Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

studenmuenster
Beiträge: 107
Registriert: Mo 27. Mär 2017, 10:50

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von studenmuenster »

M. Nice hat geschrieben: Thüringen = ein Bundesland der BRD

Welcher Straftatbestand besteht, bei öffentlicher Einnahme der Cannabismedizin?
Na und, ob Thüringen ein Bundesland der BRD ist tut wenig zu Sache, wenn es um den Umgang der Polizei mit med. Cannabis Patienten geht, das ist z.Z. Ländersache.
Unabhängig davon, dass aus unserer Sicht nicht nachvollziehbar ist, dass medizinische Gründe dafür sprechen, THC zwingend in der Öffentlichkeit zu konsumieren, setzt sich der Konsument in jedem Fall dem Tatvorwurf aus, eine strafbare Handlung zu begehen. Die Polizei muss jedem öffentlichen THC-Konsum nachgehen. Die Polizei wird in einem sich abschließenden Ermittlungsverfahren klären und der Konsument nachweisen müssen, dass eine medizinische Indikation vorliegt. Bislang ist es in Thüringen zu keinen solchen Vorfällen gekommen. Vielmehr ist es dem Konsumenten, in der Regel wird von Schmerzpatienten ausgegangen, doch eher daran gelegen sein, seine Medikamente nicht in der Öffentlichkeit einzunehmen
https://hanfverband.de/nachrichten/news ... ten-filzen
https://hanfverband.de/sites/hanfverban ... il_2_0.txt

Übrigens ist die Formulierung "nachweisen müssen, dass eine medizinische Indikation vorliegt" höchst problematisch. Eigtl. müsste der Behandlungsnachweis völlig ausreichen, meine Indikation müsste irrelevant sein.
"Vielmehr ist es dem Konsumenten, in der Regel wird von Schmerzpatienten ausgegangen, doch eher daran gelegen sein, seine Medikamente nicht in der Öffentlichkeit einzunehmen" - stimmt aufgrund dessen wie mit mir von der Polizei umgegangen werden soll
DennisEF
Beiträge: 834
Registriert: Fr 13. Jun 2014, 11:28
Wohnort: Erfurt

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von DennisEF »

Privatpatienten haben mehr Vorteile und es ist weitaus unkomplizierter.

Wenn man schnell Cannabis verschrieben bekommen möchte, der sollte privat versichert sein.

Die Privatversicherten könnten demzufolge Erkenntnisse liefern und durch mehr Freiheit Unterstützung leisten.
"Thüringen, das grüne Herz Deutschlands"


https://www.hanfverband-erfurt.org
Benutzeravatar
Hans Dampf
Beiträge: 1146
Registriert: Fr 29. Sep 2017, 12:31

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von Hans Dampf »

KONOPJA hat geschrieben:Die einnahme der Medizin sollte in der Öffentlichkeit nicht geahndet werden. Warum auch?
Wenn ich mir ne Aspirin in der Ubahn gebe, oder Tilidin in der Innenstadt, juckt es auch niemanden.

Aber wehe ich nehme eine Heilpflanze...dann ist meist der Teufel loß!
Zumindest zum Großteil.

Am Frankfurter Flughafen juckt es zum Beispiel Niemanden wenn ich in der Raucherkabine Mediziniere. (Video darüber gesehen)
Irgendwo in Bayern nehmen dir die Wachtmeister sogar die Medizin weg (aber müssen diese später bezahlen)

Es sollte Bundesweit vereinheitlicht werden, angefangen bei der Polizei.
Ein schreiben an alle übergeordneten Dienststellen, kurz und knapp : lasst die Patienten in frieden!
Fals nicht, Dienstaufsichtsbeschwerde!
Fakt ist, dass es derzeit keine einfache* "natürliche" Möglichkeit für den Polizisten gibt, den Medizinalhanfkonsum vom illegalem Konsum zu unterscheiden: Also so in etwa: Er leuchtet dir mit der Cannabis-Speziallampe in die Augen. Leuchten die Blau zurück, bist du einer der Guten, leuchten sie rot zurück einer der Bösen.

Also müssen sie anhand anderer Daten überprüfen ob es ausreichend plausibel erscheint dass der Untersuchte legal handelt.
Und was haben die da für Möglichkeiten? Originalrezepte? Schon mal ein gutes Anzeichen. Ansonsten seriöses Auftreten? Gut integriert in die Gesellschaft, eventuell sogar eine Stütze. Liegst sonst was gegen ihn vor? Das wird eh meist geprüft. Wenn das alles passt dann entscheiden die halt dass sie dich "laufen" lassen. Jedes Mal in jeder Verkehrskontrolle. Das ist übrigens viel Macht.

Das kann aber alles auch gefälscht und geschauspielert werden. Ich möchte nicht wissen wie viele schon mit Fake-Originalrezepten und gephotoshoppten Attesten da draußen rumlaufen, bzw. fahren. Wie viel Strafe gibt/gäbe es dafür eigentlich zusätzlich?

Und damit bin ich beim eigentlichen Thema: Wenn man eine Richtlinie festlegen möchte, die auch funktioniert, dann sollte sie auch die Möglichkeit erklären können, wie. Und da dies nicht einfach möglich ist, wäre eine Lösung einen Cannabis-Ausweis einzuführen. Der ist aber - wenn nicht zentral gestellt und verwaltet - einfach zu kopieren und fälschen. Und ich möchte meinem Namen im Zusammenhang mit Cannabis in keinem zentralen C-Register erfasst wissen, solange es nicht legal ist. Und wenn es legal wäre bräuchte es dieses Register auch nicht.

*mit seltenen (Radio-)nukliden wäre es zum Beispiel ein leichtes alle Pflanzen nach den Herstellern und Chargen zu markieren. Und diese würden sich dann bei Kontrollen feststellen lassen können, in Endeffekt bei regelmäßigem Konsum auch im Körper des Users.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
Benutzeravatar
Gunter_H
Beiträge: 547
Registriert: Do 10. Aug 2017, 18:18

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von Gunter_H »

DennisEF hat geschrieben:Privatpatienten haben mehr Vorteile und es ist weitaus unkomplizierter.
Selbstzahler vermutlich ja.
Nur wirklich unkompliziert - jedenfalls mit PKVs - ist m.E. auch nicht.
viewtopic.php?f=22&t=7700&p=55802&hilit=pkv#p55802
*** seit wann sind Pflanzen illegal ? ***
Benutzeravatar
kruzifixium
Beiträge: 12
Registriert: Mo 19. Mär 2018, 21:53
Wohnort: Worms

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von kruzifixium »

Nachteil kann sein, dass du keine Zusatzversicherungen mehr abschließen kannst, bzw. es kann enorm schwieriger sein, wenn die GKV informiert wird.
Lebensversicherungen/Unfallversicherungen können ggf auch dicht machen oder deutlich teurer sind.
Cannabis Patienten haben aufgrund des Medikaments auch mögliche psychische Beeinträchtigungen und damit sind wir für die Versicherungen nichts mehr wert.

In meinem Fall geht es eh um einen chronischen Krankheitsfall mit großer Historie bei der GKV - aber wenn man wegen Kleinigkeiten einen Antrag das durchboxt, kann es passieren, dass man sich selbst Steine in den Weg legt.



--------
Seitdem ich meinen Ausweis habe, nehme ich auch kein Blatt mehr vor den Mund und habe in der Öffentlichkeit meinen Vapo in der Hand, weil es für mich eben Medizin darstellt. So hab ich mit Vapo in der Hand ganz alltäglich auch Polizisten um Rat gefragt und wurde bisher nicht einmal auf meine Medizin angesprochen. Wenn man sich nicht verdächtig verhält, liefert man auch keinen Grund - und wenn ich kontrolliert werden sollte, kann ich mich ja jederzeit ausweisen.

Zuvor war ich etwas vorsichtiger wegen Tochter und Führerschein, jedoch habe ich mich auch bereits da offen für Cannabis ausgesprochen, nur "Straftaten" selbst möglichst vermieden.


Die Patienten sind jetzt am Ball bleiben und sich gegenseitig helfen und vorallem weitere Ärzte ins Boot holen... Sodass einzelne Docs entlastet werden.

Mehr als 3x 100g sollten die Ärzte garnicht verordnen (sprich max 3 Patienten mit 100g) - sonst reisst das überall im Budget herum... Und die anderen Ärzte müssten überschwemmt werden...

Ich verweise gern nochmal drauf den Leidensweg bei dem Gesundheitsausschusses des Bundestages offen zu legen um ihnen das Scheitern des aktuellen Gesetzes zu verdeutlichen.
… denn sie wissen nicht, was sie tun
mario.huana
Beiträge: 46
Registriert: Mi 21. Feb 2018, 09:42
Wohnort: Highdelberg

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von mario.huana »

Ich finde es ist für uns Patienten jetzt wichtig Normalität im Umgang mit Cannabis zu leben. Wer soll das denn auch sonst machen? :roll: Nicht Selbsteinschränkung sollte angesagt sein, sondern ein Umgang mit unserer Medizin wie mit jedem anderem Medikament auch. Ich nehme meine Medizin immer wenn ich sie benötige, egal wo!
Ob so was ein normaler Anblick wird liegt doch in erster Linie an uns, oder?
Entspannte Grüße :mrgreen:
m0rb
Beiträge: 200
Registriert: Mi 15. Nov 2017, 15:16
Wohnort: Einzugsgebiet Männerheim

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von m0rb »

KONOPJA hat geschrieben:Die einnahme der Medizin sollte in der Öffentlichkeit nicht geahndet werden. Warum auch?
Wenn ich mir ne Aspirin in der Ubahn gebe, oder Tilidin in der Innenstadt, juckt es auch niemanden.

eben! früher habe ich mir auch mit der tilidinflasche direkt in den mund getropft, wo auch immer ich gewesen bin...

dazu kommt hier noch, dass einfach kein straftatbestand vorliegt, denn der "Konsum" von Cannabis ist NICHT strafbar, lediglich der Besitz erfüllt diesen straftatbestand nicht - sofern die cannabisblüten von einem arzt verordnet worden sind.

nimm dir einen anwalt und lass dir bloß keine angst von den dabbischen buillen in der provinz machen!
außer blöde sprüche klopfen, werden sie dir schlicht und ergreifend keine straftat nachweisen können. so etwas zu hören macht mich ehrlich böse, nur weil irgendwelche ignoranten dorfbullen denken beurteilen zu können, ob cannabis medizin ist oder nicht - und sogar ob der patient einen "Grund" hatte, zu medikamentieren... das ist doch die höhe!
die oma würde auch kein schwanz frageen, ob sie die morphintablette da wirklich nehmen muss, weil ich kann ihr ihre schmerzen ebenfalls nicht ansehen.

entschuldigung, ich neige dazu, ordinär zu werden, wenn mich solche **** an*****en und ich ihre *** in ihr ** *** !$"% will... nein, möchte. muss mich ja gewählt ausdrücken. ;)
mario.huana hat geschrieben:Ich finde es ist für uns Patienten jetzt wichtig Normalität im Umgang mit Cannabis zu leben. Wer soll das denn auch sonst machen? :roll: Nicht Selbsteinschränkung sollte angesagt sein, sondern ein Umgang mit unserer Medizin wie mit jedem anderem Medikament auch. Ich nehme meine Medizin immer wenn ich sie benötige, egal wo!
Ob so was ein normaler Anblick wird liegt doch in erster Linie an uns, oder?
Entspannte Grüße :mrgreen:
ich sehe das ganz genau so. statt uns zu verstecken, müssen wir in die öffentlichkeit gehen und auch draussen konsumieren, wenn uns danach ist, bzw. es notwendig ist!
wir machen schließlich nichts kriminelles, oder sonst irgendwie anrüchige.
wir konsumieren eine HEILppflanze - es wäre sicher besser, wenn du sie nicht unbedingt rauchen müsstest, doch selbst wenn ein joint deine bevorzugte konsumform ist, ist das immer noch deine entscheidung; immer noch nicht kriminell; immer noch nichts, wofür du dich verstecken müsstest.

viel besser finde ich es offen mit dem thema umzugehen. die leute werden schon kopmmen und dich fragen, darauf solltest du vorbereitet sein - aber es ist ja nun wirklich nicht schwer, für den konsum von medizinischem cannabis zu argumentieren! ich glaube, ich würd mich direkt freuen, wenn mich jemand öffentlich für den konsum von cannabis angreiffen würde - die oder den würd ich fressen! würde die person so bloß stellen, jedem die grenzenlose ignoranz solcher attacken deutlich machen. ich sehe es schon vor meinem geistigen auge: eine person die vor scham fast anfängt zu heulen... :D

andererseits, niemand traut sich, jemanden im rollstuhl anzugreifen! ist jedenfalls meine erfahrung, absolute narrenfreiheit, weil man nicht sofort überall als vollwertiger mensch gilt und wird behandelt, als wäre man automatisch geistig behindert, wenn man nicht laufen kann...
kruzifixium hat geschrieben: Mehr als 3x 100g sollten die Ärzte garnicht verordnen (sprich max 3 Patienten mit 100g) - sonst reisst das überall im Budget herum... Und die anderen Ärzte müssten überschwemmt werden...

Ich verweise gern nochmal drauf den Leidensweg bei dem Gesundheitsausschusses des Bundestages offen zu legen um ihnen das Scheitern des aktuellen Gesetzes zu verdeutlichen.
3 x 100g sind realistisch, bei den aktuellen preisen. ich hatte einen arzt, der nahm 16 patienten auf - dummerweise kamen offenbar oft erfahrenere konsumenten, die sich teilweise seit jahren selbst therapieren - aber auch bei mir, ehem. konsument, der nach 10 jahren wieder angefangen hat, cannabis zu gebrauchen, ist der verbrauch in nur 6 wochen auf +100 g gestiegen - es geht sehr schnelll vor allem wenn man cannabiss als dauermedikation und nicht nur akut braucht.

das "cannabisgesetz" ist gescheitert und es ist für schwerkranke immer noch genau so schwer, wenn nicht gar noch schwerer, med. cannabis verschrieben zu bekommen!
littleganja

Re: Vor / Nachteile bei Privat / Kassenrezept

Beitrag von littleganja »

Ich konsumiere wenn ich unterwegs bin natürlich auch Publik, von jüngeren habe ich auch schon Daumen hoch erhalten, kein Spaß :D
Antworten

Zurück zu „Cannabis als Medizin“