Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Hallo Leute,
ich war 3 Jahre lang ein fleißiger Cannabiskonsument. In meinem letzten Jahr meiner Karriere habe ich sogar täglich hochpotentes und wahrscheinlich mit synthetischen Cannabinoiden gestrecktes Gras geraucht. Als ich mich eines Tages nicht gut fühlte, habe ich mich entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören. Etwa einen Monat nach meinen Entzug habe ich angefangen meinen Namen in allen möglichen Geräuschen zu hören. Mein Arzt meine das sei eine "Filterstörung", was normal wäre, da mein Gehirn erstmal mit allen Reizen der Umwelt klarkommen müsste, da man ja im Rausch und bei täglichen Konsum (ca. 2g-4g) doch weniger von allem mitbekommt.
Hattet ihr auch sowas mal erlebt? Ich wurde zwar mit einer Drogeninduzierten Psychose diagnostiziert, mehr als eine 3 wöchige Depression, diese Filterstörung und Zwangsgedanken hatte ich aber nicht, dh. keine Wahnvorstellungen oder Halluzinationen oder Leistungseinschränkung, was sehr typisch für eine Psychose wäre. Was meint ihr, lag das wirklich am aufhören oder steckt da doch etwas psychotisches hinter?
ich war 3 Jahre lang ein fleißiger Cannabiskonsument. In meinem letzten Jahr meiner Karriere habe ich sogar täglich hochpotentes und wahrscheinlich mit synthetischen Cannabinoiden gestrecktes Gras geraucht. Als ich mich eines Tages nicht gut fühlte, habe ich mich entschlossen, mit dem Rauchen aufzuhören. Etwa einen Monat nach meinen Entzug habe ich angefangen meinen Namen in allen möglichen Geräuschen zu hören. Mein Arzt meine das sei eine "Filterstörung", was normal wäre, da mein Gehirn erstmal mit allen Reizen der Umwelt klarkommen müsste, da man ja im Rausch und bei täglichen Konsum (ca. 2g-4g) doch weniger von allem mitbekommt.
Hattet ihr auch sowas mal erlebt? Ich wurde zwar mit einer Drogeninduzierten Psychose diagnostiziert, mehr als eine 3 wöchige Depression, diese Filterstörung und Zwangsgedanken hatte ich aber nicht, dh. keine Wahnvorstellungen oder Halluzinationen oder Leistungseinschränkung, was sehr typisch für eine Psychose wäre. Was meint ihr, lag das wirklich am aufhören oder steckt da doch etwas psychotisches hinter?
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Die Grenzen sind oft fließend, aber wenn du deshalb schon zum Arzt gehst dann steckt ja ein gewisser Leidensdruck dahinter. D.h. (lernen) positiv auf die Gesundheit ein(zu)wirken, evtl. weitere Hilfe in Anspruch nehmen, Stress vermeiden.
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Leidensdruck hatte ich nur während der Depression. Davor und danach ging's mir blendend. Nur auf Medikamenten habe ich mich scheiße gefühlt, aber das hat sich mit einer Medikamentenumstellung wieder gelegt.
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Tja ... wenn man seinen Namen in allen möglichen Geräuschen hört, dann ist das eigentlich ne akkustische Halluzination.
Psychosen müssen nicht unbedingt mit "Wahnvorstellungen" verbunden sein in dem Sinne, daß man Monster aus'm Horrorfilm um sich rum sieht. Das Wesen der Psychose liegt m.E. in einem überstarken Erregungszustand mit einer Tendenz zum Verlust der Affektkontrolle. Bei einer schweren Psychose verliert man sie völlig - dann hilft dann auch nur die "Gummizelle" und der Psychiater mit seinen chemischen Waffen.
Obschon ich selbst seit rund 10 Jahren an psychotischen Episoden und Schüben leide, in exzellenter analytischer Therapie war und in guten psychiatrischen Händen bin (mein Cannabis wird mir von meinem Psychiater verschrieben) kann ich aber eine "Definition" von Psychose nicht wirklich anbieten und erst recht verstehe ich nichts von der "drogeninduzierten Psychose".
Was ich aber auch erlebt habe: meine psychische Dekompensation, die vor 10 Jahren stattgefunden hatte, ist durch einen "kalten Entzug" von Tramal (ein opioides Schmerzmittel) ausgelöst worden, der seinerseits auf einem Mißverständnis zwischen meiner damaligen Ärztin und mir beruhte. Da kann also nach meiner eigenen Erfahrung durchaus "was dahinter" sein - aber es kann auch ein reines Symptom des Entzugs sein, das sich mit der Zeit und mit der ärztlichen Betreuung legt.
Der TE (der Nick ist mir zu kompliziert) hat beschrieben, daß er von Cannabis einen "kalten Entzug" hingelegt hat - also von heute auf morgen Cannabis völlig "abgesetzt" hat. "Von heute auf morgen aufgehört" zu haben, ist zwar sozial hoch bewertet - aber aus gesundheitlicher Perspektive oftmals falsch. Substanzen mit Abhängigkeitspotentialen müssen sämtlich "ausgeschlichen" werden, weil der "kalte Entzug" eben solche psychischen - manchmal auch somatische - Symptome hervorrufen kann, die dann u.U. belastender sein können, als der vormalige Abhängigkeitszustand.
Zu konkreten Ratschlägen möchte ich mich nicht versteigen, der TE ist ja in guten ärztlichen Händen.
Psychosen müssen nicht unbedingt mit "Wahnvorstellungen" verbunden sein in dem Sinne, daß man Monster aus'm Horrorfilm um sich rum sieht. Das Wesen der Psychose liegt m.E. in einem überstarken Erregungszustand mit einer Tendenz zum Verlust der Affektkontrolle. Bei einer schweren Psychose verliert man sie völlig - dann hilft dann auch nur die "Gummizelle" und der Psychiater mit seinen chemischen Waffen.
Obschon ich selbst seit rund 10 Jahren an psychotischen Episoden und Schüben leide, in exzellenter analytischer Therapie war und in guten psychiatrischen Händen bin (mein Cannabis wird mir von meinem Psychiater verschrieben) kann ich aber eine "Definition" von Psychose nicht wirklich anbieten und erst recht verstehe ich nichts von der "drogeninduzierten Psychose".
Was ich aber auch erlebt habe: meine psychische Dekompensation, die vor 10 Jahren stattgefunden hatte, ist durch einen "kalten Entzug" von Tramal (ein opioides Schmerzmittel) ausgelöst worden, der seinerseits auf einem Mißverständnis zwischen meiner damaligen Ärztin und mir beruhte. Da kann also nach meiner eigenen Erfahrung durchaus "was dahinter" sein - aber es kann auch ein reines Symptom des Entzugs sein, das sich mit der Zeit und mit der ärztlichen Betreuung legt.
Der TE (der Nick ist mir zu kompliziert) hat beschrieben, daß er von Cannabis einen "kalten Entzug" hingelegt hat - also von heute auf morgen Cannabis völlig "abgesetzt" hat. "Von heute auf morgen aufgehört" zu haben, ist zwar sozial hoch bewertet - aber aus gesundheitlicher Perspektive oftmals falsch. Substanzen mit Abhängigkeitspotentialen müssen sämtlich "ausgeschlichen" werden, weil der "kalte Entzug" eben solche psychischen - manchmal auch somatische - Symptome hervorrufen kann, die dann u.U. belastender sein können, als der vormalige Abhängigkeitszustand.
Zu konkreten Ratschlägen möchte ich mich nicht versteigen, der TE ist ja in guten ärztlichen Händen.
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Ja gut, mag ja sein, dass es eine akkustische Halluzination war. Was mich dann wundert, ist, dass sie erst ca. 2 Monate nach meinem Entzug eingetreten ist.
Was waren das für psychotische Episoden, wenn ich fragen darf? Hast du trotz dessen weitergeraucht und es ging dir gut dabei?
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Ob es echte akkustische Halluzinationen waren oder doch eher im Normbereich, das können du und dein Therapeut am besten einordnen. Z.B. ist es bei Kindern oder auch im Halbschlaf und sehr entspannten Zuständen relativ "normal" den eigenen Namen zu hören, das hat an sich keinen Krankheitswert. Der Krankheitswert ergibt sich aber auch aus dem Leidensdruck und aus der Notwendigkeit ärztlicher Hilfe.
Re: Komische Erfahrung mit Absetzen von Cannabis (Filterstörung)
Sorry - Deine Frage eben erst gelesen:chirmander hat geschrieben: ↑Do 16. Sep 2021, 21:21 (...) Ja gut, mag ja sein, dass es eine akkustische Halluzination war. Was mich dann wundert, ist, dass sie erst ca. 2 Monate nach meinem Entzug eingetreten ist.
Was waren das für psychotische Episoden, wenn ich fragen darf? Hast du trotz dessen weitergeraucht und es ging dir gut dabei?
1) Entzugserscheinungen brauchen dem Absetzen eines abhängig machenden Stoffes nicht auf dem Fuß zu folgen, sondern können uU realtiv lange Zeit später erfolgen. Diese 2 Monate finde ich nicht ungewöhnlich.
2) Damals habe ich kein Cannabis geraucht - mein Entzug war von Tramal, ein opioides Schmerzmittel. Die Psychosen bzw. psychotischen Schübe von mir nenne ich paranoid. Ich erlebe sehr starke, sich generalisierende Ängste und reaktive Aggressionen, die ebenfalls sehr stark werden können, bis zu einem sehr unangenehmen Gefühl, daß ich "Mordrunst" nenne. Dies ist zuletzt 2017 aufgetreten.
Der Entzug 2011 war nur der Auslöser bzw. "Katalysator" der Dekompensation einer heftigen psychischen Störung gewesen, die auf einer ganz massiven Traumatisierung in der Kindheit beruht. Aber das ist erst ab 2013 durch Psychoanalyse festgestellt worden.
3) Ich wiederhole: man kann - erst recht nicht in einem Internet-Forum - mit einiger Gewissheit sagen, ob da "was dahinter stecken" könnte oder nicht. Ich berühme mich zwar einiger psychoanalytischer Kompetenz (meine Analyse hat als Selbstanalyse begonnen und diese hat auch die ersten einer ganzen Serie von Traumata "ausgraben" können und ich habe mich seither auch mit Hilfe meines späteren Profi-Analytikers weitergebildet) - aber ohne jede Kenntnis der Biographie kann man eigentlich gohrnüschdt sagen.
Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Hallo Leute,
ich frage mich, wie ich am besten mit Cannabis aufhören kann. Das letzte Mal habe ich im Dezember 2020 aufgehört und es durchgezogen bis ende September 2021. Dann habe ich wieder angefangen. Damals habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört, also einen harten Cut gesetzt. Das tat mir scheinbar nicht so gut, da ich später eine "Filterstörung" hatte und meinen Namen in allen Geräuschen gehört habe.
Deshalb frage ich mich, ob es doch nicht besser wäre es einfach auszuschleichen in dem ich jeden Tag oder von Woche zur Woche einfach immer weniger rauche. Radikales aufhören scheint schon sehr stressig für meinen Körper und Kopf zu sein, deshalb wollte ich es mal so versuchen. Denkt ihr es ist sinnvoll auszuschleichen oder macht man sich da nur was vor?
ich frage mich, wie ich am besten mit Cannabis aufhören kann. Das letzte Mal habe ich im Dezember 2020 aufgehört und es durchgezogen bis ende September 2021. Dann habe ich wieder angefangen. Damals habe ich von einem Tag auf den anderen aufgehört, also einen harten Cut gesetzt. Das tat mir scheinbar nicht so gut, da ich später eine "Filterstörung" hatte und meinen Namen in allen Geräuschen gehört habe.
Deshalb frage ich mich, ob es doch nicht besser wäre es einfach auszuschleichen in dem ich jeden Tag oder von Woche zur Woche einfach immer weniger rauche. Radikales aufhören scheint schon sehr stressig für meinen Körper und Kopf zu sein, deshalb wollte ich es mal so versuchen. Denkt ihr es ist sinnvoll auszuschleichen oder macht man sich da nur was vor?
- Martin Mainz
- Board-Administration
- Beiträge: 4613
- Registriert: Di 22. Mär 2016, 18:39
Re: Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Ich würde das aber später in deinen vorherigen Strang mit reinhängen.
Zum Thema: Ich kann sagen, das nur direkt ganz aufhören bei mir funktioniert hat. Dieses immer weniger hat bei mir kein Ende genommen.
Zum Thema: Ich kann sagen, das nur direkt ganz aufhören bei mir funktioniert hat. Dieses immer weniger hat bei mir kein Ende genommen.
Ehrenamtlicher Foren-Putzer
Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
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- FraFraFrankenstein
- Beiträge: 1030
- Registriert: Fr 27. Sep 2019, 18:00
Re: Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Von Filterstörungen kann ich nichts sagen. Kiffpause heißt aufhören es zu konsumieren, für eine vorbestimmte Zeitspanne. Eine Woche oder einen Monat ist schon okay.
Aktion Direkt!
FraFra
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FraFra
Rauch gehört nicht in die Lunge. Rauchen ist die schlechteste Art Cannabis zu konsumieren. Vapen ist da wesentlich besser geeignet. Maximal 200°C
Re: Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Reden wir von einer akuten Suchterkrankung, oder vom Aufgeben einer liebgewonnenen Gewohnheit?
GOOD PEOPLE
CHANGE
BAD LAWS
CHANGE
BAD LAWS
Re: Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Suchterkrankung würde ich nicht sagen. Ich kann auch mal drauf verzichten, mache es eher wenn ich Langeweile habe oder wenn ich mich "belohnen" will. Schaffe alles in meinem Alltag, ohne zu kiffen, das kommt meistens am Ende des Tages oder wenn ich etwas mache, was nicht viel Brainpower erfordert (manchmal z.B. beim Lernen)
Re: Wie am besten aufhören? Direkt oder ausschleichen?
Dieses Raucher und nicht Raucher setzt einen ja erstmal unter Druck.
Ich mach halt mal ne Pause und wenn du glück hast dauert die Pause halt ein Leben lang
Hört sich doch lässig an bei dir, warum also so total?
Da setzt man sich selber so eine Barriere und irgendwann brökelt die.
Stört dich die Wirkung? Rauchst du kippen oder willst du ganz Rauch frei?
Bei mir ist es irgendwann nach 20 Jahren ausgeartet und ich hatte da auch keinen geilen Flash mehr, Aroma kam auch nicht mehr an. Blubber Raucher.
Hatte 2 Monate starke schwitz Probleme, magenprobleme und der blubber Flash fehlte am meisten.
Wenn ich’s doch mal nicht aushalte nehme ich halt so ein tolles cbd kosmetikprodukt und kosmetiktiere damit.
Hat auch was und irgendwann ist genug Zeit vergangen dass du das alte nicht vermisst.
Ja ist suchtverlagerung, aber dir jetzt empfehlen stattdessen nen Apfel zu essen hilft auch nicht.
Die Zeit mit etwas anderem zu erfüllen wäre wohl das Ziel, aber am Abend ne Runde chillen ist ja eigentlichen gesunde Sache meiner Meinung nach.
Morgens aufstehen und regelmäßig erst mal einen blubbern ist da schon eher kritisch
Hilft zwar jetzt alles nicht weiter, aber ne Runde reden hilft auch oft seinen Weg zu finden. Ansonsten würd ich auch sagen, nur direkt, alles andere ist ne halbe Sache.
Wenn der Grund gut genug ist klappt es auch.
Gruß
Ich mach halt mal ne Pause und wenn du glück hast dauert die Pause halt ein Leben lang
Hört sich doch lässig an bei dir, warum also so total?
Da setzt man sich selber so eine Barriere und irgendwann brökelt die.
Stört dich die Wirkung? Rauchst du kippen oder willst du ganz Rauch frei?
Bei mir ist es irgendwann nach 20 Jahren ausgeartet und ich hatte da auch keinen geilen Flash mehr, Aroma kam auch nicht mehr an. Blubber Raucher.
Hatte 2 Monate starke schwitz Probleme, magenprobleme und der blubber Flash fehlte am meisten.
Wenn ich’s doch mal nicht aushalte nehme ich halt so ein tolles cbd kosmetikprodukt und kosmetiktiere damit.
Hat auch was und irgendwann ist genug Zeit vergangen dass du das alte nicht vermisst.
Ja ist suchtverlagerung, aber dir jetzt empfehlen stattdessen nen Apfel zu essen hilft auch nicht.
Die Zeit mit etwas anderem zu erfüllen wäre wohl das Ziel, aber am Abend ne Runde chillen ist ja eigentlichen gesunde Sache meiner Meinung nach.
Morgens aufstehen und regelmäßig erst mal einen blubbern ist da schon eher kritisch
Hilft zwar jetzt alles nicht weiter, aber ne Runde reden hilft auch oft seinen Weg zu finden. Ansonsten würd ich auch sagen, nur direkt, alles andere ist ne halbe Sache.
Wenn der Grund gut genug ist klappt es auch.
Gruß