"Drogentrendstudie Frankfurt 2015/2017"

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Sabine
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"Drogentrendstudie Frankfurt 2015/2017"

Beitrag von Sabine »

"Mehr Schüler greifen zum Joint

Frankfurter Schüler greifen immer häufiger zum Joint. Das geht aus der gestern vorgestellten Drogentrendstudie 2015 hervor. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Alkohol und Zigaretten sind bei den Jugendlichen längst nicht mehr so beliebt wie früher. Und die Zahl der Abstinenzler, die überhaupt keine Drogen nehmen, kletterte auf ein Rekordhoch.

Trotz aller Kampagnen für eine Legalisierung von Cannabis zählen Haschisch und Marihuana weiter zu den illegalen Drogen. Das juckt die Frankfurter Jugendlichen aber offensichtlich immer weniger. In den Drogentrendstudien der vergangenen fünf Jahre kannten die Zahlen im Hinblick auf den Cannabis-Konsum nur eine Tendenz: nach oben.

Mit der Drogentrendstudie 2015, die Stadt und Goethe-Uni gestern gemeinsam vorstellten, setzt sich die negative Entwicklung fort: Bei der Befragung von 1 019 Schülern im Alter von 15 bis 18 Jahren gaben 43 Prozent von ihnen an, schon einmal Cannabis genommen zu haben. Mit einem Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr war das der höchste Anteil der vergangenen zwölf Jahre.
...
Stefan Majer (Grüne), seit Juli Gesundheitsdezernent, liest aus den Zahlen heraus, „dass die bestehende Prohibition bei Cannabis nichts nutzt“.
Die Droge sei „Thema auf Partys, in der Schule, in Jugendhäusern“, sagte Majer, davor dürfe man „nicht die Augen verschließen“. Der Stadtrat forderte Strategien, um junge Menschen vor dem Konsum und den Gefahren eines unkontrollierten Schwarzmarkts zu beschützen. „Junge Leute sollen sich ohne Angst vor strafrechtlicher Verfolgung Rat und Hilfe holen, sich ungestraft als Kiffer outen können und in unserer Stadt geschützte Räume dafür finden“, findet Majer.
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Gesundheitsdezernent Majer sagte, dass es mit Blick auf die neusten Zahlen „keinen Anlass für Alarmismus“ gebe. Auf längerfristige Entwicklungen wie den ansteigenden Cannabis-Konsum gelte es aber zu reagieren.
...
Nur etwa 10 Prozent der Schüler besorgten sich ihre Drogen im Straßenhandel, viel wichtiger seien offenbar persönliche Kontakte."


http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Fra ... 75,2320357

Wenn man sich die meisten Kampagnen anschaut, wundert mich das nicht. Diese ständige Überdramatisierung nimmt doch kein Jugendlicher wirklich ernst. Die lösen höchstens auch ohne Cannabiskonsum Heiterkeitsstürme hervor.
Die Ansichten von Stefan Majer, obwohl vernünftig, werden wohl einen Entrüstungssturm hervorrufen.
Sabine
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Re: "Drogentrendstudie 2015 Frankfurt"

Beitrag von Sabine »

Dazu ein Kommentar in der "FAZ" :

"Unglaubwürdige Drogenpolitik

In den Augen der Generation Youtube ist Rauchen etwas für alte Leute, die mit der Kippe in einer dunklen Ecke stehen, weil ihnen die Sucht keine andere Wahl lässt. Uncool eben. Bei Cannabis sieht es anders aus.

Im Internet kursiert ein Video, das „Marlene Mortler, Inkompetenz in Person“ heißt. Kein sehr schmeichelhafter Titel für die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und auch ansonsten einer jener polemischen Beiträge, wie sie für die Diskussionskultur auf Youtube typisch sind.

Aber die CSU-Bundestagsabgeordnete liefert ihren meist jugendlichen Kritikern, die das Video zigtausendfach „geliked“ haben, auch ziemlich steile Vorlagen. Auf die Frage, warum trotz der vielen Menschen, die an Alkoholmissbrauch sterben, saufen erlaubt und kiffen verboten sei, fällt ihr keine andere Antwort ein als: „Weil Cannabis eine illegale Droge ist. Punkt.“

Das Beispiel zeigt, wie weit die Diskussion um Gebrauch und Missbrauch von Drogen von der Alltagswelt der Jugendlichen entfernt ist. Noch mehr: Es zeigt, dass sich manche Entscheidungsträger überhaupt nicht inhaltlich mit den Gefahren von Rauschgiften auseinandersetzen, sondern sich darauf zurückziehen, dass die einen nun einmal verboten und die anderen erlaubt sind."


http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/k ... 28152.html
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Martin Mainz
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Re: "Drogentrendstudie 2015 Frankfurt"

Beitrag von Martin Mainz »

Das Video ist wirklich ziemlich polemisch
https://www.youtube.com/watch?v=_2gjf7avgHw

Vom Kanal "KuchenTV", der das Video mit den bezeichnenden Worten beginnt: "Yo, Freunde des deutschen Reiches...". Schaut euch lieber nicht deren Beitrag zur Gleichberechtigung von Frauen an, peinlich!
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
Sabine
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Re: "Drogentrendstudie Frankfurt 2015/2017"

Beitrag von Sabine »

"Weniger Schüler greifen zum Joint

Der Cannabis- und Zigarettenkonsum der Frankfurter Schüler ist zuletzt gesunken, dafür griffen mehr Jugendliche zu alkoholischen Getränken. Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Grüne) forderte bei der Vorstellung der Drogentrendstudie 2016 mehr Werbeverbote.

Seit dem Jahr 2011 gab es beim Cannabis-Konsum der Frankfurter Schüler nur eine Tendenz: nach oben. Bei der Schülerbefragung für die jährliche Drogentrendstudie der Goethe-Universität hatten 2011 noch 15 Prozent der befragten Schüler angegeben, im zurückliegenden Monat zum Joint gegriffen zu haben. Dieser Anteil wuchs in den Folgejahren stetig, bis auf 23 Prozent im Jahr 2015. Trotz des verstärkten Cannabis-Handels im Bahnhofsviertel, der über die Stadtgrenzen hinaus für Schlagzeilen sorgte, setzte sich der Aufwärtstrend 2016 nicht fort: Bei der Schülerbefragung taten in diesem Jahr nur noch 19 Prozent der Jugendlichen kund, in den vergangenen 30 Tagen Cannabis geraucht zu haben – der Anteil verringerte sich also um vier Prozentpunkte.
...
Stadtrat Majer stellte die Hypothese auf, dass beim rückläufigen Cannabis-Konsum der Schüler auch die Rückkehr von der acht- zur neunjährigen Gymnasialzeit (G 8/G 9) eine Rolle spielte. Entsprechende Einschätzungen von Lehrkräften gebe es, und aus den Befragungen wisse man, dass Schüler häufig zu Haschisch und Marihuana greifen, wenn sie Stress abbauen möchten. Zeitlich fielen die Rückkehr zu G 8 und der sinkende Cannabis-Konsum jedenfalls zusammen. Majer warb für einen offenen Umgang mit der Droge und bekräftigte, dass er „ein riesengroßes Fragezeichen“ hinter die Prohibition, also hinter das Verbot von Haschisch und Marihuana setze."


http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Wen ... 75,2808068
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