Cannabis und Depressionen

Fraagender

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Fraagender »

Hallo Forenjunkie,

leider kann ich nicht viel dazu beitragen; mich würde es aber auch stark interessieren, da ich selbst psychische Probleme habe (Depressionen, Postraumatische Belastungsstörung, Ängste etc). Ich denke dass bei psychischen Problemen es schwierig sein kann, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten.

Vielleicht probierst du es mal im Forum von der IACM:

http://www.cannabis-med.org/german/forum/forum.php


Dann sei noch zu erwähnen, dass ich immer wieder lese, dass Sativa Sorten besser bei Depressionen helfen sollen als Indica Sorten.... weißt du sicher schon.

Es gibt von der Firma Bedrocan auch eine Sativa Sorte:

Bedrobinol®
Bedrobinol® is also considered a sativa. Its THC-level can be considered medium strength, standardized at 13,5%, with a CBD-level below 1 %.


Auch auf die unverschämten Preise muss man hinweisen. In Deutschland zahlt man meist mehr als 25.- € pro Gramm in der Apotheke.

Gruß
Ruby
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Ruby »

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Zuletzt geändert von Ruby am So 7. Feb 2016, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Forenjunkie
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Forenjunkie »

Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten!
Ich nehme mittlerweile das 4. Medikament und habe auch schon eine Therapie hinter mir,
die allerdings nicht sehr lange ging (30 Std.) und nicht verlängert wurde, weil sie keinerlei Fortschritte gebracht hatte.
Stattdessen wurde mir ein Klinikaufenthalt nahegelegt, wo ich auch für drei Wochen war.
Länger habe ich es dort nicht ausgehalten, weil das eigentlich nur eine Verwahrstation mit Medikamentenausgabe war.
"Austherapiert" bin ich offiziell bestimmt noch nicht, aber ich möchte nicht noch mehr Medikamente "testen",
weil es mir seit dem "Ausdosieren" und Absetzen des letzten Medikamentes schlechter geht als vorher.
Ob dies für eine Sondergenehmigung ausreicht kann ich natürlich nicht sagen,
aber ich habe mal davon gelesen, dass man nicht zwingend als "austherapiert" gelten muss.

Natürlich liegen die Preise für Medizinal-Blüten weit über dem Schwarzmarktpreis,
aber in Anbetracht dessen, dass es sich garantiert um sauberes Gras handelt,
finde ich die Preise mit zusammen gebissenen Zähnen zumindest halbwegs vertretbar.
Das Positive beim Kauf von Medizinal-Blüten ist, dass man die Möglichkeit der Sortenwahl hat,
schauen kann ob einem Indica oder Sativa besser bekommt und den genauen THC und CBD Gehalt kennt.
Da ich kein Freund von Sorten mit besonders starkem psychodelischen High bin,
wären vermutlich Sorten mit hohem CBD Gehalt von Vorteil bzw. interessant.

Ich habe mich mal auf der Seite von Herrn Dr. Grotenhermen umgesehen
und auch das Informationsblatt für Patienten angefordert.
Habe auch mal von einem Arzt aus Bremen gehört, aber ich weiss den Namen leider nicht.
Vielen Dank für den Links!
Dort werde ich auf jeden Fall auch noch mal rein schauen bzw. mich anmelden.
Fraagender

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Fraagender »

CBD mildert das High - also genau der gegensätzliche Effekt den du suchst.

Sorten mit einer Ratio von etwa 1:1 THC:CBD machen viel weniger high als Sorten mit einem hohem THC Gehalt.

Gruß
Forenjunkie
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Forenjunkie »

Jein, denn meine Depression äußert sich hauptsächlich durch Unruhe, Kreisgedanken und nicht nur durch Lethargie.
Daher steht für mich eher die beruhigende entspannende Wirkung im Vordergrund. Wie gesagt, Sorten die zu "psychedelisch" wirken bekommen mir nicht so gut. Und da ist ein hoher CBD Anteil von Vorteil, da es das THC etwas abschwächt und die Wirkung in die Länge streckt. Genau konnte ich dies aber bisher natürlich auch noch nicht testen, da man ja gar nicht die Möglichkeit dazu hat. CBD alleine hat leider keine großartige Wirkung auf mich. Das habe ich mal mit CBD Liquid für E-Zigaretten getestet.
Ruby
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Ruby »

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Zuletzt geändert von Ruby am So 7. Feb 2016, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
Forenjunkie
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Forenjunkie »

Hallo,

was meinst du mit der Tür ins Haus fallen beim bremer Arzt?
Dass der Vorschlag bezüglich einer Therapie mit Cannabis von ihm aus kommen sollte?

Ich habe mich eben mal im ACM-Forum umgesehen und habe festgestellt dass die meisten Beiträge dort etwas älter (aus 2014) sind. Richtig viel scheint dort auch nicht los zu sein. Liegt vermutlich aber auch daran, dass sich viele einfach alleine selbst therapieren und keinen Vorteil in einer offiziellen Therapie sehen.

Falls jemand etwas über das Thema "Cannabis Patient und Fahrerlaubnis" weiß,
wäre ich ebenfalls über jede Information dankbar.

Viele Grüße,
Forenjunkie
simon_saz
Beiträge: 13
Registriert: Do 16. Feb 2012, 11:35

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von simon_saz »

Hi Forenjunkie,

Ich bin im Besitz einer Ausnahmegenehmigung wegen der Diagnose Depressionen.

Du musst nicht austherapiert sein um diese zu bekommen.
Ich hatte damals 2 verschiedene Antidepressiva genommen. Also war selbst noch lange nicht "Austherapiert".

Meiner Erfahrung nacht liegt es nur an der richtigen Unterstüzung durch einen Arzt ob man eine Genehmigung bekommt.

Ich hatte es damals selbst versucht mit meinem Hausarzt. Er hatte mir alle nötigen Dokumente ausgefüllt, war aber selbst nicht wirklich von Cannabis überzeugt.
Das ganze hatte sich dann ca 1,5 Jahre hingezogen das Bfarm hatte immer irgendwelche anderen Gründe etwas neues zu vordern oder abzulehnen. Meiner Meinung nach nur Zermürbungstaktik.

Irgendwann bin ich dann doch mal zu Dr Grotenhermen gegenagen und mit ihm brauchte ich ein paar Monate und die Genehmigung war da. Ich brauchte in meinem Fall nochmal einen Brief einer Psychaterin, da hatte ich persöhnlich aber auch glück gleich eine gute gefunden zu haben.

Ich denke aber mittlerweile geht die Antragsgeschichte sogar etwas leichter.
Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen es mit Dr Grotenhermen zu machen. Er ist sehr kompetent und auch sehr "Erfolgreich" in Sachen Anträge für die Ausnahmegenehmigung.

Ich weiß nicht was genau deine persöhnlichen Ursachen sind für deine Depression.
Ich war selbst 4 Wochen in Berlin in der Charite. Das einzige was es mir damals gebracht hatte war, dass ich aus dem normalen Umfeld mal raus war und ohne Leistungsdruck mich mal ein Bisschen erholen konnte.

Mir hilft bis jetz eine Gesprächstherapie in Form von Gestalttherapie sehr gut, die ganzen sozialen Konflikte zu verstehen und aufzulösen.
Ich behaupte wer in der heutigen Zeit, bei dem was alles so los ist auf der Welt, nicht wenigstens ein bisschen depressiv ist, kann was nicht stimmen. ;)

Zum Cannabis selbst.

Ich gehe seit ca 10 Jahren Urlaub machen in Amsterdam und war schon immer der Sativatyp. Das Uphigh liegt mir in der Regel mehr. Ausnahmen sind zb in schlechten Zeiten abends gegen das Gedankenkarussel und zum einschlafen die Indicas.
Die meisten Infos die ich bis jetz zu Cannabis und psychischen Störungen gelesen habe sagen auch aus das Sativas die richtige Wahl ist.
schau dich doch zb mal ein bischen bei leafly.com um. die haben verschiedene Kategorien und auch sehr viele Konsumentenbewertungen.

Aber ich muss auch sagen das bei meinen letzten Amsterdambesuchen war ich mal wieder zu Besuch im http://cannabiscollege.com und hab mich mit den Leuten dort über das Thema unterhalten.
Sie meinen das due neuesten wissenschaftlichen Erkenntnise sagen das CBD sehr gute medizinische Eigenschaften hat für psychische Störungen. Der Mitarbeiter hat mir sogar eine Haschsorte (bin mir grad nicht sicher welche) empfohlen, da diese bis zu 30 % CBD haben.

Du hast aber auch bei Bedrocan schon Sativa Sorten mit wenig THC.
Bedrobinol wird nicht so stark sein und Bediol ist sehr schwach vom High.

Ich werde mir selbst demnächst die neue Sorte von Bedrocan bestellen und mal schauen ob man diese im Alltag nutzen kann und was ich so beobachten werde.
Die Bedrolite
http://www.bedrocan.nl/english/products/varieties.html

So ich hab jetz mal versucht soviel wie möglich zum Thema zu schreiben.
Ich hoffe ich konnte dir etwas weiter helfen. Falls du noch Fragen hast, immer raus damit.

LG und ein schönes Restwochenende

Simon
Fraagender

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Fraagender »

Sorry Forenjunkie, hatte das "Kein" überlesen. Dann bist du mit CBD natürlich nicht verkehrt.

Gruß
Forenjunkie
Beiträge: 6
Registriert: Mo 10. Aug 2015, 20:23

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Forenjunkie »

@Simon:

Das hört sich ja nicht so schlecht an, was du da schreibst.
Ich habe das Informationsmaterial von Dr. Grotenhermen ja bereits angefordert.
Mal schauen was da noch so drin steht.

Muss ich meine Psychiaterin also auch noch mit ins Boot holen?
Kann nicht einschätzen wie offen sie gegenüber Cannabis ist.
Anderseits ist sie froh wenn mir überhaupt etwas helfen sollte und ich nicht irgendwann zu einen Termin nicht mehr erscheine...

Musst du deine Ausnahmegenehmigung immer wieder verlängern lassen, ist diese befristet und falls ja wer beantragt diese?

Wer stellt dir deine Rezepte aus? Der behandelnde Psychiater?

Wie schätzt du die Rechtslage bezüglich der Verkehrstauglichkeit ein?
Da habe ich bisher unterschiedliche Meinungen gelesen.

Du hast sicherlich vor deinem Antrag bereits Cannabis konsumiert, nehme ich mal an.
Was hat dich dazu bewogen diesen Schritt zu gehen?

Zum Cannabis:
Das mit dem Hasch mit dem hohen CBD Anteil könnte sehr gut sein. Mir bekamen bestimmte Hasch Sorten auch immer etwas besser als z.b. dieses hochgezüchtete Super Gras. Wobei Amnesia Haze empfand ich von der Wirkung her immer als angenehm, auch wenn es sehr potent ist. Das Problem ist aber halt auch immer dass man nie genau weiß welche Sorte man wirklich bekommt. Bekommt man in Amsterdamm eigentlich Angaben über den THC/CBD Gehalt der verschiedenen Sorten die dort angeboten werden? Da lobe ich mir ja die Cannabis Shops in den Staaten. Dort scheint dies wohl nicht unüblich zu sein.

Vielen Dank für deine Infos und Gruß,
Forenjunkie
Ruby
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Ruby »

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Zuletzt geändert von Ruby am So 7. Feb 2016, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
Forenjunkie
Beiträge: 6
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Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Forenjunkie »

Hallo Ruby,

Ah ok. Gut zu wissen, dass meine behandelnde Psychiaterin nicht zwingend involviert werden muss.

Oha, so lange Wartezeiten erwarten mich bei Dr. Grotenhermen?
Bis der Antrag dann bearbeitet und im besten Falle genehmigt wird vergehen ja bestimmt auch noch mal Monate :-(

Danke aber trotzdem für die Infos und dir natürlich auch viel Glück bei deinem Antrag!
Lieben Gruß zurück!
Ruby
Beiträge: 26
Registriert: So 14. Jun 2015, 08:56

Re: Cannabis Patient mit Depressionen? Suche Hilfe!

Beitrag von Ruby »

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Sibannac
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Registriert: Fr 19. Feb 2016, 23:03

Cannabis bei Borderline/Depressionen und Arztsuche

Beitrag von Sibannac »

Hallo liebes Forum,

Ich habe mich bereits an das Forum des IACM gewendet, jedoch scheint dort nicht mehr viel los zu sein.

Ich bin 24 Jahre alt, komme aus Bayern und leide seit meiner frühen Kindheit an einer emotional instabilen Persönlichkeitsakzentuierung (Borderlineanteile), mit daraus resultierenden, mittelgradigen bis schweren, depressiven Episoden.

Momentan bin ich auf der Suche nach einem Arzt (optional einen Facharzt für Psychiatrie), der unvoreingenommen zum Thema Cannabis als Medizin steht und im Südwesten von Bayern oder in der Nähe von München seinen Sitz hat.

Im Januar 2014 suchte ich erstmalig psychiatrische Hilfe auf. Nach eineinhalb Wochen Psychiatrieaufenthalt folgten ein halbes Jahr Behandlung in einer Tagesklinik und anschließend ein Jahr stationäre, medizinische Rehabilitation. Weiterführend nehme ich an der Psychotherapie teil.

Im März 2014 wurde ich erstmalig, aufgrund meiner psychischen Erkrankung, medikamentös eingestellt. Mir wurde Venlafaxin verschrieben, das bis zu einer Dosierung von zweimal 75 mg täglich erhöht wurde. Die sozialen Ängste und die Antriebslosigkeit wurden leicht verringert, wobei die Anspannungsprobleme und die Unruhezustände bis zu einem kritischen Maß verstärkt wurden. Im Herbst 2014 wurde das Medikament abgesetzt, was die Anspannungsprobleme und die Unruhezustände leicht verringerte. Im Februar 2015 wurde mir 25 mg Agomelatin verschrieben, woraufhin meiner Leber- und Nebennierenwerte um mehr als das Doppelte anstiegen. Das Medikament wurde abgesetzt und mir wurde vermittelt dass kein weiteres Medikament ohne höhere Risiken für mich geeignet ist. Im September 2015 habe ich es nocheinmal mit Venlafaxin versucht, welches nach 2 Wochen wieder abgesetzt wurde, weil die Nebenwirkungen einfach zu stark waren. Im Dezember 2015 wurde mir von einem weiteren Facharzt für Psychiatrie das Johanniskrautpräparat „Laif 900“ (eine Filmtablette täglich) verschrieben, das ich besser als die bereits versuchten Medikamente vertrage, jedoch, genau wie die im Vorhinein genommenen Antidepressiva, die Symptome in folgender Auflistung verstärkt.

Von der Medikation von Cannabis erhoffe ich mir eine Linderung der folgenden Symptome:

- Anspannungsprobleme mit daraus resultierenden,
täglichen Rückenschmerzen, welche das Schlafen negativ beeinflussen
- starke Nervosität und Unruhezustände die sich durch Beinwippen, das Kauen auf der Lippe, das Schnipsen und Wackeln mit den Zehen (verursacht ständig offene Stellen an den Füßen), Fingernägelkauen, Zähneknirschen (tags und nachts), Konzentrationsmangel, negative Beeinflussung des Gedächtnis und Reizbarkeit (die Sinneseindrücke überwältigen mich dann) zeigen
- Appetitlosigkeit und Übelkeit mit daraus resultierender Gewichtsabnahme (die letzten 3 Wochen schon wieder 7 kg)
- Lid- und Muskelzuckungen
- Starkes Schwitzen mit gleichzeitigen Frieren
- depressive Episoden
- Zittern (ganzer Körper)
- (Ein-) Schlafproblematik
- Unfähigkeit zu Entspannen (obwohl ich seit 2 Jahren regelmäßig die Progressive Muskelreflektion, die Aromatherapie, sowie verschiedene Meditationsverfahren praktiziere)
- stark reduziertes, sexuelles Verlangen

Bis vor zwei Jahren habe ich gegen die oben genannten Symptome gelegentlich Cannabis konsumiert, was sehr gut geholfen hat. Aus Angst vor Strafverfolgung und vor sozialer Abgrenzung habe ich diesen Konsum jedoch eingestellt und werde diesen auch nur im Falle einer Genehmigung wideraufnehmen.

Ich habe starke Bedenken, dass ein von mir gestellter Antrag für eine Ausnahmeerlaubnis von der Bundesopiumstelle beim BfArM genehmigt wird, da ich denke, dass ich nicht als austherapiert gesehen werde,
wobei anzumerken ist, dass es kein Medikament gibt, das zur Eindämmung meiner Erkrankung wirklich geeignet ist. Ich möchte ergänzen, dass ich nie psychotisch war.

Ich würde mich über eine Einschätzung von Forenmitgliedern sehr freuen.

Die Psychotherapie hat mir geholfen, mein Leben so zu gestalten, dass depressive Verhaltensmuster von mir selber erkannt und abgelegt werden, jedoch nimmt mir die ständige Anspannung einen großen Teil meiner Lebensqualität. Ich sehe eine Cannabistherapie nicht als Lösung meiner Probleme, da diese im Überlagern von negativen Erfahrungen und im Ablegen von schädlichen Verhaltensweisen liegt, jedoch erhoffe ich mir durch diese ab und an eine Verschnaufpause und somit eine Steigerung meiner Lebensqualität. Da ich sehr wenige Informationen über den Einsatz von Cannabis zur Linderung psychischer Erkrankungen gefunden habe, würde ich gerne an einer Studie zu diesem Thema teilnehmen (wenn es denn eine gibt).

Liebe Grüße,

Sibannac
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M. Nice
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Re: Cannabis bei Borderline/Depressionen und Arztsuche

Beitrag von M. Nice »

Sibannac hat geschrieben:
Ich habe starke Bedenken, dass ein von mir gestellter Antrag für eine Ausnahmeerlaubnis von der Bundesopiumstelle beim BfArM genehmigt wird, da ich denke, dass ich nicht als austherapiert gesehen werde,...






Mir wurde Venlafaxin verschrieben, ...wobei die Anspannungsprobleme und die Unruhezustände bis zu einem kritischen Maß verstärkt wurden. Im Herbst 2014 wurde das Medikament abgesetzt, ...Im Februar 2015 wurde mir 25 mg Agomelatin verschrieben, woraufhin meiner Leber- und Nebennierenwerte um mehr als das Doppelte anstiegen. Das Medikament wurde abgesetzt und mir wurde vermittelt dass kein weiteres Medikament ohne höhere Risiken für mich geeignet ist.


Im September 2015 habe ich es nocheinmal mit Venlafaxin versucht, welches nach 2 Wochen wieder abgesetzt wurde, weil die Nebenwirkungen einfach zu stark waren.


Im Dezember 2015 wurde mir von einem weiteren Facharzt für Psychiatrie das Johanniskrautpräparat „Laif 900“ (eine Filmtablette täglich) verschrieben, das ich besser als die bereits versuchten Medikamente vertrage, jedoch, genau wie die im Vorhinein genommenen Antidepressiva, die Symptome in folgender Auflistung verstärkt....

Liebe Grüße, Sibannac



Hi Sibannac
Besorg dir ein Attest von dem behandelnden Arzt (vom Herbst 2014 und Februar 2015), die bescheinigen, daß durch die Medikamente (Venlafaxin, evtl. noch andere Medikamente) nicht tolerierbare Nebenwirkungen auftreten, bzw. das Krankheitsbild verschlechtert wird. Auch die physische Unverträglichkeit (Agomelatin --> Leber, Niere), muß dort erwähnt werden und daß kein weiteres Medikament ohne höhere Risiken geeignet ist. - Bedeutet austherapiert, zumindest erst mal aus Sicht dieses Arztes.


Hast du diesen Arzt schon mal auf Cannabis angesprochen?




Falls dieser Dr. unwillig ist.

Mit dem Attest ab zum Dezember 2015 Psychiatrie-Facharzt.

Nächstes Attest, das bescheinigt:
Nicht tolerierbare Nebenwirkungen durch Venlafaxin (evtl. noch andere Medikamente?)
Verschlechterung Krankheitsbild durch Venlafaxin (evtl. noch andere Medikamente?)
Unverträglichkeit (Leber, Niere) von Agomelatin
und
Nicht tolerierbare Nebenwirkungen durch Laif 900
Verschlechterung Krankheitsbild durch Laif 900

Nochmals bestätigen lassen, dass alle möglichen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind und mit diesem Arzt einen Antrag auf §3 Abs. 2 BtMG stellen.


Sollte dieser auch nicht gewillt sein, seinen Patienten ( D I C H ) zu unterstützen, fällt mir nur noch Dr. med. Grotenhermen ein. Ich glaube es gibt auch noch eine Ärztin, mit Fachbereich Psychiatrie, komme gerade nicht auf ihren Namen, die Erfahrung mit dem Einsatz von Cannabis in der Medizin hat.

Dr. med. Grotenhermen
http://dr-grotenhermen.de/


Alles Gute
M . Nice

Noch was, Atteste (meist nicht kostenlos) müssen dir die beiden ausstellen.
Rauchst du zwei Stund Hanf hinein, wirst du müd und schläfst bald ein!
Sibannac
Beiträge: 11
Registriert: Fr 19. Feb 2016, 23:03

Re: Cannabis bei Borderline/Depressionen und Arztsuche

Beitrag von Sibannac »

Hi M. Nice,

Danke für deine ausführliche Antwort.
M. Nice hat geschrieben: Besorg dir ein Attest von dem behandelnden Arzt (vom Herbst 2014 und Februar 2015), die bescheinigen, daß durch die Medikamente (Venlafaxin, evtl. noch andere Medikamente) nicht tolerierbare Nebenwirkungen auftreten, bzw. das Krankheitsbild verschlechtert wird. Auch die physische Unverträglichkeit (Agomelatin --> Leber, Niere), muß dort erwähnt werden und daß kein weiteres Medikament ohne höhere Risiken geeignet ist. - Bedeutet austherapiert, zumindest erst mal aus Sicht dieses Arztes.
Ich habe letzte Woche den Abschlussbericht der Rehabilitationseinrichtung eingefordert in der ich in diesem Zeitraum war, in dem das alles niedergeschrieben ist. Ich hoffe dass der bald da ist.
M. Nice hat geschrieben: Hast du diesen Arzt schon mal auf Cannabis angesprochen?




Falls dieser Dr. unwillig ist.

Mit dem Attest ab zum Dezember 2015 Psychiatrie-Facharzt.

Nächstes Attest, das bescheinigt:
Nicht tolerierbare Nebenwirkungen durch Venlafaxin (evtl. noch andere Medikamente?)
Verschlechterung Krankheitsbild durch Venlafaxin (evtl. noch andere Medikamente?)
Unverträglichkeit (Leber, Niere) von Agomelatin
und
Nicht tolerierbare Nebenwirkungen durch Laif 900
Verschlechterung Krankheitsbild durch Laif 900

Nochmals bestätigen lassen, dass alle möglichen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sind und mit diesem Arzt einen Antrag auf §3 Abs. 2 BtMG stellen.


Sollte dieser auch nicht gewillt sein, seinen Patienten ( D I C H ) zu unterstützen, fällt mir nur noch Dr. med. Grotenhermen ein. Ich glaube es gibt auch noch eine Ärztin, mit Fachbereich Psychiatrie, komme gerade nicht auf ihren Namen, die Erfahrung mit dem Einsatz von Cannabis in der Medizin hat.

Dr. med. Grotenhermen
http://dr-grotenhermen.de/


Alles Gute
M . Nice
2014 habe ich das Thema der Cannabismedikation bei einem ambulanten Facharzt für Psychiatrie angesprochen, worauf er mich aufforderte seine Praxis umgehend zu verlassen und mich an eine Suchtstation zu wenden.

Nun traue ich mich nicht meinen jetzigen behandelnden Psychiater darauf anzusprechen, da es in meiner Umgebung keinen weiteren gibt, der mich unter einer Wartezeit von mindestens 4 Monaten aufnehmen kann und ich auf die medikamentöse Unterstützung angewiesen bin.

Mein aktueller Psychiater ist der Meinung, man könne noch ein Paar Medikamente ausprobieren, woraufhin er mir letzte Woche zusätzlich 7,5 mg Mirtazapin verschrieben hat, bisher leider ohne spürbare Wirkung.

Mit Herrn Dr. Grotenhermen war ich bereits im E-Mail Kontakt, doch leider hat er keine Zeit meinen Fall aufzunehmen, was ich gut verstehen kann, da der Andrang von Patienten bei Ihm, als führender Arzt in der Thematik der Cannabismedikation, bestimmt gewaltig ist.

Mein Plan ist nun erst einmal einen Arzt zu finden, mit dem ich über eine eventuelle Cannabismedikation reden kann, ohne gleich rausgeschmissen zu werden und der nicht allzu weit von mir entfernt ist (Postleitzahlbereich 86… bi 89…) Kann mir da jemand bitte einen Tipp geben?

Nochmals vielen Dank für deine Hilfestellung M. Nice.

Liebe Grüße und einen erholsamen restlichen Sonntag,

Sibannac
MarianaPinzon
Beiträge: 237
Registriert: Di 25. Aug 2015, 16:19

Re: Cannabis bei Borderline/Depressionen und Arztsuche

Beitrag von MarianaPinzon »

Hallo,

Dr. Eva Milz aus Berlin ist die andere Ärztin, die vor allem bei Psychischen Erkrankungen den Weg zur Ausnahmegenehmigung begleitet.

http://www.drmilz.de/kontakt/

LG
Mariana
Sibannac
Beiträge: 11
Registriert: Fr 19. Feb 2016, 23:03

Re: Cannabis bei Borderline/Depressionen und Arztsuche

Beitrag von Sibannac »

Vielen Dank,

Berlin ist zwar sehr weit weg, doch ich werde auf jeden Fall den Kontakt aufnehmen.

Du hast mir sehr weiter geholfen!

Liebe Grüße,

Sibannac
Sibannac
Beiträge: 11
Registriert: Fr 19. Feb 2016, 23:03

Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von Sibannac »

Hallo,

Depression ist nicht gleich Depression, deshalb muss man den Einzelfall prüfen damit man über den Nutzen von Cannabis als Medikament urteilen kann.
Ich leide an einer emotional instabilen Persönlichkeitsakzentuierung und Depressionen.
Ich habe nun schon alle für mich möglichen Substanzgruppen an üblichen Antidepressiva durch und habe bei allen das Problem, dass der erhöhte Blutspiegel von Nonadrenalin und Seretonin eine Stressreaktion auslöst und so meine Anspannungsproblematik, die von der emotinal instabilen Persönlichkeitsakzentuierung verursacht wird, verstärkt.
Ich bin gerade dabei eine Ausnahmegenemigung durchzuboxen, da leglich Cannabis eine Minderung meiner Depression, sowie auch meiner Anspannungsproblematik ermöglichte.
Natürlich kann man nicht jedem depressiven Patienten leichtsinnig empfehlen eine Cannabistherapie zu beginnen. Patienten mit psychotischen Anteilen ist von Cannabiskonsum strengstens abzuraten.
Leider ist der Fachbereich der Psychiatrie sehr voreingenommen zum Thema Cannabis als Medizin, was zu einer Entschleunigung der Studienlage führt.
Fakt ist aber, dass eine psychoaktive Substanz mit einer solch guten Verträglichkeit ,ein weites Einsatzspektrum in der Psychiatrie finden könnte.

Liebe Grüße,

Sibannac
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bushdoctor
Beiträge: 2373
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
Wohnort: Region Ulm

Re: Cannabis und Depressionen

Beitrag von bushdoctor »

naturepraxis hat geschrieben:Ich habe das Original Rick Simpson unter behördlicher Beobachtung hergestellt und arbeite an einer Studie in Zusammenarbeit mit der Universität in Köln.
Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen...

...ausserdem "stört" mich der Werbecharakter dieses Beitrags, der noch dazu in fünf wortgleichen Beiträgen hier im Medizinbereich des Forums gleichzeitig gepostet wurde.

Ich rate jedem, der Kontakt mit "naturepraxis" aufnehmen möchte, zur Vorsicht.
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