"Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf Rez

knutsen
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von knutsen »

Hallo zusammen.
Meine KK hat die Frist überschritten, worauf ich sie auch hingewiesen habe. Sie wollten mir nun für drei Monate eine befristete Genehmigung ausstellen, da der MDK scheinbar weitere Unterlagen angefordert hat, wovon ich allerdings erst bei dem heutigen Telefonat etwas erfahren habe. Mir persönlich erschien das wie ein Kuhhandel. Die Rechtsprechung besagt doch laut BSG, dass die Meinung des MDK irrelevant ist, sobald die Frist überschritten wurde, oder sehe ich das falsch? Eventuell hätte ich keine schlechten Chance auf einen regulären positiven Bescheid, aber dieses Risiko wollte ich nicht eingehen und lehnte deswegen das telefonisch ausgesprochene Angebot auf eine befristete Genehmigung ab. Eventuell wird das als Willenserklärung gewertet, die so ausgelegt wird, als sei ich zufrieden mit einer nachträglichen Begutachtung durch den MDK. Aber nun zur eigentlichen Frage.
Wie lange würde bei einer chronischen Erkrankung (seit ca. 15 Jahren) eine konventionelle Genehmigung, also keine Genehmigungsfiktion, gültig sein? Muss der Antrag auf Kostenübernahme regelmäßig neu gestellt werden? Wenn ja, in welchen Abständen? Eventuell hat damit ja jemand Erfahrungen bzw. versiertes Wissen und möchte diese(s) teilen.
Anbei möchte ich allen Erkrankten viel Kraft wünschen und ebenso viel Durchhaltevermögen. Immer bedenken: Es gibt nur ein Leben und etwas geschenktes verschenkt man nicht!
Beste Grüße
Knutsen
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Martin Mainz
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Martin Mainz »

Hallo Knutsen und willkommen im Forum!

Die 5 Wochen-Frist bei Prüfung durch den MDK kann die KK mit Begründung verlängern. Wenn der Antrag einmal genehmigt ist, sollte der nicht wieder neu gestellt werden müssen, aber da melden sich vielleicht noch versiertere Foristen.

Gruß, Martin
Ehrenamtlicher Foren-Putzer

Wenn ich einen Fehler gemacht habe, bitte einfach eine PN an mich :mrgreen:
Bitte seid nett zueinander - die Welt da draußen ist schlimm genug
Duck
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Ich bin nun gespannt, in 1 woche soll mein antrag abgeschickt werden.
Die Ärzte auf dem schmerzkongress waren der meinung in meinem fall ist es ok.
Nur dass ich noch keine opiate bekommen hatte wunderte sie.

Mir wurde heute denn noch testweise ein Morphien angeboten.
Hätte ich auch versucht, aber wegen meines Herzrasens verwarf man es dann.
Also Opium nur wenn es sein muss.
Finde ich gut.

Nach ner dosis wurde noch nicht gefragt, aber die sorte wollte man festlegen :?

Naja nun erstmal den mdk abwarten.
Sabine
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Sabine »

Warum sollst Du dich auf eine Dir unbekannte Sorte festlegen?

Ansonsten drücke ich Dir ganz fest die Daumen!
Duck
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Er hätte anträge wo er die sorte eintragen soll :?
Ich meinte denn ich schick ihm den von meiner kk ;)


Mal sehen wie dass denn läuft nach der menge fragt irgendwie nie einer :roll:


Leider geht der herr in einem jahr in rente und macht denn nur noch nebenbei behandlungen :cry:
knutsen
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von knutsen »

Hallo Martin.
Der Antragseingang bei der Kasse liegt mehr als acht(8) Wochen zurück. Deswegen wohl auch das schnelle unbürokratische Agieren meiner Kasse, mir eine auf 3 Monate befristete Genehmigung zuzuschicken. Bzw. habe ich schon einen netten Brief geschrieben, um zu diesem Angebot zu gelangen. Aber dürfen sie da befristen und weiterhin auf ein Gutachten des MDKs bestehen. Das widerspricht ja irgendwie dem § 13 Abs. 3a SGB V. Hilft ja nichts. Muss wohl ein Sozialrechtler hinzugezogen werden. Soll der sich streiten und dabei Geld verdienen. Das Urteil des BSG (Präzedenzfall höchst richterlicher Instanz zu oben genanntem §) liefert kaum Hinweise auf eine chronische Erkrankung oder ich bin dem Juristendeutsch nur nicht mächtig genug diese abzuleiten. Da ging es ja um eine Psychotherapie über 25 Sitzungen. Es bleibt spannend, wenn auch mit deutlich weniger körperlichen Beschwerden in den nächsten drei Monaten.
Gute Zeit
Christiane B.

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Christiane B. »

Ein Jahr nach Antrag auf vorläufige Kostenübernahme beim SG:

23.08.17 Beschluss SG Köln - Ablehnung.
23.10.17 Beschluss LSG NRW erteilt vorläufige Kostenübernahme bis 30.06.18

April 2018 Anwalt stellt Antrag über SG die Vorläufige Kostenübernahme zu verlängern.
Die Krankenkasse regiert, wie immer, einfach nicht.

Seit Erhebung des Verfahrens fährt die IKKclassic die Verzögerungs Taktik, jedes Schreiben, jede Anfrage über das SG und auch direkt vom SG wird einfach ignoriert und zwar so lange bis das SG ein Zwangsgeld androht. Dann kommt von der Rechtsabteilung der IKKclassic erst mal eine lapidare Entschuldigung und Ablehnung bzw. weitere Verzögerungen.

SG Köln fragte, Aufgrund des Beschluss des LSG NRW beide Parteien ob "wir" mit einer gütlichen Einigung auf Grundlage des Beschluss vom LSG einverstanden sind.
Ich habe eine grundsätzliche Zustimmung gegeben. IKclassic hat dies Abgelehnt!

Und nicht nur das, jetzt muss ich auch noch mit Anwalt über das SG darum kämpfen meine aussergerichtlichen Kosten, von Rund 111€, kämpfen. Der Beschluss des LSG sagt ganz eindeutig, dass mir diese von der Antragsgegnerin IKclassic erstatten werden müssen.
darauhin behauptet die IKKclassic, dass ich gar keine Kosten hatte, weil 1. mir Prozesskosten bewilligt wurden und 2. kein Anwalt involviert war.
Was dann schlicht eine dumme Lüge ist, denn erstens gehören zu aussergerichtlichen Kosten nicht nur Anwaltsgebühren, sondern alles was für ein Verfahren Kosten verusacht hat; wie zB. Briefpapier, Umschläge Porto usw. Zu dem musste ich für die Beschwerde beim LSG meinem zwischenzeitlich dazu geholtem Anwalt die gesamten, das Verfahren betreffenden, Unterlagen zusenden. Was dann ein voller Aktenordner (8cm dicke) war, den ich als Paket schicken musste.

Im Juni 2017 wurde per Anwalt das Hauptklageverfahren eingereicht.
dabei ist bis dato, also Mai 2018 nur eine Angelegenheit abgehandelt worden, nämlich im Nov.17 die Anfrage vom SG Köln auf gütliche Einiigung. Die erstt am 29.01.18, nach Ermahnung des SG, von der KK mit Ablehnung beantwortet wurde.

Das LSG NRW war der Meinung, dass Verfahren bis 30.06.18 erledigt sein müsste. Schon jetzt ist Abzusehen, das der Zeitraum weit darüber hinaus gehen wird ABER NUR weil die IKKclassic mutwillig Zeit schindet.

In einer, vom SG von mir gefordeten, Stellungnahme habe ich die IKKclassic gefragt, ob die diese mutwillige Verzögerung so lange betreiben wollen bis mein Lymphdrüsenkrebs wieder ausbricht und ich krepiert bin, damit die nichts bezahlen müssen. (die Frage war natürlich von mir rein rhetorisch gemeint)

Mai 2018, ich habe immer noch keine Erstattung von der KK, meine Stellungnahme von März 18 bisher unbeantwortet. Wieder habe ich über Anwalt das Verhängen eines Zwangsgeldes gefordert. bzw. diesmal nicht als Anndrohung, sondern das Tatsächliche verhängen.

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das SG Köln versucht jetzt das Verfahren gegen die IKK insoweit zu beschleunigen, in dem das SG über meinen Anwalt anfragte, ob ich damit einverstanden bin die Gutachten, die bei einem anderen Verfahren am SG, auf Anordnung des SG erstellt wurden, auch im Verfahren gegen die IKK verwenden darf.
dem hatte ich letzte Woche gegenüber meinem Anwalt zugestimmt, der aber mich jetzt erst mal um eine Kopie bat (das Gutachten liegt mir noch gar nicht vor) um besser Entscheiden zu können, ob das wirklich hilfreich oder eher schädlich ist.
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Im übrigen sieht das LSG den Sachverhallt, mir nach jahrelanger erfolgreicher Einnahme von med. Can, über Ausnahmegenehmigung, als Unzumutbar an wenn ich jetzt med. Can absetzen müsste.
Interessiert die IKKclassic einen feuchten sch...
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Von diesem katastrophalen Ablauf, seit Gesetzesänderung, mal abgesehen;

bin ich jetzt an dem Punkt, doch eine Anbaugenehmigung zu beantragen! Auch auf die Gefahr hin Gebühren bezahlen zu müssen und eine Ablehnung zu bekommen.
Und ich ziehe schon jetzt in betracht gegen die Ablehnung, die auf jeden Fall kommen wird, zu Klagen.

Nicht weil die Krankenkasse die Kostenübernahme mit allen erdenklichen, eher unerdenklichen, Mitteln verweigert,

sondern weil ich seit der Gesetzesänderung immer öfter kein Cannabis in der Apotheke bekommen kann und zu allem übel diese ignorante Regierung bzw. CDU, das Verfahren zur Lizensvergabe für den gewerblichen Anbau von med. Can. einfach gestopt hat und auch noch behauptet es gäbe keine Lieferengpässe.

Von Juli 2015 bis Juni 2017 habe ich 1 mal 3 Tage ausfall gehabt; da musste ich 7 Tage auf die Lieferung warten, weil der Versandtweg von Kannada seine Zeit brauchte.

Seit Juli 2017 habe ich andauernd Ausfälle.
Anfang Nov.17 10g Pedanios erhalten
Anfang Jan.18 10g bestellt - Aussage Apotheke, zZt. nicht zu bekommen.
Mitte Jan. über Umwege und einer anderen Apotheke Rezebt für 10g Bedica eingereicht, 10 Tage Lieferzeit, 13 Tage Ausfall.
01.03.18 Rezept für 10g Bedica eingereicht, bis Heute 13.05. nichts mehr von gehört.
12.03.18 meine Bestellung von 10g Pedanios aus Jan.18 ist endlich in meiner alten Apo angekommen.
18.04.18 10g Pedanios in meiner alten Apo bestellt, bis Heute 13.05. nichts bekommen, die Apo hat keine Liefertermine.
d.h. es steht in den Sternen wann und ob ich Cannabis erhalte.

Ich bin mittlerweile 11 Tage ohne Cannabis und meine Schmerzen spotten jeder Beschreibung!

das die Regierung erst ein Gesetz erlässt, bei dem nicht nur die Experten darauf hinwiesen, das es so nicht funktionieren kann, und dann auch noch den Anbau in D-Land einfach so stopt sehe ich nicht nur als unterlassene Hilfeleistung, sondern als Körperverletzung.
die Bundesregierung kann gar nicht so blöd sein, zu glauben wir wären ausreichend versorgt:
Die Fa. Bedrocan hatte schon vor Gesetzesänderung darauf hingewiesen, dass sie nicht ganz Deutschland versorgen kann.
Die Hersteller haben auch wieder darauf hingewiesen, dass es weiterhin zu massiven Lieferengpässen kommt.
Und daran wird sich in den nächsten Jahren nichts Ändern, weil es der Bundesregierung scheiß egal ist.

Wäre es mir möglich die Verantwortlichen der Bundesregierung zu verklagen; wegen unterlassener Hilfe und mutwilliger Körperverletzung, dann würde ich das machen. Denn laut unserem Grundgesetz MUSS die Regierung für abhilfe sorgen.
Statt dessen macht sich die CDU immer lächerlicher mit ihrer Wahnwitzigen Behauptung "keine Lieferengpässe", " ausreichend Versorgung".

Wie ich schon letztes Jahr sagte die Gesetzesänderung diente nur als Wahlpropaganda. Das es der CDU nicht geholfen hatte spielt dabei keine Rolle.
Jetzt wird der Pharma Lobby wieder geholfen in dem man einfach die tatsächliche Umsetzung vom Gesetzt auf schäbige weise verhinder, wie Verhindern vom Anbau. Es ist nämlich absolut unnötig das Lizenvergabeverfahren bis 2019 auf Eis zu legen und erst 2019 damit neu zu starten.
Auch 2019 wied es keine Lizensen geben, denn die Bundesregierung wird sicher nichts an den Bedingungen ändern, d.h. nächstes Jahr werden die deutschen Firmen dann wieder Klage wegen Benachteiligung erheben, weil eine Bedingung Verlangt, dass das Unternehmen min. einen Experten für Cannabis Anbau beschäftigt, was defakto absolut unmöglich ist, da der Anbau bisher verboten ist, daher kann es keine dutschen Experten gebeben, auch in Zukunft nicht.
D.h. es ist damit zu rechnen, das es auch 2019 keine Anbaulizensen geben wird, also auch 2020 kein in D-Land angebautes med. Can in den Apotheken landet.

Womit letztendlich die Patienten gezwungen werden wieder auf (sorry) Pharma-Dreck zurück zu greifen, also zB. bei Schmerzpatienten opiatbasierte Arznei - hochgradig abhängig machendes und Organ schädigendes Morphium!

Da ich eine Opiat-Unverträglichkeit habe würde das für mich heißen "Finde dich mit deinen Schmerzen ab". Was absolut unmöglich ist, wenn man einen dauerhaften Schmerzlevel von mind. 10 hat (Skala von 1 - 10) und in den Spitzen weit darüber hinaus schießt.

Diese schäbige CDU kann nicht so tun als wüsste sie von alle dem nichts. Das Verhalten bezeichne ich auch als Lächerlich sondergleichen, die Bevölkerung weiter so dämlich anzulügen und das obwohl die letzten Wahlen gezeigt haben, was das Volk von unseren aktuellen Politikern hält.
Auch, das die Merkel NICHT als Bundeskanzlerin gewollt ist. Da stellt sich dann weiter die Frage, wie schäbig kann ein Mensch sein.
Das deutsche Volk wollte die Merkel nicht mehr als Kanzlerin haben und trotzdem macht diese ignorante egomanische Person einfach weiter. Der geht es nicht darum ein Land zu regieren, sondern nur darum diesen Status inne zu haben; länger als Kohl, damit sie sich über ihn hinweg profilieren kann.
Duck
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Registriert: So 29. Jan 2017, 14:56

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Duck »

Die ikk is ne harte nuss! Die interessiert ein urteil nicht gross, die gehen sofort in den wiederspruch.
moepens
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Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von moepens »

Christiane B. hat geschrieben:Ich bin mittlerweile 11 Tage ohne Cannabis und meine Schmerzen spotten jeder Beschreibung!
Hast du es mal mit einer der "Versand-Apotheken" versucht? Siehe https://hanfverband-forum.de/viewtopic.php?f=22&t=8172
Karabenemsi
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Registriert: Do 14. Jun 2018, 17:10

Re: "Krankenkassen wehren sich gegen Kosten von Cannabis auf

Beitrag von Karabenemsi »

Christiane B. hat geschrieben:Ein Jahr nach Antrag auf vorläufige Kostenübernahme beim SG:

23.08.17 Beschluss SG Köln - Ablehnung.
23.10.17 Beschluss LSG NRW erteilt vorläufige Kostenübernahme bis 30.06.18
Hi Christiane,
ein echt krasser Fall bei dir. Ich wünsche Dir viel Kraft weiterhin und viel Erfolg.
Habe auch eine einstweilige Anordnung beim Sozialgericht in Köln am laufen und bekomme echt Angst wenn ich Deinen Fall so sehe..

Alles gute
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