Gesellschafsfähige Lösung

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Fischkopf
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Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Fischkopf »

Moin Leute!

Ich hab demnächst ein Gespräch mitm Kreisvorsitzer fürn Bundestag. Wenn das ganze gut verläuft möchte ich den Kontakt nicht abbrechen lassen. Die Themen für das Gespräch sind schon festgelegt, ich würde aber gerne für ZUKÜNFTIGE Gespräche schonmal etwas Info sammeln. Also es geht um folgendes:


Was habt Ihr für Vorschläge um primär die Jugend vor Cannabis( und "Folgedrogen) zu schützen, also am besten KOMPLETT ohne kontakt zu irgendwas(!) aufwachsen lasst, aber dann den Konsum (ab 18 o. 21) wiederum zu lockern? Also so, dass die "erwachsenen" kiffer ihren frieden haben, aber es nicht total ausartet und die kleinen (wie wir damals) immer früher anfangen zu kiffen?

Ich versuche etwas mehr wie ein Politiker zu denken und möchte bitte hier auch keinen Stammtischgrundlagen durchchecken, also bitte nicht mit dem ganzen standard antworten.

Gibt es Modelle und womit kann ich einen Bundestagsabgeordneten tatsächlich überzeugen ? ( Also einen "VERNÜNFTIGEN" Menschen! kein hippie, kein rastamann und auch kein CDU-Mann)



Also nochmal

---Jugend soll weniger bis garnich kiffen

---erwachsene sollen gerne "geregelt" konsumieren

---wie soll man das ganze steuern?



bin mal gespannt. Ich habe bei früheren Befragungen in meinen Freundeskreisen leider die Erfahrungen gemacht, dass Kiffer sich a) über Grundsätze aufregen oder b) über Beispiele aus Ihrer Welt reden.
Das bedeutet einfach: Sie haben keine Ahnung, wollen aber mitreden und eine undurchdachte Meinung vertreten.

BITTE BITTE ÜBERZEUGT MICH VOM GEGENTEIL!


Vielen Dank, Lets go. Schreibfehler sind egal, hab geschmökt.
Florian Rister
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Florian Rister »

Geschlossene, private Cannabisclubs in denen man Mitglied werden muss, um dort dann Zugang zu bekommen. Kein Zutritt für Minderjährige. Werbeverbot, auch im Internet und sozialen Netzwerken. Bei Verstößen gegen die Regeln droht Lizenzentzug und Geldstrafe für den Cannabisclub. Die Kontrolle kann von lokalen Ordnungsämtern oder einer speziellen Kontrollinstanz durchgeführt werden.
Neue Mitglieder in CSCs müssen verpflichtend an einem kostenpflichtigen (womöglich von staatlichen Stellen organisiertes) Eingangsseminar teilnehmen, in denen Risiken und Nebenwirkungen von Cannabis beleuchtet werden und Safer Use Praktiken (Kein Tabak, Essen oder Vaporisieren statt rauchen, vorsichtig dosieren, richtige Umgebung) erklärt werden.

Mitglieder die von der Polizei bei der Abgabe an Minderjährige erwischt werden (denn Mitglieder dürfen ja geringe Mengen mit nach Hause nehmen) werden strafrechtlich belangt, und eventuell zusätzlich aus dem Club ausgeschlossen.

Jugendliche, die mit Cannabis erwischt werden bekommen Straffreiheit wenn sie ihre Händler verraten. Gleichzeitig wird jedem Jugendlichen der erwischt wird ein kompetentes und großangelegtes Beratugsangebot gemacht, durch Sozialarbeiter und Drogenberater (siehe Portugal)
Wenn diese Sozialarbeiter (nicht Polizisten!) der Meinung sind, es liegt ein Problemfall vor, kann auch eine Theraphie verpflichtend gemacht werden.

-------------

Es gibt sicherlich noch viel viel mehr Möglichkeiten, den Konsum von Jugendlichen zu steuern und zu reduzieren sobald man Zugang zu ihnen hat. Solange aber Cannabis verboten ist, hat man null Möglichkeiten in dieser Richtung zu agieren. Es passiert einfach alles im geheimen, ohne staatlichen Einfluss.
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bushdoctor
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von bushdoctor »

groooveman hat eigentlich alles schon zusammengefasst, auf was es ankommt. Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

Mit der Gründung einer "Cannabisagentur" würde der Staat auch die Kontrolle über den Anbau haben und könnte sich konform den internationalen Gesetzen bewegen (Single Convention on Narcotic Drugs, 1963).

Was eigentlich nur noch fehlt. ist der politische WILLE...
Fischkopf
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Fischkopf »

Naja gut, das klingt alles ganz schlüssig. Aber da seid Ihr wieder beim Verbot für Kinder, und wir alle haben sicherlich gerade in der Jugend damit begonnen. Also ich seh das Problem so: Die "Alten" haben ein easy-locker Leben, die Kinder bekomms mit und wollens natürlich probieren. Is ja logisch.
Wie bekommt man die Kinder nun davon weg? Möglichst kostengünstig?

Und dann das nächste Problem ist: Wenn es CSCs gibt wird ganz sicher auch außerhalb der CSCs angebaut, auch wenns verboten ist. Das heisst man bekommt das auch nicht "in den Griff".


Ich hab mir auch Gedanken gemacht, vielleicht könnt Ihr das ja verbessern oder kritisieren.

Also ein allgemeiner Erwerb ab 21 Jahren( so bewirkt man, meiner Meinung nach, dass der Erstkonsum etwas später passiert)
Es gibt offene Verkaufsstellen, die auch Gewinne einfahren und natürlich Steuern zahlen. Diese Verkaufsstellen werden hart kontrolliert, bei Abgabe an Kinder wird hart bestraft. Ich sehe hier den Unterschied zum CSC, dass man als Eigentümer einer solchen "Geldmaschine" schon eher aufpasst nichts falsches zu machen, als bei einem "sozialen" CSC. Soweit ich weiss ist hier kein Gewinn vorgesehen.
Seminare hierfür wird es dann vielleicht geben, aber das Wissen sollte selber angeeignet werden. ABER: ein Qualitätskontrollzeichen sollte es geben, quasi wie bei Dönerläden, unangemeldete Kontrollen. So sortiert der Markt selber die schwarzen Schafe aus.

Die Händler sind auf gewissen Mengen pro Person limitiert, ähnlich wie bei Medikamenten muss eine Lizenz für den Handel erworben werden. Die Lizenz kann wegfallen bei verstößen. Ohne die Lizenz handel betreiben wird doppelt bestraft ( Handel mit medikamenten, steuerhinterziehung, blabla)


Das mit der Straffreiheit find ich gut und mit der Zugänglichkeit zu Jugendlichen hast du absolut recht :)

Was haltet Ihr davon? hab ich was nicht durchdacht oder überrsehen?
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von reefer »

allgemeiner Erwerb ab 21 Jahren
davon halte ich nichts - der Grund, dass die Volljährigkeit zu meiner Jugendzeit auf 18 heruntergesetzt worden ist war, dass man mit 18 zum Militär gehen durfte/musste um zu lernen andere Menschen zu töten, aber nicht die Poliker wählen durfte - und jetzt schon wieder 21 - andere darf ich mit 18 töten, mit mir selber psychedelisch unterhalten nicht !??

Eigentlich hat groovemann bereits alles bestens zusammengefasst - ich kann mich vorerst seinem Vorschlag anschliessen, obwohl ich die ganze Panikmacherei von wegen Jugendschutz etc. auch nur als Vorwand sehe sich nicht tatsächlich mit den echten Problemen auseinander zu setzen! Das Problem ist was heute so als alternativloses Schul und Gesellschaftssystem hingenommen wird - die Schulen müssen anders werden - in den Schulen müsste die Aufklärung stattfinden - und dazu müssten die Lehrer anders sein, das gesellschaftliche Verständnis und die Anerkennung des Lehrberufes ebenso - es ist kein Problem der Altersgrenze sondern ein Problem des Bewusstseins! Deswegen ist es ja so gut bewusstseinsseinserweiternde Drogen zu nehmen! - viel zu selten wird erwähnt, dass Cannabis nicht nur bewusstseinsverändernd sondern ebenso bewusstseinserweiternd ist - wieso sollte dies den unter 18 jährigen vorenthalten werden? Insbesondere bei der medikamentösen Verabreichung von Cannabis.
Fischkopf
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Fischkopf »

Moin!

"ab 21" gibts öfters noch, nicht nur beim militär. zb wird zwischen 18 und 21 noch zt. das jugendstrafrecht gültig, wenn man dann noch nicht so ganz erwachsen im kopf ist.

unter 18 jahren sollte man das nicht nehmen, weil man sich 1) in der jugend eine schlimme angewohnheit antrainiert. wenn man zb nach 21 anfängt tabak zu rauchen fällts einem statistisch viel leichter wieder aufzuhören. und 2) weil man ab 18 erst sagen kann, dass sich das nervensystem genug aufgebaut hat und so nicht von dauernden substanzen verändert wird. ist natürlich schwer zu sagen, wann das genau ist, aber es geht ja auch um die adoleszenz und so. ich denke da an (meine freunde :) ) diese 14 jährigen bong-raucher, die den ganzen tag an der skaterbahn rumhangen. das hat uns damals kein stück weiter gebracht. wir haben den stress weggekifft, mein bruder hat sport gemacht. gegen alltagsstress. DA sollte man die jugend hintreiben.

cannabis ist ja ne gute sache, aber da gibts auch missbrauch und das will man den jungen leuten ja nicht in die wiege legen. am besten ist natürlich man nimmt nix :)


vielleicht hast du recht mit dem schulsystem, das bringt uns aber nunmal nicht weiter. das gehört zu den o.g. grundsatzdiskussionen. das kann man nicht so leicht ändern und selbst WENN wir was tun könnten, es gibt viel zu viele spackos in der welt, da würden selbst die leute mit der "richtigen" grundeinstellung das ganze verkacken.
also bitte MACHBARE ansätze nennen.
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bushdoctor
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von bushdoctor »

Fischkopf hat geschrieben:Naja gut, das klingt alles ganz schlüssig. Aber da seid Ihr wieder beim Verbot für Kinder, und wir alle haben sicherlich gerade in der Jugend damit begonnen. Also ich seh das Problem so: Die "Alten" haben ein easy-locker Leben, die Kinder bekomms mit und wollens natürlich probieren. Is ja logisch.
Wie bekommt man die Kinder nun davon weg? Möglichst kostengünstig?
Entschuldige bitte meinen Sarkasmus, aber die einzige Möglichkeit Kinder dauerhaft und sicher von "Drogen" fernzuhalten, ist, diese zu töten... wahlweise, könnte man auch durch Nicht-Zeugung das gleiche Ergebnis erzielen.
:twisted:

Und: Nein, man MUSS nicht im Jugendalter mit "Drogen" beginnen. Ich habe erst mit 18 Jahren angefangen, Cannabis zu konsumieren, nachdem ich mich vorher eingehend darüber informiert hatte.

Ich denke aber auch, dass es gerade an der "Drogenaufklärung" an den Schulen extrem mangelt. Ich selbst dachte bis ich 17 war auch, dass Alkohol KEINE DROGE sei. "Drogen", das war alles, was verboten war. Erst die eingehende Beschäftigung mit der Thematik "Cannabis" lies mich hinter die Kulissen blicken...
Fischkopf hat geschrieben: Und dann das nächste Problem ist: Wenn es CSCs gibt wird ganz sicher auch außerhalb der CSCs angebaut, auch wenns verboten ist. Das heisst man bekommt das auch nicht "in den Griff".
Nein, ohne ehrliche Aufklärung wird es nicht funktionieren. Und selbst dann wird es immer ein paar geben, die sich mit "Drogen" in gefährliche Situationen bringen werden.

Den Anbau außerhalb von CSCs kann man heute schon nicht kontrollieren. Was aber durch die Schaffung eines regulierten Cannabismarktes erreicht werden sollte, ist, dass die Verfügbarkeit von Cannabis für Kinder und Jugendliche eingeschränkt wird.
Momentan haben wir gar keine Kontrolle! Im Gegenteil, jeder anständige Dealer hat neben Cannabis auch alles andere "am Start". Falls es grad kein Gras gibt, weil die Polizei den lokalen Versorger "hoppsgenommen" hat, dann wird halt gerne mal was anderes probiert...

Durch die Schaffung von bekannten, regulierten Verkaufsstellen, wird die Nachfrage nach Cannabis auf eben diese gelenkt. Der bisherige Schwarzmarkt verliert den Großteil seiner zahlungskräftigen Kunden (Erwachsene).
Die alleinige Bedienung der Nachfrage von Kindern und Jugendlichen ist wenig lukrativ (Taschengeld, das auch noch für Smartphone / Games reichen muss) und noch dazu extrem risikoreich für den Verkäufer, wenn die Kinder/Jugendlichen entkriminalisiert sind und gleichzeitig die Strafen - wie im bisherigen BtmG - für Verkauf an Minderjährige doppelt so hoch.
Wenn dann jemand doch an Kinder Drogen verkauft, dann wird es viel leichter sein, ihn ausfindig zu machen, weil die Kinder selber keinerlei (gesetzlichen) Strafandrohung ausgesetzt sind und offen darüber reden können. Dies ermöglicht auch erstmals echte Prävention und Früh-Intervention, weil die Kinder/Jugendliche mit "Drogenproblemen" sich eher jemanden anvertrauen können, weil sie nicht mehr mit staatlicher Strafverfolgung bedroht werden.
Fischkopf hat geschrieben: Also ein allgemeiner Erwerb ab 21 Jahren( so bewirkt man, meiner Meinung nach, dass der Erstkonsum etwas später passiert)
An einer Diskussion "ab 18" oder "ab 21" möchte ich mich nicht beteiligen. Dazu habe ich mich schon geäußert:
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... cken#p2183
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... 8&start=20
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... t=20#p9954
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... =20#p10045
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... =40#p11875

(am besten den ganze "ab 18"-Thread durchlesen...!)
Fischkopf hat geschrieben: Was haltet Ihr davon? hab ich was nicht durchdacht oder überrsehen?
Grundsätzlich sehe ich keine großen Unterschiede zwischen Deinem Konzept und dem, was groooveman schon zusammengefasst hat. Allgemeiner Konsens ist in jedem Fall, dass es einer REGULIERUNG des Marktes bedarf. Das Verbot ist nicht nur unwirksam sondern auch noch kontraproduktiv!
Florian Rister
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Florian Rister »

Bushdoctor hat es sehr drastisch aber schön formuliert: Will man Kinder konsequent von Drogen fernhalten, muss man diese Kinder töten. (Oder wahlweise 100%ig überwachen)
Es wird immer Probleme mit Jugendlichen geben, die Drogen nehmen. Es wird auch immer Probleme mit Erwachsenen geben, die Drogen nehmen. Wir können das nicht einfach verschwinden lassen. Unser Ziel als Gesellschaft muss doch sein, mit diesen Problemen vernünftig umzugehen und nicht durch irrationale Handlungen diese Probleme noch zu verschärfen bzw zu ihrer Entstehung beizutragen.

Niemand behauptet das eine Legalisierung alle derzeitigen Probleme löst. Aber die Legalisierung bietet überhaupt erst einen Ansatz um viele der derzeitigen Probleme anzugehen. Das Verbot hat einen Großteil der Probleme erzeugt, die uns heute immer wieder als Argument "gegen Drogen" aufgetischt werden.

edit: Problem? :)
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reefer
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von reefer »

als momentan gesellschaftliche Lösung biete ich das Modell eines Drogenführerscheines an!

Generell sollte nichts verboten sein was einer nur sich selber antut - was mischt sich ein jeder mit verschrobenen Moralvorstellungen in das Leben anderer ein - praktisch in der heutigen Zeit wäre ein Drogenführerschein eine Antwort. Nach Besuch mehrerer Lehrgänge in denen die Funktionsweise einer Droge biochemisch mit medizinischen Folgeerscheinungen erklärt wird und nach Besuch mehrerer Heilanstalten in denen Leute Hilfe suchen weil sie sich in Problemen verrannt haben so wie Alkoholausnüchterungszellen - sollte eine jede Droge zum freien Testen erhältlich sein nach Vorlage eines bestandenen Drogenführerscheines. Der Schein selber wird wie beim normalen Führerschein ein multiple choice Test sein mit eventueller erster Begleitfahrt durch einen erfahrenen Konsumier. Dies mag bei reiferen Personen früher bei anderen später sein.

Von Altersgrenzen und verbieten halte ich nicht viel aus echt eigener Erfahrung!
Das hierzu natürlich ein Bewusstseinssprung in der Gesellscahft statt finden muss ist mir auch klar.
reefer
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von reefer »

na habe ich doch vergessen zu erwähnen, dass ich unter Drogen natürlich als erstes Nikotin, dann Alkohol, dann Kaffee aufzählen würde, danach wohl endlich Cannabis, Pilze etc ....
Fischkopf
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Fischkopf »

Moin!

Vielen Dank für die Antworten!
reefer hat geschrieben:
bushdoctor hat geschrieben:Und: Nein, man MUSS nicht im Jugendalter mit "Drogen" beginnen. Ich habe erst mit 18 Jahren angefangen, Cannabis zu konsumieren, nachdem ich mich vorher eingehend darüber informiert hatte.
Sehr weise, genau so solls ja nunmal sein. :) so "richtig " angefangen hab ich auch erst mit 22 :)


was mischt sich ein jeder mit verschrobenen Moralvorstellungen in das Leben anderer ein -
Ja, gut , da magst du natürlich recht haben, aber es wird sich nunmal in unser leben eingemischt und da müssen wir jetzt erstmal mit leben.
bushdoctor hat geschrieben:Die alleinige Bedienung der Nachfrage von Kindern und Jugendlichen ist wenig lukrativ (Taschengeld, das auch noch für Smartphone / Games reichen muss) und noch dazu extrem risikoreich für den Verkäufer, wenn die Kinder/Jugendlichen entkriminalisiert sind und gleichzeitig die Strafen - wie im bisherigen BtmG - für Verkauf an Minderjährige doppelt so hoch.
Wenn dann jemand doch an Kinder Drogen verkauft, dann wird es viel leichter sein, ihn ausfindig zu machen, weil die Kinder selber keinerlei (gesetzlichen) Strafandrohung ausgesetzt sind und offen darüber reden können. Dies ermöglicht auch erstmals echte Prävention und Früh-Intervention, weil die Kinder/Jugendliche mit "Drogenproblemen" sich eher jemanden anvertrauen können, weil sie nicht mehr mit staatlicher Strafverfolgung bedroht werden.
Risiko hin oder her, wenn jugendliche kiffen haben sie meist nen dealer(der gern auch mal n kind ist) das risiko gleicht man dann mit höheren gewinnspannen aus, dann lohnt sichs wieder. und die meisten jugendlichen( zumindest hier im raum hamburg) reden nicht mit bullen :) gesetz der straße und so.

aber gut, da werden wir uns wahrscheinlich ewig im kreis drehen. ich versuch das ganze mal so zu erklären:


Also ich verstehe die Sicht der Politker so:

In der Volkswirtschaft wirkt ein Verbot stark nachfragemindernd( ist ja auch bei gras so, die meissten scheissen nur mitlerweile aufs verbot)
wenn man nun also das verbot aufhebt, dann steigt die nachfrage davon und die nachfrage von anderen (möglicherweise "besseren" ) dingen geht runter.
Mit der Verbotsaufhebung gibt man das Signal an die Menschheit: "es ist ok das zu tun" - und da hat man dann die kontrolle verloren.


man möchte diese aber eben nicht verlieren und man möchte nicht verantwortlich sein für mögliche steigerungen von problemfällen, so wie drogenabhängige kinder und jugendliche. diese quote wird unweigerlich steigen,nachdem das verbot aufgehoben wurde.

dazu kommt noch, dass die bild-zeitung u. andere eine fette hetzkampagne starten würden, wenn es plötzlich heisst
" partei XY macht uns alle zu haschern! Dax stark gefallen "

ich unterstelle zb. der frau merkel eine solche denkweise. ist wohl auch ganz vernünftig in 90 % der fälle( in der wirtschaft und nicht-drogenpolitik)

bei solch einer denkweise ist es schwer zu argumentieren. wir können nicht sagen: " lasst uns das doch endlich legalisieren, jetzt funktioniert auch nichts richtig, fukk drogenpolitik!"
keiner wird das risiko einer schlechterung eingehen.


ich fordere euch also alle mal auf zum UM-DIE-ECKE-DENKEN, denn diese denkweise wird sich schwer wandeln. wie kann man das ganze für diese damen und herren schön reden?
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bushdoctor
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von bushdoctor »

Fischkopf hat geschrieben: Risiko hin oder her, wenn jugendliche kiffen haben sie meist nen dealer(der gern auch mal n kind ist) das risiko gleicht man dann mit höheren gewinnspannen aus, dann lohnt sichs wieder. und die meisten jugendlichen( zumindest hier im raum hamburg) reden nicht mit bullen :) gesetz der straße und so.
Machen wir uns nichts vor: Es wird immer Kinder und Jugendliche geben, die "verbotene Substanzen" zu sich nehmen, weil es zum Erwachsenwerden einfach dazu gehört...

Zwischenanmerkung: Ab WANN ist man "erwachsen"?
Ich habe mal eine nette Definition gelesen, die lautete "...,sobald man die Drogen seiner Eltern im Beisein seiner Eltern genießen darf" Da steckt sicherlich viel Wahrheit drin, zumindest wenn man verantwortungsbewußte Eltern voraussetzt.
;-)

Aber Du sprichst schon einen wichtigen Punkt an... Die "Gesetze des Marktes"!
Sollte Cannabis legal für Erwachsene verfügbar sein, steigt der Preis für Schwarzmarkt-Cannabis, da hier nur noch eine "spezielle" Nachfrage bedient wird. Kinder und Jugendliche müssen aber das Geld für Cannabis ersteinmal haben.
Zwei Möglichkeiten:
1.) Es wird WENIGER konsumiert, weil das Geld auch noch für Smartphones und Klamotten reichen muss.
2.) die Differenz wird über "Beschaffungskriminalität" kompensiert.

Frage: Wie viele Freunde aus eurer Kindheit/Jugend kennt ihr, denen ihr zutraut, für Hanf zu rauben, morden und plündern? Ich tippe mal maximal auf 1 von 20.

Was bedeutet das?
Da 95% ihren Konsum reduzieren werden, folgt gesamtgesellschaftlich ein großer (und gewollter) Rückgang des Cannabis-Konsums von Kindern und Jugendlichen .

Angenommen 10 von 1000 Kindern/Jugendlichen klauen jetzt schon regelmäßig ohne "Bezug" zu Cannabis (Anteil 1%) und 10% der Kindern und Jugendlichen rauchen regelmäßig Cannabis.
Dann werden also 95 (von 100) Kinder weniger rauchen als vorher und 5 werden nun anfangen zu klauen (wenn sie es nicht schon vorher taten).
Nach der "Legalisierung" könnte also der Anteil der Diebe unter den Kindern und Jugendlichen von 1% auf maximal 1,5% steigen. (fiktives Szenario!!!)

Soll man nun "Legalisieren" oder nicht? ;-)
Fischkopf hat geschrieben: ich fordere euch also alle mal auf zum UM-DIE-ECKE-DENKEN, denn diese denkweise wird sich schwer wandeln. wie kann man das ganze für diese damen und herren schön reden?
Du hast sicherlich Recht mit dem UM-DIE-ECKE-DENKEN...! Ich denke, dass ich es schon mit dem fiktiven Rechenbeispiel oben getan habe... Persönlich bin ich aber nicht der Meinung, dass eine "Legalisierung" von Cannabis irgendeine negative Auswirkung auf unsere Gesellschaft haben würde!


Es bleibt aber eine einfache Frage an die Herren und Damen Politiker: Welche Alternativen bleiben, wenn ein "WEITER SO" nicht mehr möglich ist...? Die Gründe, warum es nicht mehr möglich ist:
- es funktioniert seit mindestens 40 Jahren nicht
- die Ziele (Nachfragereduzierung, Jugendschutz) wurden und werden nicht erreicht
- es kostet immer mehr Geld, das anderswo fehlt (Kosten-Nutzen-Analyse)
- es würde theoretisch in einem totalen und sehr teueren Überwachungsstaat enden, der keinerlei Freiheiten und Persönlichkeitsrechte mehr dulden kann.

Und nochwas:
Dass die legale Verfügbarkeit von Drogen die Nachfrage vergrößern wird, ist reine Spekulation, die leider durch nichts belegt werden kann, ausser durch "Bauchgefühl". Die Erfahrungen und Statistiken aus Staaten mit liberaleren Gesetzen implizieren es jedenfalls nicht.
Florian Rister
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Florian Rister »

Fischkopf hat geschrieben:
In der Volkswirtschaft wirkt ein Verbot stark nachfragemindernd( ist ja auch bei gras so, die meissten scheissen nur mitlerweile aufs verbot)
wenn man nun also das verbot aufhebt, dann steigt die nachfrage davon und die nachfrage von anderen (möglicherweise "besseren" ) dingen geht runter.
Mit der Verbotsaufhebung gibt man das Signal an die Menschheit: "es ist ok das zu tun" - und da hat man dann die kontrolle verloren.

man möchte diese aber eben nicht verlieren und man möchte nicht verantwortlich sein für mögliche steigerungen von problemfällen, so wie drogenabhängige kinder und jugendliche. diese quote wird unweigerlich steigen,nachdem das verbot aufgehoben wurde.
Also die gebetsmühlenartige Widerholung von falschen Tatsachen macht diese nicht glaubwürdiger, das kann man auch Politikern so sagen. Wir haben ja weiter oben im Thread schon mehrfach erklärt, dass das Cannabisverbot eben nicht konsumreduzierend wirkt, betrachtet man die unterschiedlichen Länder in Europa sieht man das sehr deutlich.
Mit einer Legalisierung verliert man nicht die Kontrolle, sondern man gewinnt sie zurück. Im Moment hat der Staat gar keine Kontrolle über Problemkonsumenten und Einstiegsalter.
Das alte Politikergerede vom "Signal" an die Jugendlichen ist eigentlich auch Schwachsinn. In Holland schafft es die Gesellschaft sehr gut, Kindern und Jugendlichen kein positives Signal zu Cannabis zu senden, und trotzdem Erwachsene Staatsbürger ungestört Cannabis konsumieren zu lassen.
In Deutschland ist auch der Puffbesuch legal. Trotzdem senden wir kein "Signal an unsere Jugend" das es normal ist dort hin zu gehen.

dazu kommt noch, dass die bild-zeitung u. andere eine fette hetzkampagne starten würden, wenn es plötzlich heisst
" partei XY macht uns alle zu haschern! Dax stark gefallen "
Und hier sprichst du eigentlich den spannendsten Punkt an, und das wovor viele Politiker auch wirklich Angst haben. (man erinnere sich an den Bundesparteitag der Linken als das drogenpolitische Programm leicht umformuliert wurde aus Angst vor einem Medien Shitstorm.)

Ich behaupte einfach mal: 60-70% der Wähler ist es relativ egal ob Cannabis legal oder illegal ist, solange sie nicht andauernd damit konfrontiert werden. Aber sobald die Leitmedien in diesem Land eine Kampagne gegen eine Legalisierer-Partei starten, wird es für diese unangenehm. Denn dann kann sich jeder Bedenkenträger einfach anschliessen und mitmachen beim "Drogen sind böse" Spiel.
Und weil die Bevölkerung größtenteils zu desinteressiert oder zu verängstigt ist um auf solche Kampagnen ein ordentliches Feedback in Form von Leserbriefen und Telefonaten zu geben, läuft das dann völlig ungestört weiter auch wenn es eigentlich in der Bevölkerung fast niemanden gibt, der sich so richtig stark an einer Liberalisierung stört.

Wenn ich Leute lange zulabere die mir am Anfang mit einer Anti-Cannabis Position begegnen, kommt am Ende meistens nur ein: "Macht doch was ihr wollt, solange ich es nicht mitkriege / ihr meine Kinder nicht anfixt"

Eine ähnliche Einstellung wie man sie auch bei der Frage zur Legalität von Homosexualität oft bekommt.

Was ich damit sagen will? Medien, Politik, und gesellschaftliche Akteure wie Vereine und Verbände bewegen sich oft in so einer Art inhaltlichem Zirkel mit wenig äußeren Einflüssen. Wenn mehrere größere Akteure ein Thema pushen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit das andere es aufgreifen völlig unabhängig von dem "wahren" Interesse der Bevölkerung. Es ist unsere Aufgabe da ständig ranzugehen und das macht @Fischkopf ja auch vorbildlich durch das Face to Face Gespräch mit seinem lokalen Bundestagsabgeordneten.

Wünsche dir viel Erfolg und ich freue mich über Berichte und so zum Gespräch.
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Fischkopf
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Fischkopf »

groooveman85 hat geschrieben:
Wir haben ja weiter oben im Thread schon mehrfach erklärt, dass das Cannabisverbot eben nicht konsumreduzierend wirkt, betrachtet man die unterschiedlichen Länder in Europa sieht man das sehr deutlich.
Mit einer Legalisierung verliert man nicht die Kontrolle, sondern man gewinnt sie zurück. Im Moment hat der Staat gar keine Kontrolle über Problemkonsumenten und Einstiegsalter.
Das alte Politikergerede vom "Signal" an die Jugendlichen ist eigentlich auch Schwachsinn. In Holland schafft es die Gesellschaft sehr gut, Kindern und Jugendlichen kein positives Signal zu Cannabis zu senden, und trotzdem Erwachsene Staatsbürger ungestört Cannabis konsumieren zu lassen.

Ich behaupte einfach mal: 60-70% der Wähler ist es relativ egal ob Cannabis legal oder illegal ist, solange sie nicht andauernd damit konfrontiert werden. Aber sobald die Leitmedien in diesem Land eine Kampagne gegen eine Legalisierer-Partei starten, wird es für diese unangenehm. Denn dann kann sich jeder Bedenkenträger einfach anschliessen und mitmachen beim "Drogen sind böse" Spiel.
Und weil die Bevölkerung größtenteils zu desinteressiert oder zu verängstigt ist um auf solche Kampagnen ein ordentliches Feedback in Form von Leserbriefen und Telefonaten zu geben, läuft das dann völlig ungestört weiter auch wenn es eigentlich in der Bevölkerung fast niemanden gibt, der sich so richtig stark an einer Liberalisierung stört.

Wenn ich Leute lange zulabere die mir am Anfang mit einer Anti-Cannabis Position begegnen, kommt am Ende meistens nur ein: "Macht doch was ihr wollt, solange ich es nicht mitkriege / ihr meine Kinder nicht anfixt"

Eine ähnliche Einstellung wie man sie auch bei der Frage zur Legalität von Homosexualität oft bekommt.

Sehr schön gesagt! Allerdings sollten wir bei der DEUTSCHEN Volkswirtschaft bleiben, Beispiele aus anderen Ländern klappen nicht soo gut als Argument ( " die Holländer können das doch auch!"). Die Holländer haben, über die Jahre gesehen, sich komplett anders entwickelt. Deren Politik ist Liberal, da es über die ganzen Jahre (vorm Krieg) jede Menge Kaufleute gab. Und unsere Politiker können da nur müde lächeln. Du hast ja recht, es klappt woanders, aber das zählt nicht für unsere Strippenzieher. Gibt zu viele Variablen, die anders sind.

bushdoctor hat geschrieben:Aber Du sprichst schon einen wichtigen Punkt an... Die "Gesetze des Marktes"!
Sollte Cannabis legal für Erwachsene verfügbar sein, steigt der Preis für Schwarzmarkt-Cannabis, da hier nur noch eine "spezielle" Nachfrage bedient wird. Kinder und Jugendliche müssen aber das Geld für Cannabis ersteinmal haben.
Zwei Möglichkeiten:
1.) Es wird WENIGER konsumiert, weil das Geld auch noch für Smartphones und Klamotten reichen muss.
2.) die Differenz wird über "Beschaffungskriminalität" kompensiert.

Ich glaube nicht, dass der Schwarzmarktpreis steigt. Der wird stark sinken, oder durch versteuerung ziemlich gleich bleiben. Das IST ja genau das Problem: Der Schwarzmarkt verdient zuviel und wir finanzieren Koksnasen und solche Banausen mit unserem Konsum.
Ich glaube auch nicht, dass die Beschaffungskriminalität steigt. Ich glaube, der Schwarzmarkt wird sich dann auf lukrativere Drogen stürzen( E). Aufm Schwarzmarkt wird man viel Drecksweed kaufen können oder Schuhcreme-Marok :) und DA kaufen die Kinder dann. Auch ne scheiss sache... aber jetzt isses ja nicht besser :(

bushdoctor hat geschrieben:Und nochwas:
Dass die legale Verfügbarkeit von Drogen die Nachfrage vergrößern wird, ist reine Spekulation, die leider durch nichts belegt werden kann, ausser durch "Bauchgefühl". Die Erfahrungen und Statistiken aus Staaten mit liberaleren Gesetzen implizieren es jedenfalls nicht.
Ja, Du hast ja eigentlich recht, aber die Statistiken der Polizei und der Drogenbeauftragten sagen was anderes. Jetzt sagt Ihr: " welche Statistiken? ich wurde nicht gefragt und ich kenne auch keinen, der da mit gemacht hat!"

so läufts aber nunmal. die Regierung hätte gerne ein schönes Ergebnis, die Regierungen finanzieren die Unis und die Profs. Man kann sich also quasi mit der Finanzierung eine erfolgreiche Statistik ergaunern. Das macht man ziemlich überall in der Wirtschaft, mehr oder weniger. Und das Problem dabei ist: In der Politik bezieht man sich fast NUR auf wissenschaftliche Arbeiten, man kann also nicht mit einem "Bauchgefühl" argumentieren.
Und mit diesen Statistiken sieht man: Verbot verringert den ungesunden Konsum, das Verbot dient also dem Allgemeinwohl.
groooveman85 hat geschrieben: Es ist unsere Aufgabe da ständig ranzugehen und das macht @Fischkopf ja auch vorbildlich durch das Face to Face Gespräch mit seinem lokalen Bundestagsabgeordneten.

Wünsche dir viel Erfolg und ich freue mich über Berichte und so zum Gespräch.
Vielen Dank ! Ja, das Gespräch ist am Anfang November. hoffentlich verpenn ich nicht :D

Gibt es eigentlich schon NACHMACHER ? Würde mich mal interessieren. Oder war vielleicht schon einer VOR mir mit der gleichen Idee hier ? Wenn Ihr das ganze NICHT machen solltet: WARUM NICHT ? ( ist ne ernsthafte frage, kein vorwurf oder so. gibt ja manchmal ernsthafte gründe sowas nicht machen zu wollen)
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von bushdoctor »

Fischkopf hat geschrieben: Ich glaube nicht, dass der Schwarzmarktpreis steigt. Der wird stark sinken, oder durch versteuerung ziemlich gleich bleiben. Das IST ja genau das Problem: Der Schwarzmarkt verdient zuviel und wir finanzieren Koksnasen und solche Banausen mit unserem Konsum.
Ich glaube auch nicht, dass die Beschaffungskriminalität steigt. Ich glaube, der Schwarzmarkt wird sich dann auf lukrativere Drogen stürzen( E). Aufm Schwarzmarkt wird man viel Drecksweed kaufen können oder Schuhcreme-Marok :) und DA kaufen die Kinder dann. Auch ne scheiss sache... aber jetzt isses ja nicht besser :(
Falls die Schwarzmarktpreise für Cannabis geringer sind als die "legalen" Verkaufspreise, dann stimmt m.E. etwas mit dem Regulierungsmodell nicht. Der Schwarzmarkt bedient normalerweise eine Nachfrage, die anderweitig nicht befriedigt werden kann. Auf dem Schwarzmarkt wird zwar nichts versteuert aber die "Risikoaufschläge" schlagen sich auf die Preise nieder und die Nachfrageseite muss gute Gründe haben, eben "schwarz" an das nachgefragte Gut heranzukommen und eben nicht auf legalem Wege.

Dass Schwarzmarktpreise für Cannabis auch günstiger sein können als auf dem "offiziellen" Markt ist z.B. in den Niederladen der Fall. In einem vernünftig regulierten Markt (den auch die Holländer nicht haben!), sollte dies aber nicht der Fall sein.

Ich persönlich gehe bei einem regulierten Markt in Deutschland von Gramm-Preisen von 5-9 Euro, je nach Sorte, aus...

Wenn es ein legales Angebot für Cannabis gibt, dann wird auf dem Schwarzmarkt nur noch Nachfrage bedient, die anderweitig nicht befriedigt werden kann. Welche Nachfrage es da geben könnte, hängt vom Regulierungsmodell ab.
Ich könnte mir z.B. vorstellen, dass unter Beibehaltung der internationalen Drogenabkommen schwerlich marokkanisches Haschisch in Deutschland legal verfügbar wäre... dieses Nachfrage würde dann vom Schwarzmarkt bedient.
Fischkopf hat geschrieben: Gibt es eigentlich schon NACHMACHER ? Würde mich mal interessieren. Oder war vielleicht schon einer VOR mir mit der gleichen Idee hier ? Wenn Ihr das ganze NICHT machen solltet: WARUM NICHT ? ( ist ne ernsthafte frage, kein vorwurf oder so. gibt ja manchmal ernsthafte gründe sowas nicht machen zu wollen)
Ja, ich warte schon seit April auf einen Termin:
https://hanfverband-forum.de/viewtopic.p ... ten#p11488

Leider hat der gute Mann wohl sehr viel wegen des Wahlkampfs zu tun gehabt, auch wenn man in Bayern bei der CSU auch einen Besenstiel aufstellen könnte, der dann auch gewählt werden würde. Ich bin insgesamt 2 mal vertrötet worden und mein nächster Termin steht Ende Oktober / Anfang November an...
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Gerd50
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Re: Gesellschafsfähige Lösung

Beitrag von Gerd50 »

Fischkopf hat geschrieben:Gibt es eigentlich schon NACHMACHER ? Würde mich mal interessieren. Oder war vielleicht schon einer VOR mir mit der gleichen Idee hier ? Wenn Ihr das ganze NICHT machen solltet: WARUM NICHT ? ( ist ne ernsthafte frage, kein vorwurf oder so. gibt ja manchmal ernsthafte gründe sowas nicht machen zu wollen)
Ich oute mich mal, warum ich es nicht mache. Ich würde die politische Arbeit einer mir lieben
Person gefährden, deren Arbeit wichtiger als die re-Legalisierung des Hanfes ist. Wenn ich mich
einklinken würde, hätten wir es mit denselben Gestalten in der Politik zu tun. Damit in einem
politischen Klima der Intoleranz, wenn es um illegale Drogen geht, nix in einen Topf geworfen
wird, halte ich mich besser raus. Mit ausgewählten Grünen und Linken geht was. Mit CDUSPD
unnmöglich. Bei der SPD bedauerlicherweise, da es zu wenig Sozialdemokraten in der SPD gibt :(
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
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