Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

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benthos
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Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von benthos »

Guten Tag,
die Fakten:
- Betriebsgründung 15.01.2018
- Betriebsgröße insgesamt mit Wald und Hof 3,5 ha (davon 2 ha Wiese)
- Lage: 300m ü.NN, Mittelgebirge, geschützte Tallage
- Saatgut: Finola (von Fa. BAFA-gmbh.de), für 1 ha -> 50kg Saatgut, Wuchshöhe ca. 1,50m

Frage: Kann das folgende funktionieren? Gibt es Verbesserungsvorschläge?
- 1 ha Wiese möchte ich ca. 7 cm tief fräsen
- von Hand (nach alter Väter Sitte) sääen.
- abeggen (um den Saamen in die Erde zu bringen)
- abwalzen für Bodenschluß
- Ernte der -für Hanf- recht kleinen Pflanze durch standard Mähdrescher.
- Ziel ist die Entlölung der Samen und die teilweise Verwendung der Blätter für Smoothy.

Hinweis:
Ich bin kein gelernter Landwirt.

Danke für Bestätigung oder Verbesserungsvorschläge von Praktikern (Landwirte, Gärtner, ....)

Es grüßt
Benthos
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Martin Mainz
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo benthos und willkommen im Forum!

Wir beschäftigen uns hier im Forum ja eher mit dem politischen Handeln und inzwischen auch viel mit dem medizinischen Bereich. Fragen zur Aufzucht (Grower) verweisen wir gerne in andere Foren, die sich speziell mit solchen Themen beschäftigen. Da auch der Anbau von Nutzhanf für Privatpersonen illegal ist (https://hanfverband.de/faq/ist-nutzhanf ... land-legal), fällt das in den gleichen Bereich. Bin trotzdem gespannt, ob jemand Deine Frage beantworten kann.

Grüße, Martin
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
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bushdoctor
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von bushdoctor »

Zum Thema "Anbau von Nutzhanf im landwirtschaftlichen Stil" empfehle ich, einfach mal die "Lustige Hanffibel" zu lesen:
viewtopic.php?f=23&t=8483

...arg viel hat sich da in den vergangenen 70 Jahren - was den Anbau betrifft - nicht geändert! ;-)

Über die rechtlichen Aspekte wirst Du Dich ja hoffentlich schon informiert und somit auch die "Anzeige zum Anbau von Nutzhanf" nach §24a BtmG im Blick haben...
benthos
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von benthos »

....danke für die Hinweise.
Da Ihr freundliche Informationen gegeben habt - Nutzhanfanbau ist einfach (habe mich natürlich als Ing. in Rente informiert):
1. Betrieb in Vollerwerb mit Betriebsnummer (über das Landratsamt) und Berufsgenossenschaftsbeitritt
2. Betriebsfläche > 1ha
3. Aussaat an BLA melden mit Saatgut-Deklaration
4. Blüteansatz an BLA melden.
Wo ist das Problem ?
Was ist da kompliziert ? - Diese Regelung hängt mit unserer Kultur zusammen, ist nicht das Schlechteste.
Seit 1996 ist das möglich - warum macht das kaum einer ?
Hängt es vielleicht mit der Gewohnheit (Mais, Getreide, Viehzucht, Milch (-Förderung) der Menschen zusammen und weniger mit der Politik? ....dann müsste man eher dort ansetzen.
Pro Tonne gibt es eine Förderung von 90€.
Hanftyp Finola kann mit normalen Mähdreschern geerntet werden, wird nur 1,50m hoch!
..... man muss es nur tun.
..... Theorien zu bewegen, für und wider abwägen, wem hilfts in diesem Fall?
..... diskutieren bis zum Sanktnimmerleinstag - was verändert es? (...das ist freundlich gemeint...)

Das soll nur ein Hinweis sein doch endlich anzufangen. (Höfe in den Neuen Ländern gibt es genug).
Für die freundlichen Hinweise bedanke ich mich nocheinmal.

Mein Problem besteht nur in der Frage, in wieweit ein Grassodenmix mit dem Hanfsamen in Konkurenz tritt - mehr wollte ich nicht wissen. Natürlich bestand dieses Problem schon vor 70 Jahren....aber ich weiß es eben nicht, weil ich 35 Jahre Büro-Täter war......hatte glaube ich darauf hingewiesen, dass ich kein Landwirt bin. (...Entschuldigung Herr bushdoctor).

....aber ich habe erkannt, dass mir so etwas praktisches hier niemand sagen kann.

Es grüßt benthos

PS: Werde mich in diesem Forum wieder abmelden, da Politik und intellektualisieren nicht mein Ding ist.
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bushdoctor
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von bushdoctor »

benthos hat geschrieben:...hatte glaube ich darauf hingewiesen, dass ich kein Landwirt bin. (...Entschuldigung Herr bushdoctor).

....aber ich habe erkannt, dass mir so etwas praktisches hier niemand sagen kann.
Fall ich Dich beleidigt haben sollte, dann tut mir das ehrlich Leid! Es lag ganz sicher nicht in meiner Absicht...!

So wie Du Deine Frage gestellt hast (..."kein Landwirt") musste ich davon ausgehen, dass Du Dich eben doch nicht so gut informiert hast... Du kannst Dir ja vorstellen, dass in den 6 Jahre Forum hier durchaus die ein oder andere "blauäugige Knalltüte" vorbeigeschaut hat und "loslegen" wollte, ohne sich informiert zu haben.

Du bist übrigens durchaus per Definition im BtmG "Landwirt", wenn Du eine Genehmigung zum Anbau von Nutzhanf (beantragt) hast!

Bei Deinem Vorhaben wünsche ich Dir bestes Gelingen! Möge der Hanf gedeihen und Deine Ernte reichlich sein!

Ja, Du hast Recht, in diesem Forum sind mehr die "Theoretiker" unterwegs und ein praktisch-orientierter Landwirt würde der Gemeinschaft gut tun...

...schade, dass Du Dich schon wieder verabschiedest!

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und Gottes Segen!
Catwoman
Beiträge: 71
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von Catwoman »

Praktische Tipps zum Nutzhanfanbau kann ich dir zwar leider auch nicht geben,aber du könntest evtl. bei verschiedenen Nutzhanfbauern einfach mal nachfragen,ob die dir Tipps geben können.
Spontan fallen mir da jetzt die Firma Hanfzeit in Steinheim ein,oder die Pahren Agra GmbH in Thüringen.Einfach mal bei google eingeben...(ich weiß nicht ob ich links dazu hier posten kann,oder ob das dann Werbung ist) Also einfachmal mal verschiedene Nutzhanfbauern googeln und nachfragen,vielleicht können die dir weiter helfen.
Hab gerade gesehen bei hanfland.at gibt es praktische Tipps zum Nutzhanfanbau.
Ansonsten hab ich noch das hier gefunden:
https://hanfverband.de/faq/ich-bin-land ... h-beachten
Wünsche dir viel Erfolg!
Nichts ist so hart wie das Leben,wenn man sagt was man denkt muß man mehr als alles geben...
benthos
Beiträge: 5
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Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von benthos »

@Catwoman
...danke für die Tips.
Mittlerweile bin ich weiter. Ein ha Wiese wurde mit einer Umkehrfräse in ein gutes Saatbett umgewandelt und eingesät. Der Nutzhanf ist gekeimt, gut angewachsen, das BLE hat mir die Ansaatanmeldung bestätigt, auch bei dem Landratsamt wurde die Ansaat gemeldet - man war dort sehr freundlich und entgegenkommend, auch bei einem BLE-Telefonat - mit 105 cbm Wasser wurde dann der Nutzhanf zum keimen und weiterwachsen überzeugt.
Zu meiner ursprünglichen Frage: Es machte dem Hanf bisher nichts, dass Grassoden im Untergrund sind. Es sind jetzt nach der Aussaat 3 Wochen vergangen.
Jeder der das auch tun möchte sollte im Vorjahr das Feld mit Mist düngen und der Boden sollte aufgelockert (bearbeitet sein, z.B. Bodenfräse) - es wächst dann sehr viel besser, wurde bei mir aus "Zufall" für die Wiese so gemacht. Man sieht deutlich im Wachstumsverhalten wo gedüngt wurde und wo der Miststreuer nicht war.
Zum Säen habe ich eine alte Sähmaschine aus den 50iger Jahren für 50€ kaufen können, hat alles gut funktioniert. Wesentlich ist den Hanf nicht tief zu säen (max. 3 cm tief). Auch Experimente habe ich gemacht mit 12 Std. Saatgut im Wasserbad, in Reihe säen, in Fläche säen, 1 cm tief säen - nur muss dann eine Regenperiode folgen oder man muss alles sonstwie regelmäßig naß halten (einmal täglich).
Meine Internet-Seite wird sich aus Hanf und Wiese zusammen setzen und es wird dort alles neben einem Blog auch mit Bildern dargestellt werden .... ab ca. Mitte Juli 2018.
Es grüßt
Benthos
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Martin Mainz
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Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39

Re: Praktiker-Frage: Nutz-Hanf auf Wiese nach Fräsung

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Benthos.

Super, daß Du weiter dabei bist und uns hier auf dem Laufenden hälst. Tolles Projekt, ich wünsche weiterhin viel Erfolg!
Deinen Blog kannst Du ja hier verlinken, bin gespannt auf die Bilder.

Gruß, Martin
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

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