Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

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Rüdiger S.
Beiträge: 1
Registriert: Do 3. Apr 2014, 10:40

Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Rüdiger S. »

Hallo liebe Hanffreunde,

mein Name ist Rüdiger ich bin 45 Jahre alt und habe vor einigen Wochen die Diagnose "morbus bechterew" erhalten.
Dies ist eine nicht heilbare, rheumatische & chronische Erkrankung der Wirbelsäule. Der Verlauf dieser Krankheit kann soweit führen, das die Wirbelsäule vollständig verknöchert und versteift und im schlimmsten Fall kann dies zu einem Bruch der Wirbelsäule führen - dies wiederrum bedeutet im schlimmsten Falle eine Querschnittslähmung.

Die einzig möglichen Therapieformen sind Bewegsungstherapien in Form von Krankengymnastik um einer Verknöcherung entgegenzuwirken. Zusätzlich wird auch mit starken Schmerz- und Entzündungshemmenden Medikamten gearbeitet: Diclofenac-Natrium, Indometacin, Vioxx, Arcoxia, usw.

Vioxx wurde aufgrund von nicht tragbaren Nebenwirkungen (Herzinfarkt, Schlaganfall) vom Markt genommen. Bei neuen Medikamten gibt es noch überhaupt keine Langzeiterfahrungen.


So nun zum Thema:
Diese Krankheit ist nicht heilbar - damit habe ich mich abgefunden. Ich habe jedoch gelesen das Cannabis 1.) eine entzündungshemmende Wirkung & 2.) eine schmerzstillende Wirkung hat. Wenn das tatsächlich stimmt, könnte das bedeuten, das ich im optimalfall die Dosierung der Medikamten deutlich senken kann. Und das bedeutet wiederrum für mich: deutlich weniger Nebenwirkungen.


Ich würde mich sehr freuen wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könnt, wie zb.

# Ist Cannabis ist meinem Fall überhaupt sinnvoll?

# Gibt es Erfahrung wo Cannabis gegen morbus bechterew bzw. rheuma Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wurde?

# Welche Art von Cannabis ist (welche Sorte?) wäre sinnvoll?

# Wie stehen meine Chancen auf eine Ausnahmeregelung (legal Cannabis als Medizin?)



Vielen Dank im Vorraus,

Rüdiger.
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bushdoctor
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Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
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Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von bushdoctor »

Rüdiger S. hat geschrieben: # Ist Cannabis ist meinem Fall überhaupt sinnvoll?

Durchaus!
Gerade die entzündungshemmenden und (entzündungs)schmerzhemmenden Eigenschaften machen Cannabis zu einem guten Medikament bei Morbus Bechterew.
In der aktuellen Grow (2/2014) ist ein Interview mit einem Patienten, der eine Ausnahmegenehmigung für den Bezug von Cannabis-Blüten hat wegen Morbus Bechterew.
Ich empfehle Dir, Kontakt mit dem SCM aufzunehmen. Dort gibt es auch einen Fallbericht:
http://selbsthilfenetzwerk-cannabis-medizin.de/markus-2

Über die Grow oder den ACM könntest Du auch in Kontakt mit dem interviewten Patienten kommen. Der kann Dir sicherlich all Deine Fragen beantworten.
Rüdiger S. hat geschrieben: # Gibt es Erfahrung wo Cannabis gegen morbus bechterew bzw. rheuma Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wurde?
Wie oben schon dargelegt: Ja, Cannabis scheint gut wirksam zu sein, um die Symptome zu lindern.
Rüdiger S. hat geschrieben: # Welche Art von Cannabis ist (welche Sorte?) wäre sinnvoll?
Meines Erachtens sollte es eine Sorte sein, die einen hohen CBD-Anteil hat. Wenn Du eine Ausnahmegenehmigung hast, dann solltest Du einmal Bediol probieren...
Rüdiger S. hat geschrieben: # Wie stehen meine Chancen auf eine Ausnahmeregelung (legal Cannabis als Medizin?)
Sehr gut! Wenn Dein Arzt Dich unterstützt... ansonsten müsstest Du Dich an Franjo Grotenhermen wenden...
Nummer14
Beiträge: 11
Registriert: Mi 15. Okt 2014, 18:17

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Nummer14 »

Eigentlich ist alles schon beantwortet. Die einzige Ergänzung ist noch das das Indica Bedica was White Whidow ist mir bei Psoriasis Athritis mit Wirbelsäulenbeteiligung prima gegen die Schmerzen im tiefen Rücken hilft. Gerade bei Bechterew würde ich wegen der begrenzten möglichen Basistherapeutika einen Antrag zu stellen. Sulfasalizine ich glaube so schreibt man es ist dann das einzig wirksame Mittel. MTX ist umstritten bei Bechterew.
Nummer14
Beiträge: 11
Registriert: Mi 15. Okt 2014, 18:17

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Nummer14 »

Ich nehme das Cannabis aber zu dem MTX.
Philipp27
Beiträge: 1
Registriert: Fr 24. Okt 2014, 11:56

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Philipp27 »

Guten Tag.

Ich habe eine axiale Spondyloathritis. Das ist sozusagen Morbus bechterew, sprich Wirbelsäulenrheuma.
Ich habe mich hier schon durch die Foren gelesen und auch viel recherchiert.

Gibt es hier jmd. mit der gleichen Diagnose, der evtl medizinisches Cannabis bezieht?
Wie komme ich da am besten an diese Ausnahmeregelung?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Dorfarzt bei dieser Art Therapie zustimmen würde.
Wenn es jmd gibt, verrat mir bitte was deine Worte zum Arzt waren ^^

Über Antworten würde ich mich echt freuen Leute ;)
Philipp ;)
Nummer14
Beiträge: 11
Registriert: Mi 15. Okt 2014, 18:17

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Nummer14 »

Hi Philip, ich habe eine Psoriasis Athritis mit symmetrischen Verlauf also die Hände und Zehen deformieren beidseitig mit starker Hüft, Knie und Wirbelsäulenbeteiligung die Bechterew sehr ähnlich ist. Im Thread von Max steht eigentlich alles wichtige für den Antrag drin. Soweit möglich kann ich dir nur empfehlen soweit Rüthen nicht zu weit entfernt ist Dr. Grotenhermen telefonisch zu kontaktieren. Er wird dir direkt sagen ob er überhaupt eine Chance sieht. Aber da die Krankenkasse sehr konservativ Biologicals genehmigen und die Anzahl der Basistherapeutika bei Bechterew sehr gering ist sehe ich gute Chancen. Ich habe eine Ausmahmegenehmigung. Wenn du Fragen hast nur zu.
Danske
Beiträge: 1
Registriert: Mi 29. Okt 2014, 17:37

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Danske »

Hallo zusammen.
Bei mir ist in Jahr 2000 MB festgestellt worden und seid dem würde mir jedes halbe Jahr Ibuprofen verschrieben. Anfänglich Ibu 400 dann Ibu 600 bis heute Ibu 800. Seid Juli ist es soweit… ich spucke Blut. Jetzt habe ich diesen Beitrag gelesen und setze viel Hoffnung in die Cannabis Therapie. Am Dienstag war ich bei meiner Hausärztin und habe sie drauf angesprochen. Frau Doktor kennt die Behandlung und befürwortet diese. Jedoch hat meine Ärztin keinerlei Erfahrung und hat mich gebeten einen andern Arzt zu kontaktieren. Leider habe ich überall nur ein müdes Lächeln bekommen. Kennt ihr im Kreis Neuss -Düsseldorf jemanden der mir weiterhelfen kann? Vorab schon einen lieben Dank.
Gruß Oliver
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bushdoctor
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Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
Wohnort: Region Ulm

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von bushdoctor »

Danske hat geschrieben:Frau Doktor kennt die Behandlung und befürwortet diese. Jedoch hat meine Ärztin keinerlei Erfahrung und hat mich gebeten einen andern Arzt zu kontaktieren.
Was ist denn das für eine "Ärztin"...?
Kauf Dir doch das grow!-Sonderheft "Cannabis als Medizin" und geh damit nochmal zu dieser Ärztin. Die soll die gefälligst HELFEN!!!

In der Spezial-Ausgabe der grow! ist alles drin, was Deine Ärztin wissen muss, incl. Antragsformularen und Ausfüllanleitung von Dr. med. Franjo Grotenhermen.
Oliko
Beiträge: 13
Registriert: Mo 29. Okt 2018, 21:18

Re: Erfahrung bei "morbus bechterew" (rheuma Erkrankung) ?

Beitrag von Oliko »

Hallo Rüdiger,

Leider weiß ich nicht ob Du noch aktiv bist da der Beitrag drei Jahre alt ist und Cannabis es nun sogar auf Rezept gibt. Habe auch Bechterew und einen Antrag auf Kostenübernahme gestellt.

Natürlich würde ich mich noch über andere Kontakte sehr freuen.

Viele Grüße
Oliver
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