"CBD hat mir das Kiffen ruiniert"
Verfasst: So 11. Jun 2017, 07:20
"Das THC-freie Gras ist momentan in aller Munde. Unser Redaktor – ein langjähriger Kiffer – hat nach einer CBD-Phase plötzlich Mühe mit normalem Cannabis.
Seit meinen Teenagertagen kiffe ich. Als ich anfing, habe ich Gras quasi zur Selbstmedikation benutzt. Als Jugendlicher zeigte ich starke Tendenzen zu Depressionen und Sozialphobie – ausserdem war ich auf bestem Weg, eine ernstzunehmende Zwangsneurose zu entwickeln. Das Kiffen hat all die Probleme für mich gelöst.
Mittlerweile bin ich Mitte 20 und mir ist schon länger bewusst, dass ich meinen Gras-Konsum etwas zurückfahren sollte. Der Hype um CBD, also Cannabis ohne den psychoaktiven Wirkstoff THC, war für mich deshalb ein Gottesgeschenk: Ich konnte jeden Tag Joints rauchen, ohne das Gefühl zu haben, dass mein Gehirn in einigen Jahren deshalb Brei sein wird. Wie sich herausstellt, hat mir ebendieses CBD-Gras zwar gegen die Abhängigkeit geholfen, gleichzeitig aber neue Probleme verursacht.
Ungefähr einen Monat lang habe ich ausschliesslich CBD geraucht. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass sich meine Persönlichkeit dadurch veränderte – es fühlte sich aber gut an, zu wissen, dass ich nicht mehr ständig komplett stoned war.
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Der entscheidende Moment kam dann, als ich mich wieder an «normales» Gras heranwagte. Natürlich hatte ich den Flash zu einem gewissen Grad vermisst und so gönnte ich mir eines Abends mal wieder eine richtige Tüte. Meine Fresse, war ich high.
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Wie ich später im Gespräch mit einem Therapeuten herausfand, erlebte ich eine klassische Panikattacke. Die nächsten Wochen waren geprägt von Angststörungen, ich fiel teilweise zurück in alte Muster meiner Zwangsneurose und hatte Gedanken, die definitiv in eine schizophrene Richtung gehen: Ich beschäftigte mich zum Beispiel ausführlich mit der Idee, dass unsere Welt nur eine Computer-Simulation sein könnte.
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Seither ist Kiffen für mich nicht mehr das Gleiche: Wann immer ich einen Joint rauche, schwingt die latente Angst mit, wieder an dunkle Ort abzudriften und erneut eine Panikattacke zu erleiden.
...
Die Antwort liegt auf der Hand: Während meiner CBD-Phase hatte ich meine THC-Immunität verloren. Diese Theorie bestätigt auch Franjo Grotenhermen, Arzt und Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoid-Medikamente: «Wenn man den THC-Konsum aussetzt, wirkt es danach wieder deutlich stärker als bei einem Dauerkonsumenten», sagt er.
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edenfalls bin ich im Umgang mit Gras massiv vorsichtiger geworden. Grundsätzlich nichts Negatives – und trotzdem: Das CBD hat mir zu einem gewissen Grad die Freude am Kiffen ruiniert."
http://www.tilllate.com/de/story/kiffen ... s-ruiniert
Seit meinen Teenagertagen kiffe ich. Als ich anfing, habe ich Gras quasi zur Selbstmedikation benutzt. Als Jugendlicher zeigte ich starke Tendenzen zu Depressionen und Sozialphobie – ausserdem war ich auf bestem Weg, eine ernstzunehmende Zwangsneurose zu entwickeln. Das Kiffen hat all die Probleme für mich gelöst.
Mittlerweile bin ich Mitte 20 und mir ist schon länger bewusst, dass ich meinen Gras-Konsum etwas zurückfahren sollte. Der Hype um CBD, also Cannabis ohne den psychoaktiven Wirkstoff THC, war für mich deshalb ein Gottesgeschenk: Ich konnte jeden Tag Joints rauchen, ohne das Gefühl zu haben, dass mein Gehirn in einigen Jahren deshalb Brei sein wird. Wie sich herausstellt, hat mir ebendieses CBD-Gras zwar gegen die Abhängigkeit geholfen, gleichzeitig aber neue Probleme verursacht.
Ungefähr einen Monat lang habe ich ausschliesslich CBD geraucht. Ich hatte zwar nicht das Gefühl, dass sich meine Persönlichkeit dadurch veränderte – es fühlte sich aber gut an, zu wissen, dass ich nicht mehr ständig komplett stoned war.
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Der entscheidende Moment kam dann, als ich mich wieder an «normales» Gras heranwagte. Natürlich hatte ich den Flash zu einem gewissen Grad vermisst und so gönnte ich mir eines Abends mal wieder eine richtige Tüte. Meine Fresse, war ich high.
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Wie ich später im Gespräch mit einem Therapeuten herausfand, erlebte ich eine klassische Panikattacke. Die nächsten Wochen waren geprägt von Angststörungen, ich fiel teilweise zurück in alte Muster meiner Zwangsneurose und hatte Gedanken, die definitiv in eine schizophrene Richtung gehen: Ich beschäftigte mich zum Beispiel ausführlich mit der Idee, dass unsere Welt nur eine Computer-Simulation sein könnte.
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Seither ist Kiffen für mich nicht mehr das Gleiche: Wann immer ich einen Joint rauche, schwingt die latente Angst mit, wieder an dunkle Ort abzudriften und erneut eine Panikattacke zu erleiden.
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Die Antwort liegt auf der Hand: Während meiner CBD-Phase hatte ich meine THC-Immunität verloren. Diese Theorie bestätigt auch Franjo Grotenhermen, Arzt und Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoid-Medikamente: «Wenn man den THC-Konsum aussetzt, wirkt es danach wieder deutlich stärker als bei einem Dauerkonsumenten», sagt er.
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edenfalls bin ich im Umgang mit Gras massiv vorsichtiger geworden. Grundsätzlich nichts Negatives – und trotzdem: Das CBD hat mir zu einem gewissen Grad die Freude am Kiffen ruiniert."
http://www.tilllate.com/de/story/kiffen ... s-ruiniert