Sammlung Patienten vor Gericht

Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

Wieder mal ein Blatt bzw. ein Journalist, der überhaupt nichts kapiert hat :

" Kiffern bleibt die Haft erspart
Wegen Herstellung und Besitzes von Marihuana wurde ein 50-jähriger
 Biedenkopfer zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt."


http://www.op-marburg.de/Lokales/Hinter ... ft-erspart

Mehr kann man nicht lesen, aber das obige langt schon. :evil:
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Bewährungsstrafe für kiffende Gräfin

Ein halbes Kilo Marihuana hat Gräfin Maria Z. gebunkert. Dafür musste sie sich nun vor Gericht verantworten - und kam glimpflich davon.
...
Mit einem Komplizen hatte sie rund 500 Gramm Marihuana gebunkert. Mitte Juni wurde sie deshalb verhaftet und saß viereinhalb Monate im Frauenknast. Am Donnerstag gestand sie die Taten über ihren Verteidiger Tom Heindl ein. „Meine Mandantin leidet an der seltenen Autoimmunkrankheit Hashimoto“, sagte der Rechtsanwalt. Die körperlichen wie psychischen Symptome lassen sich bekanntlich durch den Cannabis-Wirkstoff THC ablindern, „das habe ich nachgelesen und das hat mir auch geholfen“, begründete die Gräfin.
...
Im Prozess ließ sie sich nun auf einen legalen Deal mit Richterin Silke Bierl ein: Bewährungsstrafe gegen Geständnis. Das bewahrte die Gräfin vor erneuter Haft. Jetzt will sie zu ihrer Mutter ziehen und eine Therapie machen."


http://www.merkur.de/lokales/muenchen/s ... 35850.html

Achso, Hashimoto geht durch eine Drogentherapie weg?! :shock: Das ist ja glatt ne medizinische Sensation. Krebs, Tourette, Epilepsie und und und, eine Drogentherapie heilt alles! Richter, die sich als Ärzte gerieren .... zum Kotzen.
Und manchmal wünschte ich mir, Patienten hätten vor Gericht etwas mehr Rückgrat. :( Solange die Justiz merkt, mit uns kann man es machen, werden sie es auch tun.

P.S.

der Merkur hat die Kommentarfunktion geschlossen, was bei Cannabis absolut unüblich ist. Ist hier eine medizinische Aufklärung nicht gewünscht ?!
PPS
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Ernst Berlin
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Ernst Berlin »

So sie macht eine Therapie? Ist sie danach geheilt? Oder hilft danach ein anders Medikament?

Nein, sie windet sich aus einer verurteilung, wie die ganzen anderen die vor Gericht behaupten sie wollten eine Therapie machen. Ich habe zwar keine zahlen, traue mich aber zu behaupten das in Bayern mehr Junge Menschen wegen Cannabis eine Beratungsstelle aufsuchen als in Berlin. Woher könnte man verlässliche zahlen bekommen?
Privat Sponsor des DHV seit 06.10.2009... Wann machst du mit? :D
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"SCHWEINFURT
Cannabis anbauen darf der Schmerzpatient nicht

Seit zehn Jahren leidet der 44-jährige Schweinfurter an schlimmen Schmerzen, denen offenbar mit keiner konventionellen Therapie beizukommen ist. Nur ein Kraut scheint dagegen gewachsen zu sein: Cannabis.

Offiziell darf er 46,5 Gramm pro Monat besitzen und konsumieren. Er bezieht das Haschisch, das grundsätzlich als illegale Droge gilt, als „Schmerzmittel“ aus der Apotheke – aber billig ist es nicht.
...
Dafür aber hat er keine Erlaubnis. Er ist zwar dabei, dafür vor dem Verwaltungsgericht Köln zu klagen und hofft auf eine positive Entscheidung, aber sie steht eben aus und kann noch Jahre dauern, sagt sein Anwalt vor der Amtsrichterin. Vor dieser muss sich der Schweinfurter wegen des „vorsätzlichen unerlaubten Anbaus von Betäubungsmitteln“ verantworten. Drei putzige Cannabis-Setzlinge, zehn Zentimeter klein, hatten Polizisten bei der Durchsuchung seiner Wohnung gefunden.
...
Für den Verteidiger ist versuchte Anbau dieser „Medizin“ nichts anderes als ein „rechtfertigender Notstand“ nach Paragraf 34 Strafgesetzbuch. Eine Verurteilung des 44-Jährigen würde heißen: „Lebe halt mit deinen Schmerzen.“ Der Anwalt beantragt Freispruch. Dem folgt die Richterin nicht. Es sei bedauerlich und nicht schön für ihn, dass ihm kein anderes Schmerzmittel als Cannabis helfe, doch seien dabei „die Grenzen des Gesetzes zu beachten“."


http://www.mainpost.de/regional/schwein ... 42,9438677

"Das Gesetz" steht also höher als Schmerzen, Verzweiflung und Notstand?! Es ist nicht schön für den Patienten? :shock:

Pfui Teufel, für solche RichterInnen muss man sich mehr als nur schämen! Wünsche ihr, das ihre Liebsten auch mit solchen Leiden geschlagen werden.

Edit :

Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran,
wie sie mit den schwächsten ihrer Glieder verfährt (Gustav Heinemann)
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Ein Leben in Angst

Ein bekiffter und bewaffneter Berufsschüler entpuppt sich vor dem Jugendgericht Frankfurt eher als Opfer denn als Täter.

Daniel S. sitzt als Täter auf der Anklagebank, weil er ein Opfer ist. Auch wenn die Anklage erst mal ganz anderes nahelegt: Im Mai dieses Jahres kam der damals 20-Jährige mal wieder bekifft in die Berufsschule. Der Lehrer, der Marihuana roch und Dealerei witterte, rief die Polizei. Die Beamten fanden bei dem jungen Mann eine Schreckschusspistole und ein Butterflymesser. Die Anklage wirft ihm Verstoß gegen das Waffengesetz vor.
...
Sein Mandant habe „ein phobistisches Element gegenüber großen Menschenmengen“, sagt sein Anwalt; er fühle sich zudem ständig verfolgt und bedroht, das sei ein Teil seiner Lebenswirklichkeit. Sein Mandant formuliert es leiser und knapper: „Ich hab’ immer Angst.“
...
Von Marihuana kriege man „einen weichen Kopf, das braucht kein Mensch“, mahnt die Jugendrichterin. „Finger weg vom Gras“, mahnt die Vertreterin der Jugendgerichtshilfe, dies führe gerade bei labilen Typen oft zu „drogenindizierten Psychosen“.
...
Der Vater, der gar nicht als Zeuge geladen ist, macht auf Aufforderung der Richterin seinem Herzen Luft. Es sei alles seine Schuld. Er habe die Symptome nicht erkannt. Daniel sei eine schwierige Geburt gewesen, es sei zu Problemen mit der Sauerstoffversorgung gekommen. Erst mit viereinhalb Jahren habe er gesprochen.
...
„Er hatte schon immer richtig Angst vor Leuten. Mit dem Kiffen hat das nichts zu tun.“
...
Das Verfahren wird gegen eine Ermahnung eingestellt – und gegen die Auflage, dass Daniel S. zumindest noch ein weiteres halbes Jahr die begonnene Therapie fortsetzt. Sein Arzt bescheinigt ihm bislang eine „chronische psychische Erkrankung“. Welche auch immer es ist – sie macht Daniel S. Angst."


http://www.fr-online.de/gericht/prozess ... 97862.html

Leider wird hier nirgends erwähnt, inwiefern und ob Cannabis dem Angeklagten in der Alltagsbewältigung geholfen hat. Nur von der Angstmacherei von Jugendrichterin und Jugendgerichtshilfe wird geschrieben. :?
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Verwaltungsgericht Freiburg: Frau muss Führerschein nicht abgeben
Eine Frau, die monatlich Cannabis zur Bekämpfung ihrer Regelschmerzen einnimmt, muss deswegen nicht ihren Führerschein abgeben. Das hat das Verwaltungsgericht Freiburg in einem am Mittwoch, 18. Januar 2017, veröffentlichten Beschluss zunächst im Eilverfahren entschieden (Az.: 5 K 4237/16).
...
Denn der Drogenkonsum sei hier „kein regelmäßiger Cannabiskonsum im fahrerlaubnisrechtlichen Sinne“."


http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpr ... 0118216669

Die ersten Haarrisse ?
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Geldstrafe rettet Cloppenburger vor dem Gefängnis

Weil ihm ein Arzt Haschisch auf Rezept verweigert hat, hat sich ein 44 Jahre alter Mann aus Cloppenburg die Droge illegal verschafft. Dafür wäre er fast mehrere Jahre im Gefängnis gelandet. Das Landgericht Oldenburg ließ am Montag aber „Gnade vor Recht“ ergehen und hob ein entsprechendes Urteil des Cloppenburger Amtsgerichtes auf. Der Mann erhielt 300 Euro Geldstrafe.
...
2016 erkrankte der Cloppenburger. Der Konsum von Haschisch würde seine Schmerzen lindern, meint er. Aber auf Rezept gab es das Rauschgift nicht. "


http://www.nwzonline.de/cloppenburg/bla ... 25289.html

Haschisch vom Arzt? Klar gibts das nicht. Aber wahrscheinlich ist hier wieder mal ein Journalist zugange, der keinerlei Ahnung hat.
Wäre schön, wenn man ab dem 1.3. Ärzte, die sich aus moralischen Gründen weigern, Patienten ein Rezept auszustellen, genauso vor Gericht zerren könnte.
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Cannabis-Pflanze gedeiht zu prächtig

Mit einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro endete für einen 58-Jährigen der Prozess vor dem Freudenstädter Amtsgericht. Ihm wurde vorsätzlicher unerlaubter Anbau sowie der Erwerb von Betäubungsmitteln vorgeworfen. Die Anklageschrift klang unglaublich – und kurios.
...
Auf Nachfrage von Amtsgerichtsdirektor Michael Gross schwieg der Angeklagte zunächst und ließ eine Erklärung von seinem Anwalt verlesen. Sein Mandant sei geständig, habe nur eine kleine Korrektur zu dem Polizeibericht hinzuzufügen, sagte dieser. Die Cannabispflanze habe er aus einem medizinischen Grund angepflanzt. Sein Mandant habe das Cannabis zur Schmerzlinderung für sich verwendet. Er habe seinerzeit Probleme mit den Bandscheiben gehabt und unter einer Spiralkanalstenose gelitten. Alternative Schmerztherapien und andere Schmerzmittel hätten ihm keine Linderung verschafft.
...
Im Nachhinein verstehe er, dass es wohl eine riesengroße Dummheit gewesen sei, gestand er.
...
Die Staatsanwaltschaft forderte eine Geldstrafe von 20 Tagessätzen zu 25 Euro. Der Rechtsbeistand informierte über einen finanziellen Engpass, da sein Mandant derzeit noch krankgeschrieben sei und eine Reha bevorstehe. Außerdem bestehe keine Wiederholungsgefahr. Amtsgerichtsdirektor Michael Gross ging in seinem Urteil auf das Strafmaß der Staatsanwaltschaft ein und verhängte dem Angeklagten zusätzlich die Prozesskosten. Dem Angeklagten sei zugute gekommen, dass er "schonungslos die Karten auf den Tisch gelegt" habe und die Drogen gelegentlich zur Schmerzlinderung verwendet habe. Zudem sei Cannabis nach der erfolgreich verlaufenen Operation wohl kein Thema mehr."


http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhal ... df62c.html

Schön, das ein Richter weiss, das mit einer OP für alle Ewigkeiten Ruhe im Rücken herrscht und der Angeklagte nie, nie, nie wieder pöses Cannabis braucht. Das widerspricht allen Erfahrungen, die ich von seiten rückengeplagter Patienten gehört habe.

Und bitte was ist hier kurios!? :o Nach dem heutigen Gesetzesbeschluss gehört Cannabis nun zum normalen Medikamentenspektrum!
Duck
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Duck »

Ja in der regel sind so 70% operierter nach 6 monaten auf Opium. :roll:
Man man wo leben die denn? Im wunderland?
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

@Duck, schau mal hier "...Ärzte rieten ihm zu einer Versteifung der Halswirbel, doch davor hatte Berger Respekt: "Vielen, die das machen ließen, ging es danach noch schlechter.""

http://www.rnz.de/nachrichten/metropolr ... 54399.html
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

apo.net macht gleich ein "Thema der Woche" aus der Gesetzesänderung :

" Thema der Woche: Cannabis auf Rezept

Schwer kranke Menschen erhalten künftig medizinisches Cannabis auf Kassenrezept. Der Bundesrat gab am Freitag grünes Licht für einen entsprechenden Gesetzesentwurf, den der Bundestag im Januar verabschiedet hatte. Wer profitiert davon, wann tritt das Gesetz in Kraft und welcher Arzt darf ein solches Rezept ausstellen? Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um das Thema Cannabis als Kassenleistung lesen Sie im aktuellen Thema der Woche.


Ein Thema, welches bisher noch nicht so oft angesprochen wurde :

"Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Mitteln?

Um eine verlässliche Aussage über Wechselwirkungen von Cannabis und anderen Medikamenten treffen zu können, muss man wissen, in welcher Form das Cannabis verabreicht wird. Somit ist die Bewertung, ob eine Therapieänderung notwendig oder gar ein Einsatz von Cannabis nicht möglich ist, immer eine Einzelfallentscheidung. Theoretisch betrachtet kann es über die sogenannten Cytochrom-P-450-Enzyme (CYP) zu Wechselwirkungen zwischen Cannabis und anderen Arzneimitteln, ggf. auch Lebensmitteln, kommen. Parallel zu einer Cannabis-Therapie sollte von einem Alkoholkonsum Abstand genommen werden, da einige Haupt- und auch Nebenwirkungen im negativen Sinne verstärkt werden könnten."


https://www.aponet.de/aktuelles/ihr-apo ... ezept.html
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Neuenrader nennt therapeutische Gründe: Marihuana zur Schmerzlinderung

Medizinische Gründe für den Besitz einer erheblichen Menge Marihuana trug ein 34-jähriger Neuenrader im Amtsgericht Altena vor. Der Mann war am Nachmittag des 25. Januar 2016 einer Verkehrskontrolle auf dem Schöntaler Weg begegnet.

In seinem Fahrzeug hatten die Polizeibeamten gut 193 Gramm Marihuana sichergestellt – eine Menge, deren Wirkstoffgehalt mit 27,5 Gramm erheblich über der Grenze zur nicht geringen Menge (7,5 Gramm) lag.
...
Er beantragte ein Jahr Haft auf Bewährung wegen Handels mit einer nicht geringen Menge an Betäubungsmitteln - in einem minderschweren Fall. Verteidiger Andreas Trode und das Schöffengericht schlossen sich an.

An den genannten therapeutischen Gründen für den Einsatz des Stoffes „wollen wir hier nicht zweifeln“, sagte Richter Dirk Reckschmidt vieldeutig."


https://www.come-on.de/lennetal/neuenra ... 25525.html
Max
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Max »

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Zuletzt geändert von Max am Mi 9. Okt 2019, 01:07, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

Warum darfst Du darüber nicht berichten ?
Max
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Max »

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Zuletzt geändert von Max am Mi 9. Okt 2019, 01:07, insgesamt 1-mal geändert.
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"53-Jähriger züchtet Hanf in Wohnung

Seit Kindesbeinen kämpft ein heute 53 Jahre alter Mann aus Rheda gegen eine äußerst schmerzhafte Krankheit an: die Hemiparese. Sie beschreibt ein Krankheitsbild, das durch die halbseitige Lähmung des Körpers geprägt wird.

Der Frührentner fand heraus, dass der Genuss von Cannabis sein Leiden erheblich lindert. 2014 begann er in seiner Wohnung mit dem Anbau des verbotenen Betäubungsmittels. Am Freitag wurde der Eigenkonsument mit einem Jahr Gefängnis bestraft. Die Freiheitsstrafe, die das Schöffengericht Gütersloh für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt hat, liegt deutlich unterhalb der Forderung der Staatsanwältin und entspricht exakt dem Antrag von Gabriele Martens, Fachanwältin für Strafrecht in Rheda-Wiedenbrück, die dem Gericht die Situation ihres Mandanten schilderte.
...
Eine Nachbarin erschnupperte indes den typischen Marihuanageruch im Treppenhaus, entdeckte im Mülleimer entsorgte Hanfpflanzen und alarmierte die Polizei."


http://www.die-glocke.de/lokalnachricht ... 40074eb-ds

Schluss mit solchen harten Urteilen, auch wenn sie vor der neuen Gesetzgebung geschehen sind.
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Nicht gerade vom Glück verfolgt

Ein 37-Jähriger wird angeklagt, weil er bewaffnet mit Drogen gehandelt haben soll. Vor dem Richter jedoch wendet sich das Blatt

Am Ende einer absoluten Pechsträhne kam bei einem 37-jährigen Unterallgäuer eine Hausdurchsuchung der Polizei, die Betäubungsmittel in nicht unerheblichen Mengen zu Tage förderte – und als die Beamten auch noch einen verbotenen Schlagring fanden, da fand er sich plötzlich in Untersuchungshaft wieder und sah sein Leben „abgeschlossen“, wie er vor der ersten Strafkammer des Landgerichts Memmingen sagte.
...
Doch Anfang dieses Jahrzehnts kam es knüppeldick: Bei der Arbeit gab es Probleme, er kam in eine neue Abteilung, dazu kam ein Bandscheibenvorfall mit Erwerbsminderung, eine seiner Schwestern erhängte sich und er bekam zu den Schmerzen des Bandscheibenvorfalls auch noch Depressionen. Der Mann landete beim Therapeuten. Die verschriebenen Antidepressiva setzte er von sich aus ab, weil „sie ihm nicht gut taten“, wie er sagte.

Stattdessen griff er auf Anraten von Freunden zu Marihuana und anderen Rauschmitteln, um Gemütszustand und Schmerzen zu bessern. Der Kauf der Betäubungsmittel hinterließ natürlich Spuren. Als einer aus dem Drogenmilieu im Netz der Polizei hängen blieb, plauderte er und nannte den Namen des Angeklagten. Darauf kam es zur Hausdurchsuchung.
...
Am Ende blieb also von der Anklage nicht mehr viel. Noch während der Verhandlung zog der Staatsanwalt auf Anraten des Richters den Vorwurf des bewaffneten Handeltreibens zurück. Blieb nur noch die Frage, ob es sich um Drogenkonsum um einen schweren oder minderschweren Fall handelt. In seinem Plädoyer wollte der Staatsanwalt aufgrund der Menge der Drogen immer noch nicht glauben, dass der Angeklagte nicht damit gehandelt habe.
...
Rechtsanwalt Wilhelm Seitz verwies auf den Meinungswandel in der Gesellschaft. Marihuana werde als Mittel gegen Schmerzen mehr und mehr akzeptiert."


http://www.augsburger-allgemeine.de/min ... 07216.html
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Drogen gegen Nebenwirkungen?
Landgericht schickt Lingener in Therapie und Haft

In einem Berufungsverfahren hat das Landgericht Osnabrück einen 49-Jährigen aus Lingen wegen der Anstiftung zur unerlaubten Einfuhr von Marihuana und Haschisch sowie deren Besitzes zu einer Haftstrafe von einem Jahr und acht Monaten ohne Bewährung verurteilt. Gleichzeitig wurde seine Unterbringung in einer Therapieeinrichtung angeordnet.

Das Verfahren unterschied sich in einem Punkt gravierend von anderen dieser Art. Denn der Angeklagte hatte geltend gemacht, die Drogen ausschließlich für den Eigengebrauch in seinen Besitz gebracht zu haben: „Ich bin HIV-positiv und leide schwer unter den Nebenwirkungen der Medikamente, die ich dagegen einnehmen muss.“ Zu diesen zählten Schlaflosigkeit, Angstzustände und Appetitmangel. Letzteres habe zu einem deutlichen Gewichtsverlust geführt, so dass er bis auf 49 Kilogramm abmagerte. Der Gebrauch von Marihuana und Haschisch helfe ihm, diese Symptome überwinden zu können.
...
In der Berufungsverhandlung gab der 49-Jährige an, über die Aids-Hilfe in Lingen, wo er seit Jahren ehrenamtliche Arbeit leistet, einen Antrag für den Bezug von Marihuana auf Rezept gestellt zu haben.
...
Allerdings befindet sich der Lingener seit fünf Jahren im Methadon-Programm, da er seit seinem 18. Lebensjahr abhängig von Hartdrogen ist. Dieser Sachverhalt war es, der die Kammer zum Instrument der Unterbringung greifen ließ. Der Angeklagte hatte eingeräumt, seit Jahren zusätzlich zur Versorgung mit Methadon Cannabis zu konsumieren.

„Es ist an dieser Stelle nicht zu klären, ob Ihre Beschwerden nicht auf die gleichzeitige Einnahme verschiedener Medikamente gegen die Aids-Erkrankung, von Methadon und Cannabis zurückzuführen ist“, erklärte der Vorsitzende der Kammer. Die Medikamente müsse der Angeklagte nehmen, die Drogen und den Drogenersatz aber nicht. (Hervorhebung von mir)"


http://www.noz.de/lokales/lingen/artike ... e-und-haft

:evil:
Duck
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Duck »

Warum gibt es denn mehtadon wenn man es nicht nehmen muss :?
Gegen HIV muss man auch nix nehmen, man könnte der sache ja ihren lauf lassen :shock:

Was sind denn das für, ich will Menschen da garnicht erst sagen :?
Sabine
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Re: Sammlung Patienten vor Gericht

Beitrag von Sabine »

"Über drei Kilo Marihuana gegen die Schmerzen

Zur Bekämpfung seiner Schmerzen und Depressionen legte ein 44-Jähriger aus Gangkofen eine Marihuanaplantage an und bewies dabei einen „grünen Daumen“: Immerhin knapp 3,4 Kilogramm Gras wurden nach seiner Festnahme sichergestellt. Für den illegalen Anbau handelte er sich jetzt beim Schöffengericht des Landshuter Amtsgerichts eine Freiheitsstrafe von 20 Monaten ein, außerdem wurde seine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.
...
Die Schwester hatte den Streifenbeamten bereits beim ersten „Besuch“ einen Beutel mit rund 70 Gramm Marihuana, übergeben und mitgeteilt, dass das ihr Bruder „vergessen“ habe. Was dann folgte, war eine Durchsuchung der Wohnung in Gangkofen mit einem überraschenden Ergebnis: Die Drogenfahnder stießen auf eine quasi frisch abgeerntete Marihuana-Plantage und konnten insgesamt knapp 3,4 Kilogramm Gras sicherstellen. Im getrockneten Zustand waren es dann immerhin noch etwa 2,5 Kilogramm, wenn auch von eher mieser Qualität.

Der 44-Jährige machte bei seiner Vernehmung keinen Hehl aus seinem „grünen Daumen“. Allerdings, so tat er kund, habe er das Gras lediglich für den Eigenkonsum angebaut und nie Handel getrieben. Diese Einlassung war dann im Verlauf der Ermittlungen auch nicht zu widerlegen. Es gab keine Hinweise auf Deals, die der Mann getätigt haben könnte und auch die eingeholten Bankauskünfte brachten keine Anhaltspunkte für illegale Einnahmen.
...
Wegen seiner Cannabisplantage landete er zunächst in Untersuchungshaft und inzwischen in vorläufiger Unterbringung im Bezirksklinikum Mainkofen.
...
Dann allerdings habe er wegen chronischer Schmerzen u.a. an den Bandscheiben und wegen eines Meniskusschadens, die auch zu seiner Berufsunfähigkeit geführt hätten, wieder zum Gras gegriffen – zwei bis fünf Gramm habe täglich konsumiert. Damit habe er auch seine Depressionen bekämpft.

Landgerichtsarzt Dr. Hubert Näger bescheinigte dem 44-Jährigen in seinem Gutachten eine ausgeprägte Cannabisabhängigkeit, eine depressive Anpassungsstörung sowie eine chronische Schmerzstörung. Damit sei nicht auszuschließen, dass zur Tatzeit seine Einsichts- und Steuerungsfähigkeit erheblich vermindert gewesen sei.

Der Gutachter sah die Voraussetzungen für die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt als gegeben an, zumal der 44-Jährige auch Therapiebereitschaft bekundet habe. Die Therapiedauer hatte der Landgerichtsarzt auf rund 18 Monate taxiert. "


http://www.wochenblatt.de/nachrichten/r ... 171,442706

2-5 Gramm sind doch der "Durchschnitt" bei schlimmen Schmerzen?!
Daraus jetzt einem Patienten eine starke Cannabisabhängigkeit anzudichten, ist schon heftig. Droht bei ungünstigen Umständen, und ich meine jetzt nicht den illegalen Anbau, anderen Patienten auch so ein Schicksal?
Das der Angeklagte dem zugestimmt hat, kann ich mir nur in Hoffnung auf eine mildere Strafe erklären.
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