben dass ihnen Cannabis zu Verfügung stehen würde?"
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GraswegKobold
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Registriert: Do 8. Mär 2012, 12:06

Re: Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

Beitrag von GraswegKobold »

Finanzielle Aspekte kann Mensch auch nicht ganz ausser Acht lassen. Die Mehrkosten
im Sicherheitsapparat bei der Ermittlung, Festsetzung und Urteilssprechung sind ja
unstrittig und würden entfallen. Derzeit nicht mal annähernd abschätzbare Steuer-
einnahmen kämen ebenso noch dazu und einige neue Arbeitsplätze bei den legalen
wie auch immer gearteten "Abgabeorganisationen".

Der wegfallende soziale Druck für tausende von Freunden oder Mitbürgern und auch
in diesem Fall wieder die Einsparungen die der Staat und jede Privatperson macht,
deren sogenannte Erwerbshistorie nicht durch eine Haftstrafe durchbrochen wird.

Die leichtere Forschung und letztendlich auch Versorgung der Mitmenschen mit
günstigeren und besser verträglichen Medikamenten und die konkreten Einsparungen
die sich in direkter Folge im Gesundheitssystem daraus ergeben.

An dieser Stelle würde sich bei Nicht Konsumenten eine Art "Kurz-Fazit" sicher
gut machen. Selbst laienhaft informierte und von negativen Vorurteilen geprägte
Mitmenschen können sicher das gewaltige Einsparpotential erkennen. Die enormen
Vorteile die eine Legalisierung auch der Forschung und Medizin wieder an die
Hand geben, sind finanziell überhaupt nicht abschätzbar.

P.S.: Ich überlege mal weiter, bis gleich
Thomas
Beiträge: 95
Registriert: Di 14. Feb 2012, 23:09

Re: Wie erreicht man die nicht-Konsumenten

Beitrag von Thomas »

Grund!
Es wird schon einen guten Grund haben, das Alkohol erlaubt ist und Cannabis eben nicht. Es ist nicht umsonst verboten und wird bestraft.
Kann ja nicht gut sein. Dann wird die Palette runtergehobelt was alles passieren kann und da haben sie ja recht mit!

Wenn ich jedes Mal die Nebenwirkung studieren würde bevor ich meine Migränetabletten schlucke, würde mir auch jedes mal schlecht werden.
Wenn ich die Nebenwirkung wie Herzrasen, Unwohlsein, aufgedreht, zittrig, schwitzige Hände als bsp. nehme schmeckt mir morgen der Kaffee nicht mehr.
Die Dosis macht das Gift, selbst Sauerstoff ist toxisch und kaum einer weis dies... Ab einer Tiefe von ca. 66m überleben wir sicherlich den 5. Atemzug nicht und dennoch hör ich nicht auf zu atmen.
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