Der wahre Grund der Prohibition!

CosmicWizard
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von CosmicWizard »

Naja, da muss man aber unterscheiden, Radulf, auch wenn ich deine sonstigen Thesen einwandfrei teile.
Cannabisblüten sind in Indien legal, nur das Haschisch ist leider verboten. Kursiert natürlich trotzdem überall, der Besitz wird hart bestraft. Aber die Sadhus rauchen, soweit ich weiß, eh nur Gras.
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Gerd50
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Gerd50 »

Ich denke unter den Aspekten Macht, Wettkampf darf man die kath. Kirche nicht nur als ideologische Institution betrachten.
Es ist auf der einen Seite ein Geschäftsmodell, welches Religion verkauft. Ideologischer Aspekt. Auf der anderen Seite ist es ein
Wirtschaftsunternehmen, mit ihrem Reichtum verstrickt in Produktion und Handel von Gütern bis hin zu Schwarzgeldwäsche von
Mafia Geldern. Wirtschaftlicher Aspekt. Diese Kirche scheute nie davor zurück, ihre wirtschaftlichen Interessen im Rahmen
ihrer ideologischen Aspekte zu vertreten. CDU/CSU Wahlkampf in Gottesdiensten dürfte bekannt sein.

Interessante Lektüre dazu:

Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums

http://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalge ... ristentums

David A. Yallop, Im Namen Gottes

http://www.scribd.com/doc/4600269/Yallo ... men-Gottes

Alkohol, man denke an Klosterbräu, Kloster Weingut, Kloster Destille sonstwas. Mönche haben, machen es immer noch, vergorenes und
destilliertes nicht hergestellt, um es selbst zu kippen. Das Geschäft ist ihnen von 'privaten' Wirtschaftsunternehmen weitgehend abgenommen
worden. Es geht also sehr wohl um Wirtschaftsinteressen, die keine Konkurrenz duldet.

Warum ließ und lässt sich Alkohol trotz größeren Kollateralschadens besser verkaufen lautet die Frage für mich. Aktuell gibt es nebenbei
den Lateinamerika (erzkatholisch) Kollateralschaden. Solche Nebenwirkungen ziehen sich durch die Geschichte.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Elli
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Elli »

Gerd50 hat geschrieben:Warum ließ und lässt sich Alkohol trotz größeren Kollateralschadens besser verkaufen lautet die Frage für mich.
Weil es insgesamt die "bessere" Droge ist?
Es ist schon verwunderlich wenn man liest, dass im Mittelalter Alkohol wie Wasser getrunken wurde und sich die Gesellschaft trotzdem erfolgreich weiterentwickelt hat, wo man doch immer meint, Alkohl macht blöd, macht krank, aggressiv etc. Wenn Cannabis so tolle Eigenschaften hat wie viele (auch ich) meinen, warum hat es sich nicht durchgesetzt in dieser Welt? Insgesamt teile ich Radulfs Antwort darauf, leider. :(
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Gerd50
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Gerd50 »

Hier hab ich was gefunden:

http://www.alkoholgeschichte.de/

Bier und Wein hatten (hat) neben der Bedeutung als Nahrungsmittel auch eine soziale Bedeutung.
Hanf als Rauschhanf hatte vermutlich keine soziale Bedeutung. (Be)rauschende Feste ließen sich damit nicht organisieren.
In Zeiten der Prohibition wird Hanf eine soziale Bedeutung total abgesprochen, es wird von Prohibitionisten als antisoziale Droge
betrachtet.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Radulf
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Radulf »

Bin jetzt auch am grübeln warum Alkohol vorgezogen wird, obwohl Hanf besser verträglich ist.
Ihr habt ja schon einige mögliche Gründe aufgezählt.

Möglicherweise liegt es auch daran, dass Lohn- und Sklavenarbeit von der Antike bis zur Neuzeit meist körperlich anstrengend war. Alkohol diente als Energiespender, Schmerzen und Sorgen wurden betäubt und die von Gerd50 erwähnte soziale WIrkung, das Gruppengefühl und die Aggression die durch Alkohol freigesetzt werden kann, förderten möglicherweise die eher körperlastige Arbeitsleistung.

Noch nicht lange her, da ist ein Bauarbeiter der während der Arbeit eine halbe Kiste Bier trinkt nicht weiter aufgefallen.

Vielleicht führt der Wandel der Erwerbstätigkeit im postindustriellen Zeitalter zumindest teilweise zu einer Verlagerung des Genussmittelkonsums von Alkohol zu Hanfprodukten?

Kann mir nicht vorstellen, dass man im Suff programmieren kann, dann schon eher bekifft, oder?
Aber auch am Morgen danach mit 'nem dicken Kopp vom Saufen dürfte die geistige Arbeit deutlich schwerer fallen, als wenn man noch so viel gekifft hat am Abend.
CosmicWizard
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von CosmicWizard »

Ja, da ist was dran. Ich habe auch festgestellt, dass ''geistige Arbeit'' im bekifften Zustand nicht wesentlich schwerer fällt als im nüchternen und ich kann bestätigen, wobei ich handwerkliche Berufe damit nicht diskreditieren will, dass in diesen Branchen Alkoholkonsum während der Arbeit sogar noch als förderlich angesehen wird. (---> Flüssigkeitszufuhr, Betäubung etc.)
Radulf
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Radulf »

CosmicWizard hat geschrieben:... (---> Flüssigkeitszufuhr, Betäubung etc.)
Genau, den Durscht hatte ich ganz vergessen, das Wichtigste!
Feldarbeit bei sengender Sonne mit trocknem Mund? Da flutscht die Schufterei mit Bier aber besser...
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His Master's Voice
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von His Master's Voice »

Dave Wilkinson, ein Sprecher der Legalisierungsbewegung in den USA beschreibt einige Gründe für die Prohibition im ersten Teil seiner Rede "Stigma und Trauma".

Er stellt zunächst fest, dass hinter der Prohibition ein Konzept der Stigmatisierung steckt. Beispielsweise sind viele Bezeichnungen für Cannabis-Konsumenten in den USA diffamierende Begriffe (pothead, druggy, stoner oder auch das Wort marihuana selbst). Ähnlich ist es wohl mit dem deutschen Wort "Kiffer", das auch meistens eher abschätzig verwendet wird.

Wilkinson fragt, wo der Ursprung der Stigmatisierung liegt und führt aus, dass es in den USA bis zum Ende des 19. Jahrhunderts keinerlei Stigmatisierung im Hinblick auf Cannabis gegeben hat. Ja dass Cannabis als harmloses Medikament weit verbreitet war und dass bis in höchste Kreise Cannabis-Konsum als nicht außergewöhnlich galt. Königin Victoria war Konsumentin, Mary Lincoln war Konsumentin, Abraham Lincoln wohl auch. Auf der Weltausstellung 1876 in Philadelphia konnten im türkischen Pavillon Besucher Haschisch rauchen, was viele auch ohne Beeinträchtigungen taten, Männer Frauen und Kinder!. Es gab im 19. Jahrhundert Volksbewegungen gegen Alkohol, aber es sind keinerlei Proteste gegen Cannabis bekannt. Cannabis wurde von Oben als Stigma aufgebaut und von Oben prohibitioniert.

Der erste Staat, der dann überhaupt Gesetze gegen Cannabis einführte, war Kalifornien um das Jahr 1900. Gerichtet waren diese Gesetze weniger gegen Cannabis, als gegen eine bestimmte Gruppe von Leuten. Es ging damals gegen arme Farmer, die sich keinen Alkohol leisten konnten, die aber dafür eine Cannabis-Kultur etabliert hatten (billiges Rauschmittel, billige Medizin) und die man so treffen konnte. Wilkinson untermauert diese These durch die Tatsache, dass der zweite Staat, der den Cannabis-Gebrauch gesetzlich einzugrenzen begann, New Orleans war, wo die vor allem afroamerikanischen Musiker zu dieser Zeit auch eine Cannabis-Kultur etabliert hatten und man auf diese Weise gegen diese Kultur der Schwarzen vorgehen konnte.

Über Zeitungskampagnen in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts (Hearst-Corporation) kam es dann zu einer fortschreitenden Stigmatisierung von Cannabis-Konsumenten. Es wurde zunehmend als eine Praxis von gesellschaftlichen "Außenseiter"-Gruppen, also den rassischen Minderheiten, den Armen, den politisch Andersdenkenden identifiziert. Seinen Höhepunkt fand diese Entwicklung dann 1937 in den von H. Anslinger mit Hilfe eindeutiger Lügen vor dem Kongress, durchgesetzten Cannabis-Prohibition.

Soweit Wilkinsons Ausführungen.

Interessant finde ich, dass es im 19. Jahrhundert wohl tatsächlich eine starke Bewegung im Volk gab, die sich aktiv für eine Einschränkung des Alkoholverkaufs eingesetzt hat und deren Bemühungen schließlich in der Alkoholprohibition der 20er Jahre mündeten. Cannabis aber anscheinend zu keiner Zeit auf so breiter Basis bekämpft wurde, sondern die Prohibition von sehr wenigen Personen durch sehr gezielte Einflussnahme auf die amerikanische und später auch die internationale Politik ausgelöst wurde. Das finde ich bemerkenswert. Ein weiteres Indiz, dass die Cannabis-Prohibition eine reine Kopfgeburt mit ideologischem Hintergrund ist, die jeder sachlichen Grundlage entbehrt.
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Florian Rister »

Wenn man sich fragt, warum Drogen wie Alkohol und Tabak so eine große Verbreitung in der Gesellschaft gefunden hat, muss man auch beachten dass beide Substanzen sehr stark süchtig machen. Das trägt aus meiner Sicht ganz stark zu ihrer Verbreitung bei.

Und bei beiden Substanzen gibt es verbreitete Konsummuster, die ohne nach außen hin sichtbares Rauscherlebniss stattfinden. Es ist also sozial unauffälliges Verhalten, mit hohem Gewöhnungs- und Suchteffekt.

Cannabis macht einfach nicht so süchtig, daher verzichten viele Leute irgendwann darauf.

Das wäre jetzt mal meine provokative These dazu. Es gibt sicherlich viele verschiedene Gründe, die für den jetzigen Zustand eine Rolle spielen. Man kann das nicht verallgemeinern.
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Elli »

[quote="Radulf"]Vielleicht führt der Wandel der Erwerbstätigkeit im postindustriellen Zeitalter zumindest teilweise zu einer Verlagerung des Genussmittelkonsums von Alkohol zu Hanfprodukten? quote]

Hat es ja schon. Alkohol wird auch immer kritischer gesehen, sagst du ja auch. Es kommt aber vielleicht oftmals nicht darauf an, ob man geistig gut arbeitet. Gute Arbeit ist nur selten gefragt. Meistens will der Chef Chef sein, alles andere ist zweitrangig. Das wird sich bestimmt nicht ändern. Außerdem erinnere ich daran, dass Kulturen in denen Hanf gebräuchlich war unterlegen waren, was natürlich auch andere Gründe haben konnte, von daher ist die Frage interessant, welche Droge bessere Arbeit unterstützt. :?

@ His Master Voice: Ein sachlicher Grund wäre doch, dass eine Gesellschaft mit Cannabis als Volksdroge nicht funktioniert und anderen Gesellschaften, die sich vielleicht für Alkohol entschieden haben, unterlegen ist.
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von CosmicWizard »

Naja, Leistungsgesellschaften wohl eher nicht, da gebe ich dir durchaus nicht. Aber wollen wir in einer Leistungsgesellschaft leben?
Deshalb glaube ich auch immer noch, dass eine komplette Legalisierung von Cannabis nur durch eine radikale Änderung der Gesellschaft möglich sein wird. Bushdoctor, hat dies, wie ich glaube, auch schon einmal angesprochen.
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bushdoctor
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von bushdoctor »

Elli hat geschrieben:Genau deshalb sage ich, Alkohol hat in den verschiedenen Umwelten für die Menschen die erfolgreicheren Eigenschaften gehabt und noch immer.
[...]schließlich gibt es zu jeder Zeit Umwelten an die man sich möglichst gut anpassen muss um erfolgreich zu sein.
Fressen oder Gefressen werden ist das Stichtwort! In Holland ist Cannabis frei, trotzdem kein Erfolg, in Indien oder sonst wo war Cannabis Volksdroge: Und was hat es gebracht? Kolonisiert!
Interessante Argumentation. Erinnert mich frappierend an das hier:
"Die herrschende Rasse und die aufgeklärtesten Länder sind alkoholisch, derweil die Länder und Nationen, die Hanf und Opium verfallen sind, (...) sowohl geistig als auch physisch zu Grunde gegangen sind"
Gefängnisarzt A.E. Fossier, 1931:
(Quelle: http://www.cannabislegal.de/cannabisinfo/verbot.htm )

Was man hier wieder sehr schön sehen kann, ist die "rassistische" Argumentation der Prohibitionisten! :twisted:

Bei der ganzen Geschichte über die angebliche "Überlegenheit" von Alkohol muss aber m.E. auch beachtet werden, dass - zumindest im Mittelalter - alkoholische Getränke (Bier, Wein) die einzig "gesunde" Flüssigkeitsversorgung war. Die Brunnen der Städte waren zum Teil übelst verseucht. Reines (Trink)Wasser war die Ausnahme und Kinder mussten schon sehr früh "trinkfest" sein. Die antibakterielle Wirkung von Alkohol war einfach notwendig damals. Deshalb wohl auch diese "tiefe kulturelle Verwurzelung".
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Radulf »

bushdoctor hat geschrieben: Was man hier wieder sehr schön sehen kann, ist die "rassistische" Argumentation der Prohibitionisten! :twisted:
Ich halte das auch für ein rassistisches Propaganda-Argument. Statt "Alkohol hat die erfolgreicheren Eigenschaften" könnte man genauso auch behaupten, kriegerische Gesellschaften sind erfolgreicher als friedfertige.
Es gibt zwar historische Belege für die Überlegenheit kriegerischer Völker - aber wenn man sich anschaut wohin Krieg letztendlich führt, muss man zugeben dass das einfach nicht stimmt!
Ich meine nur friedliche Gesellschaften können dauerhaft erfolgreich sein.

Ich glaube auch nicht dass sich aus einzelnen historischen Fragmenten eine gültige monokausale Begründung für die Cannabis-Prohibition ableiten läßt.
Wahrscheinlich spielen alle hier genannten Faktoren zusammen.

PS: In Deutschland hat es ja noch mal eine ganz eigene Geschichte:
"Cannabis wurde durch die direkte Überführung des Opiumgesetzes des Deutschen Reiches in der Fassung vom 10. Dezember 1929 (RGBl. I S. 215) in das Betäubungsmittelgesetz am 24. Dezember 1971 (BGBl. I S. 2092) illegalisiert." Das BTMG wird ja auch an anderer Stelle im Forum diskutiert.
Meiner Ansicht nach gehört das Betäubungsmittelgesetz ganz abgeschafft. Alleine der Name! Hat nur noch wenig mit der Realität zu tun. Dieses juristische Krebsgeschwür muss entfernt werden, bevor es weiter wuchert und Metastasen bildet! Aber dazu müssen wir weg von diesem Verbots-Denken. Möglicherweise geht das wirklich nur in Verbindung mit tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen.
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overturn
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von overturn »

Hallo, bushdoctor!
bushdoctor hat geschrieben: Die "Rauschwirkung" (=Heilwirkung) des Hanfes war im. 11 Jahrhundert noch bekannt! Siehe Hildegard von Bingen... Die These, dass Hanf hierzulande nur zu Faserzwecken angebaut wurde, halte ich für falsch. Die Menschen wußten schon immer, was gut ist! :mrgreen:
Die "Potenz" der heimischen Gewächse war sicherlich geringer als "heutiger Stoff".
Das habe ich, zumindest so, auch nicht behauptet ,)

Ich orientierte mich bewusst an Ellis 'Terminus' "Volksdroge", dessen Definition, zumindest meines Erachtens, nicht auf die damaligen "Randerscheinungen" zutrifft.
Hildegard von Bingen bezieht sich in diesem Kontext auf Samen, die oral verabreicht, oder deren Dämpfe inhaliert werden. Das ist richtig. Falsch ist es aber, eine "Rauschwirkung" mit Heilwirkung gleichzusetzen, bzw. davon abzuleiten. So waren es die Chinesen, dessen Dokumente die ältesten, bekannten Aufzeichnungen bezüglich des naturheilkundlichen Wissens betreffend Cannabis darstellen, und dieses auch in der Praxis nutzten. Konsum des "Rausches wegen", der war dennoch nicht üblich und hat sich in der breiten Bevölkerung auch nicht durchgesetzt.

Hallo, Gerd!
Gerd50 hat geschrieben: Heroin wurde von der Firma Bayer entwickelt.
Ich glaube, der Günther hat sich da vertan. Weder wurde 'Heroin' von Bayer entwickelt (sehr wohl aber vermarktet), noch benötigt es Salicylsäure zur Herstellung...?

Hallo, CosmicWizard!
CosmicWizard hat geschrieben: Cannabisblüten sind in Indien legal, nur das Haschisch ist leider verboten. Kursiert natürlich trotzdem überall, der Besitz wird hart bestraft. Aber die Sadhus rauchen, soweit ich weiß, eh nur Gras.
Auch die weiblichen Cannabisblüten, dort als ganja bekannt, sind (zumindest offiziell, und landesweit) nicht legal. Lediglich bhang, das in der Regel getrunken, gegessen und ebenfalls geraucht wird - und aus der gesamten Pflanze besteht (Blüten, Blätter, teilweise Stängel). Sadhus rauchen übrigens auch Haschisch, sehr gerne sogar ,)

Hallo, Elli!

Mit deiner Schlussfolgerung habe ich ebenfalls so meine Probleme ,) Auf Jamaika, und auch in Indien, konsumieren die Menschen Cannabis und Betelnüsse (Indien), um über den Tag aktiv zu bleiben. Im Punjab, der heutigen Grenze zwischen Pakistan und Indien, konsumierten die Menschen täglich Opium - jedoch überwiegend oral. In Afrika, und dorthin gelang Cannabis vermutlich mit der muslimischen Bewegung, wird Cannabis von unglaublich vielen Völkern verehrt, konsumiert und auch angebaut. Das Zulu-Volk schnupft beispielsweise eine Hanfzubereitung, um auf die Jagd zu gehen, oder in den Krieg zu ziehen. Auch die Chinesen waren stets eine überaus tüchtige Nation, worauf sie maßgeblich bei dem Schienenbau in den vereinigten Staaten eingesetzt wurden. Der Arbeitswille wird heute mit der Kultur, und dem Konsum von Opium erklärt.
In Südamerika hingegen, kaut man gerne Cocablätter. Das wirkt nicht nur anregend, sondern wird auch Touristen empfohlen (zumindest einige Tassen Coca-Tee), und das ist durch die dortigen Höhenstufen bedingt - den geographischen und klimatischen Bedingungen. Ebenso werden die Blätter, wie bei uns der Spinat, zu Speisen verarbeitet - denn die Cocapflanze ist eine unheimliche Vitaminbombe, und dort ein Grundnahrungsmittel. Es wäre nicht richtig, zu behaupten, die Droge xy sei "besser" - es kommt jederzeit auf den bestimmten Einsatz an.

Alkohol wurde in der Vergangenheit getrunken, das stimmt - aber anders. Übermäßiger Drogenkonsum kam in der Geschichte bisher stets nur unter einer Voraussetzung vor: die entsprechende Gesellschaft stand kurz vor dem Zusammenbruch.

Grüße!
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
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Gerd50
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Gerd50 »

overturn schrieb:

Ich glaube, der Günther hat sich da vertan. Weder wurde 'Heroin' von Bayer entwickelt (sehr wohl aber vermarktet), noch benötigt es Salicylsäure zur Herstellung...?
Upps, das kommt dabei raus, wenn ich in meinem Kopf nach Informationen aus alten Konkret Artikeln fahnde.

Richtig ist natürlich, das Heroin nicht von Bayer entwickelt sondern patentiert wurde.
Der englische Chemiker Charles Robert Alder Wright entwickelte 1873 ein Verfahren zur Synthetisierung Diacetylmorphins, eines Syntheseprodukts aus Morphin und Essigsäureanhydrid. Am 26. Juni 1896 griff die Aktiengesellschaft Farbenfabriken (heute Bayer) das Verfahren auf und ließ es unter der Bezeichnung Heroin und der Patentnummer 31650 F 2456 schützen.

http://drogenberatung24.com/Heroin.htm
Richtig ist demnach auch, das nicht Acetylsalicylsäure sondern der Ausgangsstoff Essigsäureanhydrid für die Produktion benötigt wird.

Für die Verwicklung der Firma Bayer in die Heroin Produktion müsste sich näheres in einer Konkret Ausgabe das Jahrgangs 87 finden lassen.
Konkret forderte seine Leser damals auf, Bayer mit der Aufforderung anzuschreiben, Essigsäureanhydrid nur in den Mengen herzustellen,
wie es für die Herstellung von Aspirin nötig ist.
Ich glaube an alles. Außer an Menschen.
Elli
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Re: Der wahre Grund der Prohibition!

Beitrag von Elli »

Da gibt es in Holland mitten in der Wirtschaftskrise 2010 eine Wahl und die Wahlgewinner haben nichts Wichtigeres zu tun, als innerhalb kürzester Zeit eine aufwändige Wietpas-Regelung gegen den Drogentourismus zu erarbeiten und einzuführen. ;) ;)
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