Cannabis und Depressionen

Ernst Berlin
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Ernst Berlin »

Noch dazu findet man auf der Homepage der Kölner Uni zwar Berichte über Cannabis, aber kein einziger zu RSO oder in zusammenhang mit Krebs. Ich glaube dir naturepraxis kein Wort.
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Zelter
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Zelter »

Eine alte Geschichte, das mit Canabis und Depression bzw. deren Bekämpfung. Bis jetzt noch nicht bewiesen. Es gibt immer neue Vorschläge dazu, wie man Depression bekämpfen soll, bis jetzt wagt es aber keine Studie zu behaupten, das Canabis bei Depri-Bekämpfung nützlich sei. Inzwischen verspricht man sich Wundewr von anderen Mitteln, das Netz ist voll damit.
Testschreiber
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Testschreiber »

Also ich kann schon behaupten, dass cannabis gegen Depressionen hilft. Ich hatte selbst starke depressionen, welche nach dem Konsumeindeutig weg gingen. Dadurch haben sich die Depressionen insgesamt reduziert. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass das bei jedem der Fall ist, aber bei mir 100% schon.
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overturn
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von overturn »

Hier möchte ich gerne auch auf "Das erschöpfte Selbst" (2008) vom französischen Soziologen Alain Ehrenberg hinweisen, der dort die (bzw. eine) Geschichte der "Depression" und die Erfindung der Psychopharmaka skizziert (s. auch Moncrieff 2008: The Myth of the Chemical Cure).

Es ist unbestritten, dass Menschen mit sog. "psychischen Erkrankungen" vermehrt einen Substanzkonsum aufweisen - derart, dass man nicht mehr von einem bloßen Zufall sprechen möchte (die bekannte [statistische] Signifikanz). Hier lässt sich meines Erachtens aus der gegenwärtigen Forschungslage recht deutlich ableiten, dass gerade im Beispiel Cannabis und "Depressionen" größtenteils eine sog. "Selektions-", bzw. "Selbstmedikationshypothese" greift.
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wiseguy77192
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von wiseguy77192 »

Ich weiß, ich weiß, es ist ein 2 Jahre alte Thema. Dennoch gebe ich als betroffenen mein Senf dazu. Mich plagt PTBS gekoppelt mit Depressionen und auch noch ein lang zurück liegenden (20 Jahre her) Kokainabhängigkeit. Ja Cannabis hilft, jedenfalls mehr als die Pharma-Mist der in meinem Fall alles schlimmer machte! Suizidgedanken kammen bei mir erst mit SSRIs und SNRIs. Darüberhinaus haben diesen Medikamente der Verlangen noch kokain und Amphetamine, trotz der Tatsache das ich sie seit mehr als 20 Jahre nicht angefasst habe, der Art verstärkt das es mir nahe zu in dem Wahnsinn trieb. Cannabis hat mein arsch buchstäblich vor dem Rückfall und dem selbstmord gerettet. Aber! Wichtig ist sowohl der Sorte als auch der Dosis. Die meisten Indicas sind kontraproduktiv aber nicht jede Sativa ist effektiv. Hört bitte auf Cannabis nur als THC Träger zu betrachten, es ist weit mehr als nur THC. Bei Cannabis macht der Mischung der Medizin. Suche noch Sorten mit ein Hohe limonene anteil aber wenig CBN. Schaut in die Amerikanische Datenbanken leafly und cannasos noch geeignete Sorten. Amnesia Haze, Jack herer, Lemon Haze sind alle drei bei PTBS und Depressionen Lebensretter. Für die Nacht kann ich K-Train empfehlen. Auch die Dosis beachten! 1-3 Zug von ein vaporiser reichen völlig. Fängt langsam an. Wenn ein Zug nach 20 Minuten nicht reicht nimm ein 2te. Dann nochmal 20 Minuten warten. Cannabis besteht aus viel mehr als nur THC und es wird Zeit das auch in Deutschland die anderen cannabinoiden und terpenen gewürdigt werden.
Zelter
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Zelter »

Ich würde gerne das Thema hier noch mal aufgreifen. Die derzeitige Forschung mit Wirkstoffen aus Cannabis ist hauptsächlich auf die Linderung von Schmerzen, Entzündungen, Krebsleiden und Appetitlosigkeit sowie Schizophrenie (CBD) konzentriert.

CBD entkoppelt von anderen Wirkstoffen wie THC könnte eventuell auch bei Depressionen bzw. Ängsten und Panickattacken von Interesse sein. Die Forschung ist aber bisher wirklich stark auf das Tiermodel beschränkt. Dabei wirkt CBD wahrscheinlich über den 5-HT1A Serotoninrezeptor und induziert eine anxiolytische (angstlösende), antidepressive und anti-anhedonische Wirkung.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27023732
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26711860

Ich würde aber nicht unbedingt behaupten, dass Cannabis (nicht pures CBD) an sich wirklich das optimale Mittel der Wahl wäre um beispielsweise einer depressivbedingten Motivationslosigkeit, Müdigkeit und Unlust entgegenzuwirken. Ich habe gelesen, dass manche CBD sehr gerne mit 5-HTP verwenden als Alternativbehandlung, aber auch hier ist die Forschungslage nicht gerade pro 5-HTP bzw. die Beweislage bewegt sich auf recht dünnem Eis von einer einzigen Studie:
https://www.inutro.com/hydroxytryptophan-5-htp

Außerdem sollte man bedenken, dass die derzeitige Konzentration in der Forschung andere Signalwege als die Cannabinoid Rezeptoren aufgreift, vor allem den überaktiven NMDA-Rezeptor Weg, der wiederum vom Medikament (und Droge) Ketamin unterdrückt wird, welches im Gegensatz zu Cannabis bereits mehrere klinische Studien hinter sich hat und seine Wirksamkeit deutlicher bewiesen hat.

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27489070

Selbst der Wirkstoff Psilocybin aus den Magic Mushrooms wird derzeit für diese Zwecke untersucht, da es angstlösend und antidepressiv über den 5HT2A Serotoninrezeptor wirkt. Kürzlich kam eine Studie raus mit Menschen, die lange an schweren Depressionen leiden und sozusagen als behandlungsresistent gelten, hier erzielte eine einzige Behandlung gepaart mit psychologischer Behandlung bereits eine positive Antwort:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27210031

Auch hier liegt wieder mehr klinische Forschung als mit Cannabis vor. Dank der gesetzlichen Beschränkungen und Regularien werden aber gerade diese Wirkstoffe mal wieder schwer haben Fuß zu fassen, es sei denn jemand macht es wieder patentierbar etc. :!: Was ich nur sagen will: Ich möchte nicht die persönlichen und positiven Erfahrungen jener niedermachen, die mit Cannabis bei Depressionen Erfolge erzielt haben, doch ich glaube dass wahrscheinlich andere Wirkstoffe interessanter sind, jedoch auch noch durch mehr Forschung belegt werden müssen.
crappy
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von crappy »

CBD wirkt ziemlich gut bei Depressionen. Wie kommst du darauf das es nicht so ist? Zuviel von Tierversuchen gelesen?
Zelter
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Zelter »

Ich sagte CBD allein und isoliert wäre eventuell für Depressionen interessant, nicht aber die volle Wirkstoffbreite von Cannabis. Und ja die bisherige CBD Forschung in Bezug auf Depressionen baut bisher nur auf Versuchen im Tiermodel auf. Angstlösende Wirkung dagegen wurde auch in kleineren Studien beim MEnschen gezeigt.
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overturn
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von overturn »

Hey, Zelter!

Meinem Verständnis zufolge steht es außer Frage, ob Cannabis eine "anti-depressive" Wirkung entfalten kann (s. auch El-Alfy et al. 2010: Antidepressant-like effect of Δ 9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa L.). Inwieweit eine mögliche "Selbstmedikation" zielführend ausfällt, steht auf einem anderen Blatt. Hier stellen sich zahlreiche Probleme - so handelt es sich bspw. bei "Cannabis" und "Depressiven" keineswegs um homogene Konstrukte. Unbestritten besitzen aber zahlreiche "Psychedelika" ein überaus vielversprechendes Potential und scheinen womöglich marktübliche Optionen zu übertrumpfen. Von einer möglichen "Revolution" zu sprechen wäre aber definitiv verfrüht und wohl zu krass.

"Psychische Erkrankungen" auf die Hirnchemie zu reduzieren, das ist ist zwar recht populär - aber doch eher etwas naiv und zudem wissenschaftlich nicht haltbar (s. z.B. Fuchs 2012: Are Mental Illnesses Diseases of the Brain?). "Psychopharmaka" verfügen leider nicht über eine derartige Spezifität, obgleich gewisse Umschreibungen diesen Eindruck erwecken mögen - "anti-depressiv", "anti-psychotisch", etc..

Dies bedeutet aber ganz ausdrücklich nicht, dass verstärkte Bestrebungen nicht überaus wünschenswert wären (und auch die heutigen Medikationen nicht bereits Gutes bewirken).

Es ist Luft nach oben, allerdings sehe ich keinen Anlass, sich auf eine Biopsychiatrie zu versteifen.

Beste Grüße!
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Fraagender

Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Fraagender »

Zelter hat geschrieben:Ich sagte CBD allein und isoliert wäre eventuell für Depressionen interessant, nicht aber die volle Wirkstoffbreite von Cannabis.
Wieso sollte die volle WIrkstoffbreite von Cannabis nicht auch interessant für Depressionen sein? Es gibt genügend "Patienten" die von normalem Cannabis bei Depressionen profitieren!

CBD stellt halt eine weitere Möglichkeit dar.
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overturn
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von overturn »

Zelters Gedankengänge sind sicherlich nicht falsch, spiegeln meines Erachtens zuweilen aber eher eine Überinterpretation selektiver (und ausstehender) Forschungsergebnisse wider. So heißt es z.B. auch:
Außerdem sollte man bedenken, dass die derzeitige Konzentration in der Forschung andere Signalwege als die Cannabinoid Rezeptoren aufgreift, vor allem den überaktiven NMDA-Rezeptor Weg, der wiederum vom Medikament (und Droge) Ketamin unterdrückt wird, welches im Gegensatz zu Cannabis bereits mehrere klinische Studien hinter sich hat und seine Wirksamkeit deutlicher bewiesen hat.
Den Beobachtungen möchte auch ich so nicht zustimmen. Vielmehr tendiert man meinem persönlichen Eindruck nach vermehrt zu "holistischen" Modellen und berücksichtigt die komplexen Wechselwirkungen verschiedener Systeme, Neurotransmitter und Botenstoffe (NMDA, GABA, etc.). Und auch dem Endocannabinoid-System und den Liganden wird hierbei eine tragende Rolle beigemessen (vgl. Smaga et al. 2014: The Endocannabinoid/Endovanilloid System and Depression). Es finden sich Forscher, die z.Z. einen derartigen Weg verfolgen bei MAPS.

Beste Grüße!
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Patrick
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Patrick »

Mein nicht Wissentschaftlicher Beitrag zu diesem Thema!
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Durch eine Trennung (20 Jahre Beziehung mit Wunschkind) geriet ich in eine emotionale Verfassung welche mir nicht mehr erlaubte klar zu denken!

Ununterbrochen hatte ich Suizidgedanken und Heulkrämpfe, ohne Cannabis würde ich dies wohl nicht mehr schreiben können!

Für mich ist Cannabis ein Therapeutikum vor allem auch was Depressionen angeht, kaum habe ich Cannabis geraucht (pur) hatte ich für die Zeit der Wirkung zumindest eine erhebliche Erleichterung und auch dannach konnte ich einige Stunden ohne Gedankenstrudel und Heulkrämpfe aushalten!

Von Experimenten ala nur CBD oder dergleiche halte ich in diesem Fall überhaupt nichts, Cannabis wirkt schnell und zuverlässig ohne große Nebenwirkungen!


Dies hat mir die Kraft gegeben die schlimmste Phase zu überstehen aus der ich herausgekommen bin und im Anschluss mein komplettes Konsumverhalten ohne Probleme ändern konnte!

Ich bin Heilfroh mich nicht der Psychotherapie und all Ihren Experimenten ausgeliefert zu haben!

Wäre ich in der Zeit mit dem Gesetz in Konflikt geraten ich wäre Amok gelaufen denn ich hatte nichts mehr zu verlieren, hab ich zwar im Moment immer noch nicht allerdings ist meine Verfassung um Welten besser als zu dieser Zeit! Heute würde ich im Fall der Fälle alle Hebel in Bewegung setzen und auch die Presse bemühen um den Umstand der Strafverfolgung eines Menschen der nur Leben will in die Öffentlichkeit zu tragen und die Verantwortlichen an den Pranger zu stellen!

Das zu meiner Erfahrung im Kontext Cannabis und Depression, habe schon wieder n paar Tage nichts konsumiert und mir geht es relativ gut leider gerate ich trotzdem hin und wieder mal in ein Tief aber ich weiss ja was mir dann zuverlässig Hilft!

Ob es anderen Menschen genauso helfen kann wie mir? Ja ich kann es mir gut vorstellen, aber sicher gibt es auch Menschen die auf Cannabis nicht positiv reagieren, diese können dann sicher auch von Psychopharmaka oder einer Therapie profitieren.


Euch alles Gute und ich wünsche das es keinen von euch Erwischt, Depression ist eine verdammt beschissene Angelegenheit!

LG
Patrick
... Vorsicht frisch gewischt ! ...
Zelter
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Zelter »

overturn hat geschrieben:Hey, Zelter!

Meinem Verständnis zufolge steht es außer Frage, ob Cannabis eine "anti-depressive" Wirkung entfalten kann (s. auch El-Alfy et al. 2010: Antidepressant-like effect of Δ 9-tetrahydrocannabinol and other cannabinoids isolated from Cannabis sativa L.). Inwieweit eine mögliche "Selbstmedikation" zielführend ausfällt, steht auf einem anderen Blatt.
Hey. Ich muss ehrlich sagen ich messe Tiermodellen nicht so eine große Bedeutung bei, weil wir alle wissen wie vielversprechende Wirkstoffe sich dann in der klinischen Forschung verhalten.

Daher meinte ich ja dass bei Ketamin (NMDA-R) und Psilocybin (5-HT2) zumindest klinische Studien vorhanden sind, bzw. bei dem ersteren sogar eine Meta-Analyse. Ein Studie im Tiermodel ist dagegen etwas überbewertet.

Klar sollte man Depressionen nicht auf einige wenige Neurotransmitter oder nur auf die Biochemie und Neurologie beschränken, da spielen so viele FAktoren hinein, dass eine Trennung schwer ist und eine Therapie wahrscheinlich eine Kombination aus mehreren Behandlungsaspekten darstellen muss.
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overturn
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von overturn »

Hey, Zelter!

Ich hoffe, ich hab mich nicht zu forsch ausgedrückt. Widersprechen wollte ich dir - im Kern - keineswegs.

Zelter hat geschrieben: Ich muss ehrlich sagen ich messe Tiermodellen nicht so eine große Bedeutung bei, weil wir alle wissen wie vielversprechende Wirkstoffe sich dann in der klinischen Forschung verhalten.

Daher meinte ich ja dass bei Ketamin (NMDA-R) und Psilocybin (5-HT2) zumindest klinische Studien vorhanden sind, bzw. bei dem ersteren sogar eine Meta-Analyse. Ein Studie im Tiermodel ist dagegen etwas überbewertet.
Dem kann ich natürlich nur beipflichten - und es war eher beispielhaft gemeint. Tatsächlich bestätigt sich eine "stimmungsaufhellende" und "antidepressive" Wirkung aber auch in klinischen Studien mit Menschen (vgl. Ashton et al. 1981: The seed and the soil: effect of dosage, personality and starting state on the response to delta 9 tetrahydrocannabinol in man).

Richtig ist aber, dass keinerlei "direktere" oder adäquate Studien existieren. Im Prinzip wollte ich es nur betont wissen, dass Cannabis - wenn auch stiefmütterlich behandelt - eine weitere mögliche und vielversprechende Option darstellt*. Größere "Revolutionen" im Bereich der Psychopharmaka liegen Jahrzehnte zurück, sind zukünftig nicht wirklich abzusehen und zugleich bleiben die heutigen Medikationen in vielen Fällen unzureichend. Meines Erachtens ist es auch daher angebracht, sich letztlich nicht auf einzelne und wenige Monopräparate zu beschränken.


Beste Grüße!

-

* sicherlich mit Einschränkungen, bspw. Dosierung, klinische Subgruppe(n), etc.
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Doc_A
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Doc_A »

overturn hat geschrieben: ... Im Prinzip wollte ich es nur betont wissen, dass Cannabis - wenn auch stiefmütterlich behandelt - eine weitere mögliche und vielversprechende Option darstellt*. ... Meines Erachtens ist es auch daher angebracht, sich letztlich nicht auf einzelne und wenige Monopräparate zu beschränken.
Sorry, daß ich hier leicht offtopic dazwischenquatsche, aber das "zitierte" Problem findet man auch bei weiteren Anwendungsmöglichkeiten wie Krebserkrankungen und Schmerzbehandlung.

Cannabis ist für die einen Wundermittel und für andere wirkungslos. Es gibt bestimmt Fälle, in denen Cannabis Krebs geheilt hat oder Schmerzen vollständig beseitigt hat. Genauso gibt es Fälle, in denen Cannabis schlicht unwirksam war. Desweiteren gibt es Fälle, in denen Krebs mit Kombinationen von verschiedenen Methoden (incl. Cannabis) geheilt wurde oder bei der Schmerzbehandlung eine Kombination von Cannabis mit Opioiden zu einer Reduzierung der benötigten Mengen geführt hat. Es gibt über acht Milliarden (biochemisch) unterschiedliche menschliche Individuen, es gibt verschiedenste Krebsarten, Schmerzsyndrome, Cannabis-Wirkstoffprofile etc.

Dieses fast schon extremistisch anmutende Schwarz-Weiß-Denken ist stumpfsinnig.

Die Antwort auf die ursprüngliche Threadfrage würde ich den Medizinern überlassen wollen, die, hoffentlich baldigst und intensivst, mit der klinischen Forschung beginnen.
:shock:
MontyP67
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von MontyP67 »

Ich leide seit 4 Jahren an einem schweren Burnout. Bin auch bereits deswegen berentet. Die Belastungen sind aber in meiner Ehe entstanden und sind trotz Scheidung noch immer präsent. Anfang 2015 riet mir eine Bekannte, es mit Cannabis zu versuchen. Meine Lebensqualität hat sich daraufhin massiv verbessert. Mein Selbstvertrauen stieg und ich konnte wieder besser am täglichen Leben teilnehmen. Entscheidend war aber auch die Dosierung. Die berauschende Wirkung empfinde ich eher als störend, unter Anderem auch die kurzfristige Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses, Bin dann bei einer Dosierung von 0,2 Gramm nach 20 Uhr stehen geblieben. Tagsüber benötige ich es nicht.
Seit 3 Monaten ist meine Quelle leider versiegt und seit Mitte Januar geht es mir wieder zunehmend schlechter, brauchte zum Teil täglich Lorazepam, um die unerträgliche Situation zu meistern, die Nebenwirkungen waren allerdings stärker als die Wirkung an sich. Seit einigen Tagen versuche ich es mit GABA zum Einschlafen und seit zwei Tagen mit Ashwaganda. Gebessert hat sich auch dadurch nicht viel.
Sicher ist jeder Mensch anders, aber für mich war das Cannabis ein Segen.

PS: CBD alleine reicht bei mir nicht aus.
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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo MontyP67 und willkommen im Forum.

Tut mir leid, daß es Dir so schlecht geht. Bist Du in ärztlicher Behandlung und hast Du Deinen Arzt/Ärztin schon mal darauf angesprochen?

Gruß, Martin
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Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
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THC-McGyver
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von THC-McGyver »

Hallo Leute!

Leide seit 1995 an Starken Depressionen mit den dazu gehörigen Begleit Erscheinungen.
Persönlich Forsche ich seit 21 Jahren unbewusst und 10 Jahre Bewusst wie sich der Konsum auf Diverse Lebenssituationen auswirkt (kann).
Dabei sind mir in dieser Zeit einige Details näher ins Auge Gestochen.
Wie z.B. Lebensphasen: Ausbildung,Beruf,Eltern,Familie mit Kinder.
An sich ist das Leben mit einer Schweren Depression eh nicht leicht zu Händel, es sei den
man Bedient sich der Rezeptpflichtigen Anti-Depressiva in Form von Tabletten od. Tropfen.
Sobald man die Dossierung mit den Medikamenten hin bekommen hatte lief es Gut.
Bis ich Magenbeschwerden bekommen habe und meine Nahrungsaufnahme in Regelrechten
Verwahllossungszuständen gekommen sind Aufgrund Appetitlosigkeit.

Also Zurück zur Natur,kein Frage.
Wär der Meinung ist das er Depressionen mit Cannabis Heilen oder Lindern könnte liegt in meinen
Augen Falsch. (Richtig dazu Später)

Begründung: Aufgrund der Schwankenden Qualität auf dem Schwarzmarkt sowie der Sorten lässt sich
keine Dauerhafte Einstellung im Alltag herbeirufen.

Begründung 2: Selbst der einfach Indoor Anbau erlaubt es nicht (Schwarzmarkt technisch) Konstant
zu Produzieren. Das liegt aber daran das Normal Konsumierende Leute auch mal was anderes Wünschen.

Begründung 3: Leider ist mir sehr Stark Aufgefallen (Mikroskop), das viele Indoor Gärtner immer noch
zuwenig Ahnung von Diversen Reifegrade der Pflanzen haben.
So Passiert es immer öfters das Pflanzen zu Früh Geerntet werden und somit eigentlich unbrauchbar
sind um Konstante Ergebnisse zu Erwarten. Auch führen Geruchs Rückstände (Geschmack) immer wieder
der Annahme das es mit der Düngung bzw. Auswaschen der Wurzeln nicht so genau gehandhabt wird.


Seit ein paar Jahren ist es einem Freund Gelungen Konstant mit Mutterpflanzen und klonen einer Sativa-
Sorte die gleichen Wert, Sprich THC und CBD sind immer im gleichem Rahmen zu Züchten.
Der Anbau ist Privat und unter Laborbedingungen eingerichtet, somit wird eine Züchtungs Reinheit
Garantiert.

Seit 2013 Habe ich nur noch Vereinzelte Auftretenden Depressionen die meinen oben Angegebenen
Lebensphasen Entspringen aber zu Händeln sind.
Unter anderem ist es uns Gelungen diese Sativa-Sorte so zu Ernten, das man Tagsüber noch seinem
Gewohnten Alltag Geschafft bekommt und Abends sich auch Richtig Entspannen kann (Schlafen).
Das ist nur möglich bei unterschiedlichen Ernte Zeitpunkten. High oder Stoned.

Medizinisches Gras Braucht gute Gärtner und keine Labor Futzis.
Bin gerne an Eigen Erfahrungen Interessiert.

MfG
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Martin Mainz
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo THC-McGyver und Willkommen im Forum!
THC-McGyver hat geschrieben:Seit ein paar Jahren ist es einem Freund Gelungen Konstant mit Mutterpflanzen und klonen einer Sativa-Sorte die gleichen Wert, Sprich THC und CBD sind immer im gleichem Rahmen zu Züchten. Der Anbau ist Privat und unter Laborbedingungen eingerichtet, somit wird eine Züchtungs Reinheit Garantiert.
Bei der Diskussion möchte ich konkrete Straftatbestände, wie das Growen in Deutschland, hier bitte nicht besprochen sehen.

Aus den Forumsregeln: "Für Debatten rund ums Growen etc. gibt es eigene Foren."

Ansonsten können Erfahrungen um medizinische Anwendung hier gerne besprochen werden.

Viel Spaß weiterhin und hanfige Grüße,
Martin
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

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THC-McGyver
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Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von THC-McGyver »

Serwus!

Sry, Martin :oops:

Wollte die Story nicht zu lange Schreiben,
Nachtrag: Straftatbestände liegen keine zugrunde weil dieses Experiment in Spanien Statt gefunden hat.
Durch die Social Cannabis Club Bewegung war dieses möglich gewesen.
Das Experiment wurde Mitte 2016 beendet.
Leider keine Öffentlich Studie. Also Nicht Verwendbar.

Von dieser Erfahrung Profitiere ich bis Heute ;)

MfG
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