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"Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?"

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Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?"

Beitrag von Sabine »

"Das sogenannte Cannabis-Gesetz wurde in den Medien gefeiert. Aus pharmazeutischer Sicht hingegen ist die Anwendung einer Ganzdroge sehr kritisch zu sehen – zumal Reinsubstanzen zur Verfügung stehen. Und auch einige Behandler sehen die Möglichkeit, Cannabisblüten zu verordnen, nicht wirklich als therapeutischen Fortschritt.

Pharmazeuten, Ärzte und Vertreter der Aufsichtsbehörde, des NRF und der Pharmaindustrie befanden sich unter den Experten, die die deutsche Pharmazeutische Gesellschaft und das House of Pharma am gestrigen Montag nach Frankfurt eingeladen hatte. Thema der Diskussionsrunde war „Cannabis als Arzneimittel“. Dabei kristallisierte sich schnell heraus, dass die Möglichkeit, Cannabisblüten auf Rezept zu verordnen, eher dem gesellschaftlichen Druck geschuldet war als einer therapeutischen Notwendigkeit. Zumindest die anwesenden Therapeuten, die über viele Jahre Erfahrung bei der Behandlung mit Cannabinoiden verfügen, kamen mit den bislang verfügbaren Wirkstoffen in den meisten Fällen aus. Sie sehen in der zusätzlichen Option, die sie durch die Blüten jetzt haben, keinen Vorteil. "


https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... eckschritt
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: "Cannabisblüten – ein therapeutischer Rückschritt?"

Beitrag von Sabine »

"Cannabis als Medizin – doch Zukunftsmusik?
...
Am Montag den 08.05.17 hatte das House of Pharma und die Pharmazeutische Gesellschaft zu einer Diskussionsrunde nach Frankfurt am Main eingeladen. Das Thema war, wie soll es anders sein, Cannabis als Arzneimittel. Zu Gast waren unterschiedliche Pharmazeuten, Ärzte und Vertreter der Pharmaindustrie. Dabei waren viele der Pharmazeuten nicht davon angetan Cannabisblüten an Patienten abzugeben. Grundsätzlich sei dies eher ein Rückschritt aus pharmazeutischer Sicht. In der Regel werden Fertigarzneimittel, Reinsubstanzen und Monopräparate bevorzugt. Diese können dann auch teilweise synthetisch hergestellt sein.

Zudem würde die Erfahrung zeigen, dass Monopräparate eine ausreichende Wirkung besitzen, auch in Bezug auf Cannabinoide wie THC oder CBD. Das Problem bei Cannabis sei vor allem die Dosierung, die im Vergleich zu Kapseln oder Tabletten sehr ungenau ist. Vor allem Dosen von 5 oder 10 mg sind kaum abzumessen. So hatte auch das Bfarm auf einer Konferenz im März angekündigt, dass der Weg in Richtung standardisierte Arzneimittel auf Cannabinoidbasis gehen soll und weg von den Cannabisblüten.
...
Desweiteren wurde auch die Konsumform des Vaporisierens kritisch beäugt. Durch Vaporisation tritt eine unmittelbare Wirkung in Kraft, diesen Vorgang müsste man dann mehrmals täglich wiederholen. Herkömmliche Schmerzmittel oder Medikamente setzen ihren Wirkstoff Stück für Stück frei und werden so nur ein bis 2mal täglich genommen. So müsste man bei Cannabis immer wieder erneut vaporisieren, um einen gewissen Wirkung zu halten.
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Trotzdem beachteten die geladenen Experten auch den Vorteil des Entourage-Effekts und dessen Interaktion der einzelnen Terpene und Cannabinoide. Dieser Effekt sorgt dafür, dass manche Cannabinoide besser vom Körper aufgenommen werden können oder unerwünschte Nebenwirkungen einzelner Cannabinoide hemmen."


http://www.hanf-magazin.com/medizin/can ... nftsmusik/
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