Cannabis Statistiken

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His Master's Voice
Beiträge: 618
Registriert: Do 1. Mär 2012, 16:09

Cannabis Statistiken

Beitrag von His Master's Voice »

Ich richte mal einen Thread ein, in welchem wir statistische Daten zum Thema Cannabis sammeln. Insbesondere die Zahl der Konsumenten fände ich interessant.

Eröffnen kann ich ja mal mit dieser Seite von CANNABISLEGAL, Thema: Zahlen zur Cannabislegalisierung in Deutschland. Die Zahlen sind allerdings von 2000 (!!!) also mitnichten wirklich aussagekräftig für unsere heutige Situation. Aber besser als nichts.
Wir sind Millionen...
frihet
Beiträge: 171
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 14:37

Re: Cannabis Statistiken

Beitrag von frihet »

Schon anderswo gepostet, aber hier passts besser rein: http://hanfjournal.de/hajo-website/arti ... Kiffer.php
Radulf
Beiträge: 269
Registriert: So 4. Mär 2012, 12:49

Re: Cannabis Statistiken / neue BZgA-Statistik

Beitrag von Radulf »

Interessant dass Ihr Euch auch gerade mit den Statistiken beschäftigt. Ich dachte die letzten Tage auch daran, dass ich mich mit den Fakten beschäftigen muss, weil ich von vielen Sachen noch keinen Plan hab.

Das Hanfjournal bezieht sich auf die Zahlen der BZgA. Ich habe mir das mal genauer angeschaut und fasse grad mal das Gröbste zusammen.

Quelle:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2012). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2011. Der Konsum von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen: aktuelle Verbreitung und Trends. Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Ca. 70 Seiten

Die Studie basiert auf telefonischen Befragungen, die von forsa durchgeführt wurden und soll u.a. der Planung und Steuerung von Präventionszielen dienen.
Präventionsziele werden folgendermaßen angegeben:
Im Falle von Tabak und illegalen Drogen ist das Präventionsziel ein möglichst bevölkerungsweiter Konsumverzicht. Alkohol soll von Jugendlichen weitestgehend gemieden werden und Erwachsene sollen mit Alkohol verantwortungsvoll und risikoarm umgehen.
Befragungszeitraum: 28. März bis 18. Mai 2011
Veröffentlichung: Februar 2012
Insgesamt befragt (12 bis 25 Jahre): 5.001
Größte Altersgruppe der Befragten (22 bis 25 Jahre): 1.573
61,2 % waren keine Jugendlichen, sondern junge Erwachsene zwischen 18 und 25!

Es werden nicht nur die Daten der neuen Erhebung präsentiert, sondern auch Daten vergangener Erhebungen seit 1973 verwendet und entsprechende Trends dargestellt.

Als kleiner Auszug die neuen Cannabis-Konsumentenzahlen für 18- bis 25-Jährige von 2011:

Lebenszeitprävalenz: 39,2 %
12-Monats-Prävalenz: 13,5 %
30-Tage-Prävalenz: 5,4 %
Regelmäßiger Cannabiskonsum: 3,3 %


Kritik:

Sehr wahrscheinlich werden Fragen zu den Konsumgewohnheiten, die sich auf illegale Drogen beziehen wegen der drohenden Strafverfolgung nur teilweise wahrheitsgemäß beantwortet. Auf die entsprechenden Erhebungsfehler geht die Studie nicht ein!
In einer der Vorgänger-Studien zum Thema Cannabis von 2010 wird wenigstens die Befragungsmethodik näher erläutert:
Wenn Sie jetzt einmal an die letzten 30 Tage denken, an wie vielen Tagen haben Sie
Haschisch oder Marihuana genommen?
Die unterschiedlichen Präventionsziele bezüglich legaler und illegaler (Rausch-)Drogen werden nicht begründet. Einfach nur ärgerlich ist das extrem unrealistische Präventionsziel "möglichst bevölkerungsweiter Konsumverzicht" bezüglich Tabak und illegaler Drogen.

Eine weitere wahrscheinliche Fehlerquelle liegt nicht in der Erhebung, sondern in der Interpretation der Daten. Die BZgA hat natürlich nicht herausgefunden, dass Ihre Präventionsmaßnahmen wirkungslos sind. Es wird allerdings auch nicht der unzulässige Schluss gezogen und auch nicht direkt behauptet, dass der teilweise Rückgang der Konsumentenzahlen seit 2004 auf Prävention zurückzuführen ist. Stattdessen wird geschickt in Kapitel 4 (Diskussion) auf die verschieden Faktoren hingewiesen, die sich auf das Konsumverhalten auswirken können. Am Ende dieses Abschnitts wird betont, dass auch Präventionsmaßnahmen den Drogengebrauch beeinflussen und die Funktion der Studie zur Planung von Maßnahmen noch einmal erwähnt. Direkt im Anschluss werden dann die positiven Trends, also die teilweise sinkenden Konsumentenzahlen noch einmal aufgezählt und als erfreuliche Entwicklung dargestellt. So entsteht der irreführende Eindruck, dass die sinkenden Konsumentenzahlen durch Präventionsmaßnahmen bedingt sein müssten.

Hier gibt's die Studie::
http://www.bzga.de/forschung/studien-un ... aevention/
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