Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

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juliuselias
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Registriert: Mo 7. Mai 2018, 15:41

Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von juliuselias »

Hallo,

Kurz zu meiner Situation. Ich wurde vor ca 1,5 Monaten abends von der Polizei in Berlin angehalten und die übliche Fragen wurden gestellt. Da ich mit der Berliner Polizei bisher keine Vorfälle in die Richtung hatte bzw davon gehört habe, hab ich ehrlich zu vor 2 Tagen einen Joint geraucht zu haben (was so der Wahrheit entsprach). Daraufhin folge die ganze Prozedur von Urintest (schlug positiv auf THC aus) und darauf folgender Bluttest. Da ich regelmäßiger Konsument bin und Freunde in ähnlichen Situationen hatte, wusste ich, dass ich mich darauf einstellen kann den Führerschein zu verlieren.

Heute kam der Brief von der Polizei und hier wird es eigenartig: Neben dem Fakt, dass mein THC Blutwert EXAKT auf dem Limit liegt (???) wurde dort folgendes geschrieben: “Bei der Überprüfung durch die Polizei wurde festgestellt, dass sie wässrige Augen, gerötete Bindehäute und sehr große Pupillen hatten.”. Das kann unmöglich der Wahrheit entsprechen - keines der Symptome tritt bei mir auf solange ich sehr viel geraucht habe und erst recht nicht 2 Tage nachdem ich einen Joint geraucht habe! Ich habe das Gefühl hier wurde etwas nachträglich dazugedichtet um den ersten Urintest überhaupt zu rechtfertigen (ich dachte vorher meine Aussage 2 Tage zuvor einen geraucht zu haben reicht dafür, aber offensichtlich war das im Nachhinein nicht genug).

Kann ich hier irgendwas unternehmen? Mit dem Fakt dass mein Führerschein weg ist hatte ich mich schon angefreundet, auch wen ich es absurd finde dass der Grund ist: “das Führen von Kraftfahrzeugen und den Cannabiskonsum nicht trennen zu können”, obwohl über 40 Stunden dazwischen lagen. Aber dass jetzt nachträglich was von der Polizei dazugedichtet wurde finde ich unglaublich dreist und darf meiner Meinung nach nicht passieren!

Vielen Dank schonmal für euren Rat
littleganja

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von littleganja »

Das blöde ist das auch der gelegentliche Konsum genügt um zumindest die MPU anzuordnen. Du hättest den Konsum nicht zugeben dürfen und den Drogentest verweigern. Klar leichter gesagt wie getan, ist aber die einzige Möglichkeit irgendwie da raus zukommen....
juliuselias
Beiträge: 2
Registriert: Mo 7. Mai 2018, 15:41

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von juliuselias »

@litteganja das ist mir klar, mir geht es aber hauptsächlich um die offensichtliche Falschaussage der Polizei über diese 3 Symptome. Das kann doch nicht legal sein...
littleganja

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von littleganja »

juliuselias hat geschrieben:@litteganja das ist mir klar, mir geht es aber hauptsächlich um die offensichtliche Falschaussage der Polizei über diese 3 Symptome. Das kann doch nicht legal sein...
Das Problem im Polizeistaat ist das selbst wenn es nur 1 Polizist ist, sein Wort immer über deinem steht. Ggf. Widerspruch einlegen falls was kommt und darauf berufen das der Polizist kein Arzt ist. Ein Arzt hat Dich ja angeschaut zwecks Blutentnahme, was sagt der?
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Hans Dampf
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Registriert: Fr 29. Sep 2017, 12:31

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von Hans Dampf »

juliuselias hat geschrieben:@litteganja das ist mir klar, mir geht es aber hauptsächlich um die offensichtliche Falschaussage der Polizei über diese 3 Symptome. Das kann doch nicht legal sein...
Wie lg schon gesagt hat, wirst du unter Umständen wenn es zu einem Gerichtsurteil kommt nicht recht bekommen. Die Frage ist nur, ob es überhaupt so weit kommt. Wenn du begründeten Widerspruch einlegst (den Fall wie hier im Forum schildern) dann muss an irgendeiner Stelle doch einer entscheiden, ob das alles fallen gelassen wird oder dann doch vor Gericht geht. Und wenn man liest, dass die Ermittlungsbehörden und Staatsanwaltschaften insbesondere in Berlin deutlich überlastet sind, dann kann man schon hoffen mit einem blauen Auge davon zu kommen.
"Wer nicht kämpft der hat schon verloren."
Aber vielleicht täusche ich mich da auch, mit der Strafverfolgung hatte ich bisher nur am Rande zu tun. Interessant wäre es dann noch, was so einen Polizisten treibt so etwas zu tun.
"Das Schöne an der Mitgliedschaft im DHV ist dass man nichts tun muss außer zahlen und die Legalisierung trotzdem voranbringt. Aktiv mit-Menschen reden und sie offen für Neues zu machen erzeugt aber die größte Wirksamkeit für eine L. hier in D."
littleganja

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von littleganja »

Hans Dampf hat geschrieben:
juliuselias hat geschrieben:Interessant wäre es dann noch, was so einen Polizisten treibt so etwas zu tun.
Es gibt 2 Optionen

1 Es war so

2 Der nette Mitarbeiter der Polizei will befördert werden und die knallharten werden das vermutlich schneller?!
HabAuchNeMeinung
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Registriert: So 1. Jun 2014, 02:17

Re: Entziehung der Fahrerlaubnis - Fragwürdige Aussagen

Beitrag von HabAuchNeMeinung »

littleganja hat geschrieben:
Hans Dampf hat geschrieben:
juliuselias hat geschrieben:Interessant wäre es dann noch, was so einen Polizisten treibt so etwas zu tun.
Es gibt 2 Optionen

1 Es war so

2 Der nette Mitarbeiter der Polizei will befördert werden und die knallharten werden das vermutlich schneller?!
Na, mir fällt noch Option 3 ein:

Polizisten lügen nie, die haben sich dann eben höchstens geirrt....

https://osthessen-news.de/n1241208/rotl ... fulda.html

Manchmal geht es aber auch "schief"
https://www.strafrechtsblogger.de/wenn- ... n/2011/12/

HabAuchNeMeinung
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