Cannabis und ADHS

Milchriegel
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Cannabis und ADHS

Beitrag von Milchriegel »

Gibt es mittlerweile Neuigkeiten oder andere Informationen !?

Mit freundlichen Grüßen
illumination-kafkas
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von illumination-kafkas »

Hallo an alle,
ich habe ebenfalls einen Antrag zur Kostenübernahme gestellt. Eine Indikation ist dabei ADS. Zurzeit nehme ich Ritalin adult, trotz der geringen Wirkung und vielfältigen Nebenwirkungen. Eigentlich nehme ich es nur, weil ich derzeit keine andere Wahl habe. Atomoxetin ist ja ebenfalls für Erwachsene zugelassen, aber das würde ich aufgrund der sehr wahrscheinlich auftretenden Nebenwirkungen gar nicht erst ausprobieren wollen.
So, wie ich das neue Gesetz verstehe, muss ich Atomoxetin nicht austesten, wenn mein Arzt das nicht für sinnvoll hält. Amphetamin kommt bei mir ebenfalls nicht in Frage, aber das hat (so wie ich das verstehe) sowieso einen ähnlichen Ausnahmestatus wie Cannabis. Andere Medikamente werden derzeit nur off-label bei erwachsenen ADHS-Patienten verschrieben und demnach nicht von der KK erstattet.

Meine Frage ist: Kann meine KK sich eigentlich über meinen behandelnden Arzt stellen und sagen, dass ich erst noch andere Medikamente austesten soll? Laut Gesetz obliegt diese Entscheidung doch dem behandelnden Vertragsarzt!

Edit: Noch was: Auf dem Fragebogen meiner KK sollen genaue Angaben zur Sorte und Dosis gemacht werden. Wie soll das gehen, wenn Cannabisblüten eingeschlichen werden und die Dosis völlig individuell ausfällt? Außerdem ist es doch schwachsinnig, wenn ich jetzt Bedrolite als Sorte angebe, aber gar nicht weiß, ob diese Sorte mir am besten hilft??
Die machen es einem echt nicht leicht ^^


Zu dem Kerl, der 50 Medikamente ausgetestet hat... Das waren mit großer Sicherheit auch Medikamente für Folgeerkrankungen oder Nebenwirkungen. Off-label gibt es zwar noch ein paar andere ADHS-Medikamente, aber das sind auch nicht 50...
Duck
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von Duck »

Die frage stellte sich mir auch schon.
Natürlich können sie deinem arzt nicht vorschreiben was er dir geben soll.
Dich zwigen es zu nehmen können sie auch nicht.
Aber sie können so versuchen eine zahlung zu verweigern.

Bei mir sagen schon die hersteller nehmen sie dies und das besser nicht :lol:
Risiko nutzen einschätzung ist oberstes gebot ;)
illumination-kafkas
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von illumination-kafkas »

Die Begründung, warum Atomoxetin ausscheidet, müsste aber schon sehr unlogisch oder schwierig nachzuvollziehen sein, damit die KK sie anzweifelt. Immerhin stellen sie dann ja die Kompetenz meines Arztes (der mich viel besser kennt als der Akten-Arzt vom MDK) in Frage...
Fakt ist: Die KK muss sich an dieses neue Gesetz halten und es ist nicht ohne Grund so formuliert, dass die KK nur in begründeten Ausnahmefällen die Kostenübernhame verweigern kann. Das wäre dann der Fall, wenn sie die Begründung des behandelnden Arztes anzweifelt oder große Zweifel an der Wirksamkeit bestehen. Da kommt uns Patienten allerdings wieder die wohlmeinende Formulierung des Gesetzes zugute (1. der behandelnde Vertragsarzt begründet, weshalb andere Medikamente nicht in Frage kommen und 2. eine nicht ganz entfernt liegende Aussicht auf eine Verbesserung des Krankheitszustandes).
illumination-kafkas
Beiträge: 71
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von illumination-kafkas »

die Techniker Krankenkasse wurde von einem Sozialgericht mit einer einstweiligen Anordnung verpflichtet, bei einem Patienten mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) bis zur Hauptverhandlung die Kosten für eine Therapie mit Cannabisblüten zu übernehmen. Das Beispiel macht deutlich, welche klassischen Argumente von Krankenkassen herangezogen werden, darunter eine mögliche Cannabisabhängigkeit des Patienten sowie eine unzureichende Studienlage. Das MDK-Gutachten über Maik Zorn und das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 05.04.2017 kann von unserer Webseite heruntergeladen werden. (->http://www.cannabis-med.org/german/sozi ... 2017_04_05

Das Beispiel macht aber auch deutlich, dass die Durchsetzung einer einstweiligen Anordnung eine Möglichkeit darstellt, um zügig eine Kostenübernahme einer cannabisbasierten Therapie durchzusetzen. Das Gericht hat erkannt, dass man den Patienten bis zur Hauptverhandlung, deren Abschluss sich lange hinziehen kann, eine möglicherweise wirksame Therapie nicht vorenthalten darf. Das Urteil kann daher auch von anderen Patienten genutzt werden.

Cannabisabhängigkeit?
Dass vor allem Patienten, die Cannabisprodukte bei psychischen Erkrankungen medizinisch nutzen, immer einmal wieder ein Cannabismissbrauch oder eine Cannabisabhängigkeit vorgeworfen wurde und immer noch wird, hat weniger mit den Patienten als vielmehr mit den Vorurteilen bzw. den Fehldiagnosen vieler Ärzte und insbesondere vieler Psychiater zu tun, die sich nicht vorstellen können, dass Cannabisprodukte bei ADHS, Depressionen, Zwangsstörungen oder posttraumatischer Belastungsstörung ein wirksame Medikamente sein könnten. Es ist oft ein Armutszeugnis für diese behandelnden Ärzte, die sich weigern, die Erfahrungen ihrer Patienten zur Kenntnis zu nehmen. Andererseits würden die gleichen Ärzte ihren Patienten vollständigen Glauben schenken, wenn sie von der Wirksamkeit eines akzeptierten Medikaments berichten würden. Oft wird leider nur das geglaubt, was ins Weltbild des behandelnden Arztes passt.

Quelle:http://cannabis-med.org/german/acm-mitt ... php?id=233
Die Argumente des MDK sind doch ein schlechter Witz... Ich werde definitiv Widerspruch unter Berufung auf dieses Urteils des Sozialgerichts einlegen. Hoffentlich muss ich diesen Wahnsinn gar nicht erst mitmachen und sie sagen direkt zu. Bin aber absolut entschlossen, das FÜR MEINE GESUNDHEIT durchzuziehen. :)
illumination-kafkas
Beiträge: 71
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Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von illumination-kafkas »

Mal eine kritische Betrachtung des Themas:
http://news.doccheck.com/de/blog/post/5 ... -bei-adhs/
Ja, die Studien sind viel zu klein und wir wissen nicht, wann und wem Cannabis bei ADHS hilft oder wie es sich langfristig auswirkt. Die Krankenkassen sollen, dem Autor zufolge, nicht für die Kosten aufkommen müssen, weil die Lage hier sehr unklar ist.
Ich teile diese Sichtweise nicht, da ich glaube, dass es ausreichend Erfahrungsberichte über positive Wirkungen gibt. Der Autor stellt es außerdem so dar als würde Cannabis unbedingt die ADHS-Symptome verstärken, weil es dies bei Leuten ohne ADHS auch macht. Meines Erachtens spielt die Dosierung (mehr noch als bei MPH) eine wesentliche Rolle.
DanielZappel
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Registriert: Mi 26. Apr 2017, 14:26

Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von DanielZappel »

Also. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Hab schon ziiiemlich viel durch. Am besten wirkt bei mir eine Kombination aus Medikinet und Cannabis. Medikinet nehme ich gleich morgens. Und nicht ganz vorgeschrieben (vom Hersteller ;)) nehme ich 10 Milligramm zerkaut (widerlich, aber man gewöhnt sich dran) für einen relativ schnellen Wirkungseintritt. Ich muss dazu sagen, ich bin ein ziemlicher nonresponder auf fast alles. Von Amphetaminen schlafe ich ziemlich gut^^. Aber das ist ja typisch mit dem paradox.
Nach ca. 2h nehme ich dann eine 20mg Kapsel retardiert. Üblicherweise komm ich so über den Tag. Mittags und Abends Cannabis. Z.zt etwa 0,5 bis 1g. Aber das hängt auch von der Tagesform und Ernährung ab.
Medikinet scheint viel Zucker zu verbrauchen im bisher nicht so ganz erforschten Prozess.

Warum nun Cannabis ?

Ohne Wirkt das Medikinet morgens auch gut. Lässt es aber dann nach, falle ich ohne Cannabis in ein mehrstündiges Loch, weil, so las ich, eben kein Dopamin mehr im Speicher ist. Cannabis verhindert diese Kettenreaktion. Depression fällt weg, ich schlafe ruhig, keinen hangover .

Ohne Cannabis brauche ich mehr medikinet 60-80mg, zusätzlich zopiklon um zu schlafen und lyrica als Antidepressivum.

Da ist mir die Kombi aus 20-30mg medikinet und bissl gras ohne jede Nebenwirkung 1000 mal lieber. Gerade die hazesorten helfen unbeschreiblich gut. Ich lebe in dieser Zeit, kann arbeiten, depries bleiben weg oder haben nur 30 min Gastspiel. Panikattacken sind reduziert. Kurz: ich darf Mensch sein.
illumination-kafkas
Beiträge: 71
Registriert: Mi 12. Apr 2017, 16:48

Re: Cannabis und ADHS

Beitrag von illumination-kafkas »

Mein Antrag wurde abgelehnt. Habe einen extra Thread daraus gemacht, weil es auch noch um die Indikation "Morbus Crohn" geht. Falls das nicht okay ist, kann man den ja vielleicht wieder hier dranschneiden.
kruajarn
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Registriert: Mo 22. Mai 2017, 13:19

Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von kruajarn »

Hallo zusammen,

ich leide seit Jahren an Depressionen und ADHS, beides diagnostiziert und in Behandlung. Als ich meinen Hausarzt auf die Verschreibung von Cannabis angesprochen habe, reagierte er relativ reserviert. Da ich nächste Woche den nächsten Termin bei ihm habe, wollte ich mich noch ein wenig "schlau" machen, um für das nächste Gespräch besser vorbereitet zu sein.
Ich möchte eigentlich bei diesem Arzt bleiben, möchte nur für den Fall aller Fälle wissen, ob im Raum Hannover Anlaufstellen für dieses Thema bekannt sind.

lg
quan
Beiträge: 2
Registriert: Do 25. Mai 2017, 09:51

Re: Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von quan »

Was heißt "in Behandlung"? Cannabis gibt es atm eben nur bei Therapieresistenz. In deinem (und meinem) Fall müsste sich erst gezeigt haben, dass die Bandbreite bestehender Medis (MPH, SSNRIs, NaRIs....) keinen Erfolg haben bzw. die Nebenwirkungen zu groß sind. IMO ist ein normaler HA bei sowas auch der falsche Ansprechpartner. Mein PsyDoc hingegen ist recht erfahren mit all dem Psychokram und den ganzen Medikamenten und Substanzen. Ohne ihn hätte ich es auch recht schwer gehabt einen Doc zu finden der es verschreibt.
littleganja

Re: Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von littleganja »

quan hat geschrieben:Was heißt "in Behandlung"? Cannabis gibt es atm eben nur bei Therapieresistenz. In deinem (und meinem) Fall müsste sich erst gezeigt haben, dass die Bandbreite bestehender Medis (MPH, SSNRIs, NaRIs....) keinen Erfolg haben bzw. die Nebenwirkungen zu groß sind. IMO ist ein normaler HA bei sowas auch der falsche Ansprechpartner. Mein PsyDoc hingegen ist recht erfahren mit all dem Psychokram und den ganzen Medikamenten und Substanzen. Ohne ihn hätte ich es auch recht schwer gehabt einen Doc zu finden der es verschreibt.

Stimmt so nicht :!: Der Arzt muss dir nicht bevor er Cannabis verschreibt kann, dich jeden Chemie - Müll testen lassen, so war es vorher.
Er kann es dir sofort auf Privatrezept schreiben, bei der Kostenübernahme sieht es schon anders aus, da ist es besser wenn du etwas von dem Chemie - Gift genommen hast und entweder die Nebenwirkungen zu stark waren oder keine Wirkung hatte.

Ansprechpartner ist/kann jeder Arzt für dich sein, ausgenommen Zahn & Tierärzte, die dürfen es nicht verschreiben.

Erkläre dem Arzt wie Cannabis dir hilft, sage ihm das du es schon getestet hast, wenn es so war, suche dir bei z.b. IACM Beispiele dafür, wie Cannabis bei ADHS und deinen anderen Krankheiten hilft. Erkläre ihm das du nicht das Ziel hast dich zu berauschen, sondern zu behandeln, zeig ihm die Gefahren von z.b. Ritalin auf usw.
Ärzte hassen es Arbeit zu haben, die musst du ihm so gut du kannst abnehmen, sag ihm noch das du es nicht an die große Glocke hängst wenn er dir die gewünschte Medizin verschreibt, evtl. biete ihm eine Verzichtserklärung für etwaige Nebenwirkungen an. Sonst wenn das alles nicht fruchtet nen anderen Arzt suchen, viele stecken so tief im Sumpf der Pharma Lobby und bekommen viel Kohle, so dass man die Abneigung als Kapitalist schon nachvollziehen kann :evil:

P.S. Langsam kommt in mir das Gefühl auf, dass es die Pharmalobby sogar hier ins Forum in Form von Trollen schafft. Evtl. passen denen die Rechtstipps hier nicht oder das Apotheker mit uns zusammen arbeiten und nicht so asozial wie der Rest sind? Keine Ahnung woran es liegt? Ich weiß nur eins, wir gewinnen am Ende :!:
kruajarn
Beiträge: 5
Registriert: Mo 22. Mai 2017, 13:19

Re: Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von kruajarn »

littleganja hat geschrieben:
quan hat geschrieben:Was heißt "in Behandlung"? Cannabis gibt es atm eben nur bei Therapieresistenz. In deinem (und meinem) Fall müsste sich erst gezeigt haben, dass die Bandbreite bestehender Medis (MPH, SSNRIs, NaRIs....) keinen Erfolg haben bzw. die Nebenwirkungen zu groß sind. IMO ist ein normaler HA bei sowas auch der falsche Ansprechpartner. Mein PsyDoc hingegen ist recht erfahren mit all dem Psychokram und den ganzen Medikamenten und Substanzen. Ohne ihn hätte ich es auch recht schwer gehabt einen Doc zu finden der es verschreibt.

Stimmt so nicht :!: Der Arzt muss dir nicht bevor er Cannabis verschreibt kann, dich jeden Chemie - Müll testen lassen, so war es vorher.
Er kann es dir sofort auf Privatrezept schreiben, bei der Kostenübernahme sieht es schon anders aus, da ist es besser wenn du etwas von dem Chemie - Gift genommen hast und entweder die Nebenwirkungen zu stark waren oder keine Wirkung hatte.

Ansprechpartner ist/kann jeder Arzt für dich sein, ausgenommen Zahn & Tierärzte, die dürfen es nicht verschreiben.

Erkläre dem Arzt wie Cannabis dir hilft, sage ihm das du es schon getestet hast, wenn es so war, suche dir bei z.b. IACM Beispiele dafür, wie Cannabis bei ADHS und deinen anderen Krankheiten hilft. Erkläre ihm das du nicht das Ziel hast dich zu berauschen, sondern zu behandeln, zeig ihm die Gefahren von z.b. Ritalin auf usw.
Ärzte hassen es Arbeit zu haben, die musst du ihm so gut du kannst abnehmen, sag ihm noch das du es nicht an die große Glocke hängst wenn er dir die gewünschte Medizin verschreibt, evtl. biete ihm eine Verzichtserklärung für etwaige Nebenwirkungen an. Sonst wenn das alles nicht fruchtet nen anderen Arzt suchen, viele stecken so tief im Sumpf der Pharma Lobby und bekommen viel Kohle, so dass man die Abneigung als Kapitalist schon nachvollziehen kann :evil:

P.S. Langsam kommt in mir das Gefühl auf, dass es die Pharmalobby sogar hier ins Forum in Form von Trollen schafft. Evtl. passen denen die Rechtstipps hier nicht oder das Apotheker mit uns zusammen arbeiten und nicht so asozial wie der Rest sind? Keine Ahnung woran es liegt? Ich weiß nur eins, wir gewinnen am Ende :!:
Danke, für den Beitrag! Das hilft mir schonmal ein wenig weiter. Ich habe morgen den nächsten Termin bei ihm, und werde versuchen da in diese Richtung zu argumentieren. Ich war beim ersten Termin zu verunsichert, und mir fiel 8 wie so oft ) erst hinterher ein was ich alles hätte sagen können.
littleganja

Re: Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von littleganja »

Danke, für den Beitrag! Das hilft mir schonmal ein wenig weiter. Ich habe morgen den nächsten Termin bei ihm, und werde versuchen da in diese Richtung zu argumentieren. Ich war beim ersten Termin zu verunsichert, und mir fiel 8 wie so oft ) erst hinterher ein was ich alles hätte sagen können.
Ohne Vorbereitung läuft nix im Leben :D

Du musst halt auch den Arzt verstehen, ich habe ja keine Ahnung wie alt der ist, die Propaganda dauert nun schon über 40 Jahre an. Viele Ärzte setzen Cannabis mit Heroin gleich, obwohl hier auch eine Doppelmoral vorhanden ist, das Heroin wird ja schon seit Anfang 1900 bis heute von Ärzten wenn auch nur in Chemischen Auszügen verschrieben. Ebenfalls Kokain in Form von Morphium, deswegen verstehe ich zur einen Hälfte die Furcht vor der bösen Droge Cannabis, die andere Hälfte jedoch begreift es nicht, wie man schädlichere und abhängig machende Drogen als Mediziner bevorzugen kann. Ganz zu schweigen von den Amphetaminen in Form von Ritalin oder fürs krasse Gegenteil Schlaftabletten. Alles kein Problem vom Arzt zu bekommen doch bei Cannabis hört der Spaß auf.

Bei IACM findest du glaube ich auch einen Leitfaden für das Arztgespräch, evtl. das auch mal anschauen.
kruajarn
Beiträge: 5
Registriert: Mo 22. Mai 2017, 13:19

Re: Depressionen / ADHS Arzt recht reserviert..

Beitrag von kruajarn »

littleganja hat geschrieben:
Danke, für den Beitrag! Das hilft mir schonmal ein wenig weiter. Ich habe morgen den nächsten Termin bei ihm, und werde versuchen da in diese Richtung zu argumentieren. Ich war beim ersten Termin zu verunsichert, und mir fiel 8 wie so oft ) erst hinterher ein was ich alles hätte sagen können.
Ohne Vorbereitung läuft nix im Leben :D

Du musst halt auch den Arzt verstehen, ich habe ja keine Ahnung wie alt der ist, die Propaganda dauert nun schon über 40 Jahre an. Viele Ärzte setzen Cannabis mit Heroin gleich, obwohl hier auch eine Doppelmoral vorhanden ist, das Heroin wird ja schon seit Anfang 1900 bis heute von Ärzten wenn auch nur in Chemischen Auszügen verschrieben. Ebenfalls Kokain in Form von Morphium, deswegen verstehe ich zur einen Hälfte die Furcht vor der bösen Droge Cannabis, die andere Hälfte jedoch begreift es nicht, wie man schädlichere und abhängig machende Drogen als Mediziner bevorzugen kann. Ganz zu schweigen von den Amphetaminen in Form von Ritalin oder fürs krasse Gegenteil Schlaftabletten. Alles kein Problem vom Arzt zu bekommen doch bei Cannabis hört der Spaß auf.

Bei IACM findest du glaube ich auch einen Leitfaden für das Arztgespräch, evtl. das auch mal anschauen.
Das ist mir bewusst, und ich verstehe meinen Arzt auch.. trotzdem ist man im ersten Moment schon enttäuscht
Den Leitfaden werde ich mir mal durchlesen. Danke für den Tipp!
Tugglebend
Beiträge: 8
Registriert: Mi 16. Aug 2017, 16:07

ADHS Kostenübernahme durch Krankenkasse

Beitrag von Tugglebend »

Hallo,
Ich wüsste gern ob es irgendwo da draußen jemanden gibt, der/die von seinem Arzt/Ärztin Cannabisblüten zur Behandlung von AD(H)S verschrieben und die Kosten für die Therapie von seiner gesetzlichen Krankenkasse erstattet bekommt.

Falls es den ein oder anderen Fall geben sollte, würde mich natürlich auch interessieren um welche Kasse es sich handelt und wie schwer es war die Kostenübernahme bewilligt zu bekommen. Interessant wäre vielleicht auch zu wissen
ob der /diejenige zuvor Erlaubnisinhaber war.

Schönen Dank im Vorraus!
DanielZappel
Beiträge: 313
Registriert: Mi 26. Apr 2017, 14:26

Re: ADHS Kostenübernahme durch Krankenkasse

Beitrag von DanielZappel »

Jein.
Also ich habe zur Zeit eine Kostenübernahme. Allerdings per Anwalt erzwungen.
Wirst du wohl auch tun müssen. Da geht kein weg dran vorbei im Moment.
Wenn du stirbt, hastdu ne 50:50 Chance. Makaber, aber Realität.

Meine Erfahrung mit ADHS kannst du hier im Forum verfolgen. Auch zu Depression und Schlafstörung.
Das sind so meine 3 Hauptprobleme, die ich mit Cannabis und medikinet fast komplett im Griff habe.
Nicht alle Pillen sind schlecht. Die Kombination von Natur und pharma ist da sehr vielversprechend, weil sich die Dosis locker vierteln lässt.
Weniger Nebenwirkung durch Medikinet, es wird verstärkt. Bin von 80 auf ca 10-15mg runter. Mit Cannabis.
Schlafstörung hatte ich vor Monaten das letzte mal, depris auch lang nicht mehr. Ich bin im Prinzip grad komplett stabil.
cheffe79
Beiträge: 4
Registriert: Mo 22. Mai 2017, 15:44

Diagnose ADHS - EEG mit Cannabis

Beitrag von cheffe79 »

Ich hoffe es kann mir jemand halbwegs sicher zu der Frage eine Auskunft geben, ob es beim Erstellen eines sog. EEG´s beim Nervendoktor eine Rolle spielt, wenn der Patient mit Cannabis mediziniert ist, während die Messung der Hirnströme durchgeführt wird?
Weil ich hab gestern einen eben solches EEG unter Ankündigung dessen aufzeichnen lassen, nur wie viel Wert hat es denn meinen Kopf und dessen Aktivität zu "messen", wenn ich gerade in medizinierter "Bestform" bin?

Noch eine kurze Erklärung:
der erste Mediziner hat einen instabilen 9/11er Rhythmus festgestellt, der gestrige (unter Cannabis) einen leicht unregelmäßigen 9/10er diagnostiziert... Mhhh... ja was denn nun? Sehe ich das falsch, dass Cannabis sogar lt. dieser zwei Diagnosen eindeutig bei mir wirksam ist?
Der Rhytmus ändert sich unter Cannabis doch von instabil auf leicht unregelmäßig, was doch eine Verbesserung darstellt? :shock:
Zuletzt geändert von cheffe79 am Do 24. Aug 2017, 00:00, insgesamt 1-mal geändert.
littleganja

Re: Diagnose ADHS - EEG mit Cannabis

Beitrag von littleganja »

Ich glaube nicht dass du hier auf deine Frage eine Antwort bekommst, dazu müsste hier jemand Fachmann in genau diesem Gebiet sein und ich vermute mal dass sind nur Ärzte.

Warum meldest du dich nicht mal in einem Forum an wo Ärzte sind, schilderst deinen Fall und wartest mal auf die Antworte. Dann kannst du uns ja mal aufklären wo sich da was und wie verbessert, ist im Prinzip eigentlich interessant.

Der Rhythmus von 9/11 whaaaat Unregelmäßig & regelmäßig whaaaat ich verstehe nur Bahnhof :D
Tugglebend
Beiträge: 8
Registriert: Mi 16. Aug 2017, 16:07

Re: ADHS Kostenübernahme durch Krankenkasse

Beitrag von Tugglebend »

Danke für deine Nachricht!

Deine Erfahrungen in Sachen Medikation (Metylphenidat und Cannabis kombiniert) kann ich nur bestätigen.

Schade,ich habe es zwar schon befürchtet das sich nicht viele auf meine Frage melden aber irgendwie doch
gehofft dass es den ein oder anderen gibt der mit dieser Diagnose positive Erfahrungen mit seiner Kasse gemacht hat.

Ist schon ne ziemlich harte Nummer vom Gesundheitsministerium, Patienten nun mit den allseits bekannten
Umsetzungsproblemen der neuen Regelung, im Stich zu lassen.

Ehrlich gesagt will ich nichtmal eine Kostenübernahme!
Ich war Erlaubnisinhaber und fand die Regelung, abgesehen vom Preis, so wie sie war, nicht schlecht.
Auch wenn es etwas umständlicher ist, wäre es für mich auch praktikabel mein Cannabis via Privatrezept
auf eigene Kosten zu erwerben aber bei derzeit, ich glaube, 22,50€, muss ich leider passen..
Man bedenke, dass es wenn man sich etwas umhört, Cannabisblüten durchaus auch für 10,- und darunter erhältlich ist!

Dies ist leider wie wir alle wissen illegal und aufgrund dieses Umstandes, nicht einfach gezielt Sorten mit bestimmten Eigenschaften in gleichbleibender (guter oder wenigstens unbedenklicher) Qualität zu erwerben, was meines Erachtens zu Therapiezwecken zwingend erforderlich ist.

Eine Alternative wäre hier tatsächlich der Eigenanbau da man hier zumindest größere Chargen mit gleichen Eigenschaften auf die man sich einstellen kann erhält.
Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass man derzeit nicht so schlechte Karten hat eine entsprechende
Genehmigung zu erhalten oder zumindest durch die Antragsstellung den Druck auf die Behörden zu erhöhen, bei der Umsetzung des Gesetzes nachzubessern und Klarheit zu verschaffen.

Da man wenn überhaupt aber allenfalls eine Genehmigung für einen Anbau im Hochsicherheitstrakt erhalten würde
und dort gezwungen ist seine Pflanzen unter Kunstlicht zu kultivieren obwohl draußen die Sonne scheint,
finde ich auch das irgendwie albern..
DonHibachi
Beiträge: 79
Registriert: Mi 24. Mai 2017, 00:26

ADHS Kostenübernahme durch Krankenkasse

Beitrag von DonHibachi »

Zuletzt geändert von DonHibachi am Sa 26. Aug 2017, 18:02, insgesamt 1-mal geändert.
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