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"Nürnberg:Drogenszene trifft sich neuerdings direkt vor Haup

Verfasst: Mo 19. Jun 2017, 10:17
von Sabine
"Drogenszene trifft sich neuerdings direkt vor Hauptbahnhof

Die Drogenszene trifft sich neuerdings vor dem Haupteingang des Hauptbahnhofs; auf dem Präsentierteller für Reisende. Das passt dem Bahnhofsmanagement nicht. Auch die Szene ist nicht glücklich damit.
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Die Leute, mit denen sich "Lumpi" umgibt, sind dieselben wie vor seinem Gefängnisaufenthalt. Nur der Ort ist neu. Die Szene trifft sich nicht mehr in der Königstorpassage und auf dem sogenannten Balkon im angrenzenden Stadtgraben. Dort ist es ungemütlich geworden, weil die Polizei ständig auf der Matte steht. Stattdessen halten sich die Drogenabhängigen seit ein paar Wochen vor dem Mittelportal des Hauptbahnhofs auf. Zeitweise kommen ein paar Dutzend zusammen.
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Dann greift der 27-jährige Sozialpädagoge in seine Umhängetasche wie in einen Bauchladen und teilt Spritzen und Nadeln in unterschiedlichen Größen aus. Alkoholtupfer zur Desinfektion der Haut, Ascorbinsäure zum besseren Auflösen, kleine Pfännchen und Filter, damit nicht allzu viel Schmutz in die Adern gelangt.
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Die Spritzenausgabe geschieht unter den Augen der Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Deutschen Bahn, die auf den Treppenstufen vor dem Haupteingang stehen und jeden, der sich hinsetzen will, aufscheuchen. Auch Reisende bekommen mit, was hier Sache ist. "Du steigst aus dem Zug aus und siehst, wie hier Spritzen verteilt werden. Was macht das für einen Eindruck?", echauffiert sich Daniel Grau (22), der zufällig vorbeikommt.
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Dass sich der Drogentreff dorthin verlagert hat, schmeckt keinem. Erst recht nicht der Deutschen Bahn, die ihrem Ärger in der vergangenen Woche Luft gemacht hat. Es folgte ein erstes Krisengespräch zwischen DB und Sozialamt der Stadt, kommende Woche steht ein zweites mit dem Ordnungsamt an. "Wir sind dran", sagt Amtschefin Katrin Kurr. Die Bahn hat derweil die Präsenz ihres Sicherheitsdienstes hochgefahren, auch die Bundespolizei sieht nach Angaben der Bahn häufiger nach dem Rechten.

Mudra-Geschäftsführer Bertram Wehner wundert es nicht, dass sich die Szene ein neues Plätzchen gesucht hat. "Das ist die Konsequenz aus den Maßnahmen der Stadt und der Polizei, die Königstorpassage sauber zu kriegen", konstatiert er nüchtern. Jahrelang hatte die Szene dort ihre Nische.

Doch zuletzt ist die Stimmung spürbar gekippt. Es gab mehr Straftaten: mehr Drogendelikte, mehr Schlägereien und mehr Beschwerden. Die Stadt hat daraufhin einen harten Kurs eingeschlagen. Oberbürgermeister Ulrich Maly ließ wissen, dass es ohne Repression nicht gehe.
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Der 34-Jährige sagt, was etliche hier bestätigen: Die Lage sei mit dem Zuzug der Flüchtlinge aus dem Ruder gelaufen. "Die haben zu viele Kräuter verkauft." Sogenannte Kräutermischungen, die als Drogen konsumiert werden. "Lumpi": "Durch die Kräuter ist es ausgeartet.""


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