Neue kanadische Praxisleitlinie warnt Hausärzte vor Überbewertung von Cannabis
Alberta – Eine neue kanadische Praxisleitlinie für Hausärzte zur Verschreibung von Medizinalcannabis betont die begrenzte Evidenz, die für das Arzneimittel zum jetzigen Zeitpunkt vorliegt. Mit 4 Ausnahmen rät das Expertenkommitee daher vom Einsatz bei den 4 bisher am besten untersuchten Indikationen ab. Die Praxisleitlinie „Simplified Guideline for Prescribing Medical Cannabinoids in Primary Care“ ist im Canadian Family Physican erschienen (2018; Feb; 64(2): 111–120).
Die Leitlinie wurde von einem 10-köpfigen Komitee verschiedener Facharztgruppen, darunter ein Apotheker, eine Krankenschwester und ein Patientenvertreter beaufsichtigt. Das Autorenteam überprüfte die Wirkung von Mediznalcannabis bei der Behandlung von Schmerzen, Spastik, Übelkeit und Erbrechen, sowie deren Nebenwirkungen und Schäden.
Die Forscher fanden heraus, dass die Anzahl der randomisierten Studien mit medizinischem Cannabis in den meisten Fällen sehr begrenzt oder gar nicht vorhanden ist. Die Stichprobengrößen und der Beobachtungszeitraum waren eher gering.
Zu einem ähnlichen Ergebnis kam bereits eine Metaanalyse (CaPRis) von mehr als 2.000 Studien. Dazu äußerte sich Josef Mischo in der Bundesärztekammer bei einem Erfahrungsaustausch zu suchtmedizinischen Themen am 27. November 2017 in Berlin:„Wir wissen noch viel zu wenig darüber, ob und wie Arzneimittel auf Cannabisbasis wirken. Die Studienlage hierzu ist deutlich schwächer, als in der Öffentlichkeit allgemein angenommen wird.“
„In den meisten Fällen reden wir über eine einzige Studie, die oft schlecht durchgeführt wurde“, bestätigt auch Michael Allan, Direktor für evidenzbasierte Medizin an der Universität von Alberta und Projektleiter für die Leitlinie. Zur Behandlung von Depressionen würden gar keine Studien vorliegen. Bei Angst gebe es eine randomisiert kontrollierte Studie mit 24 Patienten, die oral Cannabidiol eingenommen hatten (JAMA 2015). Diese hält Allan aufgrund des Studiendesigns für unzureichend, um eine Therapie mit Medizinalcannabis zu verordnen. In der Praxisleitlinie raten die Experten zudem aufgrund der schlechten Datenlage vom Einsatz von Medizinalcannabis ab bei: Kopfschmerzen, akuten Schmerzen, rheumatischen Schmerzen, genereller Übelkeit und Erbrechen, genereller Spastik.........
(Quelle/Volltext: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/ ... n-Cannabis )
Kanadische Praxisleitl. Hausärzte - Überbewertung - Cannabis
Re: Kanadische Praxisleitl. Hausärzte - Überbewertung - Cann
ein unkraut DARF uns nicht zu nützlich sein! scheiss drauf, dass hanf sogar den planeten vor der überhitzung retten könnte - aber solange man hanfblüten nicht patentiert in pillenform und für übertrieben viel geld an den mensch bringen kann, wird anerkannt werden, dass es tatsächlich gegen allerlei zipperlein helfen kann.
sowas sagen die, wobei es so wenige ärzte gibt, die sich zu experimentieren wagen. ich rate jetzt mal, aber kann es seiln, dass diese leitlinie von "pharma-nahen" ärzten verfasst wurden?
sowas sagen die, wobei es so wenige ärzte gibt, die sich zu experimentieren wagen. ich rate jetzt mal, aber kann es seiln, dass diese leitlinie von "pharma-nahen" ärzten verfasst wurden?
Re: Kanadische Praxisleitl. Hausärzte - Überbewertung - Cann
Ich würde hier erstmal die zugrunde gelegte Methodik anzweifeln. Habe leider nur Zugriff auf das Abstract und nicht auf den ganzen Artikel im Original....