Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Medien und Politiker anschreiben
Antworten
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

Ich habe die Grünen angeschrieben


Guten Tag

das Thema Cannabis ist ein Thema , dass die Menschen sehr bewegt. Es gibt eine sehr große Gesprächsbereitschaft in der Gesellschaft was die medizinische Nutzung anbelangt oder die Freigabe unter strengster Jugendschutzbestimmungen. Die Niederlande hat ein Coffee-Shop Programm seit über 40 Jahren und der Konsum unter den Jugendlichen ist der niedrigste in ganz Europa. In Amerika , dem Mutterland der Prohibition, erfolgt gerade eine riesige Legalisierungswelle und die medizinische Nutzung ist in vielen Staaten seit 5-10 Jahren eine Selbstverständlichkeit. Dieses Thema bewegt selbstverständlich auch die Menschen in Deutschland. Das Thema war im Zukunftsdialog bei der Bundeskanzlerin ganz weit oben und der Deutsche Hanf Verband hat mit überragender Mehrheit die Millionärswahl gewonnen. Es gibt etwa 4 Millionen Konsumenten in Deutschland die verantwortungsvoller mit dieser Droge umgehen , als so mancher Alkoholkonsument. Die Zahl dürfte noch weitaus höher liegen. Studien zeigen, dass Cannabis keine Einstiegsdroge ist und nur eine geringe Zahl ein Problemkonsum hat, welches laut der Studien weitgehend auf das Verbot zurückgeht. Die Gesellschaft würde gerne dieses Thema im Bewusstsein der Medien verankern, weil viele einen Beruf haben denen es ihnen unmöglich macht über dieses Thema auch nur zu sprechen ohne gesellschaftliche, juristische oder Führerscheintechnische Represalien erdulden zu müssen. Weit aus problematischer ist der Gedanke, dass in Deutschland gerade mal 300 Patienten eine sehr schwammige Erlaubnis haben Cannabis konsumieren zu dürfen. Auch hier wird nur das Mittel Dronabinol angeboten , welches sehr teuer ist und praktisch keinen Nutzen hat, weil es eine einzige extrahierte Substanz vorweist. Viele Menschen nehmen sich aus Schmerzen das Leben, weil sie keine Kraft haben über Jahre eine Genehmigung bei der Bundesopiumstelle zu erstreiten bzw. sie keinen Arzt finden über den das Rezept laufen könnte. Somit macht sich die Bundesregierung und viele Ärzte Strafbar wegen einer unterlassener Hilfeleistung bzw. der grobfahrlässigen Tötung. Die Vereinigung der deutschen Strafverteitiger fordern deshalb schnellstens eine neue Überarbeitung des BTM Gesetzes . Viele Bürger wünschen sich eine wesentlich stärkere Debate und die Grünen müssen hier ihre Verantwortung übernehmen.
Aus diesem Grund frage ich Sie , wie sie zu einer Petition zu einem Cannabis-social-Club bzw zu einer regulierten Cannabisfreigabe in Tübingen stehen würden, welche gerade in Deutschland mehrfach eingereicht wurde. In Ihrem Parteiprogramm ist dies zwar ersichtlich und allgemein Bekannt, jedoch wünschen sich sehr viele Bürger ein Intensivere Politik von den Grünen zu diesem Thema.

Mit freundlichen Grüssen
Zuletzt geändert von grünlingen am Fr 18. Apr 2014, 21:36, insgesamt 2-mal geändert.
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

vielen Dank für die E-Mail.

Die Drogenpolitik in Deutschland muss reformiert werden. Statt
Verbraucherschutz und Prävention steht immer noch die Verfolgung der
EndnutzerInnen im Mittelpunkt. Wer abhängig ist braucht aber Hilfe statt
Strafverfolgung. Wir wollen die zielgruppenspezifischen und
niederschwelligen Angebote in der Drogen- und Suchthilfe stärken.
Gefährdungen, die durch die derzeitigen Schwarzmarktbedingungen
verursacht werden, wollen wir durch den weiteren Ausbau von
risikominimierenden Maßnahmen, wie Spritzentauschprogrammen und
Drogenkonsumräumen entgegentreten und durch die Ermöglichung von
Substanzanalysen (Drugchecking) ergänzen. Die bestehende Therapie- und
Hilfsangebote für Opiatabhängige müssen ausgebaut, rechtliche Hürden
beseitigt und niederschwellige Angebote gestärkt werden. Wir wollen
bestehende Präventionsprogramme für alle psychoaktiven Substanzen und
nicht stoffgebundene Süchte hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüfen
und gegebenenfalls korrigieren. Das Thema „Drogen und Sucht“ muss mit
all seinen Facetten breiten Eingang in den Schulen finden und soziale
Träger wie Gesundheitsämter besser in die Lage versetzt werden, Eltern
und Jugendliche differenziert und fachgerecht zu beraten.

Zum Thema Cannabis stand in unserem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2013:

"Bei Drogen wie Cannabis wollen wir unter der Berücksichtigung des
Jugendschutzes eine legale Abgabeform über lizenzierte Fachgeschäfte
ermöglichen und diese besteuern. Als ersten Schritt hierzu wollen wir
den Eigengebrauch und privaten Anbau von Drogen wie Cannabis
entkriminalisieren. Auch der medizinische Einsatz von sowie die
Forschung an Drogen darf nicht länger behindert werden. Die
Ungleichbehandlung von Cannabis und Alkohol durch das Führerscheinrecht
soll beendet werden. Cannabis-Delikte ohne Zusammenhang zum
Straßenverkehr dürfen nicht mehr unaufgefordert und ohne Zustimmung der
Betroffenen an die Führerscheinstelle übermittelt werden."
Seite 228:
http://www.gruene.de/fileadmin/user_upl ... f#page=228

Alleine wird BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN diesen Wandel aber nicht gegen die
anderen Parteien durchsetzen können. Hier muss noch viel
Überzeugungsarbeit geleistet werden. Das gilt für die SPD genauso wie
für die CDU/CSU.

Zu unseren Erfolgen auf Landesebene gehören u.a. die Wiederanhebung der
Eigenbedarfsgrenze von sechs auf zehn Gramm in den rot-grün regierten
Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In Niedersachsen
haben wir die Entkriminalisierung des Besitzes geringer Mengen von
Cannabis in den kürzlich verabschiedeten Koalitionsvertrag mit
aufgenommen. In NRW wurden für das Jahr 2013 zusätzliche 400.000€ für
Betreuung und Therapie von Suchtkranken in Gefängnissen bereitgestellt.
Und auch in den anderen von uns mit regierten Ländern beschäftigen sich
die Fraktionen regelmäßig mit diesem Thema.

Die genaue Ausgestaltung einer Entkriminalisierung von Cannabis auf
Bundesebene wäre eine Frage, die im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens
zu klären wäre.

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage zufriedenstellend beantworten.


Mit freundlichen Grüßen

Hans-Christian Mrowietz
----------------------------
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Bundesgeschäftsstelle
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Platz vor dem Neuen Tor 1
10115 Berlin
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

a
Zuletzt geändert von grünlingen am Fr 18. Apr 2014, 21:39, insgesamt 1-mal geändert.
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

s
Zuletzt geändert von grünlingen am Fr 18. Apr 2014, 21:38, insgesamt 1-mal geändert.
Florian Rister
Board-Administration
Beiträge: 3357
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 15:43
Wohnort: Berlin

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von Florian Rister »

Habe es mal in den Bereich Raise Your Voice verschoben. Im Bereich Thüringen hätte ein Link auf diesen Thread hier eigentlich genügt, aber OK :)
Legalisierungsbefürworter seit 2000
DHV-Mitglied seit 2010
DHV-Mitarbeiter seit 2014
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

Guten Tag, ( hr1, https://www.youtube.com/watch?v=nNHOUNI ... e=youtu.be )

es ist unerträglich, wie Dr. Rainer Thomasius sich über Cannabis äussert.

1. Der Sinn von Drogen ( also auch der Alkohol ) ist der Rausch. Darum soll auch keiner am Strassenverkehr Teilnehmen.

2. Cannabis aktiviert das eigene Cannabidoidsystem und verursacht keine Schäden an den Organen , wie das Nervengift Alkohol. Die Lunge wird zwar geschädigt, dass ist nun mal der Preis für die Einnahme. Jedoch gibt es auch hier die Möglichkeit von Vaporizern oder die Orale Einnahme durch Kekse.

3. Immer mehr Jugendliche konsumieren, weil der Jugendschutz in kriminälen Strukturen fählt.

4. Das Gras ist in Studien nur gering potenter geworden. Jedoch wird darum auch weniger in einen Joint reingetan, was wieder der Lunge gut tut. Im Vergleich würde auch niemand genau so viel Schnaps wie Bier trinken.

5. Immer mehr Menschen melden sich zur Suchtberatung, weil sie durch die MPU dadurch gezwungen werden, nachdem sie durch Abbauprodukte ( bitte selbstständig informieren , Danke ) ihren Führerschein verloren haben.

Cannabis ist keine Einstiegsdroge und wer eine Substanz missbraucht schadet sicht immer . Aus diesem Grund müsste auch Mc.Donalds verboten werden. Kein Vernünftiger Mensch würde sich aber auch nur von Bürgern ernähren. Die offizielle Drogenrangliste zeigt ( Schaden für sich und die Gesellschaft ) , welchen Platz Nikotin und Alkohol im Vergleich zu psychodelischen Stoffen, wie Cannabis ,LSD oder Pilzen einnimmt.

PS. Solange so über Cannabis berichtet wird, sind kurze Einspanne einer Biermarke ein Hohn.

Ich bitte um eine Stellungnahme

Mit freundlichen Grüssen


Ihre Antwort


Liebe Hörerinnen und Hörer,



herzlichen Dank für Ihre Mail und Ihre Rückmeldungen zu unserem Programm. Da wir zu der Berichterstattung rund um die geforderte Cannabis-Legalisierung so viele Rückmeldungen bekommen haben, erlauben wir uns mit einer Rundmail zu antworten, da wir es redaktionell schlicht nicht schaffen, auf die vielen Kommentare individuell einzugehen.

Generell haben wir schon lange kein Thema mehr im Programm gehabt, wo die Reaktionen, insbesondere rund um unseren Gesprächspartner Professor Thomasius so unterschiedlich ausgefallen sind und die Reaktionen so emotional ausfallen. Die einen können seine Ansichten und die zitierten Studienergebnisse überhaupt nicht nachvollziehen und wiederlegen diese wieder mit anderen Studien. Anderen gehen seine Schlussfolgerungen noch lange nicht weit genug und werfen ihm Verharmlosung vor. Egal ob es um die gesundheitlichen Risiken beim Canabis-Konsum oder den Vergleich mit "legalen Drogen" wie Alkohol oder Nikotin geht, die Meinungen gehen weit auseinander.

Daher möchten wir Ihnen nur noch einmal ganz allgemein versichern, dass es keineswegs in unserer Absicht lag, uns klar einem Lager zuzuordnen. Das würde auch den anforderungen an eine journalistische Aufarbeitung deutlich widersprechen. Die Forderungen nach der Legalisierung und deren Vorteile haben wir vor de Gespräch noch einmal zusammengefasst und die Lagen auch bereits vorher schon auf dem Tisch (auch durch unsere Nachrichten), daher wollten wir in der Sendung noch eine prominente Gegestimme setzen. Das ist bei vielen von Ihnen so angekommen, als sei das auch die Meinung unserer Redaktion - diese Gefahr besteht bei einem Interview natürlich immer. Das war wie gesagt keinesfalls unsere Absicht.

Sollte sich im Rahmen der Gesetzgebung etwas Neues ergeben, werden wir sicherlich noch umfrangreicher Berichten und neben weiteren Stimmen pro wie contra mit Sicherheit auch eine Umfrage unter unseren Hörerinnen und Hörern starten.



Viele Grüße
Jan Ackermann
hr1-Serviceredaktion
Zuletzt geändert von grünlingen am Fr 18. Apr 2014, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

.
Zuletzt geändert von grünlingen am Fr 18. Apr 2014, 21:54, insgesamt 2-mal geändert.
Florian Rister
Board-Administration
Beiträge: 3357
Registriert: Mo 13. Feb 2012, 15:43
Wohnort: Berlin

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von Florian Rister »

Geile Antwort :) Mal wieder ein Beweis, dass es sinnvoll ist den Medien die Meinung zu sagen.
Legalisierungsbefürworter seit 2000
DHV-Mitglied seit 2010
DHV-Mitarbeiter seit 2014
grünlingen
Beiträge: 96
Registriert: Sa 29. Mär 2014, 06:58

Re: Bürgermeister, Zeitungen, Parteien anschreiben

Beitrag von grünlingen »

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... tsschaeden
Es wundert mich , wie ein Ärzteblatt so eine Einseitige Berichterstattung zulässt.
Es werden Argumente aneinandergereiht die völlig haltlos sind . Hauptssache mal gegen Cannabis wettern. Wieviel Geld hat die Lobby Ihnen wieder gezahlt.
" Bei einem langfristigen Konsum sieht Volkow die Gefahr einer Abhängigkeit: Sie entwickele sich bei 9 Prozent aller Konsumenten, "
Niemand bezweifelt , auch nicht die Befürworter, dass eine Droge bei nicht vernünftigem Gebrauch Schadet. Sie sieht die Gefahr . Oh mein Gott , was für eine Neuigkeit.
" bei einem Beginn im Jugendalter sogar bei 17 Prozent, "
Aus dem Grund will man auch einen Jugendschutz einführen.
"täglichem Konsum würden 25 bis 50 Prozent abhängig. Volkow warnt vor einer Störung der Hirnentwicklung, die in tierexperimentellen Studien und mittels kerspintomografischer Aufnahmen vor allem bei Personen beobachtet wurden, die als Jugendliche mit dem Cannabiskonsum begonnen haben. "
Ein täglicher hoher Konsum ist wie bei jeder Droge auch nicht ratsam. Es wäre ratsam eine Prozentangabe zu machen wieviele Konsumenten dies Missbrauchen. Und wenn von dieser Zahl wiederrum 25 % - 50 % abhängig werden ist diese Zahl wie beim Zinses Zins nur nach unten wieder sehr relativ klein.
" Dazu gehören bei kurzfristigen Anwendungen Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, der motorischen Koordinierung "
Was soll man dazu noch Kommentieren. Sie beschreiben einen Teil der Rauschzeichen. Das ist doch auch der Sinn der Sache, sonst wäre es ja keine Psychoaktive Substanz. Ganz ehrlich... Nimmt der Redakteur Drogen ?
" Gefahr, durch ungeschützten Sex Krankheiten zu erwerben oder zu übertragen. "
Das müssen sie erstmal erklären , wie es einen Zusammenhang zwischen Cannabiskonsum gibt und ungeschützen Sex.
Das ist eine Rethorik , wie in der 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Schwarze Kiffer vergewaltigen Weisse Frauen. Sie begeben sich da auf eine sehr unseriöse Ebene . Aber egal. Hauptsache mal hinschreiben. Irgendjemand wird dies schon mal glauben.
" Eine hohe Dosis könne bei den Konsumenten auch Wahnvorstellungen oder Psychosen auslösen. "
Könne , kann , ev. , ... Sie sollten nur gesicherte unabhängige Studien heranziehen und nicht wie bei einer Zigarettenschachtel mit Können Argumentieren.
Genau so können sie sagen , dass eine niedrige Dosis das Wohlgefül steigern kann. Machen sie aber nicht.
Dieser Artikel ist wieder ein hilfloser Versuch die Pharmalobbyisten zu stärken die Fahrlässig handeln und besonders hier in Deutschland den Patienten ihre Medizin verweigern. Mit Folgen wie Selbstmord. Wie können sie das immer noch mit Ihren Gewissen vereinbaren. Sie haben einen Eid geschworen. Zum wolle der Patienten und nicht zum wohle der Lügen, Propagande und der sicherung der Milliarden Gewinne durch Chemieprodukte.
Shame on you.
Antworten

Zurück zu „Raise your Voice!“