Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

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Cookie
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Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Cookie »

Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Die Ampelkoali­tion stellt ihr Pro­gramm unter das inno­v­a­tive Mot­to “Mehr Fortschritt wagen”.[1] Das klingt ver­lock­end. Doch nicht jede Entschei­dung der Koali­tion wird pos­i­tiv aufgenom­men. Viele Aspek­te wer­den noch disku­tiert, andere sind nahezu sich­er, so zum Beispiel die Legal­isierung von Cannabis. Nur wenige Vorhaben der Koali­tion spal­ten die Gemüter so sehr, wie diese Diskus­sion. Auch viele Arbeit­ge­ber und Arbeitss­chützer ste­hen der Cannabis-Legal­isierung kri­tisch gegenüber.

Immer­hin stellt Alko­hol am Arbeit­splatz seit Jahrzehn­ten ein Prob­lem dar, bei dem nie­mand wegschauen kann. 10 % der Arbeit­nehmer kon­sum­ieren über­mäßig viel Alko­hol,[2] wodurch die Konzen­tra­tion am Arbeit­splatz nach­lässt. 20 % aller Arbeit­sun­fälle sollen auf Alko­holkon­sum zurück­zuführen sein.[3] Ganz zu schweigen von den wirtschaftlichen Schä­den, die dadurch entste­hen. Ähn­liche neg­a­tive Fol­gen wer­den mit der Legal­isierung von Cannabis befürchtet. Ob mit der Cannabis-Legal­isierung tat­säch­lich mehr Arbeit­sun­fälle und wirtschaftliche Schä­den ein­herge­hen wer­den, lässt sich anhand ver­schieden­er Fak­toren beurteilen.


https://www.sifa-sibe.de/aktuelles/cann ... itsschutz/

Ich halte das zwar größtenteils für "bla bla", aber auch das Thema wird uns als "neues Thema" künftig begleiten...
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Südhesse
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Südhesse »

Toll ist ja folgender Satz aus dem von Cookie verlinkten Beitrag:
Eine hohe Anzahl von Cannabis-Konsumenten erledigt ihre Aufgaben am Arbeitsplatz ebenso sorgfältig wie Arbeitnehmer, die keine Drogen konsumiert haben. Daher erkennen Arbeitgeber in der Regel nicht, ob Arbeitnehmer Cannabis zugetan sind oder nicht. Dennoch stellen diese Arbeitnehmer für andere aufgrund der Cannabis-Wirkung eine Gefahr dar.
Also bei uns im Unternehmen ist jeglicher Alkoholkonsum (+ Drogenkosum) untersagt (Ausnahmen gibt es bei Alkohol trotzdem). Ich denke das ist in fast allen Unternehmen heutzutage die Regel. Eigentlich ändert sich hier doch gar nichts was das Thema Arbeitssicherheit anbelangt.
Auch jetzt heißt es, dass Drogen und Alkohol bei der Arbeit untersagt sind (immer wieder schön zu hören, dass Alkohol gar keine Droge ist :roll: ).

Wieder mal ein Bericht der so tut als würden nach der Legalisierung alle, immer und überall nur noch kiffend durch die Gegend laufen.

PS
Einen der letzten Sätze müsste man eigentlich ändern
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in:
Nur glückliche Mitarbeiter sind gesund, motiviert und leistungsorientiert
Das wird bei uns im Betrieb nämlich völlig vernachlässigt. Da zählt Arbeiten bis zum Umfallen
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Cookie
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Cookie »

Ja, volle Zustimmung! Es müsste auch heißen "Drogen wie Alkohol", dann würde vieles klarer... aber auch diese "Leute" müssen noch lernen. Drogen haben halt nix am Arbeitsplatz verloren, aber das war und ist bis jetzt auch schon klar. Dass beim Alk gerne eine Ausnahme gemacht wird finde ich dabei schon zum Ko****... ich sage immer "nein" und werde dumm angesehen. Eine Form von Drang, diese Droge doch bitte zu nehmen, verspüre ich da ständig. Ach, jetzt kommt die Weihnachtszeit... Zeit für Grog, Sekt / Champagner, Bier und Wein ohne Ende.
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Südhesse
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Südhesse »

Cookie hat geschrieben: Mi 8. Dez 2021, 15:43 Ja, volle Zustimmung! Es müsste auch heißen "Drogen wie Alkohol", dann würde vieles klarer... aber auch diese "Leute" müssen noch lernen. Drogen haben halt nix am Arbeitsplatz verloren, aber das war und ist bis jetzt auch schon klar. Dass beim Alk gerne eine Ausnahme gemacht wird finde ich dabei schon zum Ko****... ich sage immer "nein" und werde dumm angesehen. Eine Form von Drang, diese Droge doch bitte zu nehmen, verspüre ich da ständig. Ach, jetzt kommt die Weihnachtszeit... Zeit für Grog, Sekt / Champagner, Bier und Wein ohne Ende.
Mich kotzt es auch immer an, dass es gleich seltsam ist wenn man Alkohol mal ablehnt. Obwohl ich ihn ja auch gelegentlich trinke. Ich bin sogar Whiskyliebhaber, belasse es aber beim Genuss von vielleicht zwei Gläschen im Monat die ich mehr oder weniger "aufrieche".

Nach der Legalisierung von Cannabis wünsche ich mir zumindest eine Gleichbehandlung was das Thema Arbeitgeber anbelangt. Weiter liest man ja in dem Beitrag von der Idee, gelegentliche Schnelltests zu machen wegen Cannabis. Das fände ich extrem diskriminierend und frage mich wohin das führen soll. Kündigung weil jemand in der Freizeit Cannabis konsumiert?

Ja, ich denke es ist schon richtig dass Du das als Extra Thema hier angefügt hast. Da kann schnell eine Diskriminierung durch die Hintertür kommen.

Ich würde bei der Gleichbehandlung sogar soweit gehen, dass der Arbeitgeber auf der Weihnachtsfeier oder Sommerfest tolerieren muss wenn jemand in der Raucherecke eine Tüte raucht.

Arbeitssicherheit ist dagegen kein neues Thema weil das längst geregelt ist = Null Toleranz für alles während der Arbeit
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Cookie »

Das sollte nicht heißen, dass ich nicht mal was trinke oder trank, oder dass ich etwas dagegen hätte... aber daraus quasi einen Zwang zu machen, und das auch noch mit einer Selbstverständlichkeit ggü. Alkohol, ohne den Rest der Drogen auch nur gleich behandeln zu wollen, ist mir echt zu doof. Nein, ich finde die Grenze sollte der Arbeitsplatz sein... eine Feier ist eine andere Sache, da muss dann aber auch Cannabis erlaubt sein (wenn Alkohol erlaubt ist). Richtig!
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Freno
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Freno »

Es ist schon irgendwie bezeichnend, daß "Cannabis am Arbeitsplatz" schnell fokussiert wird auf "Cannabis bei Betriebsfeiern".

Bei der Firmensause ist jedoch das Schadensrisiko - wemma ma von'm depperten Nichtrauchergedönse absieht - denkbar gering.

Ausserordentlich hoch ist das Schadensrisiko jedoch bei der "gefahrengeneigten Arbeit": das Schulbeispiel ist der Baumaschinenführer, der eine Gasleitung anbaggert. Dann gibt es aber auch noch das medizinische Personal - von der Krankenschwester, die 1 Spritze setzt, bis zum Chirurgen, das Spektrum reicht vom Taxi- und Busfahrer über den Pilot von Verkehrsflugzeugen bis zum Kampfpiloten, der einen Jet mit nuklearer Bewaffnung fliegt. "Gespräch zweier Besoffener: Man müssde mal ne Atombombe in'n feuerspeienden Berg schmeissen - das täte schpridzn !" (Arno Schmidt, "Das steinerne Herz")

Ich meine, man sollte einig darüber sein, daß solche "gefahrengeneigten Arbeiten" nur nüchtern - in jedem nicht ernährungsphysiologischen Sinne - ausgeführt werden dürfen und es ist m.E. auch legitim, daß dies Arbeitgeberseitig kontrolliert werden darf, u.U. sogar kontrolliert werden muß, damit nicht mal ne Atombombe in'n feuerspeienden Berg schpridzt. Wie diese Kontrollbefugnisse oder sogar Kontrollpflichten konkret ausgestaltet werden sollten, darüber habe ich keine Meinung - aber prinzipiell zulässig halte ich entsprechende Kontrollen durchaus.
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Der Irre Jug »

Beim Arbeitsschutz und Cannabis sehe ich 2 Probleme:

1. "Haltbarkeit", ich weiss, aus eigener Erfahrung, dass sich Cannabinoide seeehr lange im Körper halten. Bevor meine 2-Jahres-Frist (wg. Führerschein ) abgelaufen war habe ich mehr als 4 Wochen Abstinenz geübt, bin dann, bei ca 30 Grad mit dem Fahrrad zum Arzt gefahren, mit dem Ergebniss, das die Werte höher waren, als bei dem polizeilichen Test....

2. Momentan, wird Fahr- oder Arbeitsfähigkeit nur nach dem THC-Gehalt beurteilt. Was ist mit den anderen Cannabinoiden? Sollten ja auch psychoaktiv sein, weil sie ansonsten als Medikation sinnlos wären.

Ach ja, das Alkohol und Nikotin nicht als Drogen könnte daran liegen, das die "Richtigen" Institutionen daran verdienen. Soweit ich weiss stehen momentan einige Pharmakonzerne in den USA vor Gericht, weil sie Opium nicht als Droge, sondern als "Medizin" vermarktet haben.

Gruss DIY
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Harry J. Anslinger
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FraFraFrankenstein
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Der Irre Jug hat geschrieben: So 30. Jan 2022, 15:35 Soweit ich weiss stehen momentan einige Pharmakonzerne in den USA vor Gericht, weil sie Opium nicht als Droge, sondern als "Medizin" vermarktet haben.

Gruss DIY
Ja, danke! Da gebe ich dir Recht. Die Leute, die "mit Drogen nichts zu tun haben" würden Bauklötze staunen, wenn man ihnen sagt, dass Drogen von Ärzten verschrieben werden. Vorher bitte fragen, ob Opium eine Droge ist! Als lokale Betäubung wird sogar Kokain verwendet. :lol:
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Parade
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Parade »

Der Irre Jug hat geschrieben: So 30. Jan 2022, 15:35Ach ja, das Alkohol und Nikotin nicht als Drogen könnte daran liegen, das die "Richtigen" Institutionen daran verdienen.
Oder diejenige die die Einteilung vornahmen was Droge ist und was nicht, haben sich ihre eigenen Drogen dabei legalisiert.
Der Irre Jug
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Re: Cannabis wird legalisiert — Folgen für den Arbeitsschutz

Beitrag von Der Irre Jug »

Parade hat geschrieben: Do 3. Feb 2022, 19:19 Oder diejenige die die Einteilung vornahmen was Droge ist und was nicht, haben sich ihre eigenen Drogen dabei legalisiert.
Aber Parade, das wäre doch Kriminell!!!

OK back to topic, ich weiss, das es heute schon Firmen gibt, die Ihre Angestellten regelmässig auf Alkohol UND THC testen lassen. Deswegen können ja viele "Raucher" auch nicht am Arbeitsmarkt teilhaben. Theoretisch reicht ja ein Joint pro Monat um nie wieder arbeiten zu dürfen.

Mal sehen, wie sich unsere Regierung dieses Problemes annimmt...
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Harry J. Anslinger
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