Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

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Farantelli
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Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Farantelli »

Hey ho Community !

Bin seit kurzem C-Patient.

Nun soll ich mich „eindosieren“

Habe aktuell sehr starke Schmerzen (Nervenschmerz+muskuläre).

Jetzt ist es so dass ich effektive Linderung nur bei sehr hoher Dosis habe.
Aktuell 3-4 mal am Tag 0,4g
(Und das reicht eig noch nicht..)

Präparat: IMC 20/1 Hindu Kush (Clear-Indica)

Ist das bei einem hohen Schmerzlevel normal? Bin ich zu tolerant gegenüber Cannabis?

Habe erst vor kurzem anfangen mit der Einnahme (vor 7 Tagen) und habe davor sicherlich 3-4 Monate gar keinen Kontakt zum Cannabis.

Es ist schwierig „meine Dosis“ zu finden, weil ich 2g schon sehr viel finde als Tagesdosis?

Liebste Grüße
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FraFraFrankenstein
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Hallo und herzlich Willkommen im Forum Farantelli,

ja ich persönlich finde 2 Gramm pro Tag auch schon ganz schön viel, aber nach mir geht es nicht. Wenn du mehr brauchst, denke ich kannst du ruhig mehr nehmen. Cannabis ist kein Gift.
Habe erst vor kurzem anfangen mit der Einnahme (vor 7 Tagen) und habe davor sicherlich 3-4 Monate gar keinen Kontakt zum Cannabis.
Wenn du davor nicht Täglich konsumiert hast, denke ich dass deine Toleranz wieder auf einem normalen Wert ist. Daran kann es nicht liegen. So schnell baut sich keine Toleranz auf.

Hanfige Grüße

FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Farantelli
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Farantelli »

Danke für die Antwort..!

Laut Arzt ist Ziel der Behandlung, möglichst alle anderen Medikamente abzusetzen, bzw. auf ein Minimum zu reduzieren

Nur ist es so, das Cannabis+einfache Schmerzmittel den Wirkungsgrad nicht erreichen den ich bräuchte. (Mal davon abgesehen das ich die normalen Mittel eh nicht vertrage)

Schreckt mich grade aber ziemlich ab, ich wusste ich bin grundsätzlich toleranter gegenüber Cannabis, aber das sprengt doch den Rahmen…

Kann jemand sagen ob die Dosis aufgrund von Toleranzentwicklung die nächsten Monate noch steigen wird?

Ist am Ende eine finanzielle Frage, das geht ziemlich schnell in Richtung 700-800€, die ich zwar gerne bezahle für meine Gesundheit, aber dann sollte das auch entsprechend wirken, will ja wieder arbeiten gehen.

Macht mich ein bisschen fertig gerade, weil Cannabis mein letzter Behandlungsversuch ist, um einer OP zu entwischen.

(Sorry für die vielen Fragen, ist nicht einfach Cannabis als Medikament einzunehmen, zumindest was ganz anderes als die „Konservative“ Medikamenteneinnahme)
moepens
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von moepens »

Für viele Patienten ist eine Kombination verschiedener Cannabissorten am Besten, dabei spielen sowohl die Cannabinoide (V.a. THC und CBD) als auch die Terpene und die Wirkung verschiedener Sorten aufeinander in zeitlichem Abstand eine große Rolle zur effektiven Lenkung der Therapie.
Die regelmäßige Einnahme und langsames Herantasten an die richtige Kombination von Sorte und Dosis je nach Tageszeit ist wichtig. Darüber hinaus sollte man v.a. bei Dauerschmerzen die orale Einnahme in Betracht ziehen.
Immer wichtig bei der "Eindosierung": niedrig beginnen, langsam steigern, Vorsicht im Alltag walten lassen.
Freno
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Freno »

Hallöchen !

2g sind meine Monatsdosis - die an einem Tag genommen ... pffft. Das ist schon heftig. M.E. kommt es darauf an, sich an ein Wirkungs-Optimum heranzutasten. Meines liegt bei einem Verhältnis THC/CBD = 1/2. Die Wechselwirkungen von THC und CBD sind sehr komplex - und es gibt auch noch ca. 100 andere Inhaltsstoffe, deren Bedeutung kaum erforscht ist - "as far as i know". Es ist aber so, daß eine hohe Menge an CBD nicht antagonistisch zu THC wirkt, sondern die Wirkung von THC verstärkt wird.

Mein Weg des Herantastens basiert auf "Warlock 10/10" (manchmal auch "9/9" - subjektiv kein Unterschied festzustellen), das mir vom Psychiater verschrieben wird. (Angststörungen und Depressionen - ein gaanz anderes Kapitel als Schmerztherapie !) Mit Billigung meines Psychiaters, den ich auch stets informiere, mische ich ein CBD-Kraut aus dem legalen CBD-Handel ein und bin durch entsprechende Versuche zu diesem meinem Optimum gekommen. Das brauchte aber Monate des Ausprobierens.

Ich habe auch Schmerz-Erfahrung - Trigeminusneuropathie, und war auch bis kurz vor Morphium gekommen, aber habe meinen Trigeminus anderweitig in den Griff bekommen, das würde jetzt wohl zu weit ins OT gehen ... Aber die Schmerzlindernde Wirkung von - damals - illegalem Cannabis war recht gering gewesen, hielt kaum 30 min an, allerdings in weitaus geringeren Einzeldosen als 0,4 g.

Ich musste einige Jahre Novamin, Tilidin und Carbamazepin in zeitweise sehr hohen Dosen einnehmen und deren Nebenwirkungen sind schlicht "gons fuaschdtbohr". Es ist also ein sehr sinnvolles Unterfangen aus solchen Medikamenten "raus zu kommen". Es funzt, aber es ist 1 Stück Arbeit.

Ich würde also vorschlagen wollen, mit dem Verhältnis THC und CBD "zu spielen" - soweit Dein Arzt bereit ist, solche Experimente mitzugehen. Sprich mit ihm darüber ! Dazu kann man auch das CBD-Kraut aus dem "shop" nehmen - man kennt den Wirkstoffgehalt, weiß - relativ- zuverlässig, daß es "clean" ist, genau wie das Kraut aus der Apotheke. Bei dem Schwarzmarkt-Zeux weiß man nie, was damit gemacht wurde und was da alles so drinnen ist.

Bei allen - auch naturheilkundlichen - Medikamenten gibt es ein Wirkungsoptimum. Bei Pharmazeutika ist dieses Optimum idR durch klinische Experimente "allgemeinverbindlich" ermittelt, bei naturheilkundlichen Mitteln muß man es stets indivduell "erarbeiten". Jenseits des Optimums erhöht sich die therapeutische Wirkung - von Placebo-Effekten abgesehen - nicht mehr, nur die Nebenwirkungen steigen stark an. Weil die Nebenwirkungen von Cannabis zunächst einmal subjektiv angenehm sind - Euphorisierung, Entspannung "gut drauf sein" - registriert man die erst relativ spät einsetzenden, dann auch subjektiv negativ empfundenen Nebenwirkungen nicht, was irgendwo ein Gefahrenpunkt ist.

Also - geh es an !
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FraFraFrankenstein
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Die orale Einnahme ist Stärker beziehungsweise Effizienter als die Inhalation. In deinem Fall wäre das vielleicht eine gute Option, die aber besser mit dem Arzt besprochen wird. Die Wirkung setzt erst eine Stunde nach der Einnahme ein, hält dann aber 8 bis 10 Stunden an. Vorsicht. Nicht zu früh nachdosieren! Ja, es gibt viele Schmerzpatienten, die das so machen. Das Cannabis sollte dazu decarboxiliert werden, um das THCA in THC umzuwandeln.

Hanfige Grüße
FraFra
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Farantelli
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Farantelli »

Danke für eure Antworten!

orale Aufnahme? Bedeutet Extrakt oder backen? (gerne per PN)

Habe meinen behandelden Arzt kontaktiert, die Situation geschildert, er schaut was wir machen können (ggf. Sorte wechseln usw)

In zwei Tagen habe ich einen Termin bei ihm, da weiss ich dann mehr, werde danach nochmal informieren!

Danke euch!
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Cookie
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Cookie »

Farantelli hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 13:17 orale Aufnahme? Bedeutet Extrakt oder backen? (gerne per PN)
Beides eigentlich, aber ich denke, es ist "backen" gemeint.
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Martin Mainz
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von Martin Mainz »

Farantelli hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 13:17 orale Aufnahme? Bedeutet Extrakt oder backen? (gerne per PN)
Kochen mit Cannabis: viewtopic.php?f=11&t=9360
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FraFraFrankenstein
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von FraFraFrankenstein »

Farantelli hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 13:17 Danke für eure Antworten!

orale Aufnahme? Bedeutet Extrakt oder backen? (gerne per PN)
Okay, ja eigentlich backen. Kekse oder sowas. Bitte das Zeug, was du aus deinem medizinischem Vapo rauskratzt aufheben. Da könnte noch einiges an THC drinn sein. Das wäre dann auch im Müsli wirksam.

Der Arzt kann dir auch THC Tropfen verschreiben. Das könntest du zwischendurch einnehmen. Auch auf der Arbeit.

Hanfige Grüße
FraFra
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bluewhite
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Re: Zu hohe Dosis…? Frage zum Eindosieren

Beitrag von bluewhite »

Farantelli hat geschrieben: So 29. Aug 2021, 23:16 Hey ho Community !
...
Es ist schwierig „meine Dosis“ zu finden, weil ich 2g schon sehr viel finde als Tagesdosis?
Ich würde den Arzt vllt mal nach Dronabinol fragen, ob das eine Option wäre ... ist im Prinzip reines THC, das in der Apo zu Kapseln oder zu einer Lösung verarbeitet wird. Sehr stark schmerzlindernd und deutlich weniger "Highsein" als bei Blüten.
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