Bin ich, mein Körper illegal...?
Bin ich, mein Körper illegal...?
24.05.2012 auf 3sat 21:00 Uhr - scobel
Titel der Sendung: Highlung durch Drogen
Hauptsächlich geht es in der Sendung um den therapeutischen Nutzen von Psilocybin, LSD, Meskalin und MDMA. Bedauert wird, das durch
die Novellierung des BtMG 1966 die Forschung zur therapeutischen Nutzung von Halluzinogenen, zu denen auch Hanf zählt, fast vollständig
zum Erliegen kam. Beschrieben wird die Wirkung von Halluzinogenen, eine Rauschwirkung in dem Sinne, wie man es von Alkohol kennt,
wird ihnen abgesprochen. Die Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit ist = Null. Auch über Drogen indizierte Psychosen wird gesprochen
und Zahlen genannt. Etwa 1% der Bevölkerung entwickelt Psychosen, durch die Einnahme von Halluzinogenen steigt die Zahl um 0,2 bis 0,3 %,
was eine verschwindend geringe Risikosteigerung bedeutet.
Horrortrip, das Schlagwort zur Psychose Entwicklung heißt im Fachjargon 'Angstvolle Auflösung des Ich' habe ich gelernt. Diese Angstvolle
Auflösung des Ich hat in den meisten Fällen die Ursache Überdosierung. Was für eine kontrollierte Abgabe von Halluzinogenen mit genauer
Dosierungsanleitung spricht. Dasselbe gilt für MDMA. Erst/Probierkonsumenten sollten von erfahrenen Konsumenten begleitet werden.
So könnte eine weitere Risikominderung erreicht werden. (Frau Dyckmans versteht nicht was es bedeutet durch kompetente Drogen- und
Suchtpolitik den Menschen in den Mittelpunkt stellen )
Cannabis wird nur am Rande erwähnt. Doch unter dem interessanten Aspekt, bin ich illegal, da mein Körper Cannabinoide entwickelt?
Botenstoffe sind überlebenswichtig, es gibt sie nicht grundlos.
Reizvoller spontan Gedanke, könnte man nicht eine Selbstanzeigen Kampagne starten unter dem Aspekt:
Ich bin illegal. Mein Körper produziert Cannabinoide. Ich kann nix dagegen machen, obwohl es illegal ist...
Titel der Sendung: Highlung durch Drogen
Hauptsächlich geht es in der Sendung um den therapeutischen Nutzen von Psilocybin, LSD, Meskalin und MDMA. Bedauert wird, das durch
die Novellierung des BtMG 1966 die Forschung zur therapeutischen Nutzung von Halluzinogenen, zu denen auch Hanf zählt, fast vollständig
zum Erliegen kam. Beschrieben wird die Wirkung von Halluzinogenen, eine Rauschwirkung in dem Sinne, wie man es von Alkohol kennt,
wird ihnen abgesprochen. Die Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit ist = Null. Auch über Drogen indizierte Psychosen wird gesprochen
und Zahlen genannt. Etwa 1% der Bevölkerung entwickelt Psychosen, durch die Einnahme von Halluzinogenen steigt die Zahl um 0,2 bis 0,3 %,
was eine verschwindend geringe Risikosteigerung bedeutet.
Horrortrip, das Schlagwort zur Psychose Entwicklung heißt im Fachjargon 'Angstvolle Auflösung des Ich' habe ich gelernt. Diese Angstvolle
Auflösung des Ich hat in den meisten Fällen die Ursache Überdosierung. Was für eine kontrollierte Abgabe von Halluzinogenen mit genauer
Dosierungsanleitung spricht. Dasselbe gilt für MDMA. Erst/Probierkonsumenten sollten von erfahrenen Konsumenten begleitet werden.
So könnte eine weitere Risikominderung erreicht werden. (Frau Dyckmans versteht nicht was es bedeutet durch kompetente Drogen- und
Suchtpolitik den Menschen in den Mittelpunkt stellen )
Cannabis wird nur am Rande erwähnt. Doch unter dem interessanten Aspekt, bin ich illegal, da mein Körper Cannabinoide entwickelt?
Botenstoffe sind überlebenswichtig, es gibt sie nicht grundlos.
Reizvoller spontan Gedanke, könnte man nicht eine Selbstanzeigen Kampagne starten unter dem Aspekt:
Ich bin illegal. Mein Körper produziert Cannabinoide. Ich kann nix dagegen machen, obwohl es illegal ist...
Zuletzt geändert von Gerd50 am Fr 25. Mai 2012, 11:13, insgesamt 1-mal geändert.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
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Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Ja, den letzten Teil der Sendung habe ich auch gesehen. Wirklich hochinteressant und das mit der Anzeige ist eine nette Idee!
Aber langsam beginnt sich die prohibitionistische Doktrin, nach der Drogengebrauch an sich missbräuchlich ist, auf, indem nämlich die Wissenschaft aufzeigt, dass bei abgestimmter Dosierung das Risiko für negative Erfahrungen ziemlich gering ist.
Aber langsam beginnt sich die prohibitionistische Doktrin, nach der Drogengebrauch an sich missbräuchlich ist, auf, indem nämlich die Wissenschaft aufzeigt, dass bei abgestimmter Dosierung das Risiko für negative Erfahrungen ziemlich gering ist.
- His Master's Voice
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- Registriert: Do 1. Mär 2012, 16:09
Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Hallo Gerd,Gerd50 hat geschrieben: Auch über Drogen indizierte Psychosen wird gesprochen
und Zahlen genannt. Etwa 1% der Bevölkerung entwickelt Psychosen, durch die Einnahme von Halluzinogenen steigt die Zahl auf 2 bis 3 %,
was eine verschwindend geringe Risikosteigerung bedeutet.
ich muss Dich korrigieren, weil sonst hier falsche Infos stehen. In der Sendung war die Rede davon, dass etwa 1 Prozent der Bevölkerung im Laufe des Lebens eine Psychose entwickeln. Der Psychiater (Dr. Vollenweider) sagte darauf, dass auch unter Drogenkonsumenten die Wahrscheinlichkeit nur geringfügig über 1 Prozent läge. So dicht dran, dass man kaum von einer signifikanten Erhöhung sprechen könne.
Das deckt sich übrigens sehr genau mit den Erkenntnissen einer australischen Erhebung die ich an dieser Stelle kurz zitieren möchte. Dazu der "Cannabis"-Auszug aus dem Wikipedia-Artikel "Drogenpsychose" wo der Zusammenhang erklärt wird:
(Originalquellen hier: "Cannabisbezogene Störungen" (AWMF, 2004), "Addiction" (Degenhardt, Hall, Lynskey, 2002).Alkoholpsychose
Kokainpsychose
.
.
Cannabispsychose
Auch Cannabiskonsumenten weisen, nach den Ergebnissen einiger Studien, ein leicht erhöhtes Risiko auf: 1,2 % der in einer australischen Erhebung erfassten Konsumenten wiesen psychotische Symptome auf. Der Durchschnitt in der Bevölkerung liegt bei 1 %. [5] Gefährdet sind nach neueren Untersuchungen vor allem junge Konsumenten, welche eine bestimmte Mutation des COMT-Gens in ihren Zellen tragen. Hierbei begünstigt vor allem ein früher Konsumbeginn den Ausbruch der Störung. Die Symptombildung solcher Psychosen ist in der Literatur weitgehend inhomogen beschrieben, so dass eine Abgrenzung zu Schizophrenieformen oder schizophrenen Psychosen aufgrund der Symptomatik nach derzeitigem Kenntnisstand nicht möglich ist. Ähnlich den Schizophrenie ähnlichen Psychosen können affektive Symptome auch bei Cannabis assoziierten, länger anhaltenden psychotischen Störungen eine wichtige Rolle spielen und bei der Behandlung besondere Berücksichtigung finden.
Im Sinne des heute allgemein akzeptierten Vulnerabilitäts-Stress-Modells schizophrener Psychosen wird vermutet, dass chronischer Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen im Sinne eines Stressors zu verstehen ist, der eine länger anhaltende psychotische Episode auslösen kann.
Siehe auch: Cannabis als Rauschmittel
Behandlung
Drogenpsychosen werden wie andere Psychosen behandelt. Wie die klassische Psychose kann auch eine Drogenpsychose für die Betroffenen dazu führen, dass auf Dauer ein Leben ohne Betreuung nicht mehr möglich ist. Drogenpsychosen können aber auch nach einer einmaligen Episode und darauf folgender strikten Abstinenz ausheilen. Dies gilt insbesondere für cannabisinduzierte Psychosen.
Ich habe generell den Eindruck, in der Psychosediskussion wird die akute psychotische Phase unter Drogeneinfluss, die von alleine wieder abklingt oft von der chronischen Psychose aufgrund von Drogenkonsum mit Therapiebedarf, begrifflich nicht klar getrennt. In diesem Fall war die Rede von chronischen Psychosen mit Therapiebedarf.
Wir sind Millionen...
Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Die Fachleute stiften hier teilweise Verwirrung und bezieichnen die normale Rauschwirkung schon als Psychose.
Diese "australische Studie" ist vermutlich sehr einseitig angelegt. Die wollen, soweit ich weiß, auch herausgefunden haben, dass Alkohol keine Psychosen auslösen kann. Aber das ist definitv falsch. Bei entsprechender Vulnerabilität kann eine Pschose auch durch Alkoholkonsum ausgelöst werden. Und die erhöhte Rate von 1,2 % impliziert keine Kausalitätsbeziehung zwischen Cannabis-Konsum und chronischer Psychose. Es ist genau so gut möglich, dass Menschen mit latenter Psychose eben besonders gerne Cannabis konsumieren, z.B. weil sie die Wirkung entspannend finden. Genauso wie Cannabis keine Einstiegsdroge ist.
Von den 1,2 % bleibt bei genauerem Hinsehen nicht viel übrig.
Ist aber eine witzige Idee, Selbstanzeige wegen eines illegalen körpereigenen Cannabinoidsystems.
Diese "australische Studie" ist vermutlich sehr einseitig angelegt. Die wollen, soweit ich weiß, auch herausgefunden haben, dass Alkohol keine Psychosen auslösen kann. Aber das ist definitv falsch. Bei entsprechender Vulnerabilität kann eine Pschose auch durch Alkoholkonsum ausgelöst werden. Und die erhöhte Rate von 1,2 % impliziert keine Kausalitätsbeziehung zwischen Cannabis-Konsum und chronischer Psychose. Es ist genau so gut möglich, dass Menschen mit latenter Psychose eben besonders gerne Cannabis konsumieren, z.B. weil sie die Wirkung entspannend finden. Genauso wie Cannabis keine Einstiegsdroge ist.
Von den 1,2 % bleibt bei genauerem Hinsehen nicht viel übrig.
Ist aber eine witzige Idee, Selbstanzeige wegen eines illegalen körpereigenen Cannabinoidsystems.
- His Master's Voice
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Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Stimmt, die Idee mit der Selbstanzeige ist interessant.
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Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
eigentlich wären es ja nur 0,2 % mehr Psychosen als beim Durchnitts-Horst.
Typisch, wie die Prohibitionisten heiße Luft produzieren.
Typisch, wie die Prohibitionisten heiße Luft produzieren.
- His Master's Voice
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- Registriert: Do 1. Mär 2012, 16:09
Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Genau darauf will ich hinaus. Wenn die Untersuchungen der Australier stimmen und die Äußerung des Psychiaters bei Scobel scheint das zu bestätigen (sein Bekannter, der andere Psychiater hat ja auch zugestimmt), dann ist das immer wieder beschworene erhöhte Psychoserisiko bei Cannabiskonsumenten ein weitgehend aufgeblasener Mythos, ein Anslinger. Das Risiko ist so unerheblich erhöht, dass es kaum vom normalen Risiko abgrenzbar ist (12 von 1000, statt 10 von 1000 Personen).Radulf hat geschrieben:eigentlich wären es ja nur 0,2 % mehr Psychosen als beim Durchnitts-Horst.
Typisch, wie die Prohibitionisten heiße Luft produzieren.
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Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Bleiben noch die etwa 600 000 Missbräuchler und abhängigen Konsumenten.
http://www.drogenbeauftragte.de/drogen- ... hland.html
Wo nimmt Dyckmans die her, obwohl es wegen der Prohibition keine verlässlichen Zahlen gibt?
http://www.drogenbeauftragte.de/drogen- ... hland.html
Wo nimmt Dyckmans die her, obwohl es wegen der Prohibition keine verlässlichen Zahlen gibt?
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Re: Bin ich, mein Körper illegal...?
Frau Dyckmanns fördert den Alkoholismus und den illegalen Drogenhandel. Ganz knapp gesagt. Von einer ehemaligen Verwaltungsrechtlerin ist auch nichts anders zu erwarten.
„Je tiefer man in die lebendige Natur hineinsieht, desto wunderbarer erkennt man sie. Ich glaube, man fühlt sich dann auch geborgen.“
Zitat: Albert Hofmann
Zitat: Albert Hofmann