"Auf Rezept /Die Firma Bedrocan"

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Sabine
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Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

"Auf Rezept /Die Firma Bedrocan"

Beitrag von Sabine »

"Seit kurzem dürfen Ärzte in Deutschland schwerkranken Patienten Cannabis auf Rezept verschreiben. Aber wo kommt der Stoff her? Eine niederländische Firma hofft auf das große Geschäft.
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Deutschland ist deshalb auf Importe aus Nachbarländern angewiesen. Größere Mengen Cannabis wurden erstmals im Jahr 2014 aus Kanada und den Niederlande importiert, insgesamt 48,5 Kilogramm, sagt Maik Pommer vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. 2016 kamen schon allein aus Holland 170 Kilogramm, in den kommenden drei Jahren soll die jährliche Importmenge auf bis zu 700 Kilogramm steigen. So hat es die niederländische Gesundheitsministerin Edith Schippers mit der Deutschen Bundesopiumstelle vereinbart.

Dabei handelt es sich jedoch um eine Ausnahmeregelung: Eigentlich darf jedes Land in den kommenden drei Jahren nur maximal 100 Kilo an niederländischem Qualitätshanf beantragen.
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Unabhängig davon wird Bedrocan seine Produktion aber ausweiten wollen: Der Bedarf an Cannabis wächst nicht nur aufgrund der gestiegenen Anzahl an Patienten. Auch wissenschaftliche Forschungen sind zunehmend daran interessiert. Sie benötigen Cannabis unter anderem als Rohstoff für die Entwicklung gewisser pharmazeutischer Produkte. Zudem experimentieren sie mit der Dosierung und neuen Verabreichungsformen von Cannabis.

Für Kinder mit Epilepsie beispielsweise haben Forscher bereits ein Kaugummi entwickelt. Auch die Bedrocan-Tochter Spirocan ist in der Forschung tätig: Sie hat einen Cannabis-Inhalator mitentwickelt und produziert gemeinsam mit einem anderen Unternehmen Cannabis-Tabletten. Auch ein Cannabis-Spray ist bereits auf dem Markt, entwickelt wurde es vom britischen Pharmakonzern GW Farmaceuticals. "Lizenzen und die Entwicklung von Cannabis-Medizin werden für uns immer wichtiger", sagt auch Bedrocan-Mitarbeiter Van Peer.
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Der Erzeugerpreis wird ebenfalls vom BMC festgelegt. Er lag 2016 pro Gramm bei etwa 6,67 Euro. "Wenn das Geschäft sehr gut geht, wird der Preis reduziert", so die Sprecherin. Eine Reduzierung gab es aufgrund der hohen Nachfrage allein im vergangenen Jahr zwei Mal. Der Endverbraucher in den Niederlanden zahlte 2016 zuzüglich Kosten für Großhandel und Apotheken etwa zehn Euro pro Gramm, die Deutschen mit etwa 14 Euro deutlich mehr. Noch aus dem eigenen Geldbeutel - ab sofort von der Krankenkasse."


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