Nutzhanf(cbd) bei Einnahme von Betablocker

[Kainopan]

Hallo allerseits,

Bin leider geplagt von Panikattacken, weshalb ich auf cbd aufmerksam geworden bin. Weiss jemand ob ich niedrige Dosen cbd-oil/Blüten mit Betablockern (Bisoprolol 10mg) einnehmen darf oder anders gesagt gibt es hier jemanden der dies regelmässig oder zumindest einmalig gemacht hat?

Ich bin schon Jahre lang konstant eingestellt mit diesem Medikament und mein Blutdruck ist in dem Sinne eigentlich perfekt (systolisch 115mmHg-125mmHg). Auch ist mein Herz laut Arzt gesund bzw es schlägt regelmässig und zeigt keinerlei Anzeichen von schwäche (habe Av-Knoten-reentry Tachykardie -> spontanes Herzrasen ab und zu aber absolut rythmisch und nicht weiter bedenklich)

Frohe Feiertage euch allen

[BUMMBUMM]

kurze antwort: cbd-öl ja, nutzhanfblüten nein!

lange antwort: cbd hilft bei diversen sachen, aber es kackt nicht mit deinem kreislauf rum; thc hingegen tut das. in normalem cbd-öl sind ja nur 0,0irgendwas promille thc drinne, das ist medizisch nicht wirksam. 08/15 Nutzhanf der grundsätzlich im schema liegt, hat so das 4-20fache thc vom cbd-öl und das is medizinsch schon eher wirksam.
wobei die medizinische wirkung von thc auf den kreislauf wie folgt aussieht:
anfänglicher konsum: erhöhter blutdruck
dauerkonsum: niedrigerer blutdruck (als normal)

zumindest bei den meisten, und normalerweise, jedenfalls wer wert legt auf 100zementige blutdruckwerte sollte um thc ehern bogen machen.

edit: ich weiss betablocker sind auch vor allem frequenz bestimmend, dazu gibts aber kaum infos, gefühlt, konsum macht herzschlag kurzfristig höher, langfristig niedriger...

[Kainopan]

Vielen Dank für deine Antwort. Das gibt mir zumindest schonmal etwas Sicherheit.
Aber schade, dass die Blüten nicht konsumiert werden sollten :/ Meinst du wirklich, dass die 0.05-0.2% thc so stark auf den Kreislauf wirken? Ich werde aufjedenfall auch nochmal mit meinem Arzt sprechen aber denkst du dass die Nebenwirkungen einfach dann unangenehm sind oder könnte das sogar lebensgefährlich werden? Ich hatte gelesen, dass bei kombinierter Einnahme von Betablockern mit cbd Blüten die Wirkung der Betablocker verstärkt werden kann bzw der Blutdruck eher abfällt

[moepens]

Mit Nutzhanfblüten sind ebenfalls keine Probleme zu erwarten. Es gab da mal Untersuchungen in französischen Kliniken, die auf Gefahren des Konsums von Cannabis zu Rauschzwecken in Verbindung mit bereits bestehenden Herz- und Kreislaufproblemen hinwies. Die Belastungen durch den Konsum führten vermutlich demnach zu höheren Risiken für Komplikationen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Untersuchungen, die zu gänzlich anderen Schlüssen kommen oder das Ganze differenzierter sehen. Vor allem bei sehr niedrigen Dosen ist kein negativer, sondern eher ein positiver Effekt zu erwarten. Bei den Grenzwerten für Nutzhanfblüten ist nicht zu erwarten dass relevante Mengen THC aufgenommen werden können um solche Komplikationen zu verursachen bzw. einen Rausch zu erzeugen. Auch wenn so manch ein Schüler sich an Nutzhanffeldern bedienen mag um das irgendwann zu widerlegen Zudem gibt es Hinweise dass CBD selbst zusätzlich Herz und Kreislauf schützen könnte. Nicht zu vergessen: CBD kann die Wirkung von THC an den Rezeptoren hemmen.
Was die Interaktion von Betablockern und CBD anbelangt sind keine Risiken bekannt.

Trotzdem sollte man so etwas immer mit den Ärzten abstimmen!

[BUMMBUMM]

ich hab nichts von schwerwiegenden komplikation gesagt, is halt bloß so, die meisten die ich kenne die auf betablocker sind haben so schon ein grenzwertig niedrigen puls und blutdruck. Die könnten in gefährliche bereiche abrutschen bei dauerhaften konsum von nutzhanf.

[moepens]

Dass stark THC-haltiges Cannabis den Blutdruck dauerhaft erhöhen kann ist möglich, wenn die Untersuchungen auch umstritten sind was z.B. Methodik und Interpretation betrifft. Dass THC den Körper zumindest kurzfristig belastet ist auf jeden Fall ein gut untersuchtes Risiko. Dass der Blutdruck durch regelmäßige Einnahme von THC gesenkt wird ist quasi nicht untersucht. Z.B. gab es bei einer Studie mit älteren Patienten mit Demenz nach 6 Wochen Einnahme keine Unterschiede beim diastolischen Blutdruck im Vergleich zu Placebo. Und was den Blutdruck betraf war keine signifikante Änderung feststellbar. Allerdings war direkt nach einer geringen Dosis THC der systolische Blutdruck signifikant gesenkt, nach einer höheren Dosis war er signifikant erhöht.

Dass viel CBD (600mg) den Blutdruck über einen Zeitraum von wenigen Stunden senken kann ist untersucht worden, eine dauerhafte Senkung aber nicht. Das betrifft dann alle Produkte, je weniger THC umso mehr, aber prinzipiell alle.
Darum sollte der OP das natürlich solange er nicht eingestellt ist gut im Auge behalten und vorab mit dem Arzt besprechen. Prinzipiell reagiert jeder Mensch anders, gerade bei Cannabinoiden.

Übrigens war in beiden erwähnten Studien die Teilnehmerzahl äußerst gering, was die Aussagekraft weiter begrenzt.