Ganz so bürokratisch muss es gar nicht werden:Marshall hat geschrieben: Wie genau würde eigentlich so ein CSC aussehen? Müssten dann kleine Gruppen von 3 Freunden, von denen einer für alle anbaut, Kontrollbesuche etc. über sich ergehen lassen? Müsste wirklich jeder der auf einem m² für sich und ein paar Freunde anpflanzt einen Verein gründen? Wenn ja, finde ich das etwas überbürokratisiert.
Zuersteinmal bauen CSC auf der Entkrimminalisierung des Eigenanbaus auf, d.h. dass garantiert sein muss, dass der private Eigenanbau einer "geringen Menge" (z.B. eine Hanfpflanze) nicht mehr strafrechtlich verfolgt wird.
Wenn also jemand zuhause privat für sich eine Hanfpflanzen kultiviert soll er auf der rechtlich sicheren Seite sein!
Ein Cannabis-Sozial-Club würde dann innerhalb des deutschen Vereinsrecht ein (privater) Verein sein, wo die strafrechtlich nicht verfolgten Mengen seiner Mitglieder zusammen geworfen werden und der Anbau "zentral" erfolgt.
Von gesetzgeberischer Sicht aus müssen sicherlich bestimmte Punkte in der Vereinssatzung erfüllt sein, damit der e.V. möglich ist. Welche das sind, kann aus heutiger Sicht noch nicht gesagt werden, da hier die Politik (und wir!) gefordert ist.
Ich wünsche mir ein sehr transparentes System, in dem die Anbau-Orte den Behörden bekannt sind und somit natürlich auch jederzeit "kontrolliert" werden können. Dazu muss aber sichergestellt sein, dass keine willkürlichen strafrechtlichen Repressionen drohen.
Ansonsten wandert der Anbau in den "Untergrund" so wie es z.B. in Belgien und auch in Spanien ist, wo die Behörden den Anbau sofort "auflösen" würden, falls sie die genauen Örtlichkeiten erfahren würden.
Warum ich die CSC favorisiere:
Ein Verein zahlt (Mitgliedsbeiträge ausgenommen) steuen, d.h der Staat könnte am Umsatz des Cannabis-Verkaufs und sonstigen Einnahmen des CSC beteiligt werden. Ein Argument für die "Legalisierung" lautet doch immer: Steuereinnahmen. CSC sind sicherlich keine "Cash-Cow" aber über die Umsatzsteuer würde der "Staat" profitieren und durch die Körperschaftssteuer könnten die Kommunen (Städte und Gemeinden) direkt Geld bekommen, was einen zusätzlchen Anreiz darstellen sollte.
CSC könnten transparent und kontrollierbar sein, was sicherlich auch die Bedenken der "Verbotspolitiker" zerstreuen würde. Der Schwarzmarkt wäre dadurch endlich auflösbar ohne gleich eine staatliche Infrastruktur schaffen zu müssen und vorallem ohne internationale Abkommen zu brechen. Der Staat würde hier nur kontrollieren und nicht zum "aktiven Part" bei der Versorgung mit "Drogen". Der kommerzielle Anbau (ohne Genehmigung) wäre ja weiterhin verboten.
Wichtig allerdings für eine effektive Bekämpfung des Schwarzmarktes wäre, dass das "erlaubte Anbaukontingent" nicht zu klein bemessen wird. EINE Pflanze pro Mitglied reicht höchstwahrscheinlich nicht dafür aus, obwohl dies heute schon bei etwas wohlwollender Rechtsprechung möglich wäre, denn eine einzige Pflanze ist immer eine "geringe Menge", weniger kann man einfach nicht anbauen!