Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben können

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Radulf
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Registriert: So 4. Mär 2012, 12:49

Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben können

Beitrag von Radulf »

In der Psychologie Heute Compact (2012 Heft 32) sind 15 Gründe genannt, warum wir das Leben lieben können.

Einer davon heißt Rausch:
... Trotzdem ist der Rausch ein Segen. Er sorgt für kleine Fluchten aus dem täglichen Trott, den wir mit seiner Hilfe vielleicht gar nicht so lange durchhalten könnten. Drogen können uns auflockern und sorgen für die wichtigen Denkpausen. Und schließlich: Wie viele Liebesaffären, Freundschaften, Kinder (geliebte) würde es nicht geben ohne Alkohhol? Glücklich, wer mit dem Rausch umgehen kann, wie Winston Churchill: "Ich habe mehr vom Alkohol profitiert, als er mir genommen hat".
Der Artikel von Susie Reinhardt ist angelehnt an ein Büchlein von Ray Robertson: Why not? Fifteen reasons to live. Essays. Biblioasis 2011.

Die Psychologen scheinen jedenfalls weiter zu sein als die Politiker ...
thatssoooweird
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Registriert: Mo 16. Apr 2012, 15:48

Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von thatssoooweird »

Naja, gegen Alkoholrausch haben die Politiker ja nix :D Uns wird ja nicht der Rausch ansich verwehrt, sondern die Wahl der Rauschmittel stark eingeschränkt.
sieben
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Registriert: Fr 18. Jan 2013, 20:54

Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von sieben »

Naja, es fallen doch immer wieder Sätze wie Alkohol wird primär zu Genusszwecken verwendet...
Insoweit wird der Rausch zumindest ein Stück weit geleugnet, was Alkohol natürlich viel harmloser gegenüber Cannabis erscheinen lässt, das ja niemand ernsthaft nur wegen des guten Geschmacks raucht (kann ich mir zumindest nicht vorstellen ^^ )
Radulf
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Registriert: So 4. Mär 2012, 12:49

Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von Radulf »

An dem Text finde ich gut, dass nicht zwischen guten und bösen Drogen unterschieden wird.
Dass Alkohol als Beispiel dient und nicht ein anderes Rauschmittel, finde ich nachvollziehbar. Das verstehen eben die meisten Leute.
cheech300
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Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von cheech300 »

Jetzt aber mal ganz sachlich,

das argument zieht bei mir nicht. ich und da werden mir viele andere beistehen, nutze es gerade als genussmittel.

nach einer stressigen arbeitswoche, freue ich mich am WE mir etwas von meinem besten Material zu zünden.

Zurücklehnen, gute Musik usw. und geniessen..... finde es schade, das es uns verwehrt wird. geht doch mal in fachgeschäfte in Colorado..... da wird dir eine Auswahl offeriert, welche an die einer guten Weinhandlung errinnert.

Ausserdem finde ich, dass zu meiner Tüte auch ein edler whiskey(single malt von ile) sehr gut harmuniert. das hat in keinster weise mit sich berauchen oder wegzuschiessen.

eine blödsinnige diskussion, in meinen Augen.

Timo
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thatssoooweird
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Registriert: Mo 16. Apr 2012, 15:48

Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von thatssoooweird »

@cheech300:
[Der Rausch] sorgt für kleine Fluchten aus dem täglichen Trott, den wir mit seiner Hilfe vielleicht gar nicht so lange durchhalten könnten. Drogen können uns auflockern und sorgen für die wichtigen Denkpausen.
passt doch wunderbar zu deiner Beschreibung: Sich zurückziehen aus dem Alltag, sich erholen und neue Kraft tanken.

Seit wann bedeutet denn Rausch automatisch "sich wegschießen"?

Mal abgesehen davon muss jeder Mensch IMO selbst entscheiden, welche Drogen er/sie wann in welcher Menge und zu welchem Zweck einnimmt.

@Ralf: Nach nochmaligem Lesen der Textstelle muss ich dir rechtgeben, es ist wohl nicht ausschließlich auf Alkohol bezogen.
Radulf
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Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von Radulf »

thatssoooweird hat geschrieben: passt doch wunderbar zu deiner Beschreibung: Sich zurückziehen aus dem Alltag, sich erholen und neue Kraft tanken.
Mit den kleinen Fluchten aus dem Alltag ist sicher kein Vollsuff oder Couch-Lock gemeint.
cheech300 gibt gerade dafür ein gutes Beispiel :)
Florian Rister
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Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von Florian Rister »

Also es ist sicherlich schön, dass dieser Artikel so geschrieben wurde. :) Aber an sich ist das Argument, kein gutes Argument für die Legalisierung würde ich behaupten, und daher kommt wohl auch Cheechs Einwand.

Mir wird viel zu häufig auf dieser persönlichen Schiene argumentiert. Letztendlich brauchen wir rationale und für jeden logisch nachvollziehbare Argumente um die Menschen zu überzeugen, keine persönlichen Einstellungen.
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Radulf
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Registriert: So 4. Mär 2012, 12:49

Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von Radulf »

Ach so, als Legalisierungsargument war das auch gar nicht gedacht.
Aber solche Artikel wirken der verbreiteten negativen Einstellung gegenüber Rauschdrogen entgegen.
Ich denke, viele Leute sind gerade aufgrund persönlicher Einstellungen gegen die Legalisierung, deswegen lese ich sowas positives mal ganz gerne ;) Erhobene Zeigefinger gibts schon genug. Möglicherweise bringt es den einen oder anderen Psychologie-Heute-Leser auch dazu, seine Einstellung zu überdenken.
Und vor allem finde ich die Diskussion nicht blödsinnig. Mich interessiert und überzeugt auch längst nicht alles, was hier im Forum geschrieben wird. Aber es hat auch jeder eine andere Herangehensweise, das versuche ich zu akzeptieren.
thatssoooweird
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Re: Rausch, einer der Gründe, warum wir das Leben lieben kön

Beitrag von thatssoooweird »

Letztendlich brauchen wir rationale und für jeden logisch nachvollziehbare Argumente um die Menschen zu überzeugen, keine persönlichen Einstellungen.
Ich persönlich finde es extrem wichtig, dass man als Konsument aufsteht und sagt: Ich habe ein Recht darauf Rausch zu erleben, wenn ich damit niemandem schade. Es geht darum als Minderheit gegen Diskriminierung zu kämpfen. Gerade gibt es doch ohnehin wieder Diskriminierungsdebatten allerorten, da finde ich es wichtig zu sagen: Hey, auch wenn es viele vielleicht noch nicht so sehen, hier geht es um Diskriminierung und eine nicht begründbare, unzulässige Beschneidung von Rechten (nein, damit meine ich nicht das Entfernen der Vorhaut von Nazis *sorry, musste sein :D).
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