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Voll auf Mohnkuchen

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 18:17
von littleganja
Cannabis-Spuren im Baby-Urin? Schnelltests auf Drogen lösen oft Fehlalarm aus. Schon ein Mohnkuchen, Waschlotionen oder Antibiotika können Verdacht erregen. Junkies und Kiffer nutzen hingegen die Schwächen der Tests, um den eigenen Konsum zu verbergen.

Beim dritten seltsamen Laborbefund merkten die Ärzte der Neugeborenenstation auf. Dreimal hatte ein Schnelltest die gleiche Ungereimtheit gezeigt: Im Baby-Urin fanden sich Cannabis-Spuren, während eine ausführliche Untersuchung des Neugeborenenstuhls ergebnislos verlief. Die Ärzte vermuteten den Fehler bei der Auswertung der Harnprobe, doch keine der gängigen Fehlerquellen konnte die falschen Testresultate erklären.

Labormediziner fanden schließlich die Lösung: Eine Waschlotion für Babys hatte den Urintest auf Cannabis ausschlagen lassen. Als die Wissenschaftler weitere Kinderkosmetika untersuchten, offenbarten vier andere Seifen das Potenzial, die Tests zu verfälschen. Gleich mehrere Inhaltsstoffe störten die Reaktionen, auf denen der Drogennachweis beruht. Schon 0,1 Milliliter Flüssigseife irritierten die Tests. Dass eine solche Menge nach dem Waschen am Babykörper zurückbleibt und mit dem Urin in die Probe gespült wird, sei nicht unrealistisch, schreiben die Wissenschaftler, die den Fall im Jahr 2012 im Fachblatt Clinical Biochemistry veröffentlicht haben.


(Quelle/Volltext: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/p ... -1.1414347)

Re: Voll auf Mohnkuchen

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 20:08
von megrim
Habe bisher immer nur gehört dass die Tests sehr ungenau sein sollen. Schön dass es dazu jetzt Faken gibt. :D

Re: Voll auf Mohnkuchen

Verfasst: Mi 14. Mär 2018, 20:52
von Hans Dampf
littleganja hat geschrieben:(...)

Beim dritten seltsamen Laborbefund merkten die Ärzte der Neugeborenenstation auf. Dreimal hatte ein Schnelltest die gleiche Ungereimtheit gezeigt: Im Baby-Urin fanden sich Cannabis-Spuren, während eine ausführliche Untersuchung des Neugeborenenstuhls ergebnislos verlief. Die Ärzte vermuteten den Fehler bei der Auswertung der Harnprobe, doch keine der gängigen Fehlerquellen konnte die falschen Testresultate erklären.(...)


(Quelle/Volltext: http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/p ... -1.1414347)
Was ich nicht verstehe ist warum machen die die Tests?
Sind die freiwillig oder obligatorisch? War das eine wissenschaftliche Untersuchung?
Und falls das im Artikel steht, bei mir funktioniert der Adblocker nicht richtig, ich kann die sz nicht lesen . :mrgreen:

Re: Voll auf Mohnkuchen

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 09:30
von resin breath jeff
Ich habe gelesen dass in der Muttermilch relativ viele körpereigene Cannabinoide enthalten sind. Vielleicht hat es auch damit was zu tun.

Re: Voll auf Mohnkuchen

Verfasst: Do 15. Mär 2018, 19:25
von bushdoctor
Die Tests sind einfach (zu) ungenau (Punkt!).

...das Grund für die Ungenauigkeiten ist in dem Verfahren begründet: Immunassay

Vereinfacht gesagt benutzen die "Teststreifen" komplizierte Reaktionsketten von mehreren Molekülen, damit eine "einfach abzulesende" Information entsteht. Wegen der Komplexität des Ganzen kann bei der Entwicklung der Teststreifen nicht sicher ausgeschlossen werden, dass ganz andere Moleküle (oder Kombinationen aus solchen) eine "positive" Reaktion hervorrufen.

Nachdem was die Hersteller angeben und ich noch in Erinnerung habe, sind 10% "falsch positiv" durchaus als "gute Testsverfahren" zu bewerten!

Dass Mohnbrötchen durchaus ein "positiv" auf einem Immunassay-Test anschlagen, ist normal und zeugt von der "Güte" dieser Dinger...

...etwas anderes ist es aber, wenn es bei einem "Wischtest" z.B. ausreicht, dass man sich die Hände gewaschen hat und die Flüssigseife nicht richtig abgespült hat und somit die Reste ein "positives" Ergebnis hervorrufen. Sowas sollte eben NICHT vorkommen!

=> Ich empfehle jedem, einem freiwilligen Test IMMER zu widersprechen! ...schon aus Selbstschutz! Wenn dort "falsch positiv" angezeigt wird, läuft die "Maschinerie der Staatsgewalt" erstmal los!

Anekdote am Rande:
In Bayern wurde neulich jemand wegen Teppichreinigerpulver sechs Wochen in Untersuchungshaft gesteckt, weil ein Immunassay-Test (falsch) "positiv" auf Amphetamine angeschlagen hat (nachzulesen in der aktuellen Grow!)