Sammlung Philippinen

Sabine
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

"Mortler verurteilt drastische Drogenpolitik der Philippinen

Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), hat erneut die philippinische Regierung wegen ihres überharten Vorgehens gegen Drogenabhängige scharf kritisiert. Seit Amtsantritt des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte Mitte vergangenen Jahres «sind bereits über 7000 Menschen durch gezielte Tötungen dem «Anti-Drogen-Krieg» zum Opfer gefallen», sagte Mortler zum Auftakt der einwöchigen internationalen Suchtstoffkommission (Commission on Narcotic Drugs) in Wien mit mehr als 1000 Experten der Vereinten Nationen.

Mortler unterstrich: «Ich kann nicht ruhig bleiben, wenn Drogenabhängige und Kleindealer mit dem Tode bestraft oder – ohne jede Form rechtsstaatlichen Verfahrens – unter offensichtlicher Duldung oder sogar unter Beteiligung staatlicher Institutionen ermordet werden! Lassen Sie uns nicht zusehen und schweigen, wenn Menschen, die nur im vagen Verdacht stehen, etwas mit Drogen zu tun zu haben, vor den Augen ihrer Eltern, Ehepartner, ja der eigenen Kinder umgebracht werden.»"


http://www.pharmazeutische-zeitung.de/i ... p?id=68166
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bushdoctor
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von bushdoctor »

Zur Abwechslung mal was "Versöhnliches" von den Phillipinen:
Quelle: Kurzmeldungen IACM-Nachrichten vom 18.03.2017

Philippinen: Das Parlament will die medizinische Verwendung von Cannabis legalisieren
Während Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen, einen blutigen Krieg gegen Drogendealer führt und dabei grundlegende Menschenrechte ignoriert, hat ein Komitee des philippinischen Repräsentantenhauses einen Schritt hin zur medizinischen Verwendung von Cannabis gemacht. Die philippinischen Parlamentarier haben sich dazu entschlossen, medizinische Cannabispatienten aus dem gegenwärtigen Massaker herauszuhalten. Die Gesetzesvorlage etabliert eine Anzahl von Regeln für medizinische Cannabis-Bestimmungen, welche Regeln zur Qualifizierung als medizinischer Cannabispatient mit einer Ausweiskarte, die von der Regierung ausgestellt wird, und weitere Themen umfasst.

San Francisco Chronicle vom 9. März 2017
Sabine
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

"Duterte droht mit weiteren Morden

Der philippinische Präsident will den umstrittenen Kampf gegen die Drogenkriminalität ausweiten. Wegen Kritik aus der EU will er künftig auf Geld aus Europa verzichten.

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will seinen international umstrittenen Kampf gegen Drogenkriminelle noch einmal verschärfen. Um sein Ziel einer "drogenfreien Gesellschaft" zu erreichen, werde er noch weit mehr Menschen als bisher töten lassen, kündigte Duterte. "Lass es 50.000 werden. Ich werde sie alle erledigen", sagte der Präsident."


http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... erung-tote
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

"Philippinen verhängen eines der schärfsten Anti-Tabak-Gesetze Asiens

Rauchen und Zigarettenverkauf an allen öffentlichen Plätzen soll verboten werden, bereits jetzt wird Tabak stark besteuert
...
Duterte hatte bei seinem Amtsantritt noch härtere Maßnahmen zur vermeintlichen Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung angekündigt, so unter anderem ein Verbot von Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit oder von Karaokesingen. Dies ist bisher nicht umgesetzt."/i]

http://derstandard.at/2000057927730/Phi ... tze-Asiens


"Rauchen kann dich auf den Philippinen bald ins Gefängnis bringen
...
Das neue Gesetz, welches Duterte per Dekret durchsetzen lassen will, beschränkt das Rauchen auf wenige gekennzeichnete Bereiche. Diese dürfen sich weder in der Nähe von Schulen und Spielplätzen befinden, noch der von Aufzügen, Treppenhäusern, Tankstellen, Gesundheitseinrichtungen oder Orten, an denen Essen zubereitet wird – also eigentlich nirgendwo. Damit gilt faktisch ein Rauchverbot in allen privaten und öffentlichen Räumen, von dem selbst Vaporizer und E-Zigaretten betroffen sind.

Wer gegen das neue Gesetz verstößt, kann mit einer Geldstrafe von 100 Dollar oder mit einer Gefängnisstrafe von bis zu vier Monaten rechnen. Duterte hat außerdem die Bevölkerung dazu angehalten, ihn bei der Verfolgung von Gesetzesbrecher*innen zu unterstützen."


http://ze.tt/rauchen-kann-dich-auf-den- ... r.teaser.x

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Doc_A
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Doc_A »

Mir scheint, der Herr Duterte wird altersmilde. Es wäre doch viel effektiver, die Raucher auch zu erschießen.
:shock:
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Martin Mainz
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Martin Mainz »

Wow, ich hab langsam das Gefühl da oben sitzen NUR noch Verrückte. Befinden wir uns noch in der selben Realität? Warum genau wird das einfach so zugelassen? Sind die uns scheißegal? So gut wie nix in den Nachrichten. Brave World :cry:
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overturn
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von overturn »

Martin Mainz hat geschrieben:Wow, ich hab langsam das Gefühl da oben sitzen NUR noch Verrückte. Befinden wir uns noch in der selben Realität?
Der Kulturanthropologe und Sozialtheoretiker Chris Smith spricht in Anlehnung an Jacques Derrida auch von einer sog. "narcotic modernity"* - narkotisch; narkotisierend und narkotisiert. Ein großer (Alb-)Traum?

Carl Hart fühlte sich übrigens gezwungen, nach Erhalt von Morddrohungen, aus den Philippinen abzureisen:

http://www.drugpolicy.org/news/2017/05/ ... hilippines

Beste Grüße!
_

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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

Zur Zeit (7 Tage) in der ARTE-Mediathek :

"Philippinen: Ein furchtbarer Jurist

Über 7000 Dealer und Süchtige wurden auf den Philippinen seit Dutertes Amtsantritt im Juni 2016 von maskierten Todeskommandos hingerichtet – der Präsident persönlich hatte ausdrücklich dazu aufgerufen."


http://www.arte.tv/de/videos/076226-000 ... rer-jurist

https://www.youtube.com/watch?v=tH2s_nWFewQ
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

" Drogenkrieg in den Philippinen
Folge 1 Staffel 2

In den Philippinen geht Präsident Duterte gnadenlos gegen Drogenkonsum vor. Thilo Mischke ist vor Ort und will verstehen, warum die Situation auf den Philippinen so eskaliert ist und wer tatsächlich die Opfer sind. "


http://www.prosieben.de/tv/uncovered/vi ... pinen-clip



" Präsident Dutertes Drogenkrieg

Präsident Dutertes Wahlversprächen: 100.000 Verbrecher sollen im Kampf gegen die Kriminalität und Drogen sterben. Thilo Mischke untersucht wer die Menschen hinter der wachsenden Zahl der Todesopfer sind."


http://www.prosieben.de/tv/uncovered/vi ... krieg-clip
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

Der nächste irre Präsident

"Präsident Widodo will Drogenhändler erschießen lassen

Das Staatsoberhaupt ruft die Polizei auf, unnachgiebig gegen Dealer vorzugehen. Indonesien befinde sich wegen der Drogen im Notstand. Vorbild sind die Philippinen.

Der indonesische Präsident Joko Widodo hat die Polizei zu einem kompromisslosen Vorgehen im Antidrogenkampf aufgerufen. "Seid unnachgiebig, besonders bei ausländischen Drogenhändlern, die in unser Land kommen. Sobald sie den geringsten Widerstand leisten, erschießt sie einfach", sagte Widodo am Freitagabend in einer Rede. Indonesische Medien zitierten ihn mit den Worten: "Schießt sie nieder. Seid gnadenlos."
...
Der Präsident rechtfertigt seine harte Haltung mit dem "nationalen Notstand", den der Drogenkonsum in Indonesien verursache. Das UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung schätzt, dass mehr als fünf Millionen Indonesier Drogen konsumieren, bei rund 260 Millionen Einwohnern. An den Folgen sterben laut dem indonesischen National Narcotics Board rund 18.000 Indonesier jährlich.
...
Schon seit Längerem machen sich indonesische Sicherheitskräfte für eine Übernahme des philippinischen Modells stark. Polizeichef General Tito Karnavian sagte vor wenigen Tagen, die Praxis zeige, "dass Drogenhändler verschwinden, wenn man sie erschießt", und lobte Dutertes Politik als Vorbild.

Schon jetzt zählt Indonesien zu den Ländern mit den strengsten Drogengesetzen weltweit. Rund 120 Menschen sollen Berichten zufolge derzeit in indonesischen Todeszellen sitzen, die große Mehrzahl wegen Drogendelikten. Allein in den vergangenen beiden Jahren wurden trotz internationaler Proteste in dem muslimischen Land wegen Drogenvergehen mindestens 18 Menschen hingerichtet, unter ihnen mehrere Ausländer."


http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... sen-lassen
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Cookie »

Sehr traurig, jetzt macht dieser Wahnsinn auch noch Schule! Aber wenn man für Drogenbesitz/-handel/-konsum die Todesstrafe vorsieht, darf man sich nicht wundern, dass "die Behörden" diese kranke Herangehensweise quasi nur als konsequent erachten. Wo bleibt der Ruf nach Sanktionen (schon bei Duterte und seinen Häschern)?
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Re: "Philippinen-Präsident ruft zum Mord an Süchtigen auf"

Beitrag von Sabine »

"Zahl getöteter Drogenhändler in Indonesien stark gestiegen

Die indonesische Polizei hat laut Amnesty in diesem Jahr 60 mutmaßliche Drogenhändler erschossen. Damit folge das Land dem Beispiel der Philippinen.

Die Polizei hat in Indonesien laut einem Bericht von Amnesty International in diesem Jahr 60 mutmaßliche Drogenhändler getötet. Das seien mehr als drei Mal so viel wie im gesamten Jahr zuvor, teilte die Organisation mit. Die Entwicklung geht auf eine veränderte Politik zurück: Im vergangenen Monat hatte Indonesiens Präsident Joko Widodo angeordnet, dass die Polizei "gnadenlos" auf Drogenhändler schießen solle, wenn diese sich einer Festname widersetzen.

Der Generalsekretär von Amnesty in Indonesien, Usman Hamid, sprach von einer "schockierenden Eskalation". Die indonesischen Behörden würden sich ein Beispiel an den Philippinen nehmen. Dort billigt Präsident Rodrigo Duterte im Kampf gegen tatsächliche und vermeintliche Drogenhändler ausdrücklich auch Selbstjustiz. "Die Behörden müssen sich daran erinnern, dass jeder – auch Leute, denen Drogenvergehen zur Last gelegt werden – ein Recht auf Leben hat, das zu allen Zeiten respektiert werden muss.""


http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... et-polizei
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Philippines President Duterte says he is using cannabis

Beitrag von Cookie »

Philippines President Duterte says he is using cannabis

Septuagenarian leader says he needs cannabis to cope with hectic schedule.


https://gulfnews.com/world/asia/philipp ... 1.60723970

Hahahaha :mrgreen: !
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BUMMBUMM
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von BUMMBUMM »

ok also es ist unklar ob der Phillipinische präsident, der in der vergangenheit eher durch sehr repressionistische haltung aufgefallen ist, tatsächlich die einnahme von cannabis zugegeben hat, oder ob das nur ein witz von ihm gewesen sein soll.
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von Cookie »

Philippinen: Duterte will von Cannabis als Medizin nichts wissen

Präsident Rodrigo Duterte verspricht, am Verbot für Medizinalhanf festzuhalten und „seinen Krieg gegen Drogen“ fortzusetzen.


https://hanfjournal.de/2019/03/11/phili ... ts-wissen/
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von Cookie »

Der Alltag eines Drogendealers im Land mit den strengsten Drogengesetzen der Welt

In den Philippinen hat der rigorose Kampf gegen Drogenkriminalität schon Tausende Todesopfer gefordert. Ein Dealer erzählt, wieso er das lebensgefährliche Risiko trotzdem eingeht.

Der 44-jährige Datu Puti lebt in der philippinischen Hauptstadt Manila und verkauft dort seit 16 Jahren verschiedene Cannabis-Produkte, von Gras über Edibles bis hin zu Medikamenten. Dadurch geht er ein sehr großes Risiko ein: Auf den Philippinen herrschen weltweit mit die strengsten Drogengesetze. Wer dort Drogen konsumiert, besitzt oder dealt, wird hart bestraft oder muss sogar um sein Leben fürchten. Zwischen Juli 2016 und November 2018 ging Präsident Rodrigo Duterte so knallhart gegen Drogen vor, dass laut offiziellen Berichten mehr als 5.000 Philippiner und Philippinerinnen umgekommen sein sollen. Menschenrechtsorganisationen sprechen von fast 12.000 Opfern.

Wir haben mit Puti, der seinen richtigen Namen aus offensichtlichen Gründen hier nicht lesen will, per verschlüsseltem Messenger darüber gesprochen, warum er sein Geschäft trotz des lebensgefährlichen Risiko weiter durchziehen will.


https://www.vice.com/de/article/59783a/ ... bis-gewalt
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von HanfBär »

Hallo ihr Lieben,

ich dachte mir, ich pushe mal diesen Bereich hier etwas.

Die katastrophalen Zustände auf den Philippinen werden / wurden weltweit kritisiert, als Duterte seinen "War on Drugs" ausgerufen hat.
Gibt es Erkenntnisse zur heutigen Situation? Nach einer Google-Suche muss ich ernüchtert feststellen, dass das kaum mehr von der Presse
thematisiert wird. Sind sämtliche Drogendealer und Konsumenten inzwischen tot oder inhaftiert? Gibt es aktuelle Zahlen?
Damals noch großer Aufreger, wirkt die Situation inzwischen eher mysteriös und kaum greifbar.

Duterte hatte seine völkerrechtswidrige Politik verteidigt, indem er die Verfolgung von Drogengebraucher*innen mit der Verfolgung
von Personen jüdischen Glaubens während des Holocaust verglichen hat, erntete aber internationale Kritik dafür und hat diese Aussage zurück genommen.

Meines Erachtens nach sind die Parallelen zum Holocaust unverkennbar. Der einzige Grund, warum das geleugnet wird, ist um einen dritten Weltkrieg zu vermeiden.
Duterte hatte sogar ein Ost gegen West-Bündnis angedeutet, sollten die westlichen Staaten sich weiterhin einmischen.
(Ob es deswegen keine aktuellen Berichte gibt? Weil man keine schlafenden Hunde wecken will?)

Aber das schätze ich als ähnlich schlimm ein wie die Leugnung des Holocaust, was unter Strafe steht. Das System der Prohibition ist es, das diese Gräueltaten heraufbeschworen hat und genau wie während der NS-Zeit die Menschen an die Idee und Ideologie des Antisemitismus geglaubt haben, glauben die Menschen auf den Philippinen mehrheitlich, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Gehirnwäsche vom Staat, auf den Gipfel getrieben. Anti-Drogen-Propaganda hat auf den Philippinen die gleiche Qualität wie Antisemitismus-Propaganda zur Hitlerzeit.

Wie komme ich darauf, diesen Bereich hier zu pushen?
Nun ja, das Internet ist kein rechtsfreier Raum, ich muss meine Worte sorgsam auswählen.

Daniela Ludwig hat kürzlich erst Personen verunglimpft, die sie wegen ihrer Haltung zur Drogenpolitik als Nazi bezeichnet haben. Was mit diesen Menschen nicht stimmen würde hat sie gefragt und sich betroffen gezeigt. Ich bezeichne Frau Ludwig nicht als Nazi, ich behaupte nicht, dass sie auf den Philippinen war und den Abzug der Pistole betätigt hat. Ich behaupte nicht, dass sie damals den Hahn der Gaskammer aufgesperrt hat. Davon möchte ich mich vorsorglich im Vorfeld distanzieren.

Was ich meines Erachtens nach aber mit Fug und Recht behaupten kann, ist, dass Frau Ludwig ein System befürwortet, das auf den Philippinen für eine Menschenverfolgung sorgt, die, nicht in Quantität aber mit Qualität, der Judenverfolgung in nichts nachsteht.
Ähnlich verwirrt oder ideologiegetrieben waren auch die Menschen der NS-Zeit. Anti-Semitismus-Propaganda hatte das Volk ähnlich beeinflusst wie unsere Anti-Drogen-Propaganda der 90er (s.: "Keine Macht den Drogen!"), die aller Wahrscheinlichkeit nach sehr tief in Frau Ludwig fest sitzt und kein evidenzbasiertes modernes Denken zulässt.

Ich bezeichne Frau Ludwig nicht als Nazi, aber mit dem Hintergrund der Tötungen auf den Philippinen kann ich jene verstehen, die es tun.
Besonders, wenn es sich bei diesen Personen um Menschen handelt, die Aufgrund ihres Aussehens oder ihrer Hautfarbe wegen öfter kontrolliert werden.

Wie ist eure Meinung zu diesen Ansichten? Liege ich grundfalsch? Oder steckt ein Körnchen Wahrheit mit drin, das von den richtigen Personen gar genutzt werden könnte? Ich hoffe auf rege Beteiligung, grüne Grüße!
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von Martin Mainz »

HanfBär hat geschrieben: Sa 18. Jul 2020, 10:23 Meines Erachtens nach sind die Parallelen zum Holocaust unverkennbar. Der einzige Grund, warum das geleugnet wird, ist um einen dritten Weltkrieg zu vermeiden.
What? :shock:
HanfBär hat geschrieben: Sa 18. Jul 2020, 10:23 ...auf den Philippinen für eine Menschenverfolgung sorgt, die, nicht in Quantität aber mit Qualität, der Judenverfolgung in nichts nachsteht.
Dieser Vergleich ist absolut daneben. Juden zu verfolgen, einzukerkern und zu vernichten ist wohl kaum vergleichbar mit Drogenprohibition, auch wenn dabei Menschen sterben.

Zum Thema: Duterte hat irgendwann zugegeben, daß er selbst Cannabis als Medizin verwendet. Daraufhin wurde es ziemlich ruhig um das Thema. Findest du hier irgendwo weiter vorne im Strang.
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von HanfBär »

Drogengebraucher*innen zu verfolgen, einzukerkern und auf offener Straße zu vernichten ist also weniger schlimm, als das gleiche mit Juden zu machen?
Der Staat bildet ein Feindbild einer Volksgruppe, dem dann von der Bevölkerung in gemeinsamem Konsens mit Hass, Misstrauen und Gewalt begegnet wird. Holocaust?!

Aber in der Hauptsache ging es mir darum, dass unsere Drogenbeauftragte Menschen die sie Nazi schimpfen für Plem Plem hält und diese Menschen aus der Drogenszene kommen. Ich wollte lediglich eingehend begründen, warum ich diese Menschen verstehen kann. Rassismus ist in Deutschland immer noch an der Tagesordnung, wird nur nicht offen gezeigt und ich kann verstehen, wenn ein z.B. Türke sich über zu viele Kontrollen seitens der Staatsmacht beschwert, dieses Verhalten mit Prohibition und eben dann mit unserer Drogenbeauftragten assoziiert und unterdrückte Frustration ausbricht, wenn er sie Nazi schimpft.

Sorry, den Strang habe ich ehrlich gesagt nur überflogen, wie erwähnt habe ich auch kaum Presseartikel gefunden. Das Duterte Cannabis als Medizin verwendet hat ist interessant, wirft in mir aber eher nur mehr Fragen auf. Ein Drug User knallt Drug User ab, weil sie Drugs usen? W-T-F
Nachtrag: Nope, gerade in deinen lieben Strang rein geschaut, Duterte lehnt Cannabis als Medizin ab, öffnet das nicht für sein Land und wird im Krieg gegen Drogen kein bisschen weicher.

Also, um das Thema ist es ruhig geworden, ok. Ob heute noch Menschen auf den Philippinen mit der Erlaubnis des Staates getötet werden, ist wohl unklar.
Den letzten Artikel dazu habe ich von Januar 2019 im Tagesspiegel gelesen und da ist immer noch von Tötungen die Rede.

Nachtrag:
Ich hab mich jetzt mal getraut, den aktuelleren Artikel der Vatican News zu öffnen (würg). Interessanterweise sehr objektiv gehalten, die Meinung der christlichen Kirche steht in dem Artikel nicht drin. OMG da drin steigen die Zahlen auf 27000 Getötete.
https://www.vaticannews.va/de/welt/news ... frage.html
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Martin Mainz
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Re: Sammlung Philippinen

Beitrag von Martin Mainz »

Nazivergleiche sind eigentlich nie hilfreich - anyway.

Das was da immer noch abgeht ist schon der Wahnsinn.
Philippinische NGOs prangern an, dass es bei den Razzien immer wieder zu Polizeigewalt gegen Unschuldige kommt; Hunderte von Kindern seien im Kreuzfeuer des Anti-Drogenkriegs gestorben, Tausende verwaist und gezwungen, auf der Straße zu leben, zieht Human Rights Watch Bilanz. Die philippinischen Behörden stellen dagegen die „Erfolge“ des Drogen-Kampfes heraus: er habe mehr als 400.000 Drogenabhängigen die Rehabilitation ermöglicht, 193.000 in Drogendelikte Verwickelte hinter Gitter gebracht, behaupten die Behörden laut Medienberichten. Dass es mehr als 27.000 Todesfälle zu beklagen gibt, leugneten sie. Erst im Juli hat Duterte den Kongress aufgefordert, für drogenbezogene Verbrechen und Korruption wieder die Todesstrafe einzuführen.
Und 82% der Bevölkerung findens ok? Die sind entweder gut im Wegschauen oder man hat irgendwie nicht alle gefragt.
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