Decarboxylierung von Cannabinoiden

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moepens
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Decarboxylierung von Cannabinoiden

Beitrag von moepens »

Hallo!

Ich möchte in diesem Thread Informationen zur Decarboxilierung unterschiedlicher Cannabinoide sammeln.
Eigene Erfahrungswerte sind willkommen!


CBDA -> CBD:

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HPLC Data from Decarboxylation of CBDA Herbal Material

									  CBD/CBD +	CBD peak area/0.1 g
Temperature	Time (hours)	CBDA		  of herb
105° C.		 Zero			  0.15		  4769
				  0.5				0.22		  5262
				  1.0				0.86		  5598
				  2.0				0.93		  5251
				  4.0				0.98		  5242
120° C.		 0.5				0.91		  5129
				  1.0				0.97		  5217
				  2.0				0.99		  5037
				  4.0				1.00		  5200
140° C.		 0.5				0.96		  5440
				  1.0				1.00		  5105
				  2.0				1.00		  5157
				  4.0				1.00		  5005
Quelle: http://www.freepatentsonline.com/7344736.html (Table 3)


THCA -> THC:

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HPLC Data from Decarboxylation of THCA Herbal Material

									  THC peak
									  THC/THC +	area/0.1 g
Temperature	Time (hours)	THCA		  of herb
105° C.		 Zero			  0.17		  992.9
				  0.5				0.87		  5749
				  1.0				0.93		  5273
				  2.0				0.98		  7734
				  4.0				0.99		  7068
120° C.		 0.5			   0.97		  7189
				  1.0				0.99		  6391
				  2.0				0.99		  6500
				  4.0				1.00		  5870
140° C.		 0.5				1.00		  6724
				  1.0				1.00		  5981
				  2.0				1.00		  5361
				  4.0				1.00		  4787
Quelle: http://www.freepatentsonline.com/7344736.html (Table 4)


THC -> CBN:

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GC Data from Decarboxylation of THC Herbal Material

Temperature	Time (hours)	CBN/THC (%)
105° C.		 Zero			  2.4
				  0.5				3.5
				  1.0				4.2
				  2.0				3.7
				  4.0				5.6
120° C.		 0.5			   3.2
				  1.0				4.1
				  2.0				6.7
				  4.0				11.3
140° C.		 0.5				5.7
				  1.0				13.0
				  2.0				17.5
				  4.0				23.8
Quelle: http://www.freepatentsonline.com/7344736.html (Table 5)

Bei diesen Tabellen ist es in Bezug auf THC und CBD wichtig zu beachten, dass man eine Temperatur und Zeit wählt, bei der das Verhältnis von CBDA/CBD bzw. THCA/THC möglichst hoch, gleichzeitig aber auch die Gesamtmenge an CBD bzw. THC möglichst hoch ist. Für CBD heißt das, 1/2 Stunde bei 140°C oder 1 Stunde bei 120°C wären ideal. Für THC sind niedrigere Temperaturen bei längerer Zeit vorzuziehen, d.h. 2 Stunden bei 105°C. Signifikante Mengen CBN bilden sich eher bei hohen Temperaturen und längerer Zeit.

Sehr wichtig ist es natürlich, unterhalb der Siedepunkte der jeweiligen Cannabinoide zu bleiben. Für CBD wären das etwa 160-180°C und für THC 157°C (Quelle: http://1000seeds.info/wordpress/wie-man ... uern-kann/). Dabei gilt es zu beachten, dass ein handelsüblicher Ofen u.U. Temperaturen nicht exakt halten kann. Außerdem verdampfen Terpene schon bei niedrigeren Temperaturen, weshalb es sich empfiehlt deutlich unter diesen Temperaturen zu bleiben, falls man diese erhalten will.

weitere Informationen THCA -> THC (+CBNA/CBN):
http://eiha.org/media/2014/08/16-10-25- ... ve-THC.pdf

Edit:

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    Sample 1 was not decarbed at all, just ground up and sealed in the bag.
    Sample 2 was submerged in the 200°F water for 1 hours.
    Sample 3 was submerged in 200°F water for 1 hour 40 minutes.

Cannabinoids 			#1 (no decarb) 	#2 (1 hour decarb) 	#3 (1:40 decarb)
THCA   					12.2% 				1.44% 						 0%
THC 						3.37% 				 8.9% 					 9.37%
Total THC* 			 14.07% 			  10.16% 					 9.37%
Total THC Adjusted** 14.14% 			  10.31% 					 9.78%
CBD 						   0% 					0% 						 0%
CBN 						   0% 				0.09% 					 0.11%
CBG 						0.47% 				0.49% 					 0.38%
CBC 						   0% 				0.06% 					 0.06%
Moisture Content 	 10.48% 			  11.45% 					14.47%
Quelle: http://marijuanagrowershq.com/decarboxy ... a-alchemy/

Nach diesem Test unter Alltagsbedingungen sind also schon 100 Minuten im Wasserbad ausreichend, um das THCA komplett in THC umzuwandeln. Dabei bildet sich möglichst wenig CBN. In den og. Tabellen ist der ideale Zeitpunkt aufgrund fehlender Messungen nicht so genau erfasst.
Zuletzt geändert von moepens am Fr 17. Aug 2018, 13:33, insgesamt 6-mal geändert.
GanjaGanesha
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von GanjaGanesha »

Ich habe erst kürzlich getrocknete Cannabis-Blätter (und Stengel) aktiviert. Ungefähr so: alles mit einem Messer kleinschneiden, ideal wäre wohl ein rundes Wiegemesser. Ofen auf 150-160 Grad C. aufheizen und das Cannabis auf ein Blech legen. Hierbei ist etwas Öl ausgetreten, deutlich auf dem Backpapier zu sehen. Wer große Mengen verarbeitet sollte sich besser die Mühe machen das Zeug direkt vom Blech zu kratzen?! Nach 15min habe ich es rausgenommen, sicher kann man das aber noch länger drin lassen (20min +). Und dann kann man sich auch schon nen feinen Grastee brühen! Super Methode.


Gruß GanjaGanesha
littleganja

Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von littleganja »

Laut Dr. Grotenhermen soll man nicht über 140 Grad gehen, längere Zeiten bei niedrigeren Temperaturen von 100 - 115 Grad und dann aber auch über 60 Minuten in zwei Zyklen.
Habe mir auch vor wenigen Tagen Kokosbutter hergestellt, Backofen 105 Grad 10 Minuten danach 115 Grad 60 Minuten. Danach im Kokosfett köcheln, Filtern, fertig. Knallt richtig!
Bei Rauchen oder Verdampfen von Cannabisblüten habe ich kaum noch eine Wirkung (bezogen auf High und Stoned), 2 Esslöffel Kokosbutter und die Sache sieht schon ganz anders aus :mrgreen:

Nachteil wenn man morgens schon anfängt mit dem Naschen, geht man spätestens um 22.30 Uhr in Bett :?

Das war mein erstes mal mit der Decarboxilierung, ein Unterschied in der Wirkung ist definitiv vorhanden, wirkt schneller, stärker und lang anhaltender!

Ebenfalls habe ich auch zuvor immer mit Alkohol Extrakte hergestellt, mit Kokosfett finde ich vor allem den Geschmack um längen besser. Das Zeug mit dem Alkohol konnte ich weder Rauchen (zu stark - Geschmack zu heftig), noch Essen, einfach widerlich und scharf. Kokosfett ist Super!
GanjaGanesha
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von GanjaGanesha »

littleganja hat geschrieben:
Das war mein erstes mal mit der Decarboxilierung, ein Unterschied in der Wirkung ist definitiv vorhanden, wirkt schneller, stärker und lang anhaltender!
Ich war auch beeindruckt. Die Blätter habe vorher nichtmal nach Gras gerochen, während des aktivierens im Ofen duftete es in der ganzen Küche. Da muss schon richtig was passieren mit den Cannabinoiden. Daher wohl die angenehme Wirkung im Tee ;-)


Gruß GanjaGanesha
moepens
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von moepens »

GanjaGanesha hat geschrieben:Die Blätter habe vorher nichtmal nach Gras gerochen, während des aktivierens im Ofen duftete es in der ganzen Küche.
Das was riecht, sind die Terpene :)
littleganja hat geschrieben:Habe mir auch vor wenigen Tagen Kokosbutter hergestellt
Kenne ich bisher nur aus dem US-amerikanischen Raum, da ist Kokosfett sehr populär. Ich benutze Olivenöl und Fläschchen mit Pipette. Bei Kokosfett müsste man wohl eine Spritze aufziehen, wenn man es mitnehmen will.

Bei mir wirkt das inhalierte, THC-haltige Cannabis nur sehr gut, wenn eine klar abgegrenzte Attacke kommt, ansonsten hab ich ein eher unangenehmes high, bin platt und habe relativ wenig medizinische Wirkung. Oral wirkt es immer sehr gut mit wenig Nebenwirkungen, je frühzeitiger desto besser und auch präventiv.

Vielleicht kommt das daher, dass bei mir 11-OH-THC besser wirkt, welches direkt nach der Aufnahme von THC über Schleimhäute und Magen in der Leber gebildet wird und sich dann erst über das Blut im Körper verteilt. Im Gegensatz dazu gelangt THC über die Lunge direkt ins Blut und somit in den Kreislauf. 11-OH-THC wird dann erst später in der Leber gebildet (soweit mir bekannt).
littleganja

Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von littleganja »

moepens hat geschrieben:
littleganja hat geschrieben:Habe mir auch vor wenigen Tagen Kokosbutter hergestellt
Kenne ich bisher nur aus dem US-amerikanischen Raum, da ist Kokosfett sehr populär. Ich benutze Olivenöl und Fläschchen mit Pipette. Bei Kokosfett müsste man wohl eine Spritze aufziehen, wenn man es mitnehmen will.
Mit Olivenöl habe ich auch schon gemacht, der Geschmack geht garnicht :?

Das Kokosfett (Bio) hatte ich noch aus dem letzten Holland Urlaub, beste Albert Heine Ware ;) Ja habe es in mehrere Spritzen aufgezogen, lagert im Kühlschrank. Wenn man es benutzen will am besten kurz in der Hand halten, wenns schnell gehen muss unter warmes Wasser.

Ich kann es gegenüber Olivenöl, Alkohol & Butter nur empfehlen, ist auch genial als Creme. Nachteil man kann es eben nicht rauchen wie z.b. das Alkohol Extrakt.

@GanjaGanesha

Du hast vergessen zu erwähnen dass die Blätter von deinem Apotheken Weed stammen, da du ja wie jeder gute Patient die Blätter aussortierst und irgendwie noch verwenden willst. Sonnst könnte man irrtümlich denken die stammen aus einem Grow ;)
GanjaGanesha
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von GanjaGanesha »

littleganja hat geschrieben: @GanjaGanesha

Du hast vergessen zu erwähnen dass die Blätter von deinem Apotheken Weed stammen, da du ja wie jeder gute Patient die Blätter aussortierst und irgendwie noch verwenden willst. Sonnst könnte man irrtümlich denken die stammen aus einem Grow ;)
Oh man stimmt, das habe ich bei der momentan Versorgungslage ganz vergessen. Aber klar alles legal und geduldig gesammelt.


Gruß GanjaGanesha
moepens
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von moepens »

littleganja hat geschrieben:Das Kokosfett (Bio) hatte ich noch aus dem letzten Holland Urlaub, beste Albert Heine Ware ;) Ja habe es in mehrere Spritzen aufgezogen, lagert im Kühlschrank. Wenn man es benutzen will am besten kurz in der Hand halten, wenns schnell gehen muss unter warmes Wasser.
Es ist glaub ich auch länger haltbar als Olivenöl. Kannst du die Spritzen mehrfach verwenden bzw. sind sie einfach zu reinigen?
littleganja

Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von littleganja »

Klar ab in die Spühlmaschine und sie werden sauber.
DonHibachi
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von DonHibachi »

Bild
GanjaGanesha
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Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von GanjaGanesha »

Im Versuch wurde Extrakt verwendet, ich denke, dass Gras einen ähnlichen Verlauf aufweist aber etwas mehr Temperatur benötigt.


Gruß GanjaGanesha
DonHibachi
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Registriert: Mi 24. Mai 2017, 00:26

Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von DonHibachi »

Extract wahrscheinlich um verlässliche/messbare Ergebnisse bekomme zu können.
Und ja die Dauer wird ziemlich gleich bleiben. Man kann ja die Dauer im Highpeak nutzen um eine höchstpotente Umsetzung zu schaffen.



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moepens
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von moepens »

GanjaGanesha hat geschrieben:Im Versuch wurde Extrakt verwendet, ich denke, dass Gras einen ähnlichen Verlauf aufweist aber etwas mehr Temperatur benötigt.
Bei den Tabellen aus dem 1. Post wurde übrigens Pflanzenmaterial erhitzt.
moepens
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Re: Decarboxilierung von Cannabinoiden

Beitrag von moepens »

Florian hat geschrieben:Schade das die obere Tabelle erst bei 105 grad beginnt, beim Köcheln mit Öl hat man ja eher 100 grad ;)
Allerdings, wenn überhaupt. Auf Schätzungen ist man aber in der Praxis sowieso angewiesen, es sei denn man hat Laborausrüstung.
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