"Cannabis auf Rezept auch für Gesunde?Wie leicht ist es, sic

[Sabine]

"Wie leicht ist es, sich Cannabis verschreiben zu lassen? Ein Selbstversuch!

Seit dem 10. März ist Cannabis offizielle Medizin in Deutschland – die bisherigen Ausnahmegenehmigungen sollen nun durch Rezepte ausgetauscht werden, zudem steht jetzt theoretisch einer größeren Bevölkerungsgruppe medizinisches Cannabis zur Verfügung. Doch die Verwirrung ist noch groß, bei Patienten, Ärzten, Krankenkassen. Und auch diejenigen, die nicht schwer krank sind, aber ihre alltäglichen Leiden gerne und erfolgreich mit Cannabis anstelle von Tabletten lindern, sind natürlich grundsätzlich an einem Apotheken-Bezug von Marihuana interessiert. Doch kann man mit seinen Zipperlein einfach so zum nächstbesten Arzt und sich etwas verschreiben lassen? Wir haben den Selbstversuch gemacht – und zwar direkt in der ersten Woche nach der Gesetzesänderung. Unser neuer Autor Dr. Dope hat in seiner Heimatstadt die Ärzte abgeklappert...
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Kann nun jeder, der ein wenig Einschlafprobleme hat oder der Stress verspürt – und wer tut das nicht? –, Cannabis auf Rezept bestellen? In der Theorie müsste diese Frage vorsichtig mit ja beantwortet werden. Denn das Gesetz, das im Januar den Bundestag passiert hat, erlaubt es deutschen Ärzten, Cannabis als Medizin ohne weitere Auflagen und auch ohne Einschränkung, das heißt nicht nur bei bestimmten Krankheitsbildern, zu verschreiben. Im Gegensatz zu früher muss in Deutschland auch nicht mehr nachgewiesen werden, dass andere Medikamente nicht oder nicht mehr wirken. Und der Gesetzgeber hat den Anwendungsbereich von Cannabis auf Rezept nun mal offen gehalten.
...
Soweit die schön und verlockend klingende Theorie. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Funktioniert es tatsächlich auch so, wie ich und viele andere es sich wünschen? Hier werden schnell erste Zweifel laut, wenn man diesbezüglich im Netz nachforscht. Eine Schreckensnachricht jagt die andere. Um einige Betroffene direkt zu Wort kommen zu lassen, haben wir in den Randspalten rund um diesen Artikel einige Stimmen von unserer Facebook-Seite sowie denjenigen von DHV und ACM gesammelt, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt und ihre ersten Erfahrungen mit den Ärzten und Krankenkassen gemacht haben."

http://highway-magazin.de/news/medizin/ ... neuen-heft

Leider bricht der Artikel genau da ab, wo es interessant wird. Wenn unsere Statements schon erwähnt werden, sollten wir doch den Artikel umsonst lesen können.

[DanielZappel]

Auf jeden Fall finde ich solche Artikel echt nicht gut. Da will ein Magazin mit einem reißerischen Titel auf Kundenfang gehen. Und schadet damit Patienten. Denn das ist das, was die CDU Betonköpfe denken. Und dann gibts Nachbesserungen in die konservative Richtung. Daumen runter. Werd ich nicht kaufen.

[studenmuenster]

Auf jeden Fall finde ich solche Artikel echt nicht gut. Da will ein Magazin mit einem reißerischen Titel auf Kundenfang gehen. Und schadet damit Patienten. Denn das ist das, was die CDU Betonköpfe denken. Und dann gibts Nachbesserungen in die konservative Richtung. Daumen runter. Werd ich nicht kaufen.

Ich stimmte dir völlig zu! Evtl wird es auf lange Sicht in die im Artikel angedachte Richtung gehen, aber dies jetzt sofort zu Beginn zu versuchen und unter solch einem Titel zu veröffentlichen, zumal es ja nur ein Ausschnitt ist, schadet nur uns Patienten.

Hab den Artikel mal wie folgt kommentiert

Hallo Highway-Magazin,
hallo Mr. Dope,

ich leide an chronischen Schmerzen und bin dank der Gesetzesänderung inzwischen medizinischer Cannabispatient.
Ihr Artikel ist leider nicht sehr hilfreich in der ganzen Diskussion um Cannabis als Medizin und den Problemen für Patienten, die trotz Gesetzesänderung, bestehen.

Ich möchte auf den Beitrag im DHV Forum, Unterforum Cannabis als Medizin, zu Ihrem Artikel hinweisen und Sie einladen dort mit uns zu diskutieren: http://www.hanfverband-forum.de/viewtop ... =22&t=7238

Weiterhin möchte ich beim Thema "ohne weitere Auflagen und auch ohne Einschränkung" darauf hinweisen, dass medizinisches Cannabis, egal in welcher Form, auf einem BTM-Rezept verordnet wird und ein Arzt muss die Verordnung eines Medikaments, dass unter das BtMG fällt begründen könne. Dazu möchte ich auf folgenden Beitrag des Blog "Alternative Drogenpolitik" von M. Plenert hinweisen: http://www.alternative-drogenpolitik.de ... schreiben/

[David133]

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[Martin Mainz]

Sorry, aber ich finde den Artikel so weit absolut legitim.

[DanielZappel]

Sorry, aber ich finde den Artikel so weit absolut legitim.

Darum geht es nicht Martin.

Es geht um den saudämlichen Titel.
Was meinst, wie schnell das jetzt komplett negativ verdreht wird.
Mag ja sein, dass der Artikel OK ist. Aber wer von den Gegnern liest schon den Artikel ?
Wenn eine Gratulation schon als "die feiern Helden" ausgelegt wird...

[Martin Mainz]

Es geht um den saudämlichen Titel.
Was meinst, wie schnell das jetzt komplett negativ verdreht wird.

"Cannabis auf Rezept auch für Gesunde? Wie leicht ist es, sich Cannabis verschreiben zu lassen? Ein Selbstversuch!"

Auch an dem Titel alleine finde ich nichts Anstößiges.

Haters gonna hate. Wer Leuten die Worte gern im Munde verdreht, um seinen Standpunkt durchzusetzen, wird immer eine Gelegenheit finden. Dann dürfte man am Ende gar nichts mehr schreiben. Für mich ist das eine Mücke, kein Elefant.

Das Patienten so einen Titel nicht gerne lesen, kann ich natürlich ein Stück weit verstehen. Aber vielleicht kann man ja auch mal versuchen, die andere Seite zu sehen, von der aus das eine interessante Frage ist. Ich gehe davon aus, das die Antwort "Nicht so leicht" ist, aber vielleicht irre ich mich ja auch.

[DanielZappel]

Stimmt. Sicher auch eine Frage des Standpunkts .
Nur in dieser frühen Phase (der Legalisierung) wird das gegen Patienten verwendet werden. Ein Elefant ? Nein.
Eher eins der Steinchen, die ins Getriebe geraten.Sand. Bringt die Maschine nicht zum stehen. Hilft aber auch nicht ^^

[Highway P. Schmidt]

Hallo liebe Leute,

vielen Dank für eure Meinungen, die wir sehr aufmerksam studieren und in Teilen auch nachvollziehen können. Aber wir sehen dennoch in keinster Weise, dass irgendjemand durch unseren Titel Nachteile erleiden muss.

Und uns Kundenfang, also Geldmacherei zu unterstellen ist auch völlig an der Realität vorbei – denn dann würden wir mit Sicherheit kein Printmagazin herausgeben, erst recht kein Cannabismagazin.

Wir sind übrigens stolz darauf, dass wir mit jeder Ausgabe das Cover variieren anstatt jahrzehntelang die immer gleichen Blüten abzubilden. Jetzt gibt es wenigstens ein Cannabismagazin am Kiosk, dass einen optischen, inhaltlichen und textlich-handwerklichen Anspruch bietet. Selbst wenn man die Meinung vertritt, unser aktueller Titel würde Cannabis und Cannabispatienten schaden, stünde es immer noch 7-1 für unsere anderen Titel, mit denen wir die Professionalisierung und gesellschaftliche Akzeptanz von Cannabis vorantreiben, statt diese einzudämmen.

Und ganz ernsthaft: Die Argumente, jetzt würde durch unseren Titel die "Gegenseite" (CDU und Co.) bestätigt... Solche Menschen finden alles Scheiße, was wir drucken, einfach alles. Somit ist das Argument hinfällig.

Aber auch davon ab, sehen wir die Argumente nicht, wie wir Cannabispatienten mit dem aktuellen Titel geschadet haben sollen (ganz davon abgesehen, dass kaum von Lesern der "Gegenseite" auszugehen ist):

Denn jeder, der es tatsächlich beim Arzt versucht, wird dies auch mehr oder weniger medizinisch/psychologisch begründen können/wollen. Und nur weil sehr Kranke es – ungerechterweise – nicht bekommen, können es weniger oder kaum Kranke doch trotzdem versuchen. Wir glauben auch nicht, dass die Lage dadurch für ernsthaft Erkrankte schlechter wird, eher im Gegenteil: je mehr Ärzte sich damit beschäftigen (müssen), umso besser. Es gäbe auch durchaus gute Gründe, die Auffassung zu vertreten, dass noch viel zu wenig Menschen wegen Cannabis zum Arzt gehen. Und vielleicht stößt der ein oder andere Arzt ja sogar, wenn er wegen Kopfschmerzen recherchiert, auf andere Anwendungsgebiete von Cannabis. Und ob eine eventuelle gesteigerte Nachfrage nun wirklich zu einer Verschärfung (wie uns an anderer Stelle vorgeworfen wurde) oder aber vielleicht auch zu einer schnelleren Lösung von Apotheken-Lieferschwierigkeiten beitragen würde, kann auch niemand sagen.

Davon ab sind wir mit der Kritik recht unzufrieden: da trauen wir uns – als einzige – mal mit echtem Recherche-Journalismus auf den Markt und werden dafür angegangen. Das stimmt uns schon traurig. Was denn dann lieber? Den 40.000sten Jamaika-Reisereport? Und vorne drauf ne Pflanze? Sicher nicht!

Viele Grüße aus der Highway-Redaktion
Paddy

[Nik94]

Finde es klasse, dass sich das Highway Magazin zu Wort meldet.
Interessantes Argument " Und vielleicht stößt der ein oder andere Arzt ja sogar, wenn er wegen Kopfschmerzen recherchiert, auf andere Anwendungsgebiete von Cannabis.".

Ich habe mir übrigens das Magazin gekauft, weil ich es eben als Recherche gesehen habe, wie schwer es sei bzw. was man dafür tun muss und wie die Ärzte es sehen und nicht ala "Ich zeige euch wie leicht es ist an Gras zu kommen.".

Kann aber auch die "Gegenargumente" ein wenig verstehen.

[DanielZappel]

Ja. Muss sagen, finde ich auch gut.

Besser hätte ich es gefunden, wenn man uns zumindest vorab informiert hätte, dass wir als rechercheergebnis irgendwo auftauchen^^

Also. Hab kein Plan wo Du wohnst.
Ich komme aus dem Odenwald.
Und kann Antonia Baums (FAZ) "literarisches Werk" über die Odenwaldhölle mit jeder Faser nachempfinden.
Es mag sein, dass das bei Städtern anders ist. Hier auf dem Land ist das Standardmittel für alles Apfelwein. Alkohol.
Als hier die Odenwälder Zeitung mit Cannabis von der Krankenkasse titelte, wusste plötzlich auch der letzte Bauer, dass jetzt jeder nur zum Arzt gehen muss und die Apotheken jetzt anbauen und einen Coffieshop eröffnen.
Ich bin so oft gefragt worden" bekommst du dein zeug jetzt von der Apotheke?".

NEIN! Verdammt. Ich kämpfe immer noch. Und es gibt keine Alternative !

Wenn hier eine Zeitung im grünen Haus steht (unser "Zeitungsfachhändler"), die so titelte, dann ist das CDU-Stammtischgespräch.
Und wie das so ist, kommt nur das an, was man auch hören will.
Selten Fakten, alte " Weisheiten". Das ist Odenwald. Und ich lebe noch im zivilisierten Teil !
Aber einen Pranger haben wir noch am Rathaus

Btw. Das grüne Haus verkauft hetzt auch bongzubehör, papes und so. Dorfgespräch !

Also.

Ich sehs kritisch. Aber eben aus meiner Warte

[Martin Mainz]

Hach ja, der Odenwald. Jetzt versteh ich Dich ein bisschen besser, meine Oma hat mir da auch so Geschichten erzählt..

[Stoner_Grandma]

Also dazu kann ich nur sagen, dass es für mich sehr, sehr schwierig war, den richtigen Arzt für mein Bedrocan-Rezept zu finden (und ich bin wirklich krank, seit Jahren schon bei denselben Ärzten in Behandlung, und prädestiniert für eine Cannabis-Therapie). In meiner Gegend sind die Ärzte alle extrem boniert, geben sich als allwissend und wissen im Endeffekt nichts über das neue Gesetz und über Cannabis.
Für meinen letztendlich "richtigen Arzt" musste ich mehr als 400 km reisen und hatte 32 Ärzten vorher vergeblich mein Anliegen vorgetragen.

Ich kann mir daher nicht vorstellen, dass auch tatsächlich Gesunde so super leicht an ein Rezept kommen können. Der Titel ist einfach reißerisch und dürfte sich im Artikel wohl selbst aushebeln.