Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

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recker
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Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von recker »

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage, auf die ich trotz intensiven Studiums einschlägiger websites noch keine Antwort gefunden habe.

Durch eine Verkettung blöder Zufälle hat die Polizei bei mir zu Hause eine mittlere Menge selbstgezogenes Gras entdeckt. Ich denke, ich kann plausibel machen, dass es nur für Eigenkonsum und nicht für den Handel bestimmt war, was auch den Tatsachen entspricht.

Mein Anwalt meinte, ich muss damit rechnen, demnächst eine Einladung zu einem Drogenscreening zu bekommen, und hat mir deshalb geraten, clean zu bleiben.

Jetzt die Frage: wenn beim Urintest eine geringe Menge THC-Abbauprodukte gefunden wird, dann heisst das doch nur, dass ich gelegentlichen Konsum betreibe, und dürfte deshalb für den Führerschein keine Rolle spielen!? Schliesslich wurde das Gras bei mir zu Hause gefunden und nicht im Auto.

Bin bis jetzt nie aufgefallen und habe auch 0 Punkte in Flensburg, also in jeder Hinsicht ein unbeschriebenes Blatt.

Kann mir da jemand weiterhelfen? Danke schon mal für die Antwort!
hanfologe
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von hanfologe »

Hallo Recker,

Den Konsum thc-haltiger Produkte solltest du definitiv erstmal einstellen.

Was dich erwartet ist wahrscheinlich erstmal ein Ärztliches Gutachten (ÄG). Im ÄG soll dein Konsummuster geklärt werden. Das ÄG folgt in der Regel sehr zeitnah, um auch aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten.
Das ja Cannabis bei dir gefunden wurde, wird ein einmaliger Probierkonsum wohl ausgeschlossen (der wäre folgenlos idR) und es ist zu klären, ob du "gelegentlicher" oder "regelmässiger" Konsument bist/warst.

Je nach dem, wie dein Konsummuster aussah, werden evtl noch Abbauprodukte nachweisbar sein. Die höhe dieser Werte entscheidet in der Regel über das weitere Vorgehen der Führerscheinstellen.

Bist du regelmässiger Konsument (ich meine die Grenze liegt so bei > 75ng/ml THC-COOH (vgl. http://www.jurathek.de/showdocument.php ... 19&ID=7620) wird es wohl Konsequenzen geben, auch wenn es keinen Zusammenhang zum Strassenverkehr gab und eine MPU müsste weiteres klären.
Auch im Falle einer MPU musst du Drogenscreenings machen und mindestens 6 Monate Abstinenz nachweisen.


Deine 0 Punkte und sonstige Unbescholtenheit bringt dir bei der Führerscheinstelle leider gar nichts.

Edit:

auch deine Aussagen vor der Polizei, etc spielen hier eine Rolle. Daher kann man das alles nicht pauschalisieren. Von einer gewissen Behördenwillkür ganz abgesehen.
recker
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von recker »

Danke für die Auskunft, hanfologe!

- die 75 ng THC_COOC gelten, wenn ich mich nicht irre, fürs Blut, nicht fürs Urin, und spielen eine Rolle, wenn man auf frischer Tat, sprich Drogenfahrt, ertappt wird. Im Urin wird das Zeug bei geringem/mässigem Konsum wohl relativ schnell abgebaut, mein Anwalt meinte, ich sollte nach zwei Wochen Abstinenz clean sein. Im Internet kursieren auch Zeiten von mehreren Wochen/Monaten, aber wenn ich alle Infos zusammennehme, die ich so gefunden habe, ist das wohl weit übertrieben bzw. bezieht sich auf Extremkiffer.

Gerichtlich festgestellt ist jedenfalls, dass gelegentlicher Konsum nicht zur Entziehung der Fahrerlaubnis führen darf, wenn kein Zusammenhang mit Autofahren besteht, das Trennungsvermögen also nicht in Frage steht. Von der Logik her heisst das für mich, dass diese Drogenscreenings nur dazu da sind, die Dauerkiffer herauszufischen, die's halt nicht sein lassen können. Die Infos, die man findet, sind allerdings aller ein bisschen widersprüchlich, deshalb meine Anfrage.

Siehe zB hier: http://openjur.de/u/306480.html
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DrGonzo
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von DrGonzo »

Vielleicht hilft dir das noch:
https://www.youtube.com/watch?v=IA7BZKVtK30

Für Privatsponsoren gibt es übrigens eine kostenlose erste Rechtsberatung - wenn ich das richtig im Kopf habe. :roll:

Ich hoffe du musstest nicht all zu schmerzhaft erfahren, dass es keine Lösung ist seinen Kopf in den Sand zu stecken. Nach dem Motto: Mich wird es schon nicht erwischen.
Es wäre schön, wenn du mit hilfst, dass anderen dein Schicksal erspart bleibt und du dich für eine andere Drogenpolitik einsetzt.
Spenden, Aufgaben, Projekte usw. gibt es genug.
Für einen rationalen und verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen und Menschen die sie konsumieren.
hanfologe
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von hanfologe »

Hallo recker,

Die 75ng/ml THC-COOH sind nach Daldrup definiert. In wiefern hier der direkte zusammenhang zur Teilnahme an Strassenverkehr bestehen muss, weiss ich nicht. Ich selber bin kein Rechtsexperte, sondern ehemals Betroffener.
Soweit ich weiss beziehen sich die 75ng/ml auf "zeitnah". Direkt nach der Fahrt (mit aktivem THC) sind die Grenzen zum regelmässigen Konsum bei 130-150 ng/ml anzusiedeln.

Wenn du täglich konsumiert hast, ist ein Nachweis noch nach 3 Monaten möglich.

Kauf dir bei Amazon nen Urin Schnelltest mit nem cutoff von 20 ng/ml (die Nachweisgrenzen im Labor sind um einiges tiefer). So hast du einen ungefähren Richtwert.

Wenn dich ein ÄG erwartet, wirst du meines Wissens eine Blutprobe erbringen müssen. Der ganze Spass wird dich über 200 Euros kosten.
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bushdoctor
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von bushdoctor »

Das oben gesagte stimmt zwar alles, aber ss kommst stark auf die Führerscheinstelle an, die Deinen "Fall" bearbeitet...

Vielleicht ziehst Du Dir mal dieses Video rein, da werden viele Fragen rund um´s Thema geklärt:
Exzessiv N° 234 Cannabis und Führerschein

Fazit: Reine Wilkür der Führerscheinstelle... Die gemessenen Werte sind u.U. irrelevant! Es gibt keine "Grenzwerte".
recker
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von recker »

Danke an bushdoctor und die anderen - das Video war super! Sehr gut erklärt. Scheint ein Fall fürs BVG zu sein, wg. Gleichbehandlung von Alkohol und Hanf. Möchte jetzt nicht vorlaut klngen, aber die Million wäre wohl gut bei Musterprozessen angelegt, in denen sich die Beteiligten eine so teure Klage nicht leisten können.

Gesponsort habe ich übrigens schon, und zwar die Grüne Hilfe - werde mich aber auch hier nicht lumpen lassen und das Buch bestellen...
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von Florian Rister »

DrGonzo hat geschrieben: Für Privatsponsoren gibt es übrigens eine kostenlose erste Rechtsberatung - wenn ich das richtig im Kopf habe. :roll:

Fast richtig.. Für Privatsponsoren gibt es eine rechtliche Erstberatung. Eine richtige Rechtsberatung darf in Deutschland nur ein Anwalt machen ;) Das gleiche gilt auch für die Grüne Hilfe.

Da recker ja schon einen Anwalt hat und es hier ja auch um die Screening Geschichte geht, wäre vielleicht die DHV Führerscheinberatung interessanter:

http://hanfverband.de/index.php/nachric ... ment-13573
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steko
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von steko »

hallo recker,

Ich kenne jemanden, dem ist vor ~8 Jahren etwas sehr ähnliches im Raum Nürnberg (Bayern) passiert.

Die Folgen waren:
- Strafe (Bei dem Bekannten wurden auch 6 kleine Pflänzchen mit ~15cm Höhe gefunden)
- 1 Monat Führerscheinentzug
- 5 x Pinkeltest beim Doc
- Psychologisches Gutachten
- MPU
- Führerschein musste neu beantragt u. ausgestellt werden - da aus versehen v.d.Polizei vernichtet wurde

Die Summe belief sich auf ungefähr +2000€. Vom Ärger und Stress mit den Personen mit denen man dabei zu tun hat gar nicht zu reden!

Will dir keine Angst machen, hoffentlich kommst du auch aus nem anderen Bundesland.

Alles Gute und viel Glück und Erfolg

Kleiner Tip am Rande: Hier in Bayern sind die MPU Gutachten nach meinen Erfahrungen immer schwieriger zu bestreiten als in anderen Bundesländern. Es kommt schon öfters vor, dass man, selbst wegen Kleinigkeiten(!), beim ersten, manchmal auch 2ten Gutachten nicht besteht und wiederholen muss. Nach meinen Infos bietet sich hier an das Gutachten in einem anderen Bundesland durchzuführen, falls möglich - die Fahrtkosten für ein Erstebestehen der "Behandlung" rechnen sich auf jeden Fall. Falls ein Tip für eine Stelle benötigt wird, PN an mich.
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Muck
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von Muck »

@steko: kann ich nur bestätigen. Die MPU in Bayern ist echt übel. Hab das vor 9 Jahren durch. Nach einem Jahr Abstinenz und 6 einwandfreie screens hat mich die Psychologin nochmal auf 4 Sitzungen in eine Gruppe gesteckt um alles nochmal aufzuarbeiten. Kein Plan... Waren aber zu denn 2500+ nochmal 600 Flocken. Dann erst gab es den Schein zurück. Sowas brauch ich echt nicht nochmal.

@Recker, ich drück dir die Daumen!
mr wayne2
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von mr wayne2 »

Mal eine Frage: Heute lief durch die Nachrichten überall, dass es eine Konferenz von Verkehrsexperten gibt und wo es um eine Reform der MPU gehen soll.

Weiß da jemand was genaueres ?
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bushdoctor
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von bushdoctor »

mr wayne2 hat geschrieben:Mal eine Frage: Heute lief durch die Nachrichten überall, dass es eine Konferenz von Verkehrsexperten gibt und wo es um eine Reform der MPU gehen soll.
Ja, das ist seit vorletztem Jahr im Gespräch! Unser allseits beliebter Peter Ramsauer hat als Verkehrsminister wohl auch schon die BASt mit einer überarbeitung beauftragt. Die bürokratischen Mühlen mahlen aber sehr langsam...

MPU: Reform dringend nötig (ADAC)
steko
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von steko »

Das was hier abgeht in Sachen Führerscheinentzug ist absolut lächerlich und ein sehr bitteres Armutszeugnis für die "Exekutive".

Wer hat denn bitte einen Überblick im Kopf, über sämtliche Länder (Holland, Schweiz, Österreich, Colorado...) und deren Umgang mit Führerschein und Konsum?

Sind wir das einizige (fortschrittliche) Land, in dem man mit dem Führerschein so in den A**** gef**** wird, weil man vor 2 Wochen was geraucht hat?

Was ich so höre und miterlebe, ist Kiffen + Autofahren absolut verträglich und steigert in keister Weise das Unfallrisiko - vorrausgesetzt man fährt "nüchtern". Ich will hier auf keinen Fall dass Fahren UNTER Drogeneinfluss für gut heissen!

Es soll wohl auch Leute geben, welche in ihrer Sturm und Drang Zeit, sämtliche Fahrstunden und die Fahrprüfung bekifft und dennoch erfolgreich und beim ersten Mal gemeistert haben. Auch dieses soll hier absolut nicht für propagiert werden!

Und wenn man sich den Straßenverkehr einmal ansieht, dann fahren meiner bescheidenen Meinung nach sehr viel andere Leute, welche viel gefährlicher für die anderen Verkehrsteilnehmer sind herum, z.B. absolut ängstliche Leute, ältere Personen mit NULL Reaktions- und Sinnesvermögen. Da hätte ich gerne mal Zahlen wieviele Leute täglich unter verschriebenen Medikamente so durch die Gegend cruisen.

Evtl. wäre hier ein regelmäßiger Beweis seiner Fahrkünste, z.B. alle 2 Jahre, bei einem Gutachter angebracht FÜR alle Verkehrsteilnehmer. Egal was man genommen hat! Wer die Prüfung souverän meistert ist aus dem Schneider.
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Blarto
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von Blarto »

Eine regelmässige Fahrprüfung hätte keine Aussagekraft zur Fahreignung unter Einfluss von Drogen und Medikamenten im individuellen Fall. Was benötigt wird ist eine objektive Einschätzung des Einflusses verschiedener Substanzen auf die Fahrtüchtigkeit und entsprechende Behandlung. Wenn dazu existierende Studien aber ignoriert werden, weiß ich auch nicht weiter.
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bushdoctor
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von bushdoctor »

steko hat geschrieben: Wer hat denn bitte einen Überblick im Kopf, über sämtliche Länder (Holland, Schweiz, Österreich, Colorado...) und deren Umgang mit Führerschein und Konsum?
Das wäre in der Tat interessant...! Also in Colorado und Washington gilt ein Grenzwert von 5ng THC pro Milliliter Blutserum. Dies ist "aktives" THC und nicht das Abbauprodukt THC-Carbonsäure, das bei uns in der BRD schon zum Führerscheinverlust führen kann...

Soweit ich informiert bin, wird es in Holland recht "stressfrei" gehandhabt... Präventive und repressivie "Drogen"kontrollen (ausser Alkohol!) kommen so gut wie gar nicht vor. Solange man keine Ausfallerscheinungen zeigt, wird man in der Regel in Ruhe gelassen. Bei Unfällen wird aber getestet und wenn "Drogen" nachgewiesen werden, wird´s teuer und Strafe droht!
steko hat geschrieben: Und wenn man sich den Straßenverkehr einmal ansieht, dann fahren meiner bescheidenen Meinung nach sehr viel andere Leute, welche viel gefährlicher für die anderen Verkehrsteilnehmer sind herum, z.B. absolut ängstliche Leute, ältere Personen mit NULL Reaktions- und Sinnesvermögen. Da hätte ich gerne mal Zahlen wieviele Leute täglich unter verschriebenen Medikamente so durch die Gegend cruisen.
Du kannst Dir ja mal die DRUID-Studien anschauen. Dort wurden Erhebungen zu legalen Medikamenten gemacht.

DRUID kam zu dem Ergebnis, dass etwa 80% aller schweren Unfälle, bei denen Substanzen nachgewiesen wurden, mit Alkohol assoziiert sind, 10% mit legalen Medikamenten und 10% mit illegalisierten "Drogen"... Cannabis macht ca. 1-2% aus. => relativ geringe Verkehrsgefärdung.

Übrigens: 66% aller Unfallverursacher sind NÜCHTERN! ;-)
steko
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von steko »

Sehr interessant bushdoc, danke.
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recker
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von recker »

Lieben Dank für die Reaktionen, alles sehr hilfreich.

Was den Führerschein angeht, mache ich mir erstmal keine grossen Sorgen mehr; noch nichts von der Führerscheinstelle gehört, obwohl mein Anwalt meinte, nach Plantagenfund würde die direkt informiert (Bundesland NRW, übrigens). Da ich seitdem clean bin und auch vorher nur mässig geraucht habe, dürfte, wenn denn noch was kommt nächste oder übernächste Woche, so gut wie nichts mehr drin sein.

Das grössere Problem ist halt der Grasfund an sich. Mein Anwalt meinte, es würde wohl zu einer Hauptverhandlung kommen, mit etwas Glück nur ein Strafbefehl. Finanziell kann ich das wohl locker stemmen. Insofern habe ich keinen grossen Bammel, und der wird auch vollkommen überlagert von der Empörung darüber, dass ich dann VORBESTRAFT bin!

Ich halte mich für einen anständigen Menschen, habe auch nie gedealt (nicht dass das unanständig wäre), kiffe seit Jahrzehnten friedlich und wie gesagt gemässigt vor mich hin - meine Freunde haben grösstenteils aufgehört - und bin so etwas wie der Prototyp des gesellschaftlich integrierten Konsumenten, der schon längst gelernt hat, wie man mit der Droge verantwortungsvoll umgeht - und jetzt schaut mit aus dem Spiegel ein VERBRECHER entgegen! Wie entwürdigend!

Ich bin durchaus kampflustig und hätte nicht schlecht Lust, das dem Gericht genau so zu präsentieren, wie ich's jetzt geschrieben habe - aber da muss ich mich vorher nochmal mit meinem Anwalr beraten :-)
steko
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Re: Screening nach nicht verkehrsbezogenem Grasfund

Beitrag von steko »

Also ich kenne jemanden, und bei ihm ist die Führerschein-Stelle erst nach ungefähr einem halben Jahr nach der "Tat" tätig geworden! Also Vorsicht ist evtl. geboten.
Das Recht auf Dummheit gehört zur Garantie der freien Entfaltung der Persönlichkeit. [Mark Twain]
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