Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

wie ihr den DHV sonst noch so unterstützen könnt
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Es gibt die "European Values Study", da wurden in 4 Schritten von 1981 bis 2008 viele tausend Leute europaweit befragt, die Metadaten sind nach Ländern aufgeschlüsselt, und öffentlich für jederman zugänglich.


http://www.europeanvaluesstudy.eu/evs/d ... downloads/


Darin sind ein paar Varibalen zu "soft drugs", in Kombination mit anderen Variablen könnte man interessante Werte rausbekommen...
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Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Die Sache mit der Erhebung würde ich auch nicht über's Knie brechen, das geht auch nächstes Jahr oder später noch.
Aber Fragebögen, Feedback-Kärtchen oder "Hanfwahl" mit Urne an Infoständen, das wäre bestimmt eine gute Aktion.
Vielleicht ist das Wahljahr 2013 günstig, wenn die Leute in Ankreuz-Stimmung sind...
Georg Wurth
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Georg Wurth »

Ich bin nicht überzeugt von der Aktion, aus mehreren Gründen.
Erstens die Fragestellung: Für die Durchsetzung unserer politischen Ziele ist es weniger entscheidend, wie viele Leute genau aktuell Cannabis konsumieren, sondern wie die Einstellung der Bevölkerung zu Cannabispolitik aussieht. Als wir 2010 die EMNID-Umfrage dazu in Auftrag gegeben haben, die Max hier verlinkt hat, hat parallel das Drogenforschungsinstitut INEIDFO Fragen zum Konsum mit reingebracht, leider finde ich die gerade auf deren Homepage nicht.
Zum Konsum gibt es auch von staatlicher Seite diverse Daten, wobei die in den Berichten oft irgendwie unklar fomuliert sind und nicht jedes Jahr klar genannt werden.
Entscheidend dafür sind die jährlichen "REITOX"-Berichte der Länder an die Drogenbeobachtungsstelle der EU. Der aktuelle deutsche Bericht ist hier zu finden:
http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload ... 011_dt.pdf
Vielleicht mag ja mal jemand schauen, ob dieses mal Konsumentenzahlen zu Cannabis drinstehen. Das sind dann natürlich "Regierungszahlen"..

Aber zu meinem nächsten Punkt: Ich glaube, sowas ist für uns in der politischen Diskussion nur sinnvoll nutzbar, wenn es eine repräsentative Umfrage ist. Und das bekommen wir in Eigenregie nicht hin. Es reichen zwar tausend Leute für eine repräsentative Umfrage, aber nur dann, wenn sie in bestimmter Art und Weise diversen Gruppen angehören, darunter Geschlecht, Wohnort, Einkommen, Alter. Das geht nur mit einem Meinungsforschungsinstitut und das ist teuer..
Allerdings haben wir tatsächlich vor, demnächst eine neue Umfrage zur rechtlichen Einschätzung zu starten. Tausend Euro sind dafür noch vom letzten mal übrig. Das wird nicht reichen, so dass ich dafür noch einen Spendenaufruf starten muss. Aber ich glaube, nur so macht das Sinn.

Ansonten sehe ich das ähnlich wie groooveman: Es wäre klasse, wenn sich mehr Leute tatsächlich mit Info-Ständen o.ä. auf die Straße begeben würden und Flugblätter verteilen etc, um die Leute aufzuklären bzw. dazu zu bewegen, aktiv zu werden und zu spenden.
Dabei ist es tatsächlich gut, etwas in der Hand zu haben, das die Leute unterschreiben können, wie die Cannabispetition. Und die nächste kommt bestimmt, irgendwann nächstes Jahr geht das Sammeln für die nächste Legislaturperiode los, denke ich...
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Danke Georg für die Rückmeldung.

(Ergänzung:) Die Idee hat sich im Lauf der Diskussion verändert.
Eine einfache Interessenten-Befragung mit < 100 Antworten ist auch möglich -
um neue Ideen zu entwickeln, wie der DHV Sponsoren gewinnen kann.
Aber ich will da jetzt nicht länger drauf rum reiten. Hab' auch so genug um die Ohren.
Georg Wurth hat geschrieben: Dabei ist es tatsächlich gut, etwas in der Hand zu haben, das die Leute unterschreiben können, wie die Cannabispetition. Und die nächste kommt bestimmt, irgendwann nächstes Jahr geht das Sammeln für die nächste Legislaturperiode los, denke ich...
Ich glaube auch dass Leute gerne mal was ausfüllen. Wenn ich mal konkret Bedarf sehe bringe ich das eventuell noch mal in Erinnerung.

Hab' mir aber auch erst mal Flyer bestellt...
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Schade, jetzt haben wir einen Fragebogen entworfen den ich hier zu Diskussion hochladen wollte, PDF geht leider nicht :(
frihet
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von frihet »

Wenn du es in ein .rar - Archiv packst, müsste das gehen.
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

frihet hat geschrieben:Wenn du es in ein .rar - Archiv packst, müsste das gehen.
Mist, wie ichs auch packe, max Dateigröße reicht nicht, aber irgendwie wirds schon gehen ....

Neue Idee, ein Link zum Fragebogen :)
http://www.hanffreunde-muenchen.de/befr ... nfdemo.pdf

Ziel ist es Hinweise zu bekommen, wie wir Veranstaltungen wie Demos und Kundgebungen am besten bewerben, was Leute davon abhält sich zu engagieren und wie wir möglicherweise mehr Leute motivieren können - keine empirische Sozialforschung.

Übermorgen bei der Weihnachts-Hanf-Kundgebung wollen wir schon mal Bögen auslegen oder Leute direkt befragen. Dann gibts erste Erfahrungen.

Also am 22.12.2012 ab 14:00 in München am Odeonsplatz
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Würde mich natürlich sehr interessieren, was ihr davon haltet.

Momantan halte ich nach alles für möglich:

Dass niemand den Bogen ausfüllen will und das Ganze übewiegend auf Kritik stößt.
Dass wir zwar Ergebnisse bekommen, aber keine Erkenntnisse daraus gewinnen können.
Aber auch dass die Befragung auf gute Resonanz stößt und wir aus den Ergebnissen wertvolle Schlüsse ziehen können.
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Ja bin gespannt auf eure Erfahrungen auf der Kundgebung mit dem Fragebogen, und auch gerne auf Feedback von Usern hier.

Die Idee ist ja, diesen Fragebogen auf der nächsten Hanfparade einzusetzen, auch und vor allem um herauszufinden warum Menschen davor zurückschrecken, DHV Sponsor zu werden oder sich anderweitig stärker zu engagieren.

Dafür bräuchten wir dann natürlich auch ein paar willige Helfer, die ihren Hanfparaden Tag dafür einsetzen.

Alternativ bzw, zusätzlich könnten wir das ganze auch online stellen, und so auf ein bißchen Feedback hoffen. Quasi eine kleine amateurhafte Marktforschung im Legalize-Bereich.
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Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Als wir mir Verspätung endlich Bögen gedruckt hatten, war ich schon so durchgeforen, dass ich das nicht mehr anleiern wollte.

Allerdings wären auch zu wenige Interessenten da gewesen. Also eher was für größere Veranstaltungen.

Wahrscheinlich ist es eh besser, den Bogen noch zu verbessern und über Sinn und Zweck nochmal nachzudenken. War auch ein bisschen knapp alles.
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Aber solche Befragungen sind echt sinnvoll. In diesem Fall haben z.B. vermutlich die Flyer nicht viel gebracht, die wir vorher verteilt haben. Für größere Veranstaltungen lohnt es ich auf jeden Fall denke ich.
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Hat sich niemand anders hier den Fragebogen angesehen? Feedback wäre schon gut.

Ansonsten Radulf skypen wir einfach im neuen Jahr nochmal, machen den letzten Feinschliff und dann frag ich Georg mal ob die das Ding vielleicht online stellen wollen, vielleicht verbunden mit der Bitte um Mithilfe beim Durchführen der Befragung auf der Hanfparade. Bevor wir bis August warten und alles versandet...
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bushdoctor
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von bushdoctor »

groooveman85 hat geschrieben:Hat sich niemand anders hier den Fragebogen angesehen? Feedback wäre schon gut.
Also ich finden den Fragebogen gut...
Auf die Erhebung der statistischen Daten (Alter, Geschlecht,...) am Schluß könnte meines Erachtens verzichtet werden. Wofür wird das gebraucht?
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overturn
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von overturn »

Hallo, bushdoctor!

Mit diesen Informationen können beispielsweise Kampagnen und Werbung gezielter umgesetzt werden, obgleich dies nicht die eigentliche Intention sein muss. Weitere Anwendungsbereiche, die mir spontan einfallen, wären im Bereich der Kommunikation anzusiedeln. Du wirst aber mit Sicherheit auch eine exakte Antwort erhalten ,)

Grüße!
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
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Gerd50
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Gerd50 »

Auf persönliche Daten würde ich verzichten. Meine Erfahrung damit in einem anderen
Aktionsbereich (Hartz IV) ist, bei persönlichen Daten machen viele Leute dicht und
beantworten Fragen nicht unbedingt frei von der Leber weg, respektive sind überhaupt
nicht bereit, zu antworten. Ich glaube, das liegt an der Mentalität vieler, die nach dem
Motto leben, blos nicht auffallen und mein Alter geht niemanden etwas an.

Datenschutz und Datenmissbrauch sind sehr präsent, geistern durch die Köppe, da fällt
sehr schnell die Klappe, auch wenn es sich nur um unwesentliche Angaben handelt.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Florian Rister
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Florian Rister »

Also ich finde Alter und Geschlecht sehr sehr spannend, um Zusammenhänge festzustellen wer sich wie engagiert, welches Potential die Leute selber sehen.
Alter würde ich gerne noch skalieren also z.b. 14, 15-16, 17-18, 19-21, 22-29, 30-39, 40-49 dann lässt es sich leichter auswerten, kann man allerdings auch bei der Auswertung in Gruppen fassen von daher eigentlich auch egal :)

Auch Konsumhäufigkeit würde ich gerne noch abfragen. Ist ja nicht uninteressant ob eher die Dauerkiffer oder eher die Gelegenheitskonsumenten sich engagieren.
Auch Vorstrafen bzw. wie oft wurdest du schon erwischt und wie bestraft wäre ein spannender Punkt.

Natürlich mit einer Ankreuzmöglichkeit "Möchte mich nicht dazu äußern", die ja sowieso immer möglich ist.

Aber solche Fragen sind bei der Auswertung schon wichtig, um überhaupt Korrelationen ziehen zu können die einem weiterhelfen. Beispiel:
  • Jugendliche entscheiden sich meistens aus finanziellen Gründen gegen eine DHV Mitgliedschaft, oder weil sie fürchten ihre Eltern könnten es mitbekommen?

    Wer hat mehr Angst, dass die Polizei wegen DHV Sponsoring auf einen aufmerksam wird, Erwachsene oder Jugendliche? Vielkiffer oder Wenigkiffer?

    Wer schonmal erwischt wurde, neigt eher dazu aktiv zu werden?
auf viele dieser Fragen gibt es instinktive Antworten, aber eine statistische Betrachtung wäre schon mal spannend, auch wenn sie womöglich nur auf wenigen hundert Befragten beruht und nicht wissenschaftlichen Standards entspricht.

@Gerd: Wo habt ihr denn Befragungen gemacht? Meine Erfahrung beim Thema Hanf ist, dass mir die Leute am Infostand in der Innenstadt teilweise Dinge erzählen, die ich nichtmal meiner Mutter erzählen würde ;) Also da wir ja keine Namen und Wohnorte erfassen, bleiben die Leute ja anonym

edit: Und wie gesagt, wer nicht antworten will, kreuzt das an. Und wer keine Lust mehr auf den Fragebogen hat, bricht halt ab. Ich denke mal auf der Hanfparade laufen so viele Menschen rum, dass wir nichtmal einen Bruchteil davon abklappern können.

Bei der Verwendung online ist das natürlich eine ganz andere Problematik, und das muss natürlich intensiv ausdiskutiert werden. Da könnte man tatsächlich alles persönliche + illegale weglassen und nur die anderen Fragen nehmen.
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Gerd50
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Gerd50 »

Wo habt ihr denn Befragungen gemacht?
Kleinstadt, 30 tausend Einwohner. Jeder kennt jeden. Also ein schwieriges Umfeld, wo
viele mit Querdenkern nichts zu tun haben oder in Verbindung gebracht werden wollen.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Ich sehe das auch eher als Werbekommunikation oder Marktforschung.
Aber wenn wir jeweils genaue Bedingungen wie Ort, Uhrzeit, Auswahl und Anzahl der Befragten angeben ist das auch wissenschaftlich.

"nicht repräsentativ" bedeutet nicht "nicht wissenschaftlich"
Auch nicht repräsentative Erhebungen in kleinem Umfang können wissenschaftlichen Standards entsprechen.
Also wenn es sich lohnt, die Ergebnisse zu veröffentlichen, um damit etwas zu belegen oder aufzuzeigen, können wir das schon tun.

Und das Bauchgefühl des erfahrenen Legalizers ist auch nicht wissenschaftlich ;)

Aber vorrangig würde ich damit erstmal ganz pragmatische interne Zwecke verfolgen, wie oben beschrieben.

Allgemeines Beispiel: Das Budget für Die Organsiation von Hanfdemos ist meist knapp.
Also ist es gut zu wissen, welche Werbeaktionen sich lohnen, damit die Organisatoren die knappen Mittel sinnvoll einsetzen und nicht für wirkungslose teure Werbung verplempern.

Wir haben vor der Weihnachts-Kundgebung in München jede Menge Handzettel in Shops ausgelegt, es waren aber wenige Leute da. War das trotzdem sinnvoll? Hätten wir die Flyer besser an hanf-affine Zielgruppen (Konzerte, Clubs, Parties) direkt persönlich verteilen sollen? Oder lohnen sich Flyer nur für große Veranstaltungen?
thatssoooweird
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von thatssoooweird »

Wir haben vor der Weihnachts-Kundgebung in München jede Menge Handzettel in Shops ausgelegt, es waren aber wenige Leute da. War das trotzdem sinnvoll?
Nein :P
Radulf
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Re: Eigenes Umfrage-Projekt des DHV

Beitrag von Radulf »

Radulf hat geschrieben: ... ein Link zum Fragebogen :)
http://www.hanffreunde-muenchen.de/befr ... nfdemo.pdf
Damit Ihr den Bogen leichter wieder findet.
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