verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

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elli82
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Registriert: Mi 17. Jan 2018, 21:29

verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von elli82 »

Hallo, ich bin ein absoluter Neuling und habe mich bis vor 7 Tagen nicht damit beschäftigt (müßen)... aber da meine Mama einen bösartigen Brustkrebs diagnostiziert bekommen hat und jetzt Chemo usw bekommt wird - setzte ich mich mit diesen Sachen auseinander ....:( ich habe gelesen dass Cannabis die Nebenwirkungen wie Übelkeit und Appetitlosigkeit verbessert... so dass es erträglicher wird. Manche behaupten sogar es heilt;)... aber eine Linderung wäre es mir wert !

Jetzt meine Fragen....Sorry bin Anfänger.. ;)

1) Seit März 2017 ist Cannabis ja auf Rezept zu bekommen....?Von allen Ärzten? Also kann ich mit meiner Mama zu einem x-beliebigen Arzt gehen und bekomme gleich ein Rezept?

oder brauche ich noch einen Antrag?

2) Ich kenne mich mit den Sorten nicht wirklich aus..aber durch Recherche habe ich von RSO gelesen... da sie einen hohen THC Wert hat,--- wie erkläre ich sowas einem Arzt?

ich hoffe ich bin hier richtig;) - aber ich nehme es nicht einfach so hin und überlasse alles dem Zufall sondern möchte aktiv werden- auch wenn es nur etwas Linderung verschafft :(
littleganja

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von littleganja »

Woher kommst du denn? Evtl kann dir jemand einen Arzt in deiner Nähe empfehlen, im Prinzip kann jeder Arzt Cannabis verordnen, von Vorteil ist wenn er sich damit auskennt.
elli82
Beiträge: 4
Registriert: Mi 17. Jan 2018, 21:29

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von elli82 »

hallo, aus Hessen ... bei 36251 Bad Hersfeld.

Danke :)
moepens
Beiträge: 997
Registriert: Fr 16. Jun 2017, 07:45

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von moepens »

elli82 hat geschrieben:1) Seit März 2017 ist Cannabis ja auf Rezept zu bekommen....?Von allen Ärzten? Also kann ich mit meiner Mama zu einem x-beliebigen Arzt gehen und bekomme gleich ein Rezept?

oder brauche ich noch einen Antrag?
Alle Ärzte außer Tier- und Zahnärzte dürfen verschreiben/verordnen. Der Antrag auf Kostenübernahme wird normalerweise mit dem verordnenden Arzt gestellt, nur der kann es dir verschreiben und es ist notwendig, einen zu benennen. Es ist vielleicht taktisch vorteilhaft, sich entgegen mancher Medienberichte erstmal etwas verschreiben zu lassen und das Rezept dann im Falle der Kostenübernahme nachträglich einzureichen.
elli82 hat geschrieben:2) Ich kenne mich mit den Sorten nicht wirklich aus..aber durch Recherche habe ich von RSO gelesen... da sie einen hohen THC Wert hat,--- wie erkläre ich sowas einem Arzt?
Ich denke mit RSO/Rick Simpson stößt du zumindest bei vielen Kassenärzten auf taube Ohren. Wenn man von einem Extrakt spricht, dann hört sich das viel besser an :) Ich möchte dich aber unbedingt darauf hinweisen, dass sowohl THC als auch CBD (und natürlich in geringerem Maße andere Cannabinoide) in der Pflanze medizinische Wirkungen entfalten! Allein auf THC zu setzen wäre unklug.
elli82
Beiträge: 4
Registriert: Mi 17. Jan 2018, 21:29

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von elli82 »

moepens hat geschrieben:Wenn man von einem Extrakt spricht, dann hört sich das viel besser an :) Ich möchte dich aber unbedingt darauf hinweisen, dass sowohl THC als auch CBD (und natürlich in geringerem Maße andere Cannabinoide) in der Pflanze medizinische Wirkungen entfalten! Allein auf THC zu setzen wäre unklug.
ok-.... Danke... wie los soll denn der CBD Wert sein ?

glg
Zuletzt geändert von Martin Mainz am Do 18. Jan 2018, 18:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: quote repariert
Fraagender

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von Fraagender »

Elli....
.
das ist ein komplexes Thema und nicht einfach zu beantworten. Jeder sollte infofmiert sein BEVOR es zum Worst Case kommt.

Leider ist das nicht der Fall. Du müsstest dich noch vieeel tiefer in das Thema einarbeiten vor allem wenn du RSO "eine Sorte" nennst...

Du musst auch wissen was du/deine Mutter willst. Geht es um einen Heilungsversuch (inkl Linderung) oder geht es nur um Linderung?

Das sind zwei verschiedene paar Schuhe und Herangehensweisen!

Kurz gesagt: Linderung bringt vielleicht eher eine THC reiche Sorte. CBD kann auch nicht verkehrt sein aber wenn dann zusätzlich und nicht nur CBD- sonst könntet ihr ziemlich enttäuscht sein.

Geht es um Heilung am besten THC und CBD kombinieren auch wenn es gute Erfolge mit (hauptsächlich) THC reichen Sorten gab.

Aber wie gesagt das ist komplex- und bevor ich wieder Schellen bekomme sag ich zur Chemo mal null.

Jeder muss selbst interessiert sein, seine Hausaufgaben machen und wollen

Wenn deine Mutter z.B. keine "Droge Cannabis" möchte kann man einfach nichts machen.


Ps: Wenn du dich eingehender beschäftigen magst kannst du mir auch gerne eine PN schreiben. Ich gebe gerne Infos weiter!
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Martin Mainz
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Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von Martin Mainz »

Elli, vielleicht liest Du Dich hier mal ein: viewtopic.php?f=22&t=3382
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
moepens
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Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von moepens »

elli82 hat geschrieben:ok-.... Danke... wie los soll denn der CBD Wert sein ?

glg
In der Tat ist das wirklich schwer zu sagen. Am besten gibst du mal bei der IACM in der Suchmaske "Krebs" (oder "Brustkrebs") ein und verschaffst dir einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse. Dabei ist es leider nicht zu vermeiden, sich viel einzulesen um die Informationen möglichst gut bewerten zu können.

Manche Krebsarten sprechen vermutlich besser auf eine Therapie an als andere - dabei kommt es natürlich auf die Dosierungen von THC und CBD an. Manche Krebsarten scheinen garnicht beeinflussbar zu sein oder könnten sogar negativ beeinflusst werden. Auch die Wirksamkeit einer Chemotherapie scheint durch Cannabis gesteigert werden zu können.

Bei Brustkrebs scheinen CBD und CBDA (die saure Form von CBD, welche natürlich in der Pflanze vorkommt) zumindest eine gute therapeutische Ergänzung darzustellen. CBDA könnte dabei das Tumorwachstum hemmen (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27530354).
Bei Delta-9-THC sieht es leider so aus, dass es als GPR55-Agonist beim hochagressiven "dreifach negativen Brustkrebs" durch Förderung von MEtastasierung eher schaden könnte (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27340777), wobei eine andere Studie nahelegt, dass sowohl THC als auch CBD den Krebs über den CB2-Rezeptor wirksam bekämpfen könnten (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25671648) - CBD wäre ein GPR55-Antagonist und damit als Therapeutikum bei dieser Krebsart zu bevorzugen.
Darüber hinaus hat aber natürlich auch THC mögliche positive therapeutische Eigenschaften (z.B. Schmerzen, Appetit, Schlaf).

Allein anhand diese Informationen würde ich den THC-Gehalt relativ niedrig wählen und den CBDA/CBD-Gehalt hoch.

Ich hoffe diese Informationen erschlagen dich jetzt nicht. Sie sind auch wirklich mit Vorsicht zu genießen, da es bislang eben kaum gesicherte Erkenntnisse in Bezug auf die direkte Einwirkung auf Krebs gibt, insbesondere bei spezifischen Krebserkrankungen.
Zuletzt geändert von moepens am Fr 19. Jan 2018, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
Fraagender

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von Fraagender »

Das sind schonmal sehr konkrete Infos von moepens..

Ich stelle trotzdem in Frage ob THC bei einigen Brustkrebsarten negativ wäre..

Prinzipiell bringt THC Krebszellen dazu sich selbst zu eliminieren und ich glaube Rick Simpson hat viele Brustkrebspatientinnen gehabt die geheilt wurden.

Haltet mich für fahrlässig aber immer das mit.... ach was solls...

Fahrlässigkeit wird sich in den nächsten 100 Jahren etwas anders darstellen..
elli82
Beiträge: 4
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Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von elli82 »

Ich bin mir nicht sicher ob ich überhaupt an Heilung durch Cannabis glauben kann...:)) Das wäre sehr schön... aber wären dann nicht schon mehr Menschen geheilt?

Es geht auf jeden Fall um Linderung ! In israelischen Krankenhäusern ist das ja ein gängiges "Medikament" was zusätzlich den krebskranken nach Chemos gereicht wird. Deutschland ist wohl noch nicht so weit;(

Ich werde mich wohl noch mehr da hineinlesen .... wobei ich eigentlich die noch sehr frische Diagnose verarbeiten muss... aber irgendwie hilft mir das hier.


Aber sollte der Arzt sich da nicht besser auskennen als der Patient? ... wahrscheinlich bin ich da zu blauäugig :D

danke an alle Infos
Fraagender

Re: verschreiben alle Ärzte Cannabis bei Krebspatienten?

Beitrag von Fraagender »

"Aber wären dann nicht schon mehr Menschen geheilt?"

Ja wären!

Problem ist die massive Unterdrückung von der die Pharmaindustrie profitiert!
Pflanzliche Stoffe sind nicht patentierbar!

1. Die Menschen sind nicht informiert
2. Die Menschen kommen nicht legal an Cannabisöl
3. Die Ärzte sind nicht aufgeklärt
4. Es heißt es bräuchte mehr Studien
5. Die Studien werden nicht gemacht
6. Es wird gewarnt vor Cannabis zur Krebstherapie
7. Es wird meist erst Chemotherapie gemacht bevor Cannabis zum Einsatz kommt
8. Da Chemotherapie den Körper so massiv schädigt und selbst Krebs fördern kann- wirkt Cannabisöl häufig schlechter- schlechtere Prognose
was zu 9. führt: Menschen hören häufig dass es bei einigen nicht klappt
10. Meldungen vom Versagen werden wohl von den (neutralen) Medien u.I. bevorzugt
11. Geheilte melden sich oft nicht aus Angst vor Strafverfolgung
12. Geheilte werden in keine Statistik aufgenommen weil keine offizielle Studie (Heilung könnte Zufall sein)

Und nun kommen wir zu Fakten die NICHT aus offiziellen Studien stammen:

Rick Simpson hat rund 5000 Menschen gratis in Kanada behandelt. Rund 80% wurden geheilt. Weiterhin heißt es das sei nicht belegt...
Rick Simpson hat gemerkt dass die Leute die ihren Körper durch Pharmaindustrie geschädigt haben die schlechtestdn Prognosen hatten.

Wernard Bruining aus den Niederlanden hat gut 25000(!!!) Patienten die er "betreut" und die meisten davon sind Krebspatienten. Er hat die Erfahrung gemacht dass er 20% von Krebs heilen konnte.

Wieso 80% hier 20% dort?

Wernard Bruining nimmt verdünntes Öl und dosiert viel niedriger als Rick Simpson.
Weiter hat er zum Großteil Patienten die schon Chemotherapien hinter sich haben.
Auch Wernard Bruining hat beobachtet dass die Menschen ZU SPÄT mit Cannabis beginnen UND DURCH CHEMOTHERAPIE DIE CHANCEN GERINGER SIND.

Das sind Erfahrungswerte aber werden in Frage gestellt, selbst hier im Forum!

Klar kann man nicht sagen Cannabis hilft jedem... das wäre wohl unrealistisch...

Es werden Laborergebnisse veröffentlicht die sagen verschiedene Öle haben unterschiedlich gewirkt. Eins hatte Auswirkungen auf Krebs, das nächste nicht. ABER es wird nicht erklärt welche Zusammensetzung/Inhaltsstoffe in den Ölen waren! Das ist unfair und es deutet darauf hin dass die Medien darauf zurückgreifen aber die Hintergründe nicht öffentlich machen. Die Öle die nicht wirkten waren mit nahezu 99,9% iger Sicherheit keine Rick Simpson Öle (RSO) und so hergestellt wie Rick es erklärt und wie man etliche Informationen finden kann. Das ist meiner Meinung nach gezielte Fehlinformation damit sich der Ball weiter flach halten lässt und sogenannte Experten auf solche Untersuchungen verweisen können.
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