Cannabis während einer Chemotherapie

Antworten
Didjman
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Nov 2016, 08:15

Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Didjman »

Hallo. Ich bin vom Jahrgang 1979 und habe seit 2014 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich befinde mich seitdem in konventioneller Behandlung. D.h. ich habe mittlerweile 3 Operationen (Leider ohne Erfolg), 25 Bestrahlungen und ca. 30 Chemotherapien (Folvirinox) hinter mir.
Gibt es hier Menschen mit einer ähnlichen Diagnose, die Erfahrungen mit "Cannabis als Medizin" haben? Ich würde gerne hier diskutieren, welche Cannabissorte ihr begleitend zur Chemotharpie empfiehlt?! Indica oder Sativa? Vor und Nachteile bestimmter Sorten? Welche (Neben-)Wirkungen erlebt ihr? Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse über das Zusammwirken von Chemotherapien und Cannabis?
Ich würde mich über Antworten freuen.
MFG Didjman
Benutzeravatar
bushdoctor
Beiträge: 2373
Registriert: Mo 27. Feb 2012, 15:51
Wohnort: Region Ulm

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von bushdoctor »

Cannabis wird meist als Begleittherapie gegen die (Neben-)Wirkungen der Chemo eingesetzt. Eine gute Zusammenstellung zur aktuellen Forschungslage findest Du hier:
IACM-Datenbank

Kurz zusammenfassen möchte ich, dass Cannabis...
...normalerweise die Chemotherapie eher ergänz/befordert als behindert.
...im allgemeinen gut verträglich ist.
Didjman
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Nov 2016, 08:15

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Didjman »

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Die Datenbank ist ja wirklich umfangreich. Die kannte ich nicht nicht. Werde hier mal querlesen.
MFG
Fraagender

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Fraagender »

Hallo Didjman,

Cannabis kann in manchen Fällen sogar gegen den Krebs selbst wirken. Dafür sind allerdings sehr hohe Dosierungen nötig.
Es kann also auch positiv zur Chemotherapie bzw. ergänzend wirken.
Ob Sativa oder Indica kommt darauf an ob du eher kleine Dosen oder eben sehr hohe Dosen verwendest.
Rick Simpson empfiehlt Indica Sorten (gerade bei hohen Dosen gegen Krebs) weil diese eher sedieren und beruhigen, während Sativa Sorten eher Energie geben.

Falls Du Dich für das Thema interessierst empfehle ich mal in die Linksammlung "Cannabis gegen Krebs" (Hier unter "Medizin") rein zu schauen.

Rick Simpson redet nur von den "Geheilten" - die Fälle in denen es nicht gewirkt hat erwähnt er nicht. Von daher muss man wohl leider Rick Simpsons durchwegs positiv erscheinenden Aussagen etwas relativieren.

Auf gute Gesundheit!
Didjman
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Nov 2016, 08:15

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Didjman »

Hi. Ich habe auch von der "heilenden" Wirkung gehört. In dem Bericht wurde aber auch eine Studie erwähnt, die zeigt, dass nicht alle Sorten gleich wirken. Im Labor hat die eine Sorte aktiv die Krebszellen zum Platzen gebracht. Eine andere Sorte hatte allerdings keine Wirkung auf die Krebszellen. Für mich als Endkonsument ist es unmöglich herauszufinden, welche Sorte gegen meinen Krebs aktiv kämpft. Es gibt auch die Annahme, dass THC die Bildung von Metastasen verhindert oder bzw. hemmt.
Rick Simpson hat in bestimmten Punkten bestimmt Recht. Aber wie immer gibt es nicht DAS Allheilmittel. Ich glaube auch nicht, dass ich ohne "klassische" Chemotherapie noch leben würde. Rick Simpson lehnt von vorhinein die konventionelle Krebsbehandlung (Chemo, Strahlentherapie) ab. Ich denke, dass die Kombination einer konventionellen Chemotherapie und die Behandlung mit Cannabis besser ist.
MFG
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Sabine »

Hi Didjman!

Vieles im Bereich Cannabis und Krebs läuft noch unter "try and error".

Eine bestimmte Sorte bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann ich Dir leider auch nicht empfehlen, aber hast Du es schon mal mit CBD probiert als Start sozusagen? U.a. auch wegen den sicher nicht geringen Nebenwirkungen der diversen Therapien. Es wäre zumindest mal ein Anfang in Richtung ein bisschen mehr Lebensqualität.

Bei mir hilft es super, habe Leber- und Knochenmetastasen, bin seit fast 3 Jahren auf Tabletten-Dauerchemo + Antikörperinfusionen.
Lebermetastase um die Hälfte kleiner geworden und die Knochenmetastasen, wo es immer hiess, da kann man nix gegen machen, nur mit Bisphosphonaten das Wachstum verlangsamen, beginnen auch kleiner zu werden. Meine Blutwerte sind lt. Onkologin "ein Traum". Und dabei nehme ich noch nicht mal viel CBD ein : 1x abends ca. 1/3 Teelöffel 21%iges.
Da muss jeder selbst ausprobieren, was sein Körper benötigt. Bei manchen Krebsarten bleibt einem leider nicht viel Zeit :cry:
Fraagender

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Fraagender »

Didjman hat geschrieben:Hi. Ich habe auch von der "heilenden" Wirkung gehört. In dem Bericht wurde aber auch eine Studie erwähnt, die zeigt, dass nicht alle Sorten gleich wirken. Im Labor hat die eine Sorte aktiv die Krebszellen zum Platzen gebracht. Eine andere Sorte hatte allerdings keine Wirkung auf die Krebszellen. Für mich als Endkonsument ist es unmöglich herauszufinden, welche Sorte gegen meinen Krebs aktiv kämpft.
Ich habe den Fernsehbeitrag auch gesehen. Ich finde es aber komisch dass sie nicht sagen was für "Öle" das waren. Ich könnte wetten dass es sich um verschiedene Cannabinoide gehandelt hat - und dann wurde pauschal gesagt dass nicht jede Cannabis Sorte helfen würde.
Ich gehe jede Wette ein, dass reines THC und reines CBD ihre Wirkung haben - und so auch die Pflanzen die diese Wirkstoffe enthalten!

Ich würde deswegen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen... im "schlimmsten" Fall hast du zumindest etwas gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie und etwas um dich allgemein besser zu fühlen. Was Schmerzen angeht ist ja auch bekannt, dass viele kein Morphium mehr benötigen oder zumindest reduzieren können.

Gruß
Didjman
Beiträge: 5
Registriert: Di 15. Nov 2016, 08:15

Re: Cannabis während einer Chemotherapie

Beitrag von Didjman »

Fraagender hat geschrieben:... im "schlimmsten" Fall hast du zumindest etwas gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie und etwas um dich allgemein besser zu fühlen. Was Schmerzen angeht ist ja auch bekannt, dass viele kein Morphium mehr benötigen oder zumindest reduzieren können.
Das stimmt auf jeden Fall und wird auch wohl kaum einer abstreiten, der das für sich in Anspruch nimmt. Ich fühle mich als Betroffener aber von der Regierung und dem Gesundheitssystem alleine gelassen. Es sollte viel mehr erforscht werden, welche med. Eigenschaften die enzelnen Wirkstoffe, sowie welche Kombination mit sich bringen. Man findet schwer eine kompetente Beratung in dieser Hinsicht. So ist man wieder auf sich alleine gestellt.
Antworten

Zurück zu „Cannabis als Medizin“