Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

wie ihr den DHV sonst noch so unterstützen könnt
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His Master's Voice
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Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von His Master's Voice »

Im Zukunftsdialog kam gerade das Thema auf, dass es keine verlässlichen Zahlen über Menge der aktiven Konsumenten in Deutschland etc. gibt.

Könnte man da nicht einfach selbst seitens des DHV eine Umfrage in Auftrag geben? Vielleicht sind wir ja doch 6 Millionen? Habe leider keine Ahnung von dem Thema, aber vielleicht weiss jemand ja mehr und kann was dazu sagen. Auch z.B. was sowas kosten würde.

Als Grundlage hier mal die wichtigsten Meinungsforschungsinstitute mitsamt Adressen.
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Vorarim
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Vorarim »

Bei einer derartigen Meinungsumfrage hätten wir wieder das selbe Problem wie eh und je..
Solange es kriminalisiert ist, die Konsumenten Repression fürchten..
Werden sich nur wenige für ihren Konsum aussprechen.

Viele Konsumenten sind ja der Polizei gegenüber ja bereits sehr kritisch.. Was in deren Köpfen abgeht,
wenn Sie dann noch telefonisch befragt werden muss ich mir nicht ausmalen.

Mal fern davon, dass man bei einer solchen Erhebung schon einen sehr großen teil der Bevölkerung
befragen müsste, was mit immensen Kosten verbunden ist.
Hanfige Gruesse

Vorarim

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P.S. Habe ich einen Fehler gemacht? Dann schreibt mir einfache eine PN :)
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Das Hanfjournal hat doch grade erst ein paar interessante Zahlen aus Frankreich bekommen:

http://www.hanfjournal.de/hajo-website/ ... Kiffer.php

Wir können unser Geld nicht für Aufgaben verwenden, die eigentlich wissenschaftlichen oder privaten Instituten obliegen. Die werden schon Statistiken zu dem Thema erstellen, sobald sich Menschen dafür interessieren, und das ganze in einer politischen Debatte ist.

Der DHV kann sich sowas schlichtweg nicht leisten, zumindestens nicht in einem Ausmaß, das es wissenschaftlich wirklich fundiert und interessant wäre.
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Thomas
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Thomas »

Finde ich zwar ein guter Gedanke aber denke auch, viele werden dabei nicht die Wahrheit sagen....
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Ein Umfrageprojekt finde ich eine super Idee.

Klar kann der DHV keine Forschungsarbeit leisten und die Institute sind viel zu teuer.
Aber die DHV-Supporter könnten selbst Befragungen durchführen. Das kostet fast nix.

Es gibt Millionen von Cannabis-Konsumenten und Menschen mit medizinscher Indikation und trotzdem engagieren sich nur Wenige!
Nach dem Motto "erkenne dich selbst..." könnten wir eine kleine Umfrage aufsetzen um das schlummernde Potential besser zu nutzen. Cannabis-Freunde kommen doch aus allen geselschaftlichen Schichten? Wir sollten das herausfinden und offen sein für Überraschungen!

Eine eigene Befragung muss auch nicht repräsentativ sein. Marktforscher arbeiten auch selten mit repräsentativen Befragungen und erzielen gute Ergebnisse!

Eigentlich wollte ich mich ja nur anonym irgendwie engagieren. Aber eine Befragung würde ich aktiv mitmachen. MIt DHV-T-Shirt, Klemmbrett und Papierbögen und Stift in der Fußgängerzone oder vorm Einkaufszentrum Leute ansprechen ... kostet mich Überwindung, aber das würd' ich sogar machen.

Vielleicht reichen 5 bis 10 Fragen, 2 Minuten. Und Interessierte bekommen dann noch einen Flyer und es ist eine gute Gelegenheit Aktivisten anzuwerben. Also diesen Kommunikationskanal in beide Richtungen zu nutzen.

Wir können versuchen herauszufinden, welche Leute wir wie dazu bringen sich zu engagieren.

Für die neue BZGA-Studie wurden auch nur 5000 Hanseln befragt. Das kriegen DHV-Ortsgruppen locker zusammen, uns tritt ja niemand, wir können den Befragungszeitraum auf mehrere Monate ausdehnen.

Das Ganze lässt sich vielleicht auch mit einer Online-Umfrage verbinden.

Organisatorisch sehe ich keine Probleme. Wir erarbeiten eine Fragebogen und ein paar einfache Kommunikationsregeln.
Dann gibt'das Ding als pdf zum Ausdrucken, vielleicht eine Art DHV-Befrager-Ausweis dazu zwecks seriösem Auftreten und Vertrauen.

Dann kann jeder, der Lust hat mitmachen und Interviews machen. Anschließend die Bögen digitalisieren, dh.in eine Tabelle tippen. Dann zusammenführen und auswerten. So was mache ich beruflich, das kann ich gerne übernehmen (obwohl ich kaum Zeit habe).

Oder seht Ihr irgendwelche Probleme? Was spricht dagegen?

Ich persönlich würde das eher machen als einen Infostand. Und sogar die Sonnenbrille absetzen wenn ich mit den Leuten rede.
Würde mich freuen wenn ich Rückmeldungen dazu bekomme und wenn ihr eventuell Lust habt so was auf die Beine zu stellen!
CosmicWizard
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von CosmicWizard »

@Radulf: Liest sich ganz interessant, aber es stellt sich halt wieder die Frage der Organisation.
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His Master's Voice
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von His Master's Voice »

@Radulf

Was Du schreibst klingt gut. Aber für so eine Aktion bräuchte man ne Menge Leute oder?
Wir sind Millionen...
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Wenn ich so drüber nachdenke ... klar, das könnte schon fast in Arbeit ausarten.

Ich habe das mal gerechnet:

5000 Interviews als vorgeschlagenes Ziel
10 (Kurz-) Befragungen schafft ein Interviewer pro Stunde ganz grob geschätzt. Könnte auch nur die Hälfte sein oder das Doppelte.
500 Befragungsstunden gesamt wären das
10 ehrenamtliche Interviewer (nur um mal irgendeine Zahl zu nennen)

Das macht dann:
50 Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Interviewer gesamt
12 Wochen Befragungszeitraum =>
4 Stunden ca. pro Woche und Interviewer

Pro Tag und Interviewer dann noch 1/2 Stunde Daten eintippen.
Und der ganze Organisationsaufwand kommt natürlich dazu.

Das ist irgendwie machbar.

Das Wichtigste ist glaube ich dass der DHV voll dahinter steht damit wir das offiziell und seriös machen können.
Sicher nicht einfach zu organisieren, dass wir überhaupt erst mal starten können.


Wir könnten z.B. folgendermaßen Vorgehen:

Rahmenbedingungen klären:
Machen genug Leute mit, ist der DHV (= Georg, Maximilian, Denis,..?) interessiert an der Aktion?

Ziele formulieren:
Was wollen wir wissen, was wollen wir erreichen, was bringt das, lohnt sich das, ...?

Vor- und Nachteile diskutieren z.B.
-Bei Face to Face Interviews fassen die Leute möglicherweise eher Vertrauen als bei telefonischen Befragungen.
-Es gibt einige Hürden, z.B. Auswahl der geeigneten Befragungs- Orte und Zeiten. Diese Faktoren beeinflussen stark das Ergebnis.


Entsprechende Fragen und einen Fragebogen entwerfen.
Vielleicht zwei, drei Fragen zu Konsumgewohnheiten.
Leuten, die angeben Cannabis zu konsumieren, könnten wir dann extra offene Fragen stellen, z.B:
Was würdest Du dafür tun, dass Cannabis legal wird?

Dann Versuchsbefragungen machen, um zu sehen ob's klappt.
Nötigenfalls Fragen anpassen, Ziele überdenken, ...

Wenn wir entschieden haben das in Angriff zu nehmen und erst mal einen guten Fragebogen haben der seinen Zweck erfüllt, finden wir bestimmt genug Leute die mitmachen.

Dann organisatorische Details planen und loslegen!

Möglicherweise stellen wir auch fest dass es nicht klappt.
Aus einem Scheitern könnten wir jedenfalls auch wichtige Erkenntnisse gewinnen.
Z.B. wenn zu wenige Leute bereit sind Fragen zu Ihren Cannabis-Konsum zu beantworten.
Oder wenn wir feststellen dass es unter 5000 Passanten nur 3 Cannabis-Konsumenten gibt, dann stimmt was nicht...
Dann können wir das aber dokumentieren und hätten Belege dafür, dass auch die angeblich repräsentativen Forsa-Telefon-Befragungen ebenfalls starke Fehler aufweisen müssen.
Ich glaube nicht, dass alle die Wahrheit sagen am Telefon.

Vor ein paar Jahren hatte ich mich gerade bei der Firma beworben wo ich jetzt arbeite. Kurz drauf hat das Telefon geklingelt und ein Befragungsinstitut war dran. Ich habe mitgemacht.
Aber als er wissen wollte welche Partei ich wähle und so, war mir jedes Mal nicht ganz wohl. Ich dachte, vielleicht will mich der zukünftige Chef ausspionieren, bevor er mich einstellt?
Solche Sachen passieren wirklich und die Firma ist eine größere Werbeagentur, die haben entsprechenden Beziehungen.
Aber egal wie angebracht oder irrational diese Befürchtungen waren, viele Leute denken eben so was, wenn Fremde anrufen und private Fragen stellen...

Vielleicht könnten wir das Ganze ja hier im Forum organisieren?

Am wichtigsten ist glaube ich ein guter Fragebogen, sonst machts auch kein Spaß.

Auf der DHV-Homepage sollte die Befragung angekündigt werden.
Alles in einem seriösen Rahmen eben.
Und wenn gerade nichts anderes Wichtiges läuft, Zukunftskialog oder so.

Vielleicht läßt sich das mit anderen Aktionen kombinieren?
Was meint Ihr?
Zuletzt geändert von Radulf am Sa 7. Apr 2012, 00:32, insgesamt 1-mal geändert.
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Also ich wäre schon froh wenn 5 Aktivisten 5 Stunden aufbringen würden, um einen Infostand zu machen oder ein paar Flyer zu verteilen.

Das ist ganz einfach umzusetzen, Flyer gibts im DHV Shop.

Für großangelegte eigene Umfragen gibt es einfach kein Personal. Radulf, du sagst doch selber dass du keine Zeit für die Auswertung etc hat.

Ich hab auch schon mit SPSS und Excel gearbeitet, das ist nervige Arbeit vom allerfeinsten. Wenn man dafür nicht bezahlt wird, macht man es meistens schlampig oder mit falschen Zahlen, der Einfachheit halber.

Wer soll das alles machen?

Und wie kommst du darauf, dass die Leute in der Fußgängerzone ehrlicher sind als am Telefon?

edit: Imho ist also nicht eine offizielle Beteiligung des DHV das Hauptproblem, sondern ganz andere Probleme stehen bei dieser Idee im Vordergrund ;)
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Gerd50
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Gerd50 »

Das klingt soweit gut, doch klar ist denke ich, das so etwas wenn überhaupt nur in einer urbanen Umgebung möglich wäre?
Auf dem platten Land mit 'Hauptstadt' 30 tausend Einwohner ist die Scene recht überschaubar. Ca. 1 - 2hundert
Personen, die ständig im Visier der Justiz stehen und wer sonst noch konsumiert, würde sich niemals zu erkennen
geben, um nicht ins Visier zu geraten. Mit Fragebogen auf Piste gehen würde bedeuten, sich selbst ins soziale Aus
zu befördern. Selbst ein simpler Infostand ist undenkbar. Der Status Quo ist, wer sich unauffällig verhält, hat gute Chancen,
nicht ins Raster der Verfolgten aufgenommen zu werden. Wer gegen den Status Quo verstößt, hat schlechte Karten.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Jaja, ich weiß, das ist ne größere Sache. Aber nicht zuuu groß…

@groooveman85
Warum Leute im direkten Kontakt ehrlicher sind?
Ich kann das auf die Schnelle nicht belegen aber diese Meinung habe ich im Zusammenhang mit Befragungen schon öfter gehört, dass die Befragten in einer Face to Face – Befragung mehr Vertrauen fassen als am Telefon. Das entspricht auch meinen Erfahrungen. Auch meiner persönlichen Erfahrung als Befragter. Ein Fremder Anrufer kann mir am Telefon viel erzählen. Es ist leichter jemanden am Telefon zu täuschen als im direkten Kontakt. Der Angerufene hört nur eine Stimme, sonst nichts. Im direkten Kontakt nimmt er den Interviewer als ganze Person wahr. Der Interviewer kann mehr Einfluss darauf nehmen, dass Vertrauen entsteht.

Außerdem kann man bei Fragen zum Drogenkonsum auch die Antwortmöglichkeit vorsehen:
„Ich möchte diese Frage nicht beantworten“.
Das ist auch eine interessante Information! Besser als wenn ein erheblicher Teil der Befragten Falschangaben macht.



Die Auswertungen machen mir am wenigsten Sorgen dabei. Bei < 10 Fragen und wenn jeder seine Bögen korrekt eintippt ist das kein Problem. Das ist wirklich Pille Palle mit Excel, ich mache ganz andere Sachen mit Daten. Vielleicht muss man auf offene Fragen verzichten, die machen echt Arbeit.

Wenn Du jetzt sagst wir kriegen nicht genug Leute zusammen – schade. Du weißt das wahrscheinlich besser als ich. Das ist eine Unwägbarkeit für mich. Aber wenn ich als verschrobener Einzelgänger sogar bereit wäre Leute anzusprechen, gehe ich davon aus das andere erst recht mitmachen.

Meinst Du wirklich wir finden nicht mal 10 Leute die Befragungen machen würden?
Vielleicht machen 5 mit?


Ist das nicht das Ziel dieses Forums gerade neue Aktivitäten zu ermöglichen für die der DHV keine Zeit, Geld und Leute hat?

Diese Befragung wird möglicherweise Leute aktivieren, das könnte ein Ziel sein.

Du kennst das Forum hier und was die Leute so schreiben und die ganze Materie wesentlich besser als ich, aber ich habe schon ein paar gute Vorschläge hier gesehen die dann zu versanden scheinen - schade.

Klar kann man nicht zu viel auf einmal machen und muss Nutzen und Machbarkeit abwägen. Ich nehme Deine Reaktion allerdings als deutlich zu kritisch wahr. Was ist dann mit anderen Ideen, sollen wir es gleich bleiben lassen? Und ich bin eher Realist, ich weiß, dass solche Bedenken wichtig sind.
Vielleicht braucht man die Idee ja nur ein wenig abzuändern? Z.B. die Fragebögen (auch) auf Infoständen auslegen, oder eine Online-Befragung draus machen, oder wenigstens versuchen rauszufinden ob genug Leute mitmachen!
Wenn niemand mitmacht, geht’s dann halt nicht, das ist mir schon klar. Das ist dann halt so.

Kannst Du dem Vorschlag gar nichts abgewinnen?
Was meinst Du zu dem Nutzen den eine solche Umfrage hat?

@Gerd50
Au weia, da habe ich auch schon dran gedacht. Ich komme aus einem Kleinstadt-Kaff.
Aber es soll ja keine repräsentative Befragung sein. Müssen die Leute vor Ort entscheiden ob sie das machen können oder nicht. Es ist eh schwer die Befragungen an verschiedenen Orten vergleichbar zu machen. An verschiedenen Wochentagen zu verschiedenen Uhrzeiten sind verschiedene Leute unterwegs.

Ich wohne jetzt zwar in einer sogenannten Großstadt habe aber trotzdem Bedenken öffentlich aufzutreten. Ich wollte ursprünglich auch nur anonym was machen.
Wenn mein Chef vorbeikommt, dann tue ich schnell so als hätte ich einen Nebenjob, vielleicht zahlen Sie mir dann endlich mehr ;)
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Radulf hat geschrieben: @groooveman85
...
Kannst Du dem Vorschlag gar nichts abgewinnen?
Was meinst Du zu dem Nutzen den eine solche Umfrage hat?
....

Doch, ich finde die Idee an sich OK. Ich hab selber schon Befragungen gemacht, und denke auch dass es ein Weg ist, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Aber grundsätzlich ist es wahnsinnig viel Arbeit, niemand hier im Forum hat sich bisher dazu bereit erklärt, dieses Projekt zu gestalten. Du möchtest, dass wir das gestalten und ich sage dir: Das wird nicht passieren.

Die Daten die wir damit erheben könnten sind auch einfach nicht valide, die Interviewer werden einen Teil der Daten fälschen um die Bögen schnell voll zu bekommen. Wie gesagt, so lange wir keine DHV Ortsgruppen haben, bzw. die Leute noch nichtmal Flyer verteilen, sehe ich einfach überhaupt kein Potential für sowas...
Und ich bezweifle, dass die Leute im Kontakt mit Fremdpersonen in der Fußgängerzone wirklich ehrlich und auskunftsbereit sind. Es gab kürzlich mal ne große Umfrage vom Drogenreferat der Uni Frankfurt, da hat jeder Befragte 20€ bekommen, und der Interviewer natürlich sein normales Gehalt, um die Motivation überhaupt herzustellen.

Und das Outing-Problem besteht dabei ja genauso wie beim Durchführen von einem normalen Infostand, also verstehe ich auch nicht warum du, Radulf, lieber eine Befragung machst, als Leute für die Legalisierung zu gewinnen. Letzteres ist momentan angesagt, wir brauchen Unterstützer und Sponsoren. Das ist wirklich wichtig!

Ich will dich gar nicht von deiner Idee abbringen, ich begründe nur warum ich mich nicht daran beteiligen werde.

Dass hier viele Vorschläge versanden ist normal. Mehr oder weniger jedesmal wenn jemand einen Vorschlag macht, ohne sich selber aktiv an der Umsetzung zu beteiligen, wird das so sein...

Edit: Die Auswertung macht dir keine Sorgen? Jagut, nur weil du schon gesagt hast, dass du sie nicht machen willst :lol: Also ich kenne niemanden der sich freiwillig mehrere Tage hinsetzt und das macht.
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Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

groooveman85 hat geschrieben:Die Daten die wir damit erheben könnten sind auch einfach nicht valide, die Interviewer werden einen Teil der Daten fälschen um die Bögen schnell voll zu bekommen.
Ich glaube nicht, dass die DHV-Unterstützer allesamt unzuverlässige Vollchaoten sind.
groooveman85 hat geschrieben: Edit: Die Auswertung macht dir keine Sorgen? Jagut, nur weil du schon gesagt hast, dass du sie nicht machen willst :lol: Also ich kenne niemanden der sich freiwillig mehrere Tage hinsetzt und das macht.
Hallooo: Die Auswertung kann ich locker übernehmen, das habe ich zweimal geschrieben.
(Obwohl ich wenig Zeit habe)
Wie gesagt, das Ganze ist nicht dringend. Dann machen wir es eben später, wenn es genug Aktive in den Ortsgruppen gibt. Die Aktion sehe ich in keinster Weise als Konkurrenz zu anderen Aktivitäten, im Gegenteil.
Aber Danke trotzdem für die Rückmeldungen.
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His Master's Voice
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von His Master's Voice »

Was Radulf schreibt und vorschlägt klingt doch alles recht gut. Und ich finde auch, dass man in der Umsetzung schlau und pragmatisch sein muss. Also Umfrage bei Info-Ständen finde ich eine gute Idee. Oder auch durch spezielle Fragestellungen gewissen tabuisierten Aspekten Raum zu geben und sozusagen indirekte Nachweise von Cannabis-Konsum zu bekommen, diesen Ansatz finde ich interessant.

Zu grooovmans Kritik muss ich sagen, dass ich übereinstimme, dass es im Moment nicht unsere oberste Priorität ist, solche Extra-Projekte zu machen, weil wir erstmal (ich finde dringend) die Bewegung an sich aufbauen müssen.

Allerdings finde ich auch, dass wir niemandem, der hier mit einer guten Idee aufwartet, diese ausreden sollten. Ich bin da ganz pragmatisch. Wir sind hier im Verhältnis gesehen noch recht wenige. Und von vielen die hier hinkommen habe ich den Eindruck, sie kommen weniger mit eigenen Plänen, als dass sie Strukturen und Projekte suchen, in denen sie sich einsetzen können. Ist ja auch in Ordnung, nicht jeder ist ein Kreativling oder macht sich gerne strategische Gedanken. Um so wichtiger finde ich, das wir uns hier genügend Raum für "Spinnereien" lassen. Das empfinde ich als wichtiges Element, denn wir brauchen neben vielen Mitstreitern auch kluge Ideen. Und vielleicht kommen ja tatsächlich ein paar Leute über so eine Idee zusammen und setzten den anfangs vielleicht unmöglich erscheinenden Plan um, vielleicht entwickelt sich auch eine ganz andere Idee daraus, oder das ganze stellt sich tatsächlich als unmöglich heraus usw. Prinzipiell sollten wir aber auf alle Fälle eine Politik der Ideen- und Projekt-Förderung betreiben.

Ich bitte daher um Vorsicht bei der Einschätzung neuer Ideen hier im Forum. Es wäre schade, wenn etwas nicht gemacht wird, weil sozusagen der DHV seine eigenen strategischen Handlungsprämissen auf die hier zusammentreffenden Hanffreunde überträgt und die Initiative Einzelner durch zu kritische Betrachtung abwürgt. Da bin ich eher für die freie Diskussion und Unterstützung jeglicher Art für jeden, der etwas auf die Beine stellen möchte. Ob eine Idee scheitert, stellt sich doch in der Regel von ganz alleine heraus.

So gesehen wüsste ich nicht, was dagegen spricht, das von Radulf skizzierte Projekt in Angriff zu nehmen. Der Umstand, dass es im Moment noch zu wenige Mitstreiter gibt, sehe ich als vorerst nicht kritisch, da das Ganze sowieso noch einiges an Entwicklungszeit erfordern dürfte.

Generell finde ich, dass jeder hier sich auf ein zwei Projekte konzentrieren sollte, und diese von sich aus vorantreiben sollte und sich dort beteiligen sollte. Wenn Radulf sagt, er übernimmt die Basismoderation für das Thema, dann schläft das Thema auch nicht ein. Das passiert ja nur dann, wenn sich keiner mehr damit befasst. Und wie man an Radulfs Beiträgen zu diesem Thema sehen kann, hat er sich schon ziemlich viel damit befasst. Diesen kreativen Enthusiasmus sollten wir nicht ersticken. Vielleicht frieren wir das Thema ja irgendwann ein, wenn sich herausstellt, dass es da momentan nicht weiter geht, aber es gar nicht erst zu machen, weil man glaubt, dass wird eh nix wird, ist doch Quark.

LG
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CosmicWizard
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von CosmicWizard »

His Master's Voice schreibt ganz in meinem Sinne. :D
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Ich rede niemandem irgendetwas aus. Wenn ihr das machen wollt: Bitte!

Ich versuche einfach eine rationale, pragmatische Betrachtung unserer Stärken und Fähigkeiten hinzukriegen. Aus meiner ganz persönlichen Betrachtung. Und ich habe halt eher das Gefühl, dass alle ganz viele Ideen haben, aber keiner sich 10 Stunden oder eine Woche lang hinsetzt, um so was wirklich durchzuziehen. Und wenn man nicht bereit ist, irgendwo Flyer zu verteilen, dann macht man auch keine ernsthafte Umfrage.

Also wenn Radulf den Interviewbogen macht, die Digitalisierungsmaske macht, und ihr dann Interviews führen wollt. Bitte sehr. Ich finds gut. Bisher kam das anders rüber, aber jetzt hat er es ja klargestellt ;)

Ich werd halt nicht mitmachen, und vor Mitte April wird es auch kein Feedback von Georg geben. Daher erstmal mein (ganz persönliches) Feedback.
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Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Super, dass Ihr Euch dafür interessiert.
Ich denke aus meinen Beiträgen geht klar hervor, dass ich mich an allen Aktivitäten die mit dem Umfrage-Projekt zusammen hängen, beteiligen will und das Ganze aktiv begleiten kann.
Ich habe schon Einiges an Hirnschmalz investiert - ich kann es halt nicht alleine machen.

Die Idee der eigenen Befragung ist gerade mal zwei Tage alt, dafür gibt's schon Einiges an Resonanz.

Und ich habe ein bisschen Erfahrung und Ideen, wie man solche Projektchen mit minimalem Aufwand erfolgreich durchziehen kann.

Die Vorgehensweise die ich vorgeschlagen habe lässt viel Raum für Kreativität und pragmatische Anpassungen.

Die Idee mit den Fragebögen an den Infoständen gefällt mir immer besser.
Wenn der Schwerpunkt der Befragung eher eine Art Meinungsforschung würde, könnten wir das Ganze auch an den Ständen wie eine Art Wahl präsentieren!

Fragebögen am Stand auslegen. Ein bunter Pappkarton mit Hanfblatt als Wahlurne:

"Hanfwahl 2012 - deine Stimme zählt!"

Wär das nix?

Damit ließen sich Falschangaben aufgrund von Angst vor strafrechtlicher Verfolgung auf ein Minimum reduzieren!
Das wäre völlig anonym.
Und ein guter Gesprächsaufhänger für die Infostände.
Aber diese Details können wir uns später ausdenken.

Wir haben mittlerweile also drei verschiedene mögliche Arten der anonymen Datenerhebung, je nach Zielsetzung und Machbarkeit.
  • Passentenbefragung mit Klemmbrett
  • Fragebögen zum Selbstausfüllen an den Infoständen
  • Online Befragung


Sowohl kommerzielle als auch nicht-kommerzielle Organisationen stützen öffentlichkeitswirksame Maßnahmen auf die Ergebnisse eigener Erhebungen.
Das ist absolut professionell. Das sollten wir auch tun.

Und wir sollten uns angemessen Zeit dafür lassen und selbstverständlich so planen, dass es gut mit anderen Aktionen harmoniert.
Für den Fall dass wir viele Bögen ausgefüllt bekommen, wäre ein Online Erfassungstool angebracht, sonst treibt Excel mich in den Wahnsinn, wie groooveman85 es erwähnt hat.
Also Z.B. PHP-Formular -> MySQL-Datenbank.
Auswertungen aus solchen Datenbanken mache ich im Schlaf.

Wenn wir natürlich offene Fragen einsetzen anstatt nur vorgegebenen Möglichkeiten zum Ankreuzen, dann wird der Aufwand größer. Aber auch der Nutzen.
Ich glaube 2 - 4 Leute würden schon reichen um das zu konzipieren.
Gut wenn jemand schon Erfahrung mit Infoständen hat.
Und wenn wir einen guten Fragebogen haben werden wir auch brauchbare Antworten bekommen und gute Ergebnisse.
CosmicWizard
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von CosmicWizard »

Das liest sich echt super soweit. Ich wär dabei!
MaximilianPlenert
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von MaximilianPlenert »

Wir planen eine weitere EMNID Umfrage in Auftrag zu geben:
http://hanfverband.de/index.php/nachric ... nabisrecht
http://hanfverband.de/index.php/nachric ... praeferenz

kennt ihr schon http://hanfverband.de/index.php/nachric ... n-cannabis - die ganze Umfrage bekommt man auf Anfrage zugemailt

Was wir selbst hinbekommen könnten, wäre eine Umfrage in nur einem Bundesland - man braucht 1000 Menschen um für Deutschland repräsentative Werte zu erhalten - in Berlin, Hamburg, Bremen oder Saarland werden von EMNID mitunter nur 500 Menschen befragt. 1000 Menschen dort jeweils zu befragen, da bekäme man hin. Die Frage ist wieviele Glaubwürdigkeit so eine Untersuchung hätte im Gegensatz zu einer von EMNID - wobei auch bei der stehen würde dass wir sie in Auftrag gegeben haben...
CosmicWizard
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Registriert: Fr 10. Feb 2012, 15:38

Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von CosmicWizard »

Wenn wir eine bundesweite, große EMNID-Umfrage in Auftrag geben, sieht das Ganze natürlich wieder anders aus. Aber ist das momentan überhaupt finanzierbar?
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