Miniky hat geschrieben:Ich sehe es so, dass es gut ist zu legalisieren wenn es einen medizinischen Hintergrund hat. Es ist ja immerhin bewiesen, dass es Menschen helfen kann. In dem Sinne finde ich es ok aber wenn manche dann diese Lage ausnutzen um sich in einen Rausch zu versetzen, dann nein.
"Ausnutzen" klingt so als gäbe es da einen Profit. Quasi sich selbst schädigen damit man "legal kiffen" kann um es überspitzt zu formulieren
Aber wer opfert seine Gesundheit für etwas, das bei den meisten perfekt auf illegalem Wege funktioniert? Ich sehe die Gefahr eher in mangelnder Erfahrung im Umgang mit Cannabinoiden und die Selbstschädigung als einer daraus resultierenden Konsequenz.
Der Rausch ist eine mögliche Nebenwirkung. Was wenn diese in Kauf genommen werden muss, weil es mit einer geringeren Dosierung nicht funktioniert? Das kann z.B. mit Übersensibilität oder unterschiedlichen Krankheiten zu tun haben die unterschiedlich (mit Cannabinoiden) behandelt werden müssen. In diesem Zusammenhang ist zwar CBD eine Möglichkeit um viele Nebenwirkungen etwas abzufangen aber nur in einem gewissen Rahmen und individuell sehr verschieden.
Generell erfordert der Einsatz von Cannabinoiden Erfahrung und Hintergrundwissen, welches bei Ärzten meist nur ungenügend vorhanden ist. Wenn Patienten es dann selbst in die Hand nehmen, testen und letztlich ihre Ärzte informieren dann ist das auch absolut in Ordnung! Auch in Bezug auf den (noch) nicht legalisierten medizinischen Gebrauch. Oft geht es ja um schwere Symptomatiken, die ganze Lebensbereiche betreffen.
Dabei sind selbstverantwortliches Handeln, das Arzt-Patienten-Verhältnis und Compliance wichtig. Manche Nebenwirkungen sind aus ärztlicher Sicht eher tolerierbar (z.B. Vergesslichkeit, gesteigerter Appetit, gerötete Augen, Euphorie) und andere u.U. eher nicht (z.B. Psychose, Kreislaufprobleme, Übelkeit).
Des Weiteren kann es für Patienten auch ein Problem darstellen wenn Nebenwirkung(en) schwer oder nicht tolerierbar ist, aber die Medizin mangels Alternative nicht abgesetzt werden kann. I.d.R. sind Präparate auf Cannabisbasis bzw. Blüten(produkte) aber zum Glück gut verträglich.
Eine Selbstschädigung oder damit verbunden eine absichtliche Überdosierung kann natürlich nicht gesellschaftlich sanktioniert werden. Unsere Gesellschaft funktioniert nur, wenn sie die (potentielle) Selbstschädigung in Kauf nimmt.