Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

DieDose
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von DieDose »

Hey,
Ich war von Donnerstag bis Sonntag auf einem Festival.
Da ich gefahren bin, habe ich natürlich nichts geraucht. Der letzte Konsum lag bei mir über 3 Monate zurück. Im Urin sollte eigentlich also nichts mehr nachweisbar sein. Bei der Abreise am Sonntag wurde ich kontrolliert und beim Urintest war der Streifen für Cannabis leicht sichtbar. Der Beamte meinte, dass der Wert leicht erhöht ist, aber wohl noch unter dem Grenzwert. Erklären kann ich mir das nur dadurch, dass meine Freunde neben mir geraucht haben, und dass es an den Bühnen ab und zu nach Gras gerochen hat.
Muss ich mir in Zukunft Sorgen machen, durch den passiven Konsum den Grenzwert zu überschreiten?
Danke für eure Hilfe.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Dose und willkommen im Forum!

Generell kann man auch beim Passivrauchen was abbekommen, gerade in geschlossenen Räume. Bei Zigaretten wurde mal was von 80% Schädigung durch Passivrauchen erforscht, bei Cannabis gibts solche Studien meines Wissens nach bisher nicht.

Hast du irgendwas zu deinem Konsum zur Polizei gesagt? Das kann nämlich letztlich problematischer sein und eher die FSS auf den Plan rufen.
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DieDose
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von DieDose »

Nein ich habe zur Polizei nichts gesagt, es wurde aber auch nicht weiter nachgefragt. Die Beamten waren ziemlich im Stress, weil 8000 Leute abgereist sind und die wahrscheinlich möglichst viele rausziehen wollten. Mein Auto wurde dann noch durchsucht, womit ich kein Problem hatte, weil wir nichts dabei hatten. Nach ca. 30min konnte ich dann weiter.
Was wäre denn bei einer Nachfrage die richtige Antwort?
Behaupten man hat noch nie was geraucht oder einfach keine Angabe machen?
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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Martin Mainz »

Am Sinnvollsten gar nichts sagen und einen Pinkeltest verweigern. Ansonsten dumm stellen, nie geraucht und wenn doch, dann zum ersten Mal probiert. Das Problem ist am Ende selten die Anzeige (die wird meist eh wieder fallen gelassen), sondern die Führerscheinstelle. Denn wenn im Protokoll irgendwas Verfängliches drin steht gehts in der Regel nach ein paar Wochen ab zur MPU.
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Salve
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Re: Was kommt auf uns zu?

Beitrag von Salve »

Salve hat geschrieben: Di 17. Mai 2022, 17:21 Hallo erstmal,...
Also das Blutergebniss ist gekommen. Er hatte 6,6ng/ml thc im Blut. Das heißt der Grenzwert ist ja auf jeden Fall überschritten. Dennoch würde er gerne wissen ob man davon was ableiten kann also das Konsumverhalten etc. Ist jetzt auf jeden Fall der Lappen weg?Schon Mal danke im voraus.
LG
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bad guy
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von bad guy »

Das Abbauprodukt THC-COOH (THC-Carbonsäure) gibt Hinweise auf sein Konsumverhalten in den letzten paar Wochen.

Waren die 6,6ng/ml THC oder THC-COOH?
Salve
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Salve »

Es wurde von aktiven thc gesprochen. Also thc und nicht das Abbauprodukt. Ist es dann viel bzw was kann mann daraus ableiten?
NieAufgeben
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von NieAufgeben »

Hallo,
ich bin neu hier. Und weiß gerade nicht wie ich einen eigenen Beitrag erstellen kann. Aber mein Thema geht auch um den Führerschein. Vielleicht könnt ihr mir helfen 😥. Es geht nicht um mich, sondern bin eine sehr besorgte Mutter. Mein Sohn 26 Jahre hatte auf Grund von Cannabis seinen Führerschein verloren. Nach Abstinenz und Mpu vor einen Jahr und 4 Monaten seinen Führerschein wieder bekommen. Nun ist er wieder rückfällig geworden. Zum zweiten Mal innerhalb von 6 Monaten. Seit einer Woche kein Konsum mehr. Er hat eingesehen, dass er professionelle Hilfe braucht und möchte in einer Klinik. Was passiert mit seinem Führerschein? Meldet die Klinik den Konsum dem Straßenverkehrsamt? Vielleicht kann mir hier jemand helfen und hat Erfahrung damit 😥. Sorry für kein langen Text.
Mfg
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M. Nice
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von M. Nice »

NieAufgeben hat geschrieben: Sa 4. Jun 2022, 10:01 Was passiert mit seinem Führerschein? Meldet die Klinik den Konsum dem Straßenverkehrsamt?
Hallo,
es gilt die ärztliche Schweigepflicht, auch für die Klinik, da wird nix der Führerscheinstelle gemeldet.

MfG
M. Nice
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NieAufgeben
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von NieAufgeben »

Danke😊. Ich hoffe einfach, dass alles gut wird. Mir fällt es nur nach den Rückschlägen sehr schwer ihm zu vertrauen 😔
Tim wiesel
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Cannabis Konsum trotz Verurteilung/Screening

Beitrag von Tim wiesel »

Hallo zusammen,

Ich hätte eine Frage und vielleicht hat ja jemand eine fundierte Antwort die weiterhelfen könnte, wäre auf jeden Fall klasse!

Aufgrund eines Urinscreening das schon seit 5/6 Monaten läuft, ist es Person XY untersagt jegliche Substanzen zu konsumieren. Person XY möchte aber aufgrund verschiedener Krankheitsbilder zu Cannabis greifen da es in der Vergangenheit schon geholfen (doch sie auch leider in diese Situation gebracht) hat.

Die Frage: wenn Person XY nun aufgrund der Krankheitsbilder Cannabis attestiert bekommt, darf sie es dann konsumieren obwohl das screening am Laufen ist? Bzw. Welches Recht wirkt mehr? Die Verurteilung oder Die Verschreibung? Oder hat das nichts miteinander zu tun und die Verschreibung würde erst nach Vollendung des Screenings etwas nützen?

Mit freundlichen Grüßen und danke für Antworten :)


Edit: die Verschreibung steht 100% über dem Gerichtsurteil 😜
Zuletzt geändert von Tim wiesel am Do 20. Okt 2022, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Cookie
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Re: Cannabis Konsum trotz Verurteilung/Screening

Beitrag von Cookie »

So wie ich es aus verschiedenen ähnlichen Postings wahrgenommen habe, wirkt die Verschreibung.
"A mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open." - Frank Zappa
Tim wiesel
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Re: Cannabis Konsum trotz Verurteilung/Screening

Beitrag von Tim wiesel »

Cookie hat geschrieben: Di 7. Jun 2022, 08:21 So wie ich es aus verschiedenen ähnlichen Postings wahrgenommen habe, wirkt die Verschreibung.
Kannst du ein link zu den ähnlichen postings anfügen? Wäre lieb :)
Lg
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Cookie
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Re: Cannabis Konsum trotz Verurteilung/Screening

Beitrag von Cookie »

Hast Glück, dass ich einen Post in der Richtung gefunden habe: https://hanfverband-forum.de/viewtopic.php?f=12&t=19254
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pepre
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Re: Cannabis Konsum trotz Verurteilung/Screening

Beitrag von pepre »

Ja, eine ärztliche Verordnung "toppt" juristische Anordnungen.

Wichtig ist, dass das sauberst dokumentiert ist, und das ärztliche Dokument möglichst unverzüglich der Justiz bekannt gegeben wird. - Im Zweifel einen Anwalt fragen, ob es dazu Formblätter oder Anträge braucht, damit die Mühlen der Justiz das korrekt einbuchen.
Tim wiesel
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Wie ist die Rechtslage?!

Beitrag von Tim wiesel »

Wie sieht denn hier die Rechtslage aus Wenn im Urteil steht: „im Urteil vom *.**.**** wurde ihnen auferlegt sich jeglichem Umgangs mit Betäubungsmitteln und illegalen Betäubungsmitteln haltigen Stoffen zu enthalten“
Gilt also auch das Ärztlich verordnete Cannabis als „jeglicher Umgang mit Betäubungsmitteln“? Oder gilt hier die verordnete Enthaltung nicht?
Vielen Dank!
Der Irre Jug
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Re: Cannabis und Führerschein (ohne Rezept)

Beitrag von Der Irre Jug »

Mal eine eher allgemeine Frage:

Gibt es mittlerweile eine belastbare Studie, wie sich THC im Strassenverkehr auswirkt?
Nach meinem (mindestens 10 Jahre alten) Wissensstand, gab es damals keine Studie dazu, weil es verboten war, illegal gedopte Fahrer am Strassenverkehr teilnehmen zu lassen.

Und wie wird wohl die Rechtslage bei autonom fahrenden KIs aussehen ?
Also mit bekifften humanoiden Beifahrern.

Gruss DIY
JEDE Prohibition fördert AKTIV organisierte Kriminalität!!

Also gehört JEDE Person, die aktive Prohibition unterstützt automatisch ins Gefängniss

Harry J. Anslinger
Freno
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Re: Wie ist die Rechtslage?!

Beitrag von Freno »

Diese Frage kann man nicht beantworten - solche Fragen generell nicht. Die Fragesteller versuchen, ihre konkrete Frage zu anonymisieren. Das kann man verstehen, sie wollen hier nicht enttarnt werden können. Aber dadurch verhindern sie leider, daß man diejenigen Informationen erhält, die man zur Beantwortung der Frage benötigen würde.
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M. Nice
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Re: Wie ist die Rechtslage?!

Beitrag von M. Nice »

Die Frage von Tim wiesel sollte für einen Juristen leicht zu beantworten sein ;)

Was passiert denn, wenn man unverschuldet verunfallt, bei vollem Bewusstsein ist und der Arzt dann Opiate (z.B. Morphium) verabreicht? Sollte man dann dankend ablehnen :?:

Legal verschriebene/verordnete Arzneimittel sind nicht illegal. Der Arzt bestimmt, nicht das Strafrecht.

Ist ja auch bei den Gerichtsverfahren, von durchgeknallten so. Der Doc bestimmt ob Knast, oder Psychiatrie und welche Medikamente genommen werden.
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M. Nice
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Re: Wie ist die Rechtslage?!

Beitrag von M. Nice »

Das Zuständige Gericht/Bewährungshelfer sollte man aber vorab informieren, daß Cannabis aus medizinischen Gründen verschrieben wird. Mußt ja wahrscheinlich Urinproben abgeben.
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