Liebe Freundinnen und Freunde,
Wegen Wartungsarbeiten wird das Forum am 25.4.24 zeitweise nicht erreichbar sein.
Danke für euer Verständnis!

Ausnahmegenehmigung erhalten

Antworten
Langsam verzweifelt
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Sep 2016, 15:41
Wohnort: Ludwigsburg

Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von Langsam verzweifelt »

Hallo ihr lieben,

Nur kurz zu meiner Geschichte. Alles fing vor 1 1/2 Jahres an . Ich hatte eine schleimbeutelentzündung der Fersen und schmerzen und Krämpfe im linken Arm. Außer mit arcoxia und krankengymnastik wurde nichts unternommen. Als es sich nicht besserte und ich mir auch nicht wirklich verstanden vorkam, weder beim Orthopäde noch dem Hausarzt, brach ich die Behandlung ab und kämpfte mich weiter durchs leben. Kurz darauf erkrankte ich an gebärmutterhalskrebs der operiert und entfernt werden konnte. Die Schmerzen blieben, nun auch in diesem Bereich. Im Mai 2016 hatte ich dann eine eileiterschwangerschaft mit ruptur des eileiters und einblutung in den bauchraum -notoperation. Seit diesem Tag schmerzen nun auch noch diese Narben innerlich. Nun habe ich zusätzlich noch die Diagnose Bandscheibenvorfall der hws und lws erhalten, nun ist auch klar woher die schmerzen im arm kamen . Nun bin ich bei folgenden Symptomen angelangt : Meine Beine werden taub, ich habe Krämpfe in Füßen und Beinen und teilweise lähmungserscheinungen. Mein linker arm ist mit der gleichen Symptomatik betroffen. Ich habe durchgehend schmerzen in rücken, armen und Beinen. Ich habe starke Kopfschmerzen und nackenschmerzen, meine Narben am Bauch schmerzen innerlich und an Sex ist teilweise nicht mehr zu denken da mir innerlich jede Berührung weh tut. Ich bekomme tilidin 50/4, tolperison und novalgin 500. Ich hatte heute wieder einen Termin beim Orthopäde, der mit mir die Vorgehensweise für die op an der Wirbelsäule besprochen hat. Es gibt keine Garantie das die Operation etwas bewirkt, er möchte mir aber auch keine Medikamente mehr verschreiben, da er mich für süchtig hält. Ich behandle mich selbst mit cannabis, dies hält er aber auch für falsch. Mein Hausarzt sieht das leider auch so. Nun bin ich wirklich verzweifelt. Ich möchte diese scheiß Tabletten nicht mehr nehmen, kann aber meinen Alltag ohne nicht mehr bestreiten, da die schmerzen mir den Verstand rauben. Welcher Arzt aus der nähe von Stuttgart nimmt sich der Problematik an und kann helfen eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten? Ich bin euch über jeden Tipp dankbar.

Viele liebe Grüße

Patricia
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von Sabine »

Hallo liebe Patricia und herzlich Willkommen hier!

Da hast Du nun drei Dinge, die ich selber auch nur zu gut kenne. Bandscheibenvorfall HWS 4/5, OP's an den Eileitern/Eierstöcken und Pap 4.
Bei beiden mußte ich auch ohne damalige Kenntnisse von Cannabis ziemliche heftige Sträuße mit den Ärzten auskämpfen.

Bei mir wurde vor ca. 25/30 Jahren bei Befund von Pap4 am Gebärmuttermund auch eine OP vorgeschlagen mit der Konsequenz, das ich einen großen Teil des Gebärmuttermundes verloren hätte und eine evtl. folgende Schwangerschaft liegend verbringen hätte müssen. Laut Aussagen des damaligen Arztes gab es keine Wahlmöglichkeit. Habe dann eine Zweitmeinung eingeholt und siehe da, es war möglich, mit Hilfe von Lasern die OP durchzuführen. Letztendlich war das dann eine Sache von 30 Minuten in Narkose + Zeit im Aufwachraum. Seitdem ist an dieser Baustelle Ruhe.
Eine NotOP steht natürlich auf einem anderen Blatt : meiner Meinung nach wurde da bei Dir schlampig gearbeitet. Habe selber 2 OP's wegen Entzündungen an Eierstöcken/Eileitern hinter mir und kenne die von Dir geschilderten Symtome nicht. Erkundige Dich, ob es heutzutage nicht möglich ist, diese schmerzhafte Narbenbildung zumindest zum Teil rückgängig zu machen. Minimalinversiv + mit Lasertechnik müßte da doch was gehen.

Beim Bandscheibenvorfall wollte der Arzt auch sofort operieren. OP's im Halswirbelbereich können nur von vorne durchgeführt werden, was eine enorme Narbe vom Kinn bis in den Oberbrustbereich bedeutet. Zudem können die Stimmbänder flöten gehen. Und wenn was schief geht, steht eine Querschnittslähmung auch noch auf der Liste. Ob eine OP hilft, war meinem damaligen Arzt auch unklar. Kann helfen oder auch nicht. Wenn ich so Zeitungsberichte aus den letzten Jahrzehnten Revue passieren lasse, helfen OP's bei Bandscheibenvorfällen in den seltensten Fällen! Ist genauso wie bei UnterleibOP's meistens nur gut für (angehende) Ärzte, um die geforderten OP-Anzahl für ihre Qualifikation zu erhalten. Konnte den Arzt damals (zwar nicht richtig) davon überzeugen, das ich es erstmal mit ambulanter Reha probiere. Die hat nach 3 Wochen begonnen zu wirken, OP wurde somit überflüssig. Bis auf das ich manchmal morgens bei falscher Schlaflage auch einen tauben Arm habe, merke ich vom Bandscheibenvorfall nichts mehr. Halte mich aber auch an die Tipps der Krankengymnasten und Physiotherapeuten, was richtiges Heben, Aufstehen ud Stärken der Wirbelsäulenmuskulatur angeht.
In der Reha habe ich sehr viele Patienten kennen gelernt, die selbst nach 2-4 oder mehr OP's nicht schmerzfrei waren.

Ob Du jetzt von Tilidin und Co. abhängig geworden bist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ist aber auch nach vielen Patientengeschichten, die ich gelesen/gehört habe, nicht auszuschliessen.
Was hat denn der Arzt gemeint, wie es weiter gehen soll, wenn die OP nicht gelingt und die Schmerzen bleiben? Andere, härtere Opiate? Wo Du dich dann körperlich noch beschissener fühlen tust?

Mein Rat : sage die OP erstmal ab, wechsle sofort beide Ärzte bzw. hole Dir Zweitmeinungen ein. Die Folgen einer OP können irreperabel sein. Befindet sich eine Uni-Klinik in erreichbarer Nähe? Die meisten dürften eine Schmerzambulanz besitzen, da könnte noch an der Medikation gedreht werden bzw. beim richtigen Ausschleichen von Tilidin und Co. geholfen werden. Auch sind sie sind bei modernen, evtl. schonerenden OPmöglichkeiten mehr Uptodate als manche Arztpraxis. Und wenn Du Glück hast, sind die dort Cannabis gegenüber auch positiv eingestellt und halten Dich nicht gleich für drogensüchtig.
Ob deine Ärzte Cannabis für falsch halten, wär mir sowas von schnurz, wenn es hilft.

Allerdings wirst Du (und dein Partner) wohl energisch auftreten müssen, meiner Erfahrung nach machen Ärzte sonst mit Dir, was sie wollen. Auch wenn sie beleidigt sind, weil ihre Qualifikation in Frage gestellt wird, Scheiss drauf, es ist dein Körper mit dem Du noch einige Jahrzehnte leben mußt! Ahja, wegen Partner : immer bei wichtigen Arztgesprächen jemand zweites dabei haben. Damit wird auf der einen Seite dem Arzt signalisiert, das 4 Ohren mithören (Zeuge), man hat auf der anderen Seite auch jemanden, der vielleicht andere Aspekte raushört/mitdenkt und man selber so die Sache realistischer beurteilen kann. Kenne das von mir, wenn da ein Arzt in den Anfangsjahren meines Krebses irgendwas unangenehmes erklärt hat, habe ich zu gemacht und war nicht mehr richtig aufnahmebereit.

Schon mal an eine (temporäre) Ausnahmegenehmigung gedacht ? Leider kann ich Dir keinen Arzt empfehlen, da wissen hier andere mehr.

Mitfühlende Grüße von Aurora
crappy
Beiträge: 372
Registriert: Fr 19. Sep 2014, 03:00

Re: Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von crappy »

Hallo Patricia,

einen Arzt in deinen Nähe kenne ich leider auch nicht. Aber eine Ausnahmegenehmigung wird hoffentlich in 2017 nicht mehr nötig sein wenn/falls das Cannabiskontrollgesetz in Kraft tritt. Dann sollte jeder Arzt Cannabis auf Rezept verschreiben können. Ob das so kommt steht derzeit leider noch in den Sternen. Was du machen könntest ist dich an Herrn Grotenhermen zu wenden. Vielleicht kennt er einen Arzt in deiner Nähe der mit deinen Beschwerden und Cannabis als Therapie Erfahrungen hat.

Ansonsten würde ich jeden Arzt in deiner Nähe kontaktieren und explizit darauf ansprechen ob er bereit ist eine Selbsttherapie mit Cannabis ärztlich zu überwachen und zu unterstützen. Das wäre der erste Schritt falls du eine Ausnahmegenehmigung des Bfarm anstrebst.

Viel Glück und liebe Grüße
Langsam verzweifelt
Beiträge: 2
Registriert: Do 22. Sep 2016, 15:41
Wohnort: Ludwigsburg

Re: Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von Langsam verzweifelt »

Hi aurora.

Bei mir war es ein pap 4ap ,der bereits in die gebärmutterschleimhaut und den gebärmutterhals übergegangen war. Op wurde vorgenommen. Nun habe ich nur noch einen halben gebärmutterhals. Bei mir hat sich der Krebs leider so rasant ausgebreitet das es sehr schnell gehen musste.
Die Bandscheiben op ist für den 21.10 angesetzt da ich mich kaum mehr bewegen kann ohne andauernd von Schmerzen geplagt zu werden. Habe eine heiden Angst, da die Operation nur mit lokalänasthesie vorgenommen wird aber ich bin langsam so verzweifelt, das ich keine andere Möglichkeit mehr sehe.

Hi crappy. Danke für die Antwort. Von Dr grothenhermen habe ich bereits viel gehört, muss aber sagen das er doch sehr weit von mir entfernt ist. Ich hoffe du behältst recht und ab 2017 ist eine schmerzmedikation mit cannabis ist dann leichter zu bekommen. Bis dahin werde ich mich noch weiter durch den ärztedschungel kämpfen.

Viele liebe grüße an euch beide


Patricia
crappy
Beiträge: 372
Registriert: Fr 19. Sep 2014, 03:00

Re: Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von crappy »

Hallo Patricia,

versuche doch mal ein CBD Präparat. Das kann man frei im Internet ohne Rezept und ohne Ausnahmegenehmigung kaufen da es kein Btm ist. Ist aber leider auch nicht ganz billig. Ich könnte mir gut vorstellen das es dir helfen kann. Einen Versuch ist es wert.

Viel Glück
Ernst Berlin
Beiträge: 765
Registriert: Fr 24. Feb 2012, 13:09
Wohnort: Berlin

Re: Ausnahmegenehmigung erhalten

Beitrag von Ernst Berlin »

crappy hat geschrieben:Hallo Patricia,

versuche doch mal ein CBD Präparat. Das kann man frei im Internet ohne Rezept und ohne Ausnahmegenehmigung kaufen da es kein Btm ist. Ist aber leider auch nicht ganz billig. Ich könnte mir gut vorstellen das es dir helfen kann. Einen Versuch ist es wert.

Viel Glück
Das geht leider nicht mehr, CBD wurde verschreibungspflichtig. Seit 1.10.16.

Ich kenne leider auch keinen Arzt. Zieh nach Berlin ist wohl keine Option?
Privat Sponsor des DHV seit 06.10.2009... Wann machst du mit? :D
Antworten

Zurück zu „Repressionsfälle & Rechtsfragen“