Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzündung?

Antworten
tornier
Beiträge: 3
Registriert: Sa 9. Mär 2013, 13:33

Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzündung?

Beitrag von tornier »

Hallo zusammen,

vorweg: Ich bin absolute Laie in der Medizin und besitze keine Fachkenntnisse. Was mich jedoch in der letzten Zeit beschäftigt hat ist die Einnahme von Cannabis während eines grippalen Infekts.

Aus meinem Bekanntenkreis ist jemand an der Folge einer nicht auskurierten Grippe an einer Herzmuskelentzündung leider gestorben. Trotz triefender Nase wollte er aufs Joggen nicht verzichten - Kurz darauf kippte er tot um.

Nachdem was ich herausgefunden habe sind (meistens) Viren, die sich durch einen gesteigerten Blutdruck beim Sport an den Herzmuskel setzen, die Auslöser für eine Herzmuskelentzündung.

Meine hypothetische Vermutung ist nun, dass eine Cannabiseinnahme während einer Grippe dieses Risiko erhöht, da als Nebenwirkung ja die Herzfrequenz steigt und sich somit der Blutdruck verändert. So werden die Viren flapsig gesagt stärker durch den Kreislauf gepumpt und gelangen so vermehrt an den Herzmuskel.

Das ist eine reine Vermutung und könnte durchaus völliger Schwachsinn sein. Meine Hoffnung ist nun, dass hier jemand vllt. mehr Fachwissen besitzt als ich und mich aufklären kann, da mich das Thema als Leistungssportler schon sehr interessiert.

Schöne Grüße!
Tornier
Benutzeravatar
bushdoctor
Beiträge: 2373
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
Wohnort: Region Ulm

Re: Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzünd

Beitrag von bushdoctor »

Achtung: Dies ist keine medizinische Beratung sondern nur meine persönliche Einschätzung aus jahrelanger Beschäftgung in Theorie und Praxis mit dem Endocannabinoid-System:

THC und das Metabolit THC-COOH, sowie andere Cannabinoide wirken entzündungshemmend und immunsaktivierend: Die Entzündungshemmung wird über COX1 und COX2 erreicht.
Die Stimmulation des Immunsystems geschieht über den CB2-Rezeptor auf den Immunzellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Endocannabinoid-System

CBD kann immunsuppressiv wirken, da es den CB2-Reptor blockieren kann, aber nicht immer tut... warum weiss die "Wissenschaft" (noch) nicht.

Da aber THC in den meisten Cannabis-Sorten viel stärker konzentriert ist, reicht die (mögliche!) immunsuppressive Wirkung des CBD im Normalfall nicht aus.

Fazit und Rat:
mäßiger Cannabiskonsum schadet aus meiner Sicht bei einer viralen Herzmuskelentzündung nicht. Die entzündungshemmenden und immunstärkenden Wirkungen unterstützen sogar die Heilung.
WICHTIG: gezielt niedrig dosieren, am besten unter der "Rauschschwelle", so dass Tachykardie (Herzrasen) nicht auftritt. Ein gleichbleibender Cannabinoidspiegel (THC-COOH) erledigt die Entzündung dann im Normalfall...

und nochwas: "no sports!"

Gute Besserung! :mrgreen:
tornier
Beiträge: 3
Registriert: Sa 9. Mär 2013, 13:33

Re: Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzünd

Beitrag von tornier »

Vielen Dank für deine Antwort!

Dein Fazit klingt auf jeden Fall nachvollziehbar und ich denke kleine Dosen sind wirklich perfekt.

Falls das jetzt falsch rüberkam: Ich habe aktuell keine akute Herzmuskelentzündung, bloß eine Grippe. Nur weil bei mir das Thema in letzter Zeit halt ziemlich aktuell war, kam mir der Gedanke ob Cannabiskonsum bei z.B. Grippe nicht doch schlecht ist.

Wenn man es so dosiert, dass die Tachykardie gar nicht erst auftritt ist man natürlich auf der sicheren Seite, dafür hat man dann aber auch kein schönes High ;)

Echt Schade, dass die Forschung da noch nicht weiter ist.

Viele Grüße und nochmals danke!
Tornier
Benutzeravatar
overturn
Beiträge: 826
Registriert: Di 14. Feb 2012, 03:46
Wohnort: NRW

Re: Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzünd

Beitrag von overturn »

Hallo, tornier!

Das Risiko ist durchaus überschaubar, meines Wissens auch überhaupt nicht in Zahlen zu fassen. Die Mehrheit greift bei einem grippalen Infekt auch weiter zum Kaffee, oder gezielt auf einen Tee zurück. Mach dir da mal keine großen Gedanken, sondern gesunde lieber schnell ,)

Eine gute Besserung (und meine aufrichtige Anteilnahme)

Grüße!
"Never doubt that a small group of thoughtful, committed citizens can change the world. Indeed, it is the only thing that ever has."
Benutzeravatar
bushdoctor
Beiträge: 2373
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
Wohnort: Region Ulm

Re: Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzünd

Beitrag von bushdoctor »

Ja, overturn hat Recht: Wenn Du "nur" eine Grippe ("gippaler Infekt") hast und keine Herzmuskelentzündung, dann sollte grundsätzlich nichts gegen Hanfkonsum sprechen, sofern es "im Rahmen" bleibt. Als erfahrener Konsument, weiss man im Normalfall schon selber recht gut, wie man dosieren muss... ;-)
tornier
Beiträge: 3
Registriert: Sa 9. Mär 2013, 13:33

Re: Cannabis bei Grippe:Erhöhte Gefahr auf Herzmuskelentzünd

Beitrag von tornier »

Danke euch beiden! :)

Ja, ich habe festgestellt, das mir aktuell Dosen von ca. 0,1g schon reichen und ich auch nicht den Drang nach mehr verspühre. So gehts super :)

Danke und einen schönen Sonntag!
Tornier
Antworten

Zurück zu „Cannabis als Medizin“