Alexander_S hat geschrieben:@Nordel
Wir haben ein Diskussionsproblem und zwar folgendes: bei dir geht es darum das Wohl des Kindes entgegen seines eigenen Willens zu wahren. Es geht um das Recht auf Selbstbestimmung, ein Recht welches meine Person trotz Kenntnis von dessen kognitiven Fähigkeiten auch einem Kind zu spricht....
Natürlich sollten sich Kinder frei entfalten dürfen, aber auch das hat alles seine Grenzen. So empfinde ich es als Erwachsener als meine Pflicht, junge Menschen vor Gefahren und Leichtsinn zu schützen. Das Recht auf Selbstbestimmung bei Kindern ist ein schwieriges Thema, so wäre ich ganz und gar nicht darüber begeistert, wenn meine kleine Tochter auf einmal mit Körbchengröße D bei mir auftaucht, oder mir mein junger Sohn sein neues Skull-Tattoo am Hals präsentiert, Selbstbestimmungsrecht hin, Selbstbestimmungsrecht her. Man erlangt in Deutschland nicht umsonst, erst mit 18 Jahren unbeschränkte Geschäftsfähigkeit, wodurch junge Menschen vor leichtsinnigen Entscheidungen abgehalten werden sollen, die langfristige Auswirkungen auf ihr Leben haben. Wie sollen junge Menschen über sich selbst bestimmen, wenn sie sich in dem Alter noch gar nicht selbst gefunden haben?
Alexander_S hat geschrieben:Wie gesagt, es ist eine Frage des Konsummusters, eine Tatsache, die selbst deine Person nicht anzweifelt, stattdessen hält sie ein vernünftiges bei Kindern für unmöglich.
Welches Konsummuster soll denn für ein Kind vernünftig sein? Der Konsum ist für einen heranwachsenden Organismus schädlich und birgt größere Risiken, als bei einen voll entwickelten Organismus. Dementsprechend kann es auch kein vernünftiges oder gesundes Konsummuster für Kinder geben (als Genussmittel). Außerdem wage ich zu bezweifeln, dass sich junge Menschen große Gedanken, um ein vernünftiges Konsummuster machen, denn in dem Alter werden die Prioritäten anders gesetzt. Ich war auch in dem Alter und zwischen 14, 16, 18 und 21 Jahren liegen Welten in der geistigen Entwicklung und Weltsicht.
Alexander_S hat geschrieben:Nun, meine Person hat früher Cola statt Wasser getrunken, was dank der darin enthaltenen Phosphorsäure enormen Schaden für ihre Knochen bedeutete. Cola ist in der Tat lecker, aber nun weiß meine Person durch ständiges 'ins Gewissen reden', dass es ausreicht gelegentlich eine zu trinken...
Aus diesem Grund möchte ich nicht, dass meine Kinder über alles Selbst bestimmen können und sich zukünftig ohne Probleme Alkohol, Kippen und Hanf kaufen können. So möchte ich auch bei deren Ernährung mitbestimmen können, um sie genau vor solchen Gefahren zu bewahren, denn in dem Alter macht man sich keine Gedanken um solche Dinge, also müssen es andere Menschen für sie übernehmen (meistens die Eltern).
Alexander_S hat geschrieben:Wenn´s nicht für jeden sein soll, warum nicht wenigstens ab 16? Es ist schon etwas willkürlich Hanf so zu behandeln als wäre es schlimmer als ein Kasten Bier...Zu sagen es dürfe erst ab 18 erlaubt sein ist somit äußerst unvernünftig.
Ich halte es eher für unvernünftig, dass sich 16-Jährige ohne Probleme einen Kasten Bier kaufen können, und bin der Meinung, dass auch Alkohol erst ab 18 Jahren verkauft werden sollte. Nikotin ist auch nicht viel schlimmer als Alkohol, trotzdem will ich nicht, dass Kippen ab 16 Jahren frei erhältlich sind, und halte 18 Jahre für durchaus angemessen.
bushdoctor hat geschrieben:Vielleicht reden wirklich alle aneinander vorbei...
Man sollte unterscheiden:
1.) Altersgrenze für den Erwerb von "Drogenhanf"
2.) Altersgrenze für den Konsum von Hanfprodukten
1.) Altersgrenze für den Erwerb von "Drogenhanf"
Ab 18 Jahre, meine Gründe dafür hatte ich ja bereits erklärt.
2.) Altersgrenze für den Konsum von Hanfprodukten
Ab 18 Jahre, bei Vergehen dagegen, sollten die Genussmittel sichergestellt (Übergabe an die Eltern) und die Eltern informiert werden. Eine strafrechtliche Verfolgung sollte allerdings nicht stattfinden.
Im Beisein eines Erziehungsberechtigten wird es schwieriger, eine klare Richtlinie festzulegen. In meinen Augen ist es noch vertretbar, wenn man junge Menschen (ab 16 Jahren) mal "probieren" lässt, ich halte es aber für unverantwortlich, ihnen einen richtigen Rausch zuzumuten. So kann ich einen 16-Jährigen durchaus mal nippen lassen, aber ich werde ihn ganz sicherlich keine ganze Flasche Wein/Korn oder einen Kasten Bier genießen lassen. Ich denke, das meinst du auch mit "Solange das Kindeswohl nicht gefährdet ist"? Beim Hanf bin ich allerdings der Meinung, dass es kaum möglich ist, einen Jugendlichen nur probieren zu lassen, ohne ihn gleichzeitig einen Rausch auszusetzen. Das ist vielleicht durch ganz bestimmte Sorten möglich, die keine oder nur geringe Mengen THC enthalten, aber bei normaler Qualität halte ich ein rauschfreies dosieren kaum für möglich. Die Abgabe jeglicher Drogen an Kinder unter 16 Jahren halte ich allerdings für unbedacht und verantwortungslos.
Ich wüsste jetzt nicht, was ich zu diesem Thema noch groß schreiben könnte. Man muss meine Meinung nicht vertreten und kann auch durchaus anderer Meinung sein, schließlich muss man sich ja nicht immer einig werden.
Nette Grüße
Nordel
"Wer die Wahrheit nicht kennt, ist nur ein Dummkopf. Wer sie aber kennt und sie eine Lüge nennt, ist ein Verbrecher." (Galileo Galilei)