GKV ohne Cannabis-Strategie

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Gunter_H
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GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von Gunter_H »

GKV ohne Cannabis-Strategie

Nur ein paar Gedanken mit: hätte, könnte und würde....
In diesem Tagen wird das "Cannabis-Gesetze", ein Jahr alt.. Selbst dem letzten Mitarbeiter bei der GKV sollte inzwischen klar geworden sein, die längerfristigen Entwicklungen zum Cannabis-Thema sind nicht mehr aufzuhalten.
Ja, sogar die „bürgerliche Presse“ liefert in diesen Tagen Hintergründe über das „Anbauen von Hanf ..“
http://www.rp-online.de/panorama/cannab ... -1.7413695

Es erscheint mir offensichtlich, eine nach vorne gerichtete Strategie der GKVs würde mindestens auf Sicht auch deren Nutzen und Gewinne weiter erhöhen und ggf. , sogar mal zur Reduktion der KK-Beiträgen frühen können.. (I have a dream)

Nur mal so:

★ Medikamente und Lohnfortzahlung einsparen
In welche großen Umfang Medikamente durch Cannabis eingespart und reduziert werden können kann man z.B. hier lesen.
viewtopic.php?f=22&t=8274&hilit=reduzieren
Dass Patienten häufig wieder mobiler werden, und auf Sicht wieder ihrer Arbeit mindestens teilweise nachgehen können, ist hier im Forum auch schon oft besprochen worden.

★ Preise der Blüten reduzieren
Warum kämpfen die Kassen nicht darum, dass für Blüten wieder max. die alten Preise fällig werden. Sonst mischt man sich ja auch direkt in die Preisgestaltungen von Medikamenten ein. Das würde natürlich auch den GKVs nutzen.

★ Beteiligung an lokalen Projekten
Warum unterstützt man nicht die lokalen Projekte die sich für Studien / Untersuchungen u dgl. Einsetzen. Mit politischer Unterstützung und einigen tausend Euro, würde schon was passieren und die GKVs könnten tolle Werbung für sich machen.
Projekte z.B. in Düsseldorf / Wiesbaden / Frankfurt etc.

★ MDK / KV ideologisch vorbelastet
Warum sind die Kassen so unselbständig und unterhalten quasi keine eigene Expertise für Prüfungen / Gutachten & dgl.
Sie könnten dadurch Zeit und auch Geld sparen und ihre Effektivität erhöhen
Dann wäre man außerdem nicht auf teilweise ideologisch vorbelastete Menschen bei MDK / KV angewiesen, die z.T. auch noch (teuer bezahlte) dilettantische Arbeit abliefern wie:
z.B. manchmal beim MDK
- Zitieren Medikamente die vom Patienten nie genommen wurden
- Verwechseln Männer und Frauen
- Beziehen sich auf Sativex- trotz Blütenantrag
- Nutzen passende und unpassende Textbausteine etc,
etc.

★ Beteiligungen an Firmen
Auch „Lieschen Müller“ hat schon was vom Boom in der Cannabis Industrie gehört... Warum kaufen die GKV keine Aktien aus diesem Segment oder bringen sich in Herstellung u/o Import etc. ein. Man dürfte sich auch da, bestimmt ins Verdienen bringen und die Preise beeinflussen.

★ Pharmaindustrie in die Schranken verweisen
Z.B.
Wenn Medikamente sich im „off label“ Einsatz bisher bewährt haben darf man sich nicht als GKV durch die Pharmaindustrie „veräppeln lassen“. Roch z.B. produziert einfach mal ein neues –quasi identisches - MS-Medikament mit dem 11 fachen Preis (Kosten je Patient für die GKV 33.000,- Euro pro Jahr) . Und nur für das neue Medikament wird von Roche eine Zulassung erwirkt. Die Ärzte dürfen dann, lt. Gesetz, angeblich nur noch das zugelassene neue teure Medikament verschreiben. Und so was lassen sich die GKVs gefallen?
Und bei etwas Sativex muss man erst „halb tod“ sein, um eine Bewilligung zu erhalten.
Einzelheiten hier:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/roche-ms-101.html

★ Bessere Ausbildung der Ärzte
Auch mit der Organisation der Ausbildung von Ärzten zu Cannabisthemen könnten die GKVs Sinn stiften,
Statt den KVs das Drohen mit Budgetüberschreitung zu gestatten sollte man ggf. besser die Ärzte in BWL und EDV ausbilden z.B. auch um Kosten für Doppel-und Dreifachdiagnosen zu reduzieren. Dann könnte man auch dem „Laborshopping“ das Handwerk legen und nicht jeder Arzt müsste noch mal ein eigenes Labor seiner Wahl neu beauftragen.

★ Geringere Gesamtkosten für die „Volksgesundheit“
Die nicht ungefährlichen Schmerzmittel könnten zurückgefahren werden. In USA können schon $ 4 Mrd. an Umsatz für die Pharmaindustrie im Jahr eingespart werden...
http://yourdailyideas.com/big-pharma-wi ... marijuana/

★ Legalisierung (L)
Über die Effekte und Möglichkeiten die sich in einer „richtig gemachten L.“ – auch für die GKVs bieten würden - wollen wir gar nicht erst reden.
Zuletzt geändert von Martin Mainz am Mo 5. Mär 2018, 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel geändert
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MonaLisa
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von MonaLisa »

Erstmal: toll geschrieben! Die richtigen Gedanken zusammengefasst. Doch was wenn Deine Gedanken in Wahrheit den Interessen der Kassen entgegen laufen? Wenn z.B. die Pharmamaffia viel höhere Prämien bezahlt als die in Relation doch sehr kleinen Cannabis-Hersteller?
Ich sage nicht, dass es so ist, doch wie lässt sich das absurde Verhalten der Kassen und Versicherungen sonst erklären? Oder sitzen vielleicht an den entscheidenten Stellen nur Hirntote? Das kann ich nun auch wieder nicht glauben.
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Gunter_H
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von Gunter_H »

MonaLisa hat geschrieben:Erstmal: toll geschrieben! Die richtigen Gedanken zusammengefasst. Doch was wenn Deine Gedanken in Wahrheit den Interessen der Kassen entgegen laufen? Wenn z.B. die Pharmamaffia viel höhere Prämien bezahlt als die in Relation doch sehr kleinen Cannabis-Hersteller?
Ich sage nicht, dass es so ist, doch wie lässt sich das absurde Verhalten der Kassen und Versicherungen sonst erklären? Oder sitzen vielleicht an den entscheidenten Stellen nur Hirntote? Das kann ich nun auch wieder nicht glauben.
Danke für Deine Gedanken !!!
Tja, Du hast recht, es ist ja nur der Versuch und ein Appell und der Wunsch wie man es - aus Sicht der GKV - ggf. auch sehen könnten, wenn man nur wollte...! Und so und nur so ist es auch gemeint. :idea:

Außerdem ich möchte es einfach nicht glauben, dass sich auf Dauer nichts ändern wird und läßt....
Deshalb: I have a dream... / We have a dream
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Gunter_H
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von Gunter_H »

Übrigens lt Handelsblatt heute 05.03.2018 ist von geschätzt 35.000 Med. Cannabis Patienten auszugehen...
Denke es dauert nicht mehr lange und es ist von 50.000 oder mehr die Rede...
http://www.handelsblatt.com/my/unterneh ... 32554.html
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MonaLisa
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von MonaLisa »

Gunter_H hat geschrieben:[
Danke für Deine Gedanken !!!
Tja, Du hast recht, es ist ja nur der Versuch und ein Appell und der Wunsch wie man es - aus Sicht der GKV - ggf. auch sehen könnten, wenn man nur wollte...! Und so und nur so ist es auch gemeint. :idea:

Außerdem ich möchte es einfach nicht glauben, dass sich auf Dauer nichts ändern wird und läßt....
Deshalb: I have a dream... / We have a dream
Ja Du hast schon recht: vor jedem großen Ergebnis stehen eine Idee und ein Traum.
Natürlich könnten sie es so sehen - wenn sie wollten und Meister ihrer Gier wären. Noch aber ist die Gier ihr Meister, und ich sage extra "noch", denn auch ich will einfach nicht glauben, dass sich auf Dauer nichts ändern wird :)
Fraagender

Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von Fraagender »

Wieso die GKV das zulässt mit den Preisen der Pharma?

Liegt das nicht auf der Hand? :roll:
MonaLisa
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von MonaLisa »

Fraagender hat geschrieben:Wieso die GKV das zulässt mit den Preisen der Pharma?

Liegt das nicht auf der Hand? :roll:
Tja :roll:
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Gunter_H
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von Gunter_H »

MonaLisa hat geschrieben: Tja :roll:
Die GKVs halten uns ja gerne die Cannabis-Kosten für die "Versichertengemeinschaft" entgegen... Das es – wenn man nur wollte - auch beachtlichen Nutzen und Erträge für die GKVs geben kann und gibt lässt man gern unter den Tisch fallen....
Ggf. kann man das im Hinterkopf behalten, beim Gespräch mit Freunden, dem Arzt oder auch mal der GKV (wenn man auf einen vernünftigen Kassenmitarbeiter trifft....)
(Tja wenn)
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Re: GKV ohne Cannabis-Strategie

Beitrag von MonaLisa »

Gunter_H hat geschrieben:
MonaLisa hat geschrieben: Tja :roll:
Die GKVs halten uns ja gerne die Cannabis-Kosten für die "Versichertengemeinschaft" entgegen... Das es – wenn man nur wollte - auch beachtlichen Nutzen und Erträge für die GKVs geben kann und gibt lässt man gern unter den Tisch fallen....
Ggf. kann man das im Hinterkopf behalten, beim Gespräch mit Freunden, dem Arzt oder auch mal der GKV (wenn man auf einen vernünftigen Kassenmitarbeiter trifft....)
(Tja wenn)
Man könnte alles ganz leicht wegargumentieren, doch die Kassen bestehen aus Menschen, und die werden immer ihren eigenen Vorteil im Auge behalten. Wahrscheinlich ist der bei der Cannabislobby nicht so hoch wie bei der üblichen Pharmamaffia. Ich denke auch nicht, dass die einzelnen Kassenangestellten wirklich an den Nutzen und Erträgen für ihren Arbeitgeber interessiert sind, sondern an ihrem eigenen.
LG
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