"Pharmafirmen zahlten 562 Millionen Euro an Ärzte"

Alle Themen, die sonst nirgendwo hingehören könnt ihr hier diskutieren.
Antworten
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"Pharmafirmen zahlten 562 Millionen Euro an Ärzte"

Beitrag von Sabine »

"Eine halbe Milliarde Euro hat die Pharmaindustrie 2016 an Ärzte und Kliniken gezahlt. Doch die Transparenz sinkt: Die Empfänger sind deutlich seltener einverstanden, dass ihre Namen bekannt werden.

Die 54 größten Pharmaunternehmen in Deutschland haben im Jahr 2016 insgesamt 562 Millionen Euro an Ärzte und medizinische Fachkreisangehörige in Deutschland bezahlt. Das teilte der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA), die Lobbyorganisation der Pharmaindustrie, heute in Berlin mit.

Das meiste Geld (356 Millionen Euro) floss dabei als Honorar für die Durchführung von klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen (AWB). 105 Millionen Euro bekamen Ärzte als Vortragshonorar und für die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen. Mit weiteren 101 Millionen Euro sponserte die Industrie Veranstaltungen und Institutionen.
...
Dass die Zahl der Ärzte dieses Jahr deutlich niedriger ist als im letzten Jahr, liegt nach Ansicht der Hauptgeschäftsführerin des Pharmaverbands, Birgit Fischer, an den Medien. "Es ist schlecht, dass Ärzte, die den Weg der Transparenz gehen, an den Pranger gestellt werden. Im Vorjahr ist das zu unserem Bedauern geschehen", sagte die VfA-Chefin, ohne die Vorwürfe zu konkretisieren. "Hier liegt ein Grund, dass die Zustimmungsquote der Ärztinnen und Ärzte zur namentlichen Veröffentlichung von rund einem Drittel im Vorjahr auf rund ein Viertel in diesem Jahr gesunken ist."
...
In den USA hatte die Regierung unter Barack Obama im Jahr 2010 ein Gesetz beschlossen, dass die Veröffentlichung der Pharmazahlungen an Ärzte verpflichtend festschreibt.
...
In Europa versucht die Pharmaindustrie seit mehreren Jahren, ein solches Gesetz zu verhindern, in dem sie auf eine freiwillige Transparenz pocht. Angesichts einer Zustimmungsquote von mittlerweile nur noch 25 Prozent erscheint dieser Weg aber immer fragwürdiger. "


http://www.spiegel.de/gesundheit/diagno ... 53314.html
Antworten

Zurück zu „Sonstiges“