Cbd Rechtslage

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Matthias2801
Beiträge: 4
Registriert: Di 17. Jan 2017, 19:55

Cbd Rechtslage

Beitrag von Matthias2801 »

Guten Tag liebe Community,
Tut mir leid falls ich hier in der falschen Kategorie schreibe, habe nicht viel mit Hanf zu tun, aber denke hier bekomme ich die qualifiziertesten Antworten zu meiner dringenden Frage.
So nun los: meine Mutter hat Krebs und verträgt viele der Mittel gegen Übelkeit, Schlafmittel und andere Mittel zur Linderung der Nebenwirkungen. Seit Oktober ist der Erwerb von Cbd meines Wissens verschreibungspflichtig, verbessert mich wenn es falsch ist aber ich wohne in der nähe der Schweiz und da ist cbd schon fast Gang und gebe. Ist die Einfuhr nach Deutschland strafbar in geringen Mengen? Und gibt es eine alternative?

Vielen Dank für antworten
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Sabine »

Hi Matthias2801 und herzlich Willkommen!

Das mit der Verschreibungspflicht ist immer noch unklar, aber einige Shops in Deutschland verkaufen wieder z.B. der Shop "mein-cbd.de" vom hanfjournal. https://www.mein-cbd.de/

Wenn Du aus der CH was einführen möchtest, sollte das in kleinen Mengen geschehen, dann ist es nur eine Ordnungswidrigkeit.

Könnte es sein, das Du das Wort "nicht" hier vergessen hast? " meine Mutter hat Krebs und verträgt viele der Mittel gegen Übelkeit, Schlafmittel und andere Mittel zur Linderung der Nebenwirkungen."

Habt ihr CBD schon ausprobiert? Bin ja selber Krebs/Dauerchemopatientin und nutze CBD seit 2 Jahren gegen die diversen Nebenwirkungen. Und es hilft gut, zumindest mir, das ist auch wie bei anderen Medikamenten immer eine individuelle Sache.
Beim Magenmittel "Pantoprazol 20mg" benötige ich alle 2-3 Tage nur eine Tablette anstatt täglich eine. CBD verstärkt die Wirkung.

Da möchte ich Dir auch das Buch von Franjo Grotenhermen "Cannabidiol CBD" ans Herz legen. http://hanfverband-shop.de/

Es wäre vielleicht auch sinnvoll in dem Zusammenhang, sich mit THC und Krebs zu beschäftigen. Die Aussichten für deine Mutter, das sie THC erhalten wird, stehen gut, wenn morgen die geplanten Veränderungen beschlossen werden sollten.

viewtopic.php?f=57&p=38017#p38017

Wenn ihr noch weitere Fragen habt, scheut Euch nicht, sie hier zu stellen.
Matthias2801
Beiträge: 4
Registriert: Di 17. Jan 2017, 19:55

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Matthias2801 »

Vielen Dank für die schnelle und ausführliche Antwort!

Mache ich mich strafbar, wenn ich es bestelle? Oder ist es auch wieder nur eine Ordnungswidrigkeit?

Danke für den tipp, so werde ich es glaube ich auch machen mit kleinen Mengen über die CH.

Oh entschuldige natürlich habe ich das "nicht" vergessen^^ sehe am handy den Text nur halb den ich schreibe.

Nein noch garnicht, ich wollte es auch schon mit thc haltigem marihuana versuchen aber meine Mutter will keinen Rauscheffekt o.ä. . Deswegen ist cbd für mich so interessant. Sie will es aber nur nehmen wenn ich mich nicht großartig strafbar mache. Und das es eine Ordnungswidrigkeit ist, kann ich relativ guten Gewissens unter den Tisch kehren.
Ja solche Wirkungen wie bei Ihnen erhoffe ich mir auch, da sie echt starke Medikamente nehmen muss, bei denen ich denke, dass das CBD einen Teil "ersetzen" kann.

Das Buch bestelle ich mir gleich im Anschluss, vielen Dank dafür!

Oh das ist ja ein passender Zeitpunkt wenn das gerade morgen ist, aber wenn sie das verschrieben bekommen würde, bekäme sie dann einen rausch Zustand? Oder kann man es so niedrig im Essen dosieren dass es keinen rausch Zustand hervorruft?

So nochmal vielen Dank an Sie ! Sie haben mir echt gut weiter geholfen und wenn morgen die Debatte positiv ausgeht, dann sind wir ja auch endlich einen Schritt näher bei der medizinischen Legalisierung von Cannabis
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Sabine »

Hi Matthias ! (ich bleibe mal beim "Du", ist in Foren eh Usus)

Wie gesagt, Du kannst auch in Deutschland bestellen. Könnte sogar günstiger als CH sein. "Endoca" versendet auch, ein Familienangehöriger hat dort Mitte November eine Packung CBD-Zäpfchen bestellt und ohne Probleme durch den Zoll erhalten.

THC und CBD haben einen wechselseitigen Effekt : je mehr CBD in der Blüte/Produkt vorhanden ist, desto milder fällt die Rauschwirkung aus.

Darf ich fragen, warum deine Mutter einen Rauschzustand ablehnt? Evtl. weil sie lauter Horrorgeschichten darüber gehört hat?
Dazu kann ich nur sagen, das da in den Medien maßlos übertrieben wird. Bei vernünftig dosierter Einnahme ist sie immer noch Herrin ihrer Sinne und Handlungen! Wahrscheinlich wird sie bei den ersten Einnahmen erstmal gar nichts merken, das kommt öfters vor. Meist bemerken erfahrene Konsumenten die Anzeichen eher als der Neuling , z.B. bei einem gesteigerten Redebedürfnis. ;)

THC und Essenseinnahme ist für den Anfänger sehr mit Vorsicht zu geniessen, man kann sich schnell mit der Dosis vertun.
Da würde ich eher ein paar vorsichtige Züge mit einem Verdampfer/Vaporizer anraten. Ich schreibe hier übrigens immer über die Cannabis-Blüte, von den (halb)synthetischen Produkten halte ich aufgrund begrenzter Cannabionidvielfalt nicht viel.

Aber tastet Euch erstmal langsam an die Materie ran, ich hoffe, ihr habt die Zeit. Gespräche mit anderen Patienten, die zum Teil in in unseren DHV-Ortsgruppen ( viewforum.php?f=4 ) oder in Cannabis Social Clubs ( https://www.cannabis-clubs.de/ ) vertreten sind, könnten helfen, Berührungsängste abzubauen.

Hier noch ein paar Tipps, um sich legal mit der Materie vertraut zu machen :

Hanföl aus dem Bioladen/Reformhaus : ein reichhaltiges Öl ( https://de.wikipedia.org/wiki/Hanf%C3%B6l ), gut um bestimmte Nährstoffmängel auszugleichen. 2 Esslöffel am Tag sind schon mal ein guter Beginn.
Bin durch eine Studienanfrage im Rechts der Isar, München, darauf aufmerksam gemacht worden. Sie wollten untersuchen, welche Wirkungen Hanföl auf das Hand-Fuß-Syndrom bei Chemo hat. Hab das dann ohne Studienteilnahme durchgezogen und keine Probleme mit dieser Nebenwirkung.
Zu Beginn der Chemo habe ich ab und zu juckende Beine gehabt, dünn Hanföl drauf und gut wars.

Man kann das Hanföl auch gut in Salaten/Smoothies einsetzen, ist dann kräftiger im Geschmack. Oder statt (Kräuter)Quark mit Leinöl und Kartoffeln, Quark mit Hanföl. Nur erhitzen sollte man es nicht!

Es gibt unterdessen auch viele Kosmetikfirmen, die Hanföl in ihre Produkte integrieren und die sanft bei empfindlicher Haut reinigen und pflegen. Da muss jeder aber selber rumprobieren, was für ihn gut ist.

Kleidung aus Hanf ist angenehm auf der Haut zu tragen, nicht ganz unwichtig bei empfindlicher Chemo-Haut.
Matthias2801
Beiträge: 4
Registriert: Di 17. Jan 2017, 19:55

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Matthias2801 »

Guten Abend Autora ( war mal lieber bisschen vorsichtig mit dem Duzen)

Ja kann mir da nichts angehängt werden wenn ich es bei "mein-cbd" bestelle?

Achso okay in der Richtung habe ich mich mit Cannabis nie beschäftigt. Aber wenn ich es in Deutschland bestelle dann hat es ja eh unter 0.2% thc oder?


Ja natürlich, hat nichts mit einem horrorerlebnis o.ä. Zu tun, sie hat nur nie etwas mit einem Rausch zu tun gehabt und hat solange sie es konnte im Jugendamt bei der Kindervermittlung gearbeitet. Ein Großteil der Menschen dort war drogenbhängig und darum stößt sie vermutlich den rausch ab. Einmal hat sie valium wg. Schlaf Problemen genommen und einen "aufregenden" Traum gehabt und in ihren Worten sage ich das mal: "das ist einfach nicht meine Welt und ich will das nicht."
In unserer Familie ist Cannabis verbreitet also hat sie keine Angst vor den "aufklärenden berichten" im Tv !

Wenn du von den halb synthetischen Produkten schreibst, meinst du dann auch die ganzen öle auf mein-cbd? Oder sind die auf rein pflanzlicher Basis?

Ja ich habe das Buch mal bestellt und dann kann sie es entscheiden, kann sie ja nicht zwingen.

Vielen Dank für den tipp, das normale Öl kann ich ja schon mal kaufen.

Ja für Kosmetik hat sIe die Begeisterung verloren, aber die Kleidung werde ich ihr auch vorschlagen, da ihre Haut sehr angegriffen wird.

Vielen Dank für deine weitere Hilfe, ich hoffe meine Mutter kommt zu dem Entschluss Cbd als Unterstützungsmedikament zu benutzen. Einen schönen Abend wünsche ich dir
Matthias2801
Beiträge: 4
Registriert: Di 17. Jan 2017, 19:55

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Matthias2801 »

P.s : nimmt man das cbd jeden tag oder nur die tage nach der chemo?
Sabine
Beiträge: 7615
Registriert: Fr 18. Apr 2014, 09:15

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Sabine »

Die Jungs von mein-cbd haben vor erneuten Verkauf von CBD erst ihre Anwälte die Rechtslage genau prüfen lassen, scheinbar ist alles soweit okay.

Aber Du kannst ja mal selbst dort anfragen : https://www.mein-cbd.de/haeufige-fragen/

Okay, wenn sie mit auffälligen Jugendlichen gearbeitet hat, kann ich das nachvollziehen. Ich war in dem Bereich mal eine Zeitlang beschäftigt und mein Lebensgefährte damals ist auch abgerutscht. Da war aber nicht Cannabis schuld, sondern die Dealer, mit denen er zusammen war. Darum habe ich gewisse Dealerkreise auch sowas von dick.
Wenn man aber nur mit den Problemkids zu tun hat, sieht man nicht die Menschen, auch ältere, die damit umgehen können und die durchaus in der Mehrzahl sind.

Mit dem (halb)synthetisch habe ich mich auf THC bezogen, die CBD-Produkte sind bei den meisten Herstellern rein pflanzlich.

Das CBD, welches ich einnehme, ist eine ölige Paste, die nehme ich größtenteils täglich. Bisher konnte ich keine Neben/Wechselwirkung mit meinen Chemotabletten feststellen.

Was Euch aber klar sein muss, es wird teuer. Inwiefern CBD in Zukunft auch von den Kassen übernommen wird, ist unklar.

Ich gebe im Monat ca. 150€ für CBD aus, damit liege ich aber, soweit ich das aus anderen Patientenberichten rauslesen kann, an der unteren Grenze.
Krebs ist eine verdammt teure Krankheit! :evil: Vor allem die Zusatzkosten, die die KK's nicht übernehmen, wie spezielle Hautpflegeprodukte, Bio-Ernährung etc.
CosmicBandit
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Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von CosmicBandit »

Generell ist die Rechtslage zu CBD in DE eher diffus und als ein großer Graumarkt zu werten.

Mit Inkrafttreten der fünfzehnten Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung (AMVV) am 1.10.2016 unterliegt der Reinstoff Cannabidiol der Verschreibungspflicht nach § 48 AMG, d.h. dass CBD Isolat/Kristalle unter das AMG fallen.

Bei den "CBD Ölen" ist es zwar so, dass sie als Nahrungsergänzungsmittel deklariert sind, keines dieser Produkte aber offiziell als NEM angemeldet und notifiziert sind.
Bei den Hanfextrakten ist eigentlich nicht das CBD das Problem, sondern das darin enthaltene THC. Es wird zwar immer auf die 0.2% verwiesen, das is aber kompletter Quatsch, das mag für AT gelten, in DE gibt es aber Richtwerte für THC in Lebensmitteln.
Da die meisten CBD Produkte als Nahrungsergänzungsmittel verkauft werden, und alle NEM in erster Linie Lebensmittel sind, gelten die Richtwerte des BfR für THC in Lebensmitteln. Diese Richwerte werden bei diesen Produkten leider um ein Vielfaches überschritten.

Derzeit fliegen die meisten Anbieter noch unter dem Radar der Behörden, aber anscheinend haben die ersten Shops auch schon Bescheide von Behörden bekommen.
didi90
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Registriert: Di 16. Jan 2018, 06:11

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von didi90 »

Ich weiß der Thread ist etwas älter aber wollte keinen extra aufmachen: Wie sieht es eigentlich mit der Legalität von Hanfblüten aus, welche <0,2% THC enthalten bzw. manche <0,05?
Fraagender

Re: Cbd Rechtslage

Beitrag von Fraagender »

Oh das heißt die Kristalle die es bei Amazon gibt sind nicht legal??? Vielleicht handelt es sich bei 99,5% nicht um die Reinform - rein technisch :-)
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