Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

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Steckling
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Steckling »

passt schon ;)
Zuletzt geändert von Steckling am So 9. Mai 2021, 03:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Steckling
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Steckling »

Hinweis: in der aktuellen thcene 03/21 Mai-Juni findet sich ein Bericht über Zwangsarbeiter auf professionellen illegalen Cannabisplantagen.
Absolut lesenswert und selbstkritisch.

Derzeit kann man mit sauberem Bio-Gras wirtschaftlich nicht gegen diese illegalen Clan-Drecksgras-Plantagen gegenankommen.

Leider sind die meisten "Kiffer" dermaßen in ihren Ansprüchen heruntergefahren dass sie lieber dreckiges, schockgetrocknetes Dünger-Klopfgras aus Sklavenproduktion für 7,50 suchtvergasen, als kultiviert und angstfrei leckeres 1a-Bio-Premium Weed fürn 10er zu genießen, aus nem Fachgeschäft mit kundigem Personal.
Das entspricht der gleichen Diskussion wie einen Euro mehr zu bezahlen für glückliche Hühner, oder mal zwei Tage die Woche auf Fleisch zu verzichten, für einen hochwertigen Sonntagsbraten.

Aber wie sollen die Kids lernen was ein kultivierter und reflektierter Umgang ist, wenn sie nur diesen Dreck kennen lernen dürfen?

Ein weiterer "Erfolg" der Verbotspolitik, danke für garnichts.
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Martin Mainz
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Martin Mainz »

Steckling hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 03:47 Leider sind die meisten "Kiffer" dermaßen in ihren Ansprüchen heruntergefahren dass sie lieber dreckiges, schockgetrocknetes Dünger-Klopfgras aus Sklavenproduktion für 7,50 suchtvergasen, als kultiviert und angstfrei leckeres 1a-Bio-Premium Weed fürn 10er zu genießen, aus nem Fachgeschäft mit kundigem Personal.
Viele wünschten, sie hätten die Wahl.
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Steckling
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Steckling »

Martin Mainz hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 09:10Viele wünschten, sie hätten die Wahl.
Mir wurde ein verdammt großes Projekt angeboten. Wir haben kalkuliert und kamen zu dem Schluss, man kommt nicht gegen das Billigzeug an. Nur Premium-Marktnische, aber quasi gewinnfrei.
Für mich als Ideologe egal, aber den Markt bekommste nicht umgekrempelt.
Wenns nicht nach PK13/14 schmeckt und ordentlich im Hals kratzt, dann taugt das eben nix. Geschweige denn dass die Masse der Konsumenten auch nur zwischen High und Stoned unterscheiden könnte. Gott seis geklagt.
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Cookie
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Cookie »

Ich habe immer zwischen 10 und 15 € gezahlt als ich noch einkaufte und ich bin mir sicher da blieb gut was hängen... es war gutes Zeug, ich habe dem Kerl nach vielen Jahren vertraut, aber es war nichts gegen mein Bio-Qualitätserzeugnis von heute, das mich ungefähr ein Zehntel kostet ;). Schon verrückt!
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Dopeworld
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Dopeworld »

Die Initiative finde ich auch gut!
(das Interview bezieht sich auf die Situation in UK)

https://mybrainmychoice.de/drogen-medien-sozialpolitik/
In den Mainstream-Medien werden Drogenkonsument:innen im Allgemeinen als obdachlose, kranke, wertlose Menschen dargestellt, die angeblich der Gesellschaft schaden. Es gibt diese Schreckensgeschichten über „Horrordrogen“, wie im Fall der Drogen, die Menschen angeblich in „Spice-Zombies“ verwandeln, die Sie in Ihrem Artikel dekonstruieren. (Inwieweit) sind diese Darstellungen realistisch?

Das hängt davon ab, was man unter „realistisch“ versteht. Sie sind sicherlich übertrieben, wenn man bedenkt, wie verschiedene Wogen der sensationslüsternen Medienberichterstattung über alte und neue Drogen (von LSD und Cannabis bis hin zu MDMA und neuen psychoaktiven Substanzen/NPS) oft die mit ihrem Konsum verbundenen Schäden und die sich um sie herum herausbildenden Jugend(sub)kulturen aufblähen. In einigen Fällen werden wiederum persönliche und soziale Schäden beobachtet, die aus dem Drogenkonsum resultieren. Manchmal ist es schwierig, diese Arten von Schäden analytisch zu trennen und vor dem Hintergrund der Berichterstattung genau zu messen, da es sogar unterschiedliche Interpretationen darüber gibt, was als Schaden anzusehen ist. Aber die Gesamtsituation ist meiner Ansicht nach viel komplexer.

Wenn man in den letzten Jahren durch die Straßen und Stadtzentren lief, konnte man in der Tat viele mittellose Menschen sehen, die unter dem betäubenden Einfluss starker synthetischer Cannabinoide („Spice“) in Hauseingängen zusammenbrachen oder ziellos umherstolperten. Das ist zweifellos kein angenehmer Anblick für die breite Öffentlichkeit und die Sorgen sind durchaus berechtigt. Aber können wir dieses Bild von der systembedingten Grausamkeit der nach der letzten Wirtschaftskrise von der Regierung auferlegten Sparpolitik- und maßnahmen trennen, in deren Folge die Arbeitslosigkeit gestiegen ist, Wohnraum und andere Sozialleistungen, die wirtschaftlich schlechter Gestellte über Wasser hielten, gekürzt wurden und sich die Obdachlosenquote in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat?

Da stellt sich die Frage, ob erniedrigende Sprachbilder wie „Spice-Zombies“ – die gewissermaßen suggerieren, dass diese Menschen gedankenlose und emotional leere Wesen sind, die ihre Menschlichkeit aufgrund einer Gewohnheit selbstverschuldet verloren haben – von etwas ablenken: Nämlich von den größeren sozialen und materiellen Bedingungen, die dazu beigetragen haben, dass sie sich in diesem Zustand befinden, und von unserer kollektiven Verantwortung, etwas dagegen zu unternehmen. Ich denke, dass solch eine negative Sprache, die ihre Persönlichkeit verleugnet und sie als selbstschädigende „Andere“** darstellt – umso mehr, wenn sie von den Massenmedien gestützt wird – sie auch zu leichten Zielen für den Zorn der Öffentlichkeit machen kann. Damit werden schließlich jene kritischeren Gespräche in den Schatten gestellt, die wir führen müssen, um die sehr toxischen Auswirkungen der enormen Ungleichheiten und struktureller Benachteiligungen in Frage zu stellen, die sich im Zusammenhang mit Drogen oft noch verschlimmern.

Gemäß Ihrem Artikel tragen Journalist:innen entscheidend dazu bei, die Annahme von Unterschieden zwischen „verdienstvollen Subjekten der gesitteten Gesellschaft und den unteren, sozialstaatsabhängigen Schichten“ zu fördern. Welche politische Ansichten stehen hinter dieser Vorstellung und wie hat sie die allgemeine Wahrnehmung des Drogenkonsums und von Drogenkonsument:innen beeinflusst? Warum wird in der Berichterstattung Drogenkonsum meist mit Kriminalität und Versagen in Verbindung gebracht?

Journalist:innen, und das weiß ich aus meiner eigenen Berufserfahrung, die ich in so einigen Jahren in der Medienbranche gesammelt habe, gestalten ihren Arbeit oft so, dass sie der kommerziellen Logik der Medienunternehmen folgt, von denen sie ihr Gehalt bekommen. Eine gute Geschichte ist eine Geschichte, die die Aufmerksamkeit der Leute erregt und die einfach verständlich ist. Das Narrativ vom „Krieg gegen die Drogen“ ist seit mehr als einem Jahrhundert eine kommerziell ziemlich erfolgreiche Erzählung, eben weil sie so einfach ist: Psychoaktive Drogen sind von Natur aus kriminell und zerstörerisch, die Polizei muss streng gegen sie vorgehen, und dann werden alle Probleme, die sie mit sich bringen, verschwinden. Das war aber nie der Fall und der Krieg wurde nie gewonnen. Stattdessen hat sich daraus ein übertrieben vereinfachtes Narrativ verfestigt, das besagt, dass mit Disziplinarmaßnahmen und entsprechenden Strafen reagiert werden soll, wenn illegalisierte Substanzen schlecht vertragen werden – insbesondere wenn dies öffentlich sichtbar ist.

Demgegenüber haben sich in jüngster Zeit viele Drogen in den Jugend- und Clubkulturen des Westens und darüber hinaus – in Bezug auf Konsum, Verfügbarkeit, kultureller Akzeptanz – normalisiert und teilweise gab es sogar gewisse gesetzliche Reformen. Was die Abhängigkeit betrifft, haben sich inzwischen jedoch einige andere beunruhigende Vorbehalte im öffentlichen Bewusstsein entwickelt – unabhängig vom Drogenthema. Einer davon ist die Abhängigkeit von staatlicher und sozialer Hilfe, und hier gibt es einen langen historischen Verlauf in der konservativen politischen Themenwahrnehmung, dass der Mangel an persönlicher Freiheit, Autonomie und Unternehmergeist Charakterfehler seien, die durch Sozialhilfeleistungen und Großzügigkeit nur noch verschlimmert werden. Wenn man den Bedürftigen zu viel „unverdiente“ Hilfe zustehe, ermutige man sie zusätzlich, weiter in Faulheit und Elend zu verharren. Hier wirkt diese moralische Unterscheidung zwischen „gesittet und bedürftig“ auch symbolisch am stärksten und schafft sowas wie ein zweifaches Stigma – Substanzabhängigkeit trifft auf extreme Armut und wird als Zeichen moralischer Schwäche und Erbärmlichkeit der Unterschicht abgetan. Eine Person oder sichtbare Gruppe, die sowohl arm als auch drogenabhängig ist, könne nur moralisch schwach und abhängig sein, sowohl in Bezug auf die Substanz, auf die sie fixiert sei, als auch in Bezug auf die Wohltätigkeit anderer. Dies ist eine dieser schlichten Erzählungen, die die Komplexität des menschlichen Lebens verschleiert und uns blind macht für das Leiden derer, die wir kollektiv als unumkehrbar verloren abschreiben.
Edit: noch ein kleiner Teil:

https://mybrainmychoice.de/harm-reduction/
Laut der deutschen Drogen- und Suchtstrategie „steht der suchtgefährdete oder von der Sucht betroffene Mensch (…) im Mittelpunkt“ und entsprechende Angebote müssen sich „an der Lebensrealität der Betroffenen orientieren.“ Gleichzeitig steht im Vorwort aber auch, dass auf illegale Drogen verzichtet werden muss, während ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol in Ordnung ist.23

Für Alkohol und illegalisierte Drogen gelten also komplett unterschiedliche Regeln, denn die Alkoholprävention in Deutschland zielt darauf ab, Missbrauch und Abhängigkeit zu verhindern, ohne dabei den Genuss von Alkohol in Frage zu stellen.24
Was ja bei Cannabis immer wieder grundsätzlich in Frage gestellt werden muss.... :roll:
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Dopeworld
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Dopeworld »

Man könnte auch sagen, irgendwie logisch, dass auch beim Thema Drogenpolitik mit der CDU/CSU Kriminelle profitieren. Korruption ist für die nun wirklich nichts neues. :lol:
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Re: Die hässlichen Seiten des Schwarzmarkts

Beitrag von Dopeworld »

Aus dem Nähkasten: ich beobachte seit ca. 7 Jahren eine Internetseite (Link entfällt aus guten Gründen), welche Räuchermischungen mit synthetischen Cannabinoiden verkauft. Ich schaue ab und zu sporadisch, ob die Seite noch existiert und wie das Angebot sich entwickelt. Ist eindeutig illegal, was die machen. War es von Anfang, selbst als die Gesetzeslage noch anders war. Hatte selbst da einmal bestellt als man als Käufer eindeutig noch nicht BtMG war (BTW: BITTE LIEBE KINDER UND JUGENDLICH MACHT EUCH NICHT ZU VERSUCHSKANINCHEN) Ich bin mir sicher (Vermutung) die hängen irgendwo richtig fett mit daran an der OK. Vermute das geht vielleicht sogar bis zur Terrorfinanzierung. Jedenfalls konnte die Polizei in diesen 7 Jahren mir zwei Mal ans Bein pinkeln, wegen Ganja Besitz geringe Menge etc. und die machen fröhlich weiter!

Da denkt man sich eben seinen Teil. :evil:
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