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Apotheken/Gartenbau Modell

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Gerd50
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Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Gerd50 »

Der Aufklärer der Nation Günter Amendt, der mit seinem Werk 'Das Sexbuch' Ende der 70ger auf die Freuden und Problematiken von
Sex, Drugs and Rock'n Roll aufmerksam machte, fehlt.

Wenn ich mich richtig erinnere stammt von ihm das für mich einzig denkbare Modell für Deutschland. Das Apotheken/Gartenbau Modell.

Begründung: Apotheken haben das Know How im Drogen Handel, Gartenbau Unternehmen das in der Pflanzenzucht. Für den Anbau von
Hanf werden beheizbare, verdunkelbare Glashäuser benötigt. Nur kleine bis mittelgroße Betriebe erhalten eine Lizenz für einen biologisch,
organischen Anbau. Staatliche Investitionen für Aufbau oder Umrüstung eines Betriebes schaffen Arbeitsplätze und ermöglichen eine optimale
Kontrolle. Apotheken dürfen ausschließlich mit Produkten dieser Betriebe Handel betreiben. Der Handel beschränkt sich auf einen registrierten
Kundenkreis.

Weder Apotheken noch Gartenbau Betriebe verfügen über Hanf Wissen. Berater zu gefragte Sorten, Wirkungsweise Sorten spezifisch,
Erntezeitpunkt, Einsatz in der Medizin, Dosierung etc. finden sich in unseren Reihen :D

Für dieses Modell wird lediglich eine unkomplizierte Sonderanbaugenehmigung benötigt, sowie eine Änderung im BtMG Anlage x
von irgendwas nicht verkehrsfähig in verkehrsfähig.

Führerscheinrecht ändern, Grenzwert THC 15 ng/ml statt wie bisher 1 ng/ml.

Das sollte es gewesen sein.
Zuletzt geändert von Gerd50 am Mi 18. Apr 2012, 22:41, insgesamt 1-mal geändert.
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CosmicWizard
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von CosmicWizard »

Das sehe nicht so. Vielleicht ist diese Version ein erster Schritt, aber keinesfalls eine praktikable Lösung, da viel zu restriktiv.
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Gerd50
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Gerd50 »

Ein solches Modell hätte den Vorteil schnell umsetzbar bei Nutzung einer schon bestehenden Infrastruktur.
Wie wir alle wissen, scheuen die etablierten Parteien alles was neu ist, neu organisiert werden muss.
Mir geht es bei dem Gedanken auch um eine flächendeckende Versorgung von Cannabis Medizin Patienten,
die bei diesem Modell gewährleistet wäre. Das Thema geht mir bei den anderen Modell Gedanken zu sehr
unter, oder sehe ich da irgendwas falsch?

Außerdem, C Social Clubs, Drogenfachgeschäfte oder Koffieshops halte ich in Kleinstädten und in ländlichen
Regionen für nur schwer zu verwirklichen. Da wäre mir die Apotheke als nächster Anlaufpunkt am liebsten,
um unnötige Fahrerei und möglicherweise auch unnötiges Gerede in Umgebungen wo jeder jeden kennt zu
vermeiden.
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CosmicWizard
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von CosmicWizard »

Die flächendeckende Versorgung von Patienten sollte ganz klar über Apotheken und den Heimanbau laufen, da sind wir uns wohl einig. Doch Apotheken sollten für mich nicht den Charakter einer Vertriebsstelle für Rausch- und Genussmittel haben, ein Image welches der Hanf neben seiner medizinischen Verwendung ebenfalls beibehalten sollte.
Deshalb stößt mir auch das Medical Marijuana System in den USA etwas übel auf, da es von vielen Käufern schlicht missbraucht wird. Die Ehrlichkeit, Cannabis als Rauschmittel und nicht als Arzneimittel zu verwenden, sollte man aber wenigstens gegenüber wirklich kranken Personen haben.
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Gerd50
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Gerd50 »

Deine Einwände verstehe ich einerseits, andererseits sind aus meiner Sicht alle Produkte in einer Apotheke, die nicht in den
verschließbaren Regalen verwahrt werden, Genussmittel. Angefangen bei Hustenbonschen bis hin zum Wellnes Zeug. Von daher
hätte ich keine Probleme mit Hanf aus der Apotheke, egal zu welchem Zweck.

Soweit ich mich erinnere war es ein Apotheker, der Knaster für Großstädter salonfähig machte. Ich denke, dieses Modell könnte
Politikern für den Anfang leichter schmackhaft gemacht werden als irgendwas 'exotisches'. Ich betone dabei nochmal die schon
bestehende Infrastruktur, die für Politiker überschaubar ist. Im Gegensatz zu Modellen, in die sie sich einarbeiten müssten, was
dann wieder Ewigkeiten dauern kann.
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bushdoctor
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von bushdoctor »

Gerd50, dein Vorschlag hat was!

Aber ganz so restriktiv würde ich nicht vorgehen.
Wenn das BtmG so gändert würde, dass Cannabis (als Pflanze) in Anlage III wandert, dann dürfen die Apotheken sofort (ohne Genehmigungsverfahren nach §3 BtmG) "legal" Hanf anbauen. Wenn das in einer "gesicherten" Gärtnerei um die Ecke passiert, dann hat "der Staat" da sicher auch nix dagegen. Patienten (mit BtmG-Rezept) wären dadurch vollständig entkriminalisiert. "Normal-Kiffer" kommen aber nicht "legal" an den "Stoff" ran

Wenn im zweiten Schritt dann noch der Eigenanbau (und Besitz) einer "geringen Menge" (eine Pflanze ist IMHO immer eine geringe Menge) entkriminalisiert würde, dann wären Cannabis-Social-Clubs auch möglich.
Der (halblegale) Eigenanbau für Patienten auch! Zusätzlich bestünde für Patienten mit Arztempfehlung auch leichter die Möglichkeit eine "Anbauerlaubnis nach §3" zu bekommen. Da nur bei Anlage I die sehr restriktiven Bedinungen vorgeschrieben sind. Folglich wäre der legale Eigenanbau für Patienten dann endlich möglich!

Also: Neue Kampagne: "Cannabis in Anlage III !" :mrgreen:
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Gerd50
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Gerd50 »

Wenn ich irgendwas mit §§, Anlage lese, verweigert mein Hirn seit Urzeiten grundsätzlich den Dienst :oops: . Ich unterschreibe aber garantiert
alles konstruktive mit Hanf in Anlage III :mrgreen:

Mir kommt in den letzten Wochen einiges hoch, was ich irgendwann mal auf Papier gelesen habe. Was ich machen kann ist Brainstorming.
So ist dieser Thread gedacht. Wenn sich daraus etwas entwickeln lässt, es würde mich sehr freuen. An etwas ultimatives dachte ich nicht,
als ich den Thread eröffnete.
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leserpistole
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von leserpistole »

Das hört sich alles brauchbar an, aber eine Pflanze dampf ich in max. einem Monat weg.
Das reicht also nicht.
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nonick
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von nonick »

Zum Thema "eine Pflanze"

Hiermit würde man den Teufel mit dem Belzebub austreiben. Sprich: Ein nicht praxistaugliches Gesetzt durch ein anderes, ebenfalls nicht der Praxis gerecht werdendem ersetzen. Vier Pflanzen halte ich für eher realistisch.
Wir werden Sie auf dieser Website über die Ergebnisse transparent und offen informieren.
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bushdoctor
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von bushdoctor »

Nur zur Erinnerung: Wir haben in der BRD immer noch das BtmG!
Hier nimmt ALLES was mit "Legalisierung" oder "Entkriminalisierung" zu tun hat seinen Anfang!

Und nochwas:
1. Das BtmG wird erst zusammen mit der BRD komplett abgeschaft werden, da bin ich mir sicher!
2. THC wird aus diesem BtmG auch niemals komplett herausgenommen werden!

=> THC (als Stoffgruppe) in Anlage III BtmG und schon wären wir in Deutschland einen GROßEN Schritt weiter!

Die echte Legalisierung wird nur durch eine Revolution zu erreichen sein! Sorry, da bin ich einfach zu sehr Realist...
CosmicWizard
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von CosmicWizard »

bushdoctor hat geschrieben:Nur zur Erinnerung: Wir haben in der BRD immer noch das BtmG!
Hier nimmt ALLES was mit "Legalisierung" oder "Entkriminalisierung" zu tun hat seinen Anfang!

Und nochwas:
1. Das BtmG wird erst zusammen mit der BRD komplett abgeschaft werden, da bin ich mir sicher!
2. THC wird aus diesem BtmG auch niemals komplett herausgenommen werden!

=> THC (als Stoffgruppe) in Anlage III BtmG und schon wären wir in Deutschland einen GROßEN Schritt weiter!

Die echte Legalisierung wird nur durch eine Revolution zu erreichen sein! Sorry, da bin ich einfach zu sehr Realist...
Ich auch.
Revil O
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Revil O »

Sehe ich auch so.
Diese vernaarten Volksverdummer werden das Cannabisverbot niemals freiwillig aus der Hand geben.
Da bin ich mir auch sicher wie Bushdoctor und Cosmic Wizard.
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bushdoctor
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von bushdoctor »

Aber wir werden den Kampf nicht aufgeben!
"And we know we shall win! We are confident in the victory of good over evil!" - Bob Marley, War
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Gerd50
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Gerd50 »

Am 9. Mai findet zum Antrag 'Zugang zu medizinischem Cannabis für alle betroffenen Patientinnen und Patienten ermöglichen'
der Grünen eine öffentliche Anhörung im Ausschuss für Gesundheit statt:

http://www.bundestag.de/bundestag/aussc ... index.html

Wird jemand vom DHV oder aus dem Forum da sein, um anschließend hier darüber zu berichten? Ich fürchte, durch die Medien
wird nicht viel dazu laufen. Phoenix, sollte man die Redaktion anschreiben, das ein Interesse daran besteht, die Anhörung im
TV zu verfolgen?

Was ich nicht verstehe ist, im Antrag steht nichts von Cannabis aus Anlage I in Anlage III verschieben. Sollte der Antrag wider
erwarten angenommen werden, wäre das doch das Ziel oder?
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
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bushdoctor
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von bushdoctor »

Gerd50 hat geschrieben: Was ich nicht verstehe ist, im Antrag steht nichts von Cannabis aus Anlage I in Anlage III verschieben. Sollte der Antrag wider
erwarten angenommen werden, wäre das doch das Ziel oder?
In allen bisherigen Anträgen zum Thema "Legalisierung" bzw. "Entkriminalisierung" stand nie etwas KONKRETES! Das hat mich auch schon gewundert! Der letzte Antrag der LINKEN ("Cannabis-Social-Clubs") enthielt auch nichts darüber, WIE diese Clubs "zugelassen" werden könnten.
Ein einfacher Hinweis der Regierung auf das BtmG genügt dann, um die Sache abzubügeln.
Wo liegt eigentlich das Problem...? Ich habe fast den Eindruck, dass das Absicht ist!

Wir brauchen endlich konkrete Forderungen, wie man die Gesetzeslage ändern muss, DAMIT eine (gewünschte) Verbessung in unserem Sinne eintritt!

Edit: P.S.: Der Antrag wird garantiert nicht angenommen!
Altermann
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Re: Apotheken/Gartenbau Modell

Beitrag von Altermann »

An anderer Stelle schonmal geschrieben. Ich liebe copy/paste :mrgreen:

"Es sollte klar sein, das es eine wirkliche Legalisierung nicht geben wird. Dafür gibt es zu viele Interessenskonflikte in der Politik.

Alteingesessene Parteien, die um ihre Wähler bangen, wenn sie das voran schieben was sie doch so wirkungsvoll geächtet haben. Ganze Wirtschaftsbereiche (Papier, Textil, Genussmittel, auch die mit MPU's beschäftigten Behörden zähl ich dazu, Pharma, Apotheker usw.) die um ihre Gewinne und ihren Einfluss fürchten.

Ich denke mal, die Kanzlerin steht von der Seite her unter einem Druck, den wir gar nicht in der Lage sind aufzubauen. Wenn überhaupt eine Chance auf eine halbwegs zügige Lösung besteht, dann nach dem Kalifornischen Model. Die Pharmalobby weint und zetert zwar noch, aber die wissen ganz genau, das die medizinische Wirkung von THC zu spezifisch ist, um es ersetzen zu können. Und das ist nunmal Naturprodukt.

Mal nebenbei gefragt. Glaubt ihr wirklich, die Kalifornier hätten nicht gewusst, das die THC auch für den Konsum indirekt freigeben damit? Die hätten nicht beachtet, das der Konsument auch immer nen Arzt findet für sein Rezept? Die haben einfach ne Lösung gesucht und gefunden, ihr gesellschaftliches Problem zu lösen ohne allzu große Interessenskonflikte. Und wenn wir schlau sind, geben wir unserer Politik auch diese Möglichkeit.

Also massiv Kranke an die Front ^^ "

Ich liebe dieses Apotheken/Gartenbau Modell und wenn ich so recht überlege, ob die Amis da gelinst haben? ^^

Ich mein, selbst bei dem Niederländischen Prinzip gab es immer wieder Unregelmäßigkeiten. Für den Shop-Besitzer ist Cannabis die Haupteinnahmequelle. Und wenn's schlecht läuft, fudelt man schonmal, um die Existenz nicht zu verlieren als Beispiel. Etwas, was beim Apothekenmodell undenkbar wär.

Weiter werden wir viel größere Chancen haben, wenn wir es schaffen, die eine oder andere Lobby zu umschmeicheln. Bei dem Satz "wir wollen einen vernünftigen medizinischen Einsatz von Cannabis. Bei diesem muss der Vertrieb und die Qualitätskontrolle dem Apothekerverband anvertraut werden." würden die sich doch ne Woche lang die Eier kraulen ^^

Klar ist, das das nicht Endziel sein kann. Aber wenn wir gegen alle kämpfen haben wir keine Chance und die Pharmaindustrie reibt sich die Hände.
Wer vor seinen Kindern konsumiert, fängt an, sie zu töten.
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