Die Zahlen der Teilnehmer sind nicht dazu geeignet, die Öffentlichkeit aufzurütteln oder zumindest zu interessieren. Das Thema geht im sonstigen Politikbetrieb völlig unter.
Sowie ich das sehe, ändert sich das auch nicht durch Demos mit 50 bis 500 Teilnehmern! Selbst wenn sich in der Summe 7000 Teilnehmer (was ich schwer anzweifle) finden sollten, so geht die tatsächliche Wahrnehmung in der Öffentlichkeit gegen Null. Eine Hypochonder-Selbsthilfegruppe bringt vermutlich genauso viele Leute auf die Straße.
Dazu kommt eine gewisse Unbeholfenheit der Veranstalter. Beispiel Duisburg: dort wurde aus Ärger über die „Altparteien“, wegen denen die Demo um 200m ins Abseits verschoben worden sein soll, zur Wahlverweigerung aufgerufen. Sinngemäß hieß es, man solle nicht zur Wahl gehen, sondern über die Kaufkraft („Eure Euros entscheiden“) Hanfprodukte erwerben und so den erforderlichen Wandel vorantreiben. Es klang nach Klassenkampf. Hallo?! Es geht um regulierte Legalisierung, nicht mehr und nicht weniger. Als ich den Aufruf zur Wahlverweigerung das zweite Mal hörte, habe ich mich von der Demo verabschiedet.
Ein weiteres, etwas polemischeres Beispiel findet sich bei Ole:
Die angeblich über vier Millionen Konsumenten in Deutschland können nicht nur Anfang 20 sein und sich im Zustand sorgloser Anomie befinden. Wir alle sind in soziale Beziehungen eingebunden, viele haben Sorge um ihren Führerschein, ihre Arbeit und um soziale Beziehungen. Von denen will sich nicht jeder auf einer Demo von 50 Leuten entdecken (!) lassen, die im Wesentlichen aus Kifferklischees besteht, die (zum Glück) diese Sorgen nicht zu haben scheinen.Ole hat geschrieben: Lieber DHV, ich weiß ja nicht, ob für die Demo in München Spendengelder (anteilig) verwendet wurden. Wenn ja, schade drum! Sehr, sehr schade sogar, denn alles was erreicht wurde war, die Bewegung der Lächerlichkeit Preis zu geben.
Beim GMM sind die meisten dieser Konsumenten eben NICHT DA. Sie wünschen sich aber eine Möglichkeit, ernst genommen und wahrgenommen zu werden. MIT DEM HEUTIGEN GMM GEHT DAS NICHT!!!
Lieber DHV, liebe Ortsgruppen, liebe engagierte Mitstreiter, bitte, bitte, bitte (!) beschränkt doch im nächsten Jahr den GMM auf einige wenige zentrale Veranstaltungen mit deutlich mehr Momentum, mit mehr Wahrnehmung, mit realistischen Aussagen. Schließt Euch zusammen! Bremen, Düsseldorf, Frankfurt, München und Berlin - DANN kommen einige Tausend Leute zusammen, die als Masse auch Einfluss nehmen können.