Suche Gastroenterologen/Internisten, Cannabis offen

[Amigo]

Hallo zusammen,

Vorraussichtlichlich soll es ja ab März Cannabis auf Rezept geben.

Kennt ihr einen Gastroenterologen oder Internisten (notfalls auch einfacher Allgemeinmediziner) der offen gegenüber einer Behandlung mit Cannabisblüten ist? Es geht um Morbus Crohn, eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Ich komme aus Ostwestfalen.

Oder habt ihr eine Ahnung wie man das am besten anstellen soll, den eigenen Arzt vom medizinischen Cannabiskonsum zu berichten und ihn davon zu überzeugen, eine offizielle Behandlung zu beginnen? Ich möchte auf keinen Fall das Arzt/Patienten-Verhältnis schaden.
Ich muss nämlich die offizielle Behandlung beginnen, da ich jeden Tag Angst um führerscheinrechtliche Konsequenzen habe.


Schöne Grüße

[Sabine]

Hallo Amigo und schön, das Du hierher gefunden hast

Bei der direkten Arztsuche kann ich Dir leider nicht behilflich sein, bislang existieren Ärzteliste nur sehr rudimentär.
Und leider scheinen so einige Ärzte weiter mauern zu wollen bei der Verschreibung, siehe

viewtopic.php?f=22&t=6728

Da scheint es sinnvoller statt 10+ Ärzte abzuklappern und sich diffamieren zu lassen, einen Eigenanbauantrag zu stellen. Der Zeitaufwand dürfte ähnlich hoch sein. Ob es klappt, keine Ahnung, aber einen Versuch ist es wert und man muss sich bei der Bfarm zumindest nicht noch beleidigen lassen. Hehe, wenn das oft passieren sollte, ist das ein glattes Eigentor der Regierungspartei in Sachen Eigenanbauverhinderungsgesetz.

https://www.facebook.com/hanfverband/po ... 0241695622

Führerschein und THC werden durch den DHV als Schwerpunkt dieses Jahr thematisiert, damit sich auch hier was verändert. Zur Zeit und auch ab März darf Dir die Führerscheinstelle jederzeit den Schein zwicken. Von Fahrstunden zur Überprüfung der Fahrfähigkeit und Cannabis bzw. deren Abbauprodukte habe ich bisher nur sehr selten gelesen, es soll sie aber wohl vereinzelt geben.

[crappy]

Sind die Anbaugenehmigungen nicht befristet bis das neue Gesetz in Kraft tritt? Wenn das am Freitag durch den Bundesrat geht muss es nur noch veröffentlicht werden. Die Ausnahmegenehmigungen zum Kaufen gelten ja gott sei dank noch 3 Monate länger. Da hat man wenigstens eine Chance einen Arzt in der Zeit zu finden.

[bushdoctor]

Sind die Anbaugenehmigungen nicht befristet bis das neue Gesetz in Kraft tritt?

Ja, die Anbaugenehmigungen gelten nur befristet...
Nur: WER sollte verbieten, dass man einen neuen Antrag auf Eigenanbau stellt...? Die Frage ist nur, ob Absatz 1 oder 2 des BtmG nun der rechtliche Bezugsrahmen sein soll, denn immerhin ist Cannabis nun auch in Anlage 3 des BtmG und damit fallen theoretisch die "Ausnahmen" in § 3 Ziffer 2 BtmG weg.

[Sabine]

Es kann ja auch die Situation eintreten, das wieder ein monatelanger Engpass in der Versorgung eintritt. Kein Mensch weiss, was da evtl. auf die Apotheken etc. zurollt.

War heute in meiner Apotheke und die PTA meines Vetrauens kam auf mich zu, um zu fragen, welche Sorten ich denn bei meinem ersten Rezept benötigen werde. Sie möchte da lieber vorbestellen, um auch wirklich was zu erhalten. Zudem wollte sie wissen, ob ich schon was genaueres über die Umsetzung wisse. Sie habe auch schon mit diversen Stellen telefoniert, aber keiner weiss was.

[Duck]

Ja die Regierung wird schon wissen wie das geht
Hat ja auch jeder schnelles internett in Deutschland

[Fraagender]

Genehmigungen zum Anbau sind natürlich für die (wahrscheinlich vielen) interessant die es nicht von der Kasse bezahlt bekommen.

Da wird noch einiges auf uns zukommen...

[Amigo]

Hallo zusammen,

Ich danke Euch für die Antworten und Tipps. Ich muss wohl noch anmerken, dass ich nicht im Besitz einer Ausnahmegenehmigung bin. Ich glaub das kam in meinem Startpost etwas falsch herüber.

Viele Grüße

[Amigo]

Kann man denn einen Anbau-Antrag für medizinische Zwecke ohne Ausnahmegenehmigung stellen?

[bushdoctor]

Kann man denn einen Anbau-Antrag für medizinische Zwecke ohne Ausnahmegenehmigung stellen?

Theoretisch ja:
Der Anbau ist eine eigene "Kategorie" im Betäubungsmittelrecht. Andere Kategorien sind Herstellung, Erwerb, Abgabe, Ausfuhr, Einfuhr, Durchfuhr.

Für die "Praxis" müsste man aber noch genauer Nachdenken, in welche Anlage des BtmG Cannabis dann fallen würde, bei solch einem Antrag. Das ist dann entscheidend für den Antrag.

Man könnte - sicherlich auch begründet! - bei entsprechenden Umständen (z.B. keine Kostenübernahme, Arzt unterstützt, Cannabis nicht in der Apotheke verfügbar, etc...) Eine Ausnahmegenehmigung nach § 3 (2) BtmG zum Eigenanbau von Cannabis stellen... DAS geht immer!

...es gibt auch noch den Vorteil, dass vermehrte Anträge das BfArM "zum Arbeiten" bringt und vielleicht so auf dem behördeninternen Verwaltungsweg ein Signal an die Politik ergeht, doch endlich mal 6 Pflanzen für JEDEN freizugeben, um diesen sinnlosen "Zettelkrieg" zu beenden...

[Ernst Berlin]

Der FAQ der BfArM sagt eindeutig das die Erlaubnis nach Bekanntgabe der Gesetzesänderung, drei Monate danach verfällt oder das erste Cannabis von der Kasse bezahlt wird. Man soll sie dann zurück schicken. Ich habe eine Erlaubnis und angenommen mein Kostenübernahme Antrag wird abgelehnt, na was werde ich in dem Fall wohl tun? Einen Antrag auf Eigenanbau stellen! Was bringt mir ein BTM Rezept, das ich sicher bekommen werde, wenn die Kasse nicht bezahlt? Ich habe eine für 100g. Das kann ich mir nicht leisten. Von daher bleibt die Anträge stellen wohl die stärkste Waffe.

[Amigo]

So Montag werde ich zu meinem Hausarzt fahren, war dort bestimmt schon 1-2 Jahre nicht mehr war.
Bei meinem Gastroentereologen, wo ich monatlich vorstellig bin und auch behandelt werde, werde ich es erst nach einem Fehlversuch beim Hausarzt versuchen. Ist der Hausarzt eigentlich informiert über die Behandlungen vom Facharzt oder gibt es da keinen großartigen Informationsaustausch?

Soll ich dorthin gehen und ihm von meinem seit 2 Jahren andauernden medizinischen Cannabisgebrauch berichten oder eher so tun als würde ich es bisher nicht probiert haben?

Soll ich irgendwelche Sachen dem Arzt ausdrucken, ich habe eher die Befürchtung, dass ich ihm da keine großen Texte vorlegen kann, der wird die mit Sicherheit weder spontan lesen noch in einer ruhigen Minute.

Vielleicht noch zu mir, ich bin 21 Jahre alt und bei mir wurde vor 4 Jahren Morbus Crohn diagnostiziert, seitdem in dauerhafter Behandlung mit verschiedensten Medikamenten.

Würde mich über Antworten freuen.

[Amigo]

So war heute bei meinem Hausarzt wo ich knapp 1 Jahr nicht war, er meinte ich soll das mit dem Facharzt abklären, wenn er ihm einen Brief sendet mit einer Empfehlung würde er es angeblich machen. Er wüsste nicht, ob Cannabis bei Morbus Crohn hilft. Allgemein glaube ich, dass er das nicht für Ernst genommen hat. Ich brauche aufjedenfall Empfehlung vom Schmerzexperten oder Gastro/Internist.

So habe übernächste Woche Termin zur nächsten Remicade Infusion, da werde ich den Facharzt fragen, habe aber ein ungutes Gefühl. Und was mach ich wenn der nichts von hält? Kann ja nicht mal eben alle Gastroenterologen abklappern und bei Hausärzte wird's denke ich mal generell schwierig, vorallem wenn man neuer Patient ist. Das ist alles echt schwierig.

Im Dezember habe ich leider erst den Termin bei Dr. Grotenhermen. Mittlerweile geht's mir schon gar nicht mehr um die Kostenübernahme sondern generell erstmal um die eigene medizinische Nutzung zu legalisieren.