"16.4. 1943: A. Hofmann entdeckt die Wirkung von LSD"

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Sabine
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Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"16.4. 1943: A. Hofmann entdeckt die Wirkung von LSD"

Beitrag von Sabine »

"Der Chemiker wurde selbst erste Testperson des Halluzinogens. Als Therapeutikum beschäftigt es die Forschung bis heute
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Auf der Suche nach neuen Anwendungen war Hofmann 1938 auf LSD-25 gestoßen und hatte eine kreislaufstimulierende Wirkung vermutet. Doch eine Prüfung durch die pharmakologische Abteilung des Unternehmens hatte keine vielversprechenden Eigenschaften ergeben, die Tests wurden eingestellt. Hofmann forschte in eine andere Richtung weiter – bis er sich am Freitag, dem 16. April 1943, abermals an die LSD-Synthese machte.

Dabei geschah etwas Unvorhergesehenes: Plötzlich auftretende Unruhe und ein Schwindelanfall zwangen ihn, die Arbeit abzubrechen. "Zu Hause legte ich mich nieder und versank in einen nicht unangenehmen, rauschartigen Zustand, der sich durch äußerst angeregte Phantasie kennzeichnete", hielt Hofmann in einem Bericht an seine Vorgesetzten fest. Es folgten visuelle Halluzinationen, ehe der Spuk nach zwei Stunden wieder vorbei war.
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LSD entpuppte sich als eines der stärksten Halluzinogene der Welt – und Hofmann erkannte das Potenzial für die Psychiatrie sofort. 1949 kam das Präparat unter dem Namen "Delysid" in den Handel. Doch bei psychiatrischen Anwendungen sollte es nicht bleiben: Bald entdeckte die Hippiebewegung die Wirkung von LSD für sich, der Einfluss der Substanz auf die gesellschaftlichen Entwicklungen der 1960er- und 1970er-Jahre ist nicht zu unterschätzen. Ab Mitte der 1960er-Jahre wurde LSD nach und nach verboten (in Österreich 1971), auch die Forschung dazu kam zum Erliegen.
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Doch lange blieb es, abseits der illegalen Nutzung als Rauschmittel, ziemlich still um LSD. Erst in den vergangenen Jahren rückte die Substanz wieder stärker in den Fokus der Wissenschaft. Weltweit untersuchen immer mehr Forschungsgruppen, was genau unter dem Einfluss des Halluzinogens im Gehirn passiert und ob das Potenzial der Substanz in der Behandlung von Suchterkrankungen, Angststörungen oder Depressionen genutzt werden könnte.
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Könnte LSD also doch zu dem Wunderkind werden, das Albert Hofmann im Sinn hatte? Durchaus denkbar, er selbst wird es aber nicht mehr erfahren: Der bis zuletzt umtriebige Chemiker starb 2008 im Alter von 102 Jahren."


http://derstandard.at/2000055778591/16- ... rgenkindes
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